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>8. rn. tag sied iser der Ne hme eben erw. ner, lick- ete Wahl cachi: 1er- und r s- ArbeitS- »rl. rn. s" tanv- ceten dort soll, >rge- ufm. tsm. 8. d ck,, er- ll. r. «- )0- illt Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Amts- und Anzeigeblatt für den LeM -es Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. MISS Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. «8. z«sr««>«. Dienstag, den 24. November 18SL. Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Sonnabend, den 28. Kovember 1891, Nachmittags 3 Uhr im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshaupt mannschaftlichen Dienstgebäudcs zu ersehen. Schwarzenberg, am 18. November 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Arhr. v. Wirsing. Kr. Bekanntmachung. Gestohlen wurden: u. am 9. dieses Monats aus einem Hause der Schützenstraße ein Kinderfederbett mit rothem Jnlet und b. am 3. hieses MonakS in der Zeit von Nachmittag 4 bis Abends 7 Uhr aus dem Stalle eines hiesigen Gasthofes eine roth, gelb und grünlich gestreifte Pferdedecke. Zur Ermittelung des Diebes und Wiedererlangung der gestohlenen Gegen stände dienliche Wahrnehmungen bittet man ungesäumt anher mitzntheilen. Eibenstock, den 18. November 1891. Der Stadtrath. »r. Körner. Wsch. Bekanntmachung. Bezüglich der Donnerstag, den 26. November stattfindenden Stadtverord- neten-ErgänzungsWahl macht der unterzeichnete Stadtrath nochmals da rauf aufmerksam, daß von den zu wählenden 8 Stadtverordneten mindestens 4 unansässtg sein müssen, daß die zu Wählenden auf den Stimmzetteln unter Angabe ihres vollständigen Namens, des Standes und der Wohnung so zu bezeichnen sind, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleibt, und daß insbesondere bei Personen gleichen Namens jeder Zweifel durch Angabe der Wohnung auf dem Stimmzettel zu beseitigen ist. - Eibenstock, den 19. November 1891. Der Stodtrath. »r. Körner. Wsch. Bekanntmachung. Die öffentliche Auszählung der bei der diesjährigen Stadtverordneten-Er- gänzungswahl abgegebenen Stimmzettel erfolgt Donnerstag, den 26. Novem ber 1391, von Nachmittags 3 Uhr ab im Rathhaussaale. Eibenstock, den 19. November 1891. Der Stadlrath. »i-. Körner. Wsch. Holzverfteigerung. Donnerstag, den 26. Kovember 1891 sotten auf Bahnhof Schönheide von Bormittag 19'/. Uhr ab 237 Stück alte Querschwellen, 702,» lfve. in alte Brückenschwellen und 7,oo rm unbrauchbare Hölzer, auf Bahnhof Eibenstock von Nachmittag 2 Uhr ab 150 Stück alte Querschwellen und auf Bahnhof Wolfsgrün von Nachmittag 3 Uhr ab 50 Stück alte Querschwellen, 390,o lsde. in alte Brücken- und Weichenschwelleu, sowie 23,o rin unbrauchbare Hölzer als Brennholz unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Königl. Abtheilungs-Ingen.-Bureau Adors, den 21. November 1891. Die Jntercssenpolitik im Handwerk.*) Wer der Gesetzgebung im Reiche innerhalb der letzten zwölf Jahre aufmerksam gefolgt ist, der muß die Wahrnehmung gemacht haben, daß alles darauf hinauSlief, dem einen oder dem andern Stande irgend eine Vergünstigung zu verschaffen. ES begann ein rasender Wettbewerb um die Meistbegünstigung, und alle die Stände, die im Reichstage auf eine genügende Anzabl von Vertretern rechnen durften, haben denn auch ihre Rechnung insoweit gefunden, als es diesen gelungen ist, ihren Mandaten irgend welche Vor theile auf Kosten der Uebrigen zu verschaffen. Der Vater dieser Jnteressenpolitik ist zweifels ohne der frühere Reichskanzler, der dieselbe durch seine Wirtschaftspolitik im Jahre 1878 inaugurirte. — Im Reichstage sind nun alle Stände genugsam vertreten, nur der Handwerkerstand macht eine be dauerliche Ausnahme und diese Ausnahme haben die Handwerker schwer genug empfinden müssen. Auch für sie hätten sich jedenfalls weitgehende Vortheile erreichen lassen, wenn sie so warme Fürsprache ge habt hätten, wie Großindustrie und Landwirthschaft, wie das Beamtenthum, und last not. lenst, der Arbeiterstand. Wenn unter fünf Ständen das Fell des Löwen vertbeilt wird, und zwar in der Weise, daß einer unberücksichtigt bleibt, so ist es klar, daß dieser Eine neben der moralischen Benachtheiligung auch noch die Kosten der Zuwendung an die Andern zu tragen hat. Aus alle Fälle ist eine Jnteressenpolitik auf die Dauer verderblich, aber wenn alle übrigen Stände Len Rahm von der Milch schöpfen, wenn sie in dieser Unbescheidenheit vom Staate unterstützt werden, so ist es nicht recht ersichtlich, weshalb sich der Hand werkerstand in übel angebrachter Bescheidenheit mit dem Rest begnügen soll. — Wer kennt nicht den treffenden Ausspruch, der ohne Berücksichtigung der Sprechweise sagt: »Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter komm' ich ohne ihr!" Man hat der Landwirthschaft geholfen durch die Äetreidezölle, den landwirthschaftlichen Brennereien durch die Branntweinzölle, den landwirthschaftlichen Zuckerfabriken durch die Ausfuhrprämien; unfern noth- leidenden Waldbesitzern durch die Holzzölle; der *) Aus dem Leserkreis« eingesandt. Eisenindustrie durch Eiscnzölle, jeder hat sein gut Theil erhalten. Man hat den Arbeiterstand durch weitgehende Schlitzmaßregeln gesichert. Man giebt dem Beamtenstand in jetziger Zeit Thcuerungszu- lagen! WaS hat man denn dem Handwerkerstand ge geben? — — Nichts, oder doch so viel wie nichts. Wer hat denn am meisten unter diesen den Andern gewährten Vergünstigungen zu leiden? Der Hand werkerstand! Und wen drücken schließlich die Arbeiter schutzgesetze: daS Krankenkassengesctz, das Unsallver- sicherungsgesetz, das Alters- und JnvaliditätSgcsetz ain meisten? Wiederum doch nur den Handwerkerstand. In Berücksichtigung dessen muß sich der Hand werkerstand, der heute schwach ist, weil er sich zer splittert hat, der aber mächtig ist in der Gemein samkeit, hüten, andern die Kastanien aus dem Feuer holen zu helfen! Er kann am Ende nichts dabei pro- fitiren, wohl aber kann er dabei in den Augen klar denkender Männer an seinem Ansehen verlieren, und das ist zu verhüten. Lange genug sind die Handwerker stiefmütterlich behandelt worden und eS ist an der Zeit, daß dieses anders wird, fährt die »Jllustrirte Zeitung für Blech industrie" am Schluffe ihrer trefflichen Abhandlung fort. Das kann aber nur erreicht werden durch Be seitigung der Punkte, welche trennend zwischen den Handwerkern stehen, durch Zusammenschluß aller Kräfte und ein gemeinsames Vorgehen. Organisirt Euch, Handwerker! Weg mit allen kleinlichen Quertreibereien, der eine Gedanke, dem Handwerkerstand wieder seine alte Würde zurückzu geben, müßte mächtig genug sein, auch die wider spenstigen Elemente zu vereinigen. Schon zu lange laborirt der Handwerkerstand an seiner Schwäche, schon zu ost haben unsere Gegner von rechts und link» über uns triumphirt, zeigen wir ihnen, daß die Zeit der Abrechnung gekommen ist. V. Hagesgeschichle. — Deutschland. Der russische Minister de» Auswärtigen, von Gier« wird am Montag Nach mittag in Berlin erwartet, wo für denselben im Hotel Continental mehrere Zimmer bestellt sind. Der Aufenthalt de« Minister» dürfte sich bi» Mittwoch auSdehnen. Am Dienstag wird er vom Kaiser zur Frühstückstafel geladen werden; AbendS findet ein Galadiner beim Reichskanzler von Caprivi statt. Die Korrespondenz fügt hinzu, daß dem Besuche keine politische Wichtigkeit beizulegen sei. — Der im Reichstag angeregte Antrag auf Maßnahmen gegen die Börse lautet: Der Reichstag wolle beschließen, die verbündeten Re gierungen zu ersuchen: 1) dem Reichstag noch im Laufe der gegenwärtigen Session eine Gesetzvorlage zu machen, in welcher dem Mißbrauch des Zeitge schäftes als Spielgeschäft sowohl an der Börse, wie anderwärts, namentlich in den für die Volksernährung wichtigen Artikeln, durch eingreifende Bestimmungen aus dem Gebiete des Strafrechts und de» bürgerlichen Rechts entgegengetreten wird; 2) dahin zu wirken, daß die Börsen und der Geschäftsverkehr an den selben einer wirksamen staatlichen Aufsicht unterstellt und dadurch ihren wahren Aufgaben für Handel und Verkehr erhalten werden. Der Antrag ist von 182 Mitgliedern der Zentrumspartei, der Deutsch- und der Freikonservativen unterzeichnet. — In Mainz sind bekanntlich in den letzten Monaten wiederholt schlimme Reibungen zwischen der dortigen Civilbevölkerung und rem Militär vorgekommen. Es liegt dort eine starke, aus preuß ischen und hessischen Regimentern bestehende Garnison, die rer vorwiegend demokratisch und sozialdemokratisch gesinnten Bevölkerung gegenüber von vornherein einen sehr harten Stand hat. ES scheint indessen, daß diesen vorhandenen Schwierigkeiten auf Seiten des Militärs und namentlich einzelner Offiziere nicht immer mit dem erforderlichen Takt begegnet worden ist. Wenigstens versichern dies unbefangene Kenner der eigenartigen Mainzer Verhältnisse. Auch an den leitenden Stellen scheint diese Auffassung zum Aus druck gebracht worden zu sein und Anklang gefunden zu haben. So wird zum Mindesten in unterrichteten Kreisen die Thatsache erklärt, daß der bisherige Gouverneur der Festung Mainz, General v. Reibnitz plötzlich seinen Abschied eingereicht hat. An dessen Bewilligung ist kaum zu zweifeln, und so bleibt nur zu hoffen, daß eS seinem Nachfolger — als solcher wird Gencrallieutenant v. Holleben genannt — ge lingen möge, künftig wieder erträglichere Beziehungen zwischen dem Civil- und dem Militärstande in Mainz herzustellen.