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Amts- und Anzeigeblatt für den EÜUDT Bezirk des Amtsgerichts CitreHock sertionspreis: die kleinsp. » s'' >°« und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. A«yr««»a- — 148. Dienstag, dm IS. Dezember Abonnement Viertels. I M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. 1881 Konkursverfahren. lieber das Vermögen der Handelsfrau 41m» IVIIInolmlii« verw. H»»^m»»i> geb. Mahnung, Inhaberin eines SchnittwaarengeschäftS zu Sch-nheide, wird heute am 23. November I89l, Nachmittags 4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSfordcrungen sind bis zum 23. Dezember 1891 bei dem Gerichte an- zumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläudigerauSschusses und einiretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 21. Dezember 1891, Vormittags 11 Mr und zur Prüfung der angemeldcten Forderungen auf den 4. Januar 1892, Vormittags 10 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Ge meinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie auS der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum I. Dezember 1891 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Kautzsch. 13. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, dm 1«. Jezemöcr 18SI, Zömds -/,8 Ahr im Rathhaussaale. Eibenstock, am 14. Dezember 189l. Der Stadtverordneten - Vorsteher. Richard Hertel. 1) RathSbcschluß, die Abänderung des PensionskassenrcgulativS, 2) deSgl., Bewilligung eines Betrags an die beiden Straßenarbeiter für geleisteten Hilfspolizeidienst, 3) Richtigsprcchung der Stadtanlagenrechnung für 1890, 4) desgl. der Sparkassenrechnung für 1890, 5) Wabl eine« Ausschusses zur Vorbereitung der Wahlen für die ständigen Aus schüsse, 6) Mittheilung von der Verpachtung deö RathhauShotclS, 7) Kenntnisnahme von der Verordnung, die Bestätigung des stellv. Bürger meisters betr., 8) Kcnntnißnahme von einem Schreiben, die Moltkestiftung betr., 9) Ev. Weiteres. anlaßt worden, daß Brändel vom Zuge herabgefallcn ist. Derselbe ist 27 Jahre alt und hinterläßt Frau und ein Kind. — Eibenstock. Zum Weihnachtsfeste gelten die im Bereiche der sächsischen Staatseisenbahnen ge lösten Rückfahrkarten vom 24. Dezember bis mit 28. Dezember. Auch die drei- und viertägigen Rück fahrkarten im Verkehr zwischen den sächsischen Sta tionen und denjenigen der preußischen Staatsbahnen, der thüringischen Privatbahnen und der Dahme- Uckroer Bahn erhalten Giltigkeit bis mit 28. De zember, weil der Tag nach dem Weihnachtsfeste, der 27. Dezember, auf einen Sonntag fällt. — Schönheide. Unser diesjähriger Weihnachts markt, vergangenen Freitag und Sonnabend, hat unter der Ungunst der Witterung sehr gelitten. Wenn auch während einiger Nachmittagsstunden des ersten Tages bei leidlichem Wetter ein ziemlich reger Markt verkehr herrschte, so war es doch damit gleich zu Ende, als gegen 6 Uhr Abends der heftige Schneefgll ein trat. Auch am Sonnabend war das Geschäft nur ein sehr mittelmäßiges, und man hörte die Geschäfts leute allgemein klagen. Mancher der auswärtigen Verkäufer wird wohl, nach Abzug der Spesen, vom Erlös wenig übrig behalten haben. — Ein plötzliches, tragisches Ende fand am Freitag ein hiesiger Familien vater. Derselbe hatte mit Frau und Kind den Jahr markt besucht und verschiedene Einkäufe gemacht. Als er Abends nach Hause kommt und im Begriffe ist, eine Lampe anzubrennen, sinkt er plötzlich uin und ist in wenigen Sekunden eine Leiche. Ein Schlaganfall hatte seinem Leben ein Ende gemacht. — Dresden. Am 7. dieses Monats und fol gende Tage hat eine abermalige AuSloosung Königlich Sächsischer SlaatSpapiere stattgefunden, von welcher die auf J'/^'/n herabgesetzten, vormals 4»/„ Staatsschulden - Kassenscheine von den Jahren 1852/55/08/59/62/66 und /68, 3'/,"/« dergleichen vom Jahre 1867, auf 3'/,"/„ herabgesetzten, vormals 4"/» der gleichen vom Jahre 1869, ingleichen die auf den Staat übernommenen auf 4"/„ herabgesetzten, vormals 4'/,°/^ Schuld scheine vom Jahre 1872 der Leipzig - Dresdner Eisenbahn-Compagnie betroffen morsen sind. Die Inhaber der genannten SlaatSpapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufllgen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger ver öffentlicht, auch bei sämmtlichen Bczirkssteuer-Ein- nahmen und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht auSgelegt werden. Hagesgeschichle. — Deutschland. Die „B. N. N." schreiben: Seine große Etalreve hat Herr von Caprivi be kanntlich mit einem entschiedenen DeSaveu der Nach richten von seiner Amt «Müdigkeit begonnen. Aus diesem einfachen Dementi habe» verschiedene Tages blätter eine ganze Plantage von phantastischen Blüthen gezogen, die im Wesentlichen alle auf die Meinung hinauSlausen, daß der Reichskanzler sich in allen Punkten in völliger Uebereinstimmung mit der Krone befinde