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M 90010- 5609876 roooo- »656 29 '9 705,0s st VOOO — OOOO — 0 000 — 0 000 — 0000 — 4834 49 0000 - 4 870 56 S705 05 r1S18. >851 37 932 29 870 56 «54 22 r 610 41 68« 11 407 70 654 22 ilirlt ft. ch der tzender Dor- m von rinfnrt IvnSkl, >ltz. nt Hast. eipzig S lnstalt R irt. ung«. > Ent« f-L; .'bmen batts- »statt rtt in esten« :t«aen . die au«. eben- bendS Eine ungarische Sowjetrepublik Ungar« im Kriegszustand mit der Entente? Men, 22. Marz. (Drahtber.) Aus Budapest find hier Nach, richten etngelrofsen. daß sich Ungarn seit gestern nachmittag mit der Entente im Kriegszustände befindet. Eine Nach prüfung der Nachr!chlen war unmöglich, da Telephongespräche mit Budapest nicht gestaltet werden. Budapest, 22. März. (Drahtbertcht.) EL steht fest, dah die Sozialisten mit den Kommunisten eine Einigung herbei- geführt haben. Das neue Kabinett wird sich auf bolschewistischer Grundlage bewegen. Für abends wurde die Ausrufung der ungarl- schen Sowjetrepublik erwartet. Die neue Neg erung hat angeblich Verbindung mit der Moskauer Regierung angeknüpft und ein BündniS mit dem Sowjet-Rußland sofort inL Werk gesetzt. Drei Abgeordnete der Leninschen Regierung sollen in Budapest weilen und die Mitteilung gemacht haben, daß die Rote Armee auf der Lnl« Brody—St anislau angekommen sei und sich im An- marsch auf Lemberg befinde. Desgleichen teilten die Russen mit, datz Budapest in 14 Tagen mit der Ankunft der Roten Armee rechnen könne. Gleichzeitig haben sich in dem von Tschechen besetzten Ober- Ungarn an verschiedenen Stellen Meutereien slowenischer Truppen ereignet, die von tschechischen Truppen mit blanker Waffe bekämpft werden mutzten. ES wird als sicher angenommen, datz de slowenischen Formationen sich mit den heranrückenden Sowjeltruppen verbrüdern werden. Die KalastrophenpottttL des Grafen Karolyi Wien, 22. März. (Drahtbertcht unsere« Sonder, b e r i ch t e r st al t e r s.) Der Umschwung in Ungarn zur bol schewistischen Räterepublik nach russischem Muster wird in eingeweihten Kreisen als daS Werk der Entente bezeichnet und als eine Folge der katalinlschen Politik deS Grasen Michael Karolyi, der Ungarn auf Gnad« und Ungnade geradezu in die Hände der Entente gespielt hak. Die Politik Karolyis hat immer weiter nach links ge trieben, so datz jetzt eine Koalition der Mehrheitssozia listen und Kommunisten, Terror und Diktatur, die Macht an sich gerissen hak. Der bekannte Kommunistenführer Bela K u h n, der bei den letzten Kommunistonputschen verhaftet und von der Polizei bei nahe gelyncht worden wäre, ist aus dem Gefängnis befreit und zum Minister dSS Arabern gemacht worden. Seit zwei Tagen erscheinen keine Zeitungen. Die linksgerichtete politische Be wegung macht bei der Maste reihende Fortschritte. Ungarn, daS früher nichts von Hungersnot zu spüren hakte, steht am Abgründe der ErnährungSpolitik. Serbisches und rumänisches Gebiet senden keine Lebensmittel mehr nach Ungarn. Die Arbeitslosigkeit nimmt überhand. 20 000 Arbeitslose forderten von dem Wohl- fahrlSminister eine sofortige Aushilfe von 500 Kronen, 50prozcntigen Abbau der Lebensmittelpreise und Zahlung der Miete durch den Staat. AIS der Wohlfahrtsminlster sagte, diese Forderung nicht ohne den Mlnisterrat bewilligen zu können, bemächtigte sich der Massen politische Leidenschaft. Die sozialistischen Minister haben die Masten nicht mehr in der Hand. Die Dinge drängen zum Ende. Karolyis Abdankungsproklamation Wie«, 22. März. (Drahtbertcht.) Die Proklamation deS Grafen Karolyi an das ungarisch« Volk lautet, wie das ungarische Korr.