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Amts- Md Anzeigeblatt für den MM- Syirk des Ämlsgerichls LideHock --WZ fttt.onSpreiS: die kleinsp. . . - ten, sowie bei allen Reichs- Ze le 10 Pf und dessen Umgebung. Postanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. Kahr,«»,. M 1SV. Donnerstag, den 19. November 18S1. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flg — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktertes Zwickau im Monat October c. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemein den resp. Ouartierwirthen im Monat November e. an Militärpferde zur Verab reichung gelangende Marsch-Fourage beträgt: 9 M. 19 Pf. für 50 Ko. Hafer, 3 „ 41 „ „ 50 ,, Heu und 2 „ 63 „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 16. November 1891. Königliche Amtsbouptmonnschost. Frhr. v. Wirsing. St. Sonnabend, den 21. November 1891, Vormittags 11 Uhr, sollen im hiesigen AmtSgcrichtsgebäude ein Sopha und ein Regulator gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 18. Novbr. I89l. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. .Liekmann. Bekanntmachung. Wegen Tiefcrlegung eines Abfallgrabens bleibt die Lohgafse von der so genannten Lohmühle ab bis zn ihrer Ausmündung für den Fährverkehr von jetzt ab auf die Dauer von 14 Tagen gesperrt. Eibenstock, am >7. November 1891. Der Stadtrath. »i-. Körner. Wsch. Bekanntmachung. Behufs Vermeidung von Zuwiderhandlungen werden die zur Ausführung des Gesetzes vom 10. September >870, die Sonn-, Fest- und Butztags feier betreffend, für den öffentlichen Handel, soweit solcher nach dem erwähnten Gesetze an diesen Tagen überhaupt zulässig ist, getroffenen Bestimmungen zur Nachachtung hiermit in Erinnerung gebracht: 1) Bis '/.N Uhr Vormittags ist aller öffentlicher Handel, namentlich der Handel auf Straßen und öffentlichen Plätzen, in Kaufs- und Gewerbsläden, Magazinen, Marktbuden und Verkaufsständen, in ¬ gleichen das Offenhalten der Kaufs- und Gewerbsläden, Maga,ine Marktbuden, sowie der Schaufenster und das Belegen der Verkaufs stände mit Maaren verboten. " 2) Ausgenommen hiervon ist der Verkauf «. von Arzneiwaaren d. von Brot und weißer Bäckerwaare, indem dieser zwar während des Gottesdienstes gestattet ist, endlich c- von Eß- und Materialwaaren, Heizung-- und Beleuchtung-, material, welcher außer der Zeit des Vormittagsgottesdienftes nachgelassen ist. 3) Während der Zeit, zu welcher der öffentliche Handel im Allgemeinen nicht gestattet ist, sind auch die Kaufs- und Gewerbsläden Magazine Marktbuden, sowie die Schaufenster geschlossen zu halten und Ver- kaufsstände mit Maaren nicht zu belegen. 4) Der Kleinhandel mit anderen als den vorstehend genannten Gegen ¬ ständen ist bis ans Weiteres von '/^1 1 Uhr Vormittag« bis l Uhr Nachmittags und von 2 Uhr -Nachmittags an gestaltet mit Aus nahme jedoch des Charfreitags, »er «utztaae und des Todtenfcstfonntaas, an welchen Tagen auch dieser Kleinhandel vollständig zu unterbleiben hat. ' ' Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden in Gemäßheit von 8 11 des Gesetzes vom 10. September 1870 in Verbindung mit 8 366 r des Reichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Hast bis zu 14 Tagen bestraft. Eibenstock, den l8. November 1891. Der Stndtrath »i-. Körner. Wsch. Bekanntmachung. An Stelle des mit 1. Januar 1892 austretenden Zugführers der Spritze 1 der städtischen Pflichtfeuerwehr Herrn Eduard Friedrich ist der zeitherige Zug führer bei Spritze 5 Herr Gustav Gmttljer hier gewählt und an dessen Stelle heute Herr War Zenner hier in Pflicht genommen worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Eibenstock, am 17. November 1891. Der Stadlrath. »> Körner. Wsch. Fürst Bismarck in Berlin. Mit ungeheurem, tief auS den Seelen quellendem Jubel ist Fürst Bismarck begrüßt worden, als er sein Gut in dem wald- und secreichen Pommern verließ, nm von Neuem in Friedrichsruhe, dem schönen Be- sitzthum, in dem ihn einst sein junger Kaiser begrüßte, den Winter zu verleben. Gewaltige Kundgebungen staben auf den Bahnhöfen in Berlin stattgefunden, Kundgebungen, die das Verbot der Polizei durch brachen und in ihrer elementaren Wucht zum Ohre des greisen Kanzlers die Kunde trugen, daß Ver ehrung und Treue nicht ausgestorben seien in Deutsch land. Jubel, der den begrüßt, der in Ungnade fiel, ist echt. Mögen immerhin die Blätter, die in unserem Vaterland den Keim der Zersetzung verbreiten, mit hämischen Glossen den Einoruck zu mindern suchen, den die Szenen am Stettiner und Lehrter Bahnhof erregen, so wird ihr Mühen doch vergeblich sein. Sie werden die Thatsache nicht aus der Welt schaffen, daß selbst