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Vesper in der SoWenkirche. Dresden, Sonnabend, den 13. März 1897, nachm. 2 Uhr. 1. Sonate über den Choral „Aus tiefer Noth schrei ich zu dir" von G. Merkel. 2. Ktzorak-Motette (z. l. M.) von Frz. Magnus Böhme. Aus tiefer Noth schrei' ich zu dir, Herr Gott, erhör' mein Rufen! Dein gnädig Ohr'n neig' her zu mir und meiner Bitt' sie öffne. Denn so du willst das sehen an, was Sund' und Unrecht ist gethan, wer kann, Herr, vor dir bleiben? Fugenthema: Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen. 3. Arie aus „Paulus" von Mendelssohn, gesungen von Herrn Leopold Löschcke. Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott nicht verachten. Den» ich will die Nebertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. Herr, thue meine Lippen aus, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. Und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Herr, verwirf mich nicht. 4. chemcinde: Gesangbuch Nr. 42r>, l. Bete nur, betrübtes Herz, wenn dich Angst und Kummer kränken, klag' und sag' Gott deinen Schmerz, er wird endlich an dich denken; Gott wird dein Gebet und Fleh'n, ist es ernstlich, nicht verschmüh'n. Vorles» «q. 5». Soki (gesungen von Herrn L. Löschcke) und Khöre aus deni Oratorium „Paulus" von Me n d els s o h »-B n r l h o 1 d y. Reeitativ: Und nannten Barnabas Jupiter und Paulus Merkurius; der Priester aber Jupiters, der vor ihrer Stadt war, brachte Rinder und Kränze vor das Thor und wollte opfern sammt dem Volk, und beteten sie an. Chor: Seid uns gnädig, hohe Götter, seht herab auf unser Opfer! Reeitativ: Da das die Apostel hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk, schrieen und sprachen: Ihr Männer, was macht ihr da? wir sind auch sterbliche Menschen gleich wie ihr und predigen euch das Evangelium, daß ihr euch bekehren sollt von diesem falschen zu dem leben digen Gott, welcher gemacht hat Himmel und Erde und das Meer! Wie der Prophet spricht: Alle eure Götzen sind Trügerei sind eitel nichts und haben kein Leben; sie müssen fallen, wenn sic heimgesuchet werden. Gott wohnet nicht in Tempeln mit Menschenhänden gemacht. Arioso: Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und daß der Geist Gottes in euch wohnet? So Jemand den Tempel Gottes verderben wird, den wird Gott verderben. Denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr! Aber unser Gott ist im Himmel, er schasset alles, was er will. Chor: Aber unser Gott ist im Himmel, er schaffet alles, was er will.