- Bureau meldet, folgendermaßen: Au da« Dolk UngarnSl DI« Regierung hat abgedankt. Zen«, die bisher auf Grund des DolkSwllenS und mit Unterstützung deS ungarischen Proletariats reg'ert haben, haben eingesehen, datz di« zwingende Gewalt der Verhältnisse einen neuen Kurs fordert. Di« Ordnumg der Produktion kann nur dann gesichert werden, wenn das Prole - tariat die Macht übernimmt. Nebst drohender Anarchie in der Produktion ist auch die autzerpolitlsche Lage Ungarns eine kr tische. Die Pariser Friedenskonferenz hat im geheimen dahin entschieden, datz sie beinahe daS ganze Gcbte» Ungarns militärisch besetze. Die Lntentekommission hat erklärt, datz sie di« Demarkationslinie fortan al« politische Grenz« betrachte. Die ferneren Be setzungen des Landes verfolgen offenbar den Zweck, datz man Ungarn zum Aufmarsch- und Operationsgebiet gegenüber der an der rumänischen Grenze kämpfenden russischen Sowjetarmee machen will. DaS uns geraubte Land aber soll der Sold der rumänischen und tschechischen Truppen sein, durch welche man die russische Sowjet armee niederringen lasten will. Ich als provisorischer Präsident der ungarischen Volksrepublik wend« mich gegenüber der Pariser Friedens- k nferenz an daS Proletariat der Welt um Gerechtig- kett und Unterstützung. Ich danke ad und übergebe di« Macht an daS Proletariat der Völker Ungarn«. gez. Karolyi. Revolution in Budapest? Men, 22 März. (Etg. Drahtbertcht.) Nach etner Meldung de« .Telegraaf' aus Pretzburg sind dort gestern abend Flücht linge aus Budapest ekigetrosfen, d<« berichten, datz in Budapest gestern die Revolution ausgebrochen sei. Die Potize «gerockt in der Hauptstadt wurde von den Kommunisten übernommen. Di« Haltung der Trupps» tn den Kasernen war bei Abgang de« letzten Zuges nach Pvetzbnrg noch unsicher. Hinter Pretzburg wunden dte Telephon verbindungen mit Budapest durchschnitten. den, antworteten Eecll und Leon Bourgeois, daß der wesent- liehe Teil der Frag« eingehend von der Kommission geprüft worden sei, die sich für die im Artikel 12 enthaltene Lösung entschieden have. Am Sonnabend wird dl« Kommission die von den Neutralen vor- geschlagenen Abänderungen erörtern. Millerand — Otzerkommlffar von Glfaß- Lolhringen Basel, 22. März. (Eig. Drahtber.) Nach einem Pariser Bericht der .Neuen Korrespondenz' wurde in den Verhandlungen des MIn, stcrprästdenten Elemenceau mit Millerand wegen Ilebernahme deS Amtes eines OberkommtssarS von Elsaß-Lothringen im Verlaufe deS gestrigen TageS hinsichtlich der zu erfüllenden Aufgaben ein völliges Einvernehmen erzielt. Die Ernennung Millerands soll heute offiziell bekannkgegedrn werden. Millerand war bekanntlich Kriegsm nister im Ministerium Viviant, nachdem er schon früher im Frieden verschiedentlich Minister gewesen war und sich dabei von der sozialistischen Partei, zu deren Führern er einst zählte, immer mehr abgewendet hatte. Um die Zukunst der Rheinland« Köln, 22. März. (Eigener Drahtbertcht.) Zn einer vom Reichsbund der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer einberufenen Versammlung sprach Stadtver ordneter Verlach aus Düsseldorf über die Zukunft der Nhein lande. Redner sagte, daß der Gedanke der Losreitzung der Rhein land« weitere Kreise ziehe! Die Macher der rheinisch-westfälischen Republik handelten nicht im Znteresfe von Rheinland und Westfalen, sie wollten vielmehr einen Kirchenstaat und sich um die Folgen ihrer bisher verkehrten Politik drücken. Wenn ein Pufferstaat entstehe, werd« man von beiden Seiten wirtschaftliche Schläge zu erwarten haben. Wenn man eine