und daß es keinen Punkt gebe, worin diese Uebereinstimmung nicht eine vollkommene sei. Diese Meldung scheint irrig und in ihren Consequenzen, wie wir von guter Seite vernehmen, zu weit gehend zu sein. Im Gegeniheil haben sich anläßlich des Besuches des russischen Premierministers Herrn von GierS ziemlich weitgehende Differenzpunkte zwischen der Krone und Herrn von Caprivi ergeben, und den eingeweihte» Kreisen ist es nicht entgangen, daß die Herreise des Herrn von GierS von Paris und seine Abreise von Berlin sowie sein Empfang hier sich sehr verschieden gestalteten. Jedenfalls entsprach der rein formelle Empfang des russischen Premiers und seine kühle Abreise nicht dem politischen Jdeengangc deS Herrn von Caprivi, der in letzter Stunde noch bereit war, dem Vertreter Rußlands einen schmeichel haften und devoten Empfang zu sichern, und in dieser Frage keineswegs sich mit den Auffassungen an höherer Stelle in Uebereinstimmung befand, son dern diesen lediglich sich fügte. — Fürst Bismarck hat am Freitag einen Journalisten in FriedrichSruh empfangen und sich demselben gegenüber über verschiedene Tagesfragen ausgesprochen. Der Interviewer war der Chefredak teur der Lübecker »Eisenbahnzeitung", SzafranSki. Der Fürst nahm Anlaß, sich über sein Fortbleiben von den Berathungcn der neuen Handelsverträge im Reichstage zu äußern. Er motivirte dasselbe damit, daß er betonte, den Abgeordneten sei zu wenig Zeit zu ihrer Information gelassen worden und er habe eS unter diesen Umständen für unvereinbar mit seinem Gewissen gehalten, sein Votum abzugebcn. Ueber daS Alters- und JnvaliditätS-VersicherungS- gesetz sprach sich Fürst Bismarck dahin aus, dasselbe sei ohne Rücksicht auf die Grundsätze der Psychologie geschaffen und beweise eine geringe Mcnschenkenntniß. Daß General von Caprivi sein Nachfolger im Reichskanzleramt sein würde, habe er gewußt; er selbst habe ihn sogar dem Kaiser als solchen empfohlen. Anläßlich der Preßäußerungen über „Suprema lex rezis voluntas" bemerkte der Fürst, er sei niemals ein Anhänger des Absolutismus gewesen. — Bekanntlich hat der Reichstag im vorigen Winter ein Massengcsuch um Zulassung der Frauen zum Studium der Medizin durch den einfachen Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Abgesehen von den Sozialdemokraten, die geschlossen dafür ge stimmt haben, nnd den Deutschkonservativen, die eben falls geschlossen dagegen eingctreten waren, hatten sich die Parteien in dieser unpolitischen Frage gespal ten. Selbst in der CentrumSfraction sanden sich Mitglieder, welche die Ansicht vertraten, daß bei den gegenwärtigen sozialen Verhältnissen die Eröffnung neuer Berufswege für das weibliche Geschlecht uner läßlich und daß hierzu u. A. der ärztliche Beruf her vorragend geeignet sei. Schon damals wurde von den Verfechtern dieser Ueberzeugung angekündigt, daß diese wichtige Frage bis zu ihrer Lösung im Sinne der Bittsteller nicht mehr von der Tagesordnung unserer parlamentarischen Körperschaften verschwinden werde. Thatsächlich ist denn auch bereits wieder eine Massenpetition »Deutscher Frauen um Zulassung zum Studium der Medizin und zu den Universitätsprüf- ungcn zum Zwecke der Gewinnung von Aerztinnen für Frauenkrankheiten" beim Reichstage cingegangen. Ueber 50,000 Unterschriften hat dies Gesuch gefunden. Als besonders bemerkenswerth sei hervorgehcben, daß sich sogar 87 Aerzte bereit gefunden Haden, das Schrift stück zu unterzeichnen. Man mag einwenden, daß diese Aerzte bereits eine ausgedehnte, sichere Praxis besitzen, die sie jeder Furcht vor dem weiblichen Mit bewerb überhebt. Aber als ein Zeichen seltener Selbst losigkeit wird man eS betrachten dürfen, daß auch 33 Candidaten der Medizin, die von einer Erweiterung der ohnehin übergroßen Concurrenz mehr zu fürchten haben, zu den Befürwortern dieses Gesuches gehören. Dessen Annahme durch den gegenwärtigen Reichstag scheint aber ausgeschlossen zu sein. — Wien. Ueber einen aufregenden Vorfall berichten hiesige Blätter unter der Spitzmarke: »Die Mörderin ihres Sohnes." In einem Dorfe deS Wieselburger KomitatS in Ungarn war der Sohn eines Bauern aus Amerika nach 16jähriger Abwesen heit heimgekehrt. Der junge Mann, der jetzt 32 Jahre alt ist, verlangte, ungekannt von de» Eltern, Nachtquartier und zeigte ihnen eine Baarschaft von 7000 Gulden. Die Bäuerin schnitt aus Habgier dem Fremden im Schlafe den Hals durch. Al« der Bauer heimkehrte, erkannte er den eigenen Sobn. Als die Mörderin dies erfuhr, stürzte sie todt zu sammen. Locale und sächsische Rachrichten. — Eibenstock. Am Freitag Abend gegen 8 Uhr ist der in Aue stationirte HilfSbremser Brändel von dem in der Richtung nach Aue fahrenden Güter zuge zwischen Station Bockau und dem Tunnel über fahren und derartig verstümmelt worden, daß sein Tod sofort eingetreten ist. Das Unglück ist dadurch ver-