in dem skeptisch-kühlen Berlin, das so demokratisch scheint und so eifrig die Hofberichte liest, ein großer Theil der Bürgerschaft zu unserem alten Bismarck hält! Man sucht die Bedeutung der Kund gebung abzuscbwächen, indem man .hauptsächlich deutsche Studenten und Antisemiten" als die Be grüßenden nennt. Nun, da möge eine Zeitung ant worten, die vor wenigen Monaten die Magdeburger -Nationalliberalen wegen ihrer hämischen Angriffe gegen den Fürsten Bismarck öffentlich abschüttelte. Die »Magd. Zig." schreibt: »Offiziere, Damen unserer höchsten Aristokratie, Bürgersleute, Handwerker und Frauen, Alle drängten sich herzu, um dem Fürsten zuzujauchzen." Und die Wetterfahne am Rhein, die »Köln. Ztg.", berichtet: »Die Vorgänge bei BiSmgrck'S Abreise vom Lehrter Bahnhof spotten jeglicher Be schreibung. Der Ansturm de« Publikums, das sich aus den besten Gesellschaftskreisen zusammensetzte, übertraf um ein Vielfaches die HuldigungSszenen bei früheren Anwesenheiten de» Fürsten. Aus den un unterbrochen donnernden Hoch- und Hurrabrnfen löste sich eine ganze Reihe begeisterter kurzer Ansprachen, größtentheils von alten Herren mit bewegter unv thränenerstickter Stimme gesprochen. Der Fürst war gleichfalls, so vortrefflich er aussah, tief erschüttert. Einen derartigen BegeisterungS-AuSbruch hatte er offenbar nicht erwartet. Hunderte von Männern reifen Alters waren von der Szene überwältigt, sic brauchten sich der Thränen nicht zu schämen, die ihnen, gleichwie dem Fürsten, über die Wange perlten. Unaufhaltsam fluthete der Strom der Menge am Wagen vorüber, Jeder überglücklich, einen Händedruck des großen Kanzlers zu erhalten. Gott erhalte uns unseren Bismarck noch lange, lange Jahre, das war der hundert- und aberhundertmal wiederkehrcnde innige Wunsch." Und wenn in der That die .deutschen Studenten" auS der Fülle jugendlich-enthusiastischer Herzen heraus dem alten Recken zujubelten, so wagt eine feile Presse, die- zu verurtheilen? Sind denn nicht .deutsche" Studenten die ersten Repräsentanten der Zukunft? Sind sie eS nicht, aus denen die Stimme der Wahrheit spricht, die noch nicht angekränkelt ist von der Rücksicht auf Amt und Orden? ES wäre gut, wenn man heute auf den Puls der Jugend lauschte: Ihr müssen wir morgen da« Werk vertrauen, das wir gestern schufen. ES wird Aufsehen erregen im ganzen Lande, so weit man frei und ehrlich denkt, daß die Bahnsteige an jenen Berliner Stationen, die der Zug des Fürsten BiSmarck berührte, versperrt worden sind. Die« wird und muß sehr bittere Empfindungen erregen, zumal man weiß, daß speziell der gänzlich abgesperrte Lehrter Bahnhof zu den größten Deutschland« gehört. Wer gab den Auftrag? Welches war der Zweck? Man wird sich im Publikum allerlei Gedanken darüber machen. Fürchtet man im preußischen Ministerium des Innern, der vorgesetzten Behörde des Berliner Polizeipräsidenten, daß die nationale Erregung beim Anblick des greisen Kanzlers zu Flammen empor schlagen möchte? Ein Blatt, das demselben feindlich gegenübersteht, der .Berl. B.-C.", schreibt': .Das Publikum war der Meinung und gab ihr erregtesten Ausdruck, daß die Polizei eine Hulvigung für den Fürsten Bismarck verhindern wolle." So scheint eS in der That. Hat aber jemals dieselbe Polizei vor dem verhängnisvollen 20. Marz des vorigen Jahres Kundgebungen für den gleichen Mann verhindert?- Es giebt Fragen, auf die sich eine glatte Antwort nicht geben läßt. Hagesgeschichle. — Deutschland. Die Außerkurssetzung der österreichischen VereinSthaler würde für Deutschland einen Verlust von etwa 10 Mill. Mk. betragen, wenn diese Münzen nicht nach Oesterreich .abgcschoben" werden können. Diesem Schub könnte aber die österreichische Regierung zuvorkommen, in dem sie die erwähnten Münzen, die in Oesterreich fast gar nicht vorkommen, schnell außer KurS setzt. Die .N. fr. Pr." bemerkt dazu: ES würde sich darum handeln, wer bei diesem höchst unerfreu lichen Wettrennen unterliegen würde, und wem mithin schließlich das ganze Silberquantum von 36 Millionen als .schwarzer Peter" in Händen bliebe. Angesichts dieser Sachlage ist man mit Recht darauf gespannt, zu welchen Maßregeln sich die österreichische Regierung entschließen wird oder vielleicht schon ent schlossen hat, und ob nicht etwa der Weg de- Kom promisses betreten weiden wird, wonach wir vorerst auf da« uns zweifellos zustchende Recht der Außer kurssetzung der fraglichen VereinSthaler verzichten und dagegen seiner Zeit jedenfalls nur einen Theil der erwähnten Silderlast, und zwar in angemessenen Terminen, zu übernehmen haben. — Belgien. In der Nacht zum Montag kam e« in Brüssel zwischen etwa 30 Unteroffizieren