Volksabstimmung zu- billige, so sei gewiß, daß die Abstimmung im Beichtstuhl beeinflutzt würde. Der Versammlungsleiter teilt« mit, daß augenblicklich eine ge heime Agitation für die rheinisch-westfälische Republik getrieben werde, indem man behaupte, daß man sofort Butter und Speck genügend er halte, wenn man sich für die LoSreißung der Rheinland« erkläre. Die «orbbayerischen SelbsLändigkeitsyelüste München, 22. März. (E i g. Drahtbertcht.) Dl« Bestrebungen zur LoSrettzung Frankens von Bayern werden weiter mit allem Nachdruck betrieben. Der .Fränkisch« Kurier' tn Nürn- berg hat scheinbar die Führung übernommen. Zn einem neuerlichen Leltaufsah schreibt dieses Blatt: Wir sind nach wie vor aus dem Sprung« Ältbayern den Rücken zu kehren, «S der Fremdherrschaft und feinem Schicksal zu. überlassen, sobald daS in der Landeshauptstadt unter der Asche weitergllmmende Feuer deS Bolschewismus zu neuen Flam men «mporschlägt, sobald die Landeshauptstadt Gewaltpolitik, Terror und Klassendiktatur an Stell« von Gesetz und Ordnung von einer Hand voll von der äußersten Peripherie deS mitteleuropäischen Kuliurkreises hergelaufenen Ochlokraten in ihren Mauern von neuem ersehen läßt. Im Anschluß an diesen Aufsatz werden Zuschriften veröffentlicht, in denen eS heißt: Fränkische Landsleute von der Altmühl btS zur Rhön, hört auf daS Losungswort ,LoS von Bayern, das noch nie ein Hort der Freiheit und Gerechtigkeit für Franken war! Zn München ist im Gemeindekollegium drmgegenüber eine Kundgebung beantragt worden, die sich gegen die Errichtung einer nordbayri- schen Republik wendel und als Gebot der Stunde «in einiges, geschlossenes Bayern forder» Frankreichs Entschädigungs forderungen nicht voll bewilligt Genf, 22. Mär,. (Elg. D r a h l b e r l ch t.) -Humanste' mel det: Die französischen EntschädlgungSforderungen Snd ln der Alliiertenkonsereuz am Donnerstag nicht voll bewil ligt worden. London, 22. März. (Drahtbericht.) Heber die Kriegsent schädigungen erfährt Reuter von autoritativer britischer Veite auS Paris, daß blüher nur darüber eine Einigung erzielt wurde, dah Deutschland jeden Pfennig zahle» muh, den «S aufbringen kann, datz es aber nicht annähernd alles bezahlen kann. Die Sachverständigen haben sich über die Frage, vis zu welcher Grenze Deutschland zahlungsfähig ist, noch nicht geeinigt. Sobald el.:e Einigung bierüber erfolgt ist, wird das noch schwierigere Problem an die Reihe kommen, wie die zu entrichtende Summ« zugewiesea werden soll. Maa dürfe, sagt Reuter, nicht die Gefahr vergessen, datz Deutschland einfach den Dingen ihren Laus lasse, eine Politik, die einige seiner Führer be reits anempfohlen hätten. Das wäre ein Schritt, der zwar anch Deutschland in Schwierigkeiten bring«, den Alliierten aber dl« grötzte Verlegenheit bereiten würde. Die Frage, innerhalb welcher Zeit di« Entschädigung gezahlt werdrn würde oder könne, komme erst in zweiter Linie in Betracht. Einige Sachverständig« spräche» vou dreißig, andere von fünfzig Zähren. Wichtiger sei die Frage der Ver zinsung des Kapitals. All« Sachverständigen seien der Meinung, daß man eine wirklich befriedigende Entschädigung nur von einem blühenden Deutschland erwarten könne. Der «Secolo" meldet ans Paris: Za der DonnerStagfltzuag der Miiertenkonferenz wurde das A r be i t s p r og ra m m für dl« Schlußsitzung festgesetzt. Danach find noch 14 Tage Be rat« n gen vorgesehen. Die Schlitzsihung dürft« voraussichtlich am Montag der ersten Aprilmoch« stattftadea. Amerika unr Statten gegen das SriedensdiLtat Bafel, 22. März. (Elg. Drahtbericht.) Die «Mor- ning