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Vesper in der KreuMrche. Dresden, Sonnabend, den 18. Mai 1895, Nachm. 2 Uhr. 1. Hrgekvorspiek. 2. Water unser für Chor und Solostimmen von E. F. Fesca. 3. Wccitativ und Arie ans der „Schöpfung" von Jos. Haydn, gesungen von Fräulein Marg. Lengnick, Concert- sängerin und Gesanglehrerin hier. Recitativ: Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras hervor, Kräuter, die Samen geben, und Obstbäume, die Früchte bringen ihrer Art gemäß, die ihren Samen in sich selbst haben auf der Erde, und es ward so. Arie: Nun beut die Flur das frische Grün dem Auge zur Ergötzung dar, den anmuthsvollen Blick erhöht der Blumen sanfter Schmuck. Hier duften Kräuter Balsam aus, hier sproßt den Wunden Heil. Die Zweige krümmt der goldnen Früchte Last; hier wölbt der Hain zum kühlen Schirme sich; den steilen Berg bekrönt ein dichter Wald. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 146, B. 1. Komm, heiliger Geist. Herre Gott, erfüll mit deiner Gnaden Gut deiner Gläubigen Herz, Muth und Sinn, dein brünstig Lieb entzünd in ihn. O Herr, durch deines Lichtes Glanz zu dem Glauben versammelt hast das Volk aus aller Welt Zungen; das sei dir, Herr, zu Lob gesungen. Halleluja, Halleluja. Vorlesung. 5. Mache mich selig, o Jesu, geistliches Lied von A. Becker, gesungen von Fräulein Marg. Lengnick. In den blauenden Morgen hinein, In des Mittags blendenden Schein, In die traumvoll sinkende Nacht Streck' ich die Hand, bis alles vollbracht: Mache mich selig, o Jesu! Ueber des Frühlings sprossendem Grün, Ueber der Rosen sommerlich Blüh'n, Ueber die herbstliche Stoppelflur Streck' ich die Hand und bitte nur: Mache mich selig, o Jesu! Ueber die Wiege der Kinder mein, Ueber der Schlummernden Todtengebein, Ueber die Pracht der Reiche der Welt Streck' ich die Hand, bis alles zerfällt: Mache mich selig, o Jesu! 6. Wsatm 67 für Doppelchor von Frz. Lachner. Gott sei uns gnädig, und segne uns; er lasse uns sein Antlitz leuchten. Sela. Daß wir auf Erden erkennen seinen Weg, unter allen Heiden sein Heil. Es danken dir, Gott, die Völker. Die Völker freuen sich und jauchzen. Die Völker jauchzen, daß du die Leute richtest und sie regierest auf Erden. Sela. Das Land giebt sein Gewächs. Es segne uns Gott, unser Gott, und alle Welt fürchte ihn. Druck von Lievicki L Rcichardt in Dresden.