Post' meldet auS Paris: Die amerikanischen Korresponden ten erfahren, dah Amerika und Italien ihre Entscheidung -er Gestaltung der neuen Polengrenze gegen Deutsch land von der Zustimmung Deutschlands abhängig machen. Die Entente gegen die Wendend ewegnng Prag, 21. März. (Drahtbertcht.) Der Pariser Berichterstatter des ,Vece r" meldet, dah bei der Entente kelne Stimmung für die Angliederung der Lausitz an dle tschechisch-slowakische Re publik bestehe. Die Lausitzer Wenden würden also tmRahmen des Deutschen Reiches bleiben. Die Rentralen und der Völkerbund Paris, 22. März. (Drahtbertcht.) Nach einer weiteren HavaS- Meldung über die Anhörung der Vertreter der neutralen Staaten durch den Ausschuß der Dölkerd-n-Skommlssion sprachen sich diese für einen von Leon Bourgeois im Namen Frankreichs eingebrachten Zusatz en trag aus, wonach «ine zu schassende Kom- Mission Erhebungen über di« Rüstungen der verschiedenen Staaken anstelle» soll. . Auf den Wunsch neutraler Delegierter, daß internationale Streit- s fäll« vor «inen besonderen VersöhnungSauSschuß gebracht wer K« sollten. «he sie gemäß Artikel 12 dem VollzugSrat unterbreitet wür- s Französischer Wirtschaft«- Imperialismus am Rhein Betrachtet man die wirtschaftliche Seite der Annexion Elsah- Lothringens durch Frankreich, dann bleibt in der Regel der Blick in erster Linie haflen auf der Tatsache, dah durch diese Annexion Deutschlands Monopolstellung auf dem Kali. Weltmärkte durchbrochen ist. Diese Tatsache wiegt auch wahrlich schwer genug. Denn die elsässisc!)en Kalilager können, wenn man den Iahresbedarf der Zeit vor dem Kriege der Berech nung zugrunde legt, den Weltbedarf für mehr als ein Jahrhundert decken und haben dank ihrer Lage zur Rheinwasserslrahe Fracht- Verhältnisse zum Ausland, von deren Bedeutung man sich bisher zu wenig Rechenschaft gegeben hat, weil die natürlichen Verhältnisse durch die Frachtberechnung, wie sie im deutschen Kaiigesetz fest gelegt war, völlig verhüllt und tn ihr Gegenteil verkehrt waren. Zn Wirklichkeit aber liegt die Sache so, dah die auf Bahnfracht angewiesenen mitteldeutschen Werke für die überseeische Versorgung, ja selbst für die Versorgung der nordischen Länder, schlechterdings konkurrenzunfähig werden, ganz abgesehen von der Kapitalenlwertung, die der ganzen deutschen Kaliindustrie in ihrem heutigen überkapitalisierten, ganz auf die Unzerstörbar keit des Monopols aufgebauten Zustande droht. Man denkt ferner an die Verluste der deutschen Schwer industrie, dle durch die Einbuße der lothringischen Minettefelder bedingt sind, wird sie aber wohl überschätzen, da die inneren Verhältnisse des Austausches der beiden Wirtschafts gebiete an der Mosel und an der Ruhr nicht genügend beachtet und die Gegenseitigkeit der Abhängigkeit nicht richtig gesehen wird, die eine Zerstörung der wirtschaftlichen Zusammenhänge unmöglich macht, wenn auch eine dazwischen sich einschiebenüe Grenze sie er schweren kann. Und man denkt an den Verlust der Saar kohlen, der infolge der scharfen französischen Agitation für die Annexion auch dieses Gebietes besonders bedrohlich erscheint, es für ganz Süddeutschland bi- weit nach Bayern hinein, das natür liche und infolge eigenen Mangels unbedingt bedürftige Absatz- gebiet der Saarkohle, auch in der Tat ist. Was aber ln der Regel übersehen zu werden pflegt, ist die fast unüberwindliche Herrschaftsstellung, die sich der aufkeimende französische Wirtschaftsimperialismus im Rheingebiet zu schassen bestrebt ist durch die Beherrschung der Rhetnwasser- strotze selbst und damit des Mastengüterverkehrs und des rhei nischen, d. h. aber zu einem guten Teil des deutschen Wirtschafts lebens im ganzen. Und doch liegen schon Anzeichen und Mah nahmen der Franzosen genug vor, um diese Gefahr als die aller- dringlichste erscheinen zu lasten. Das sichtbarste dieser Anzeichen ist die Besetzung Kehls durch die Franzosen, die ja seither durch Maueranschläge als endgültig bekanntgegeben worden ist, und der Eifer, mit dem in Paris die Verhandlungen über die In ternationalisierung der Rheinwasterstraßen betrieben worden sind. Betrachten wir die Lage der Rheinschiffahrt, wie sie ist. Es gab deutsche Pläne, sie bis nach Basel und bis zum Bodensee durch zuführen; sic ist auch besonders von Mannheim aus schon vor dem Kriege auf dem unregulierten Rhein bis Basel durchgekührt worden. Aber eine große Znkunst hatte diese Schiffahrt aus dem unregulierten Strome nicht. Run tritt, in überraschender poli tischer Machtstellung, Frankreich in die Reihe der Rheinufer staaken ein: der bisherige Endpunkt der Schiffahrt kommt in französische Hände. Dieser Endpunkt, Straßburg, und ebenso das ganze Elsaß hat aber kein Interesse an der Regulierung dcs Stromes bis nach Basel. Das Intereste der Stadt und des Landes, das nun das Interesse Frankreichs wird, geht vielmehr dahin, sich das ganze Gebiet des oberen Stromlaufes als Hinter land zu erhalten, es durch Bahnen und Kanäle mit Straßburg zu verbinden und diesem Hafen so den ganzen gewaltigen Um schlagsverkehr für das Oberrheingebiet dauernd zu sichern. Ober halb Straßburgs liegt keine einzige elsässische Stadt mehr am Rhein oder in seiner Nähe, so daß sie und daS Land von der Rhein schiffahrt Nutzen ziehen könnte. Wohl aber bieten Rhein-Rhone- und Rheln-Marne-Kanal die denkbar beste Gelegenheit zur ver kehrspolitischen Erschließung des ganzen Landes, vor allem des Kaligebietes, und auch zur vcrkehrspolltischen Einbeziehung der Schweiz tn das Hinterland des Straßburger Hafens bis zu den Linien, wo die nach Triest und Genua gravitierenden Verkehrs gebiete beginnen. Und die Grundlagen dieser Stellung, die beiden Kanäle, dle Elsaß und Lothringen von Straßburg aus der Länge nach durchziehen, sind, wenn auch in erwelkerungsbedürftigem Zu stande, bereits vorhanden! Das kleine Elsah-Lokhringen hätte, auf sich selbst gestellt, im Rahmen des Deutschen Reiches diese Gunst der Lage größeren Allgcmeinintereflen zum Opfer bringen müssen, wie es ja auch schon während des Krieges der Ausdehnung der Oberrhetnschiffahrt mit halber Freiwilligkeit zugestimmt hatte. Ader das größere un mächtigere Frankreich braucht nur sich allen Rhetnregulierungs- plänen gegenüber ablehnend zu verhalten, und di« dauernde GrundlageseineSWlrtschafksimperialiSmoSam Rhein ist da. Ein Mangel lag noch tn der Beschaffenheit des Straßburger Hafens, der zu klein und nur schwer erweiterungs fähig ist, zumal wenn man die Festung als Ausfallspforte nach Deutschland erhalten will, wie es zweifellos tn Frankreichs mili tärischen Absichten liegt. Da hilft nun die Annexion des vor gelagerten badischen Gebietes mit dem Rhetnhafen von Kehl. Strahburg kann beute WO Tonnen am Tag« umschlagen. Kehl 20 000, und dle Hafenanlagen sind noch, weil inmitten öden un landwirtschaftlich sowohl als auch zur Wohnfledelung wertlosen Landes gelegen, sozusagen unbeschränkt entwickelongsfähig. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, was ein an dieses Hafen gebiet angeschlostenes modernisiertes Kanalneh, das im Zuae des heutigen Rhein-Rhone- und Rhein-Marne-Kanals nach Frante- reich hineinführt, Straßburg einerseits mit Paris und Le tzavr^