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liebe ir mer, vrgi, vom larkt 3. in Metall, ckität und Amts- miil Aiiichtdllitl für den Abonnement vicrtelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. SeM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Lelegr.-iX-reffe. Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hanncbohn in Eibenstock. 52. Jahrgang. Fernsprecher Nr. 2ll>. 1»8 Donnerstag, den 23. November Porzellan, len sicher. ge H^eise. »elle. tkapelle. 30 Psg » Pfg. ame miet- part. l. s wegen jste Num- ag nach- blattes. hisenbahn. !dorf. kachm. Lbd. 3,00 9,00 3,4« 9,4« 4.24 10,25 4.34 10,35 4.50 10,50 5,06 10,50 5,21 11,14 5.50 11,22 5.35 11,26 5,43 11,33 5,28 11,18 5.41 11,31 5.50 11,38 6,03 11,51 5,47 11,3« 5,55 11,43 6,08 11,53 6,15 11,59 6.25 12,04 843 — 6,59 — 7.18 — 7.33 — 7.41 — mitz. lachm. Abd. 2,23 6,47 2.33 6,58 3,02 7,28 3.19 7,50 3 30 8,03 3.44 8,18 3,50 8,24 3,5« 8,33 4,05 8,45 4,10 8,50 3,55 8,33 4,08 8,4« 4,15 8,56 4.28 9,09 4.14 8,54 4,22 9,03 4,2« 9 08 434 9,16 4,47 9,20 4,54 9,52 5.14 10,14 5.29 10,29 6,04 10,59 8.44 11,38 von A«e »erkehrende iderh. 9,18 Bf. 9,24 n. »f. 9,28 Än 9,37 Hal 9,42 9,52 10,0« Volks- und Wohnungszählung. Freitag, den 1. Dezember 1905 findet im Deutschen Reiche eine Volks zählung statt. Mit derselben wird hier das erste Mal eine Wohnungsaufnahme verbunden. Die Zustellung der Zählungspapiere erfolgt durch die Herren Zähler in den letzten Tagen dieses Monats. Die Formulare für Volks- und Wohnungszählung find nach dem Stande des 1. Dezember 1905 auszufüllen. Die Einholung der Listen für die Volkszählung beginnt am l. Dezember mittags durch die Herren Zähler, derjenigen für die Wohnungsaufnahme sGrund- stückslisten b'j am 4. Dezember 1905 mittags durch städtische Beamte. Wohnungs inhaber, die Teile ihrer Wohnung an Untermieter oder Schlafleute vergeben haben, erhalten nach Einholung der Grundstücksllsten b' noch ein Formular 6 „Verzeichnis der zum Schlafen benützten Räume" zur Ausfüllung zugcstellt. Dasselbe ist vom 7. Dezember 1905 mit tags an zur Abholung berettznhalten. Auf die Wichtigkeit der Volkszählung und der geplanten ersten Wohnungsaufnahme weisen wir alle Beteiligten erneut mit dem Ersuchen hin, die Angaben in den Listen mit größter Genauigkeit zu bewirken und den Herren Zählern die Geschäfte nach Möglichkeit zu erleichtern. Die Herren Zähler sind gern bereit, bei Ausfüllung der Listen mit Rat und Tat an die Hand zu gehen. Wegen der Wohnungsaufnahme betonen wir noch besonders, daß ihre Ergebnisse aus schließlich zu statistischen Aufstellungen dienen sollen und zu anderen, insbesondere Steuer zwecken in keiner Weise benützt werden. Stadlrat Eibenstock, den 20. November 1905. Hesse. Müller. Nahrungsmittel - Untersuchung. Das städtische Schauamt erklärt sich bis auf weiteres bereit, gegen geringe Vergütung an die Stadtkasse Nahrungsmittel, namentlich Fleisch- und Wurstwaren, Butter, Käse und Milch, die nachgemacht, gefälscht oder ungenießbar erscheinen, soweit bei den vorhandenen Instrumenten und Hilfsmitteln möglich, zu untersuchen. Die amtliche Nahrungsmittel-Kontrolle wird durch die Tätigkeit des Schauamts nicht berührt. Eibenstock, den 18. November 1905. Der Stadtrat. Heffe. L. 12. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Ireitag, den 24. Wvemver 1905, abends 8 Wr im Sitzungssaalc des Rathauses. Eibenstock, den 20. November 1905. Der Stadtverordneten-Vorsteher. G. Diersch. 1. Ausbesserungen am Dache des Jndustrieschulgebäudes. 2. Beschlußfassung wegen Beitritts zu einer Petition, die Ausführung einer Straßenverbindung zwischen Aue und Blauenthal betreffend. 3. Vorlage vor- bez. nachgeprüfter Rechnungen auf das Jahr 1904 und Beschlußfassung hierzu. 4. Kenntnisnahme u. von einem Dankschreiben des Lehrerkollegiums für Neuordnung der Gehaltsvcrhältnisse: b. von Gewährung einer Staatsbeihilfe für den Handfertigkeitsunterricht der Volksschule; c. von einem Sachverstäudigcn-Gutachteu über Vie hiesige Gasanstalt. Hierauf geheime Sitzung. Holzversteigerung aus Auersberger Staatssorstrevier. Im Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock Mittwoch, den 29. November 1905, von mittags ',1 Nhr an 10289 weiche Klützer von 7 — 15 em Oberst., j., , / in Abt. 9,10, 13, 14, 15, 17, 18, 5070 „ „10-22,, „ '" 23-29, 31-35, 37-41 u. 03 3493 . . „ 23-59 „ „ > ^"g, j (Bruchhölzer u. Durchforstung», sowie Donnerstag, den 30. November 1905, von vorm. 9 Uhr an 237,s rm weiche Arennscheitc, i l,s im harte, 1 rm weiche Jacken.: 449,s „ „ -Lrennknüppek, 10,5 „ ,, 59,s „ „ stelle, »in obigen Abteilungen. 122,ll rm weiche Stücke, j Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Eibe»stock, am 21. November 1905. Kgl. Forstreviervcrwaltung Auersbcrg. Kgl. Forstrentamt. Tagesgeschichte. — Deutschland. Zum Untergange des Torpedo bootes 8 120 ist noch zu melden, daß sowohl der Kaiser als auch Prinz Heinrich sich von Kiel aus an Bord der Stationsjachl Carmen nach Bülk begaben, um den dortigen Taucherarbeiten beizuwohnen. Der Kaiser nahm an der Unfallstelle die Meldung des Kapitäns Schäfer entgegen, der die Taucherarbeiten leitet und dem Kaiser persönlich Bericht über den bisherigen Verlauf der Arbeiten abstattete. Der Kaiser ließ sich im besonderen darüber informieren, welche Umstände ivohl einen so großen Verlust veranlaßt haben können. Der Taucherbefund hat bisher ergeben, daß das Torpedoboot 8 120 gerade an dem vorderen Wafscrrohrkcfsel getroffen wurde und daß, wenn nicht eine direkte Explosion, so doch eine rapide, explosionsartige Dampfentwickelung statt gefunden und wahrscheinlich dazu geführt hat, daß die in der Nähe des Lecks befindlichen Mannschaften verbrüht wurden. — Mit dem Tode Hendrik Witbois hat der südwestafrikanische Aufstand sein Haupt verloren und ist für unsere Truppen der gefährlichste Gegner vom Kampfplätze verschwunden. Das Geschick hat es mit dem alten Verräter, der uns Jahre lang Treue geheuchelt hatte und dann seinen „Freund," den Hauptmann von Burgsdorff, bei dem Be mühen, ihn vom Aufstande abzuhalten, heimtückisch nieder schießen ließ, gut gemeint, indem es ihn den Soldatentod sterben ließ; für die brutalen Mordtaten an wehrlosen Weißen, wie sie seine Leute, ohne von ihm gehindert zu werden, voll führten, konnte ihm nur der Strick bestimmt sein. Eine spätere als die bereits in letzter Nummer veröffentlichte Meldung des Generals v. Trotha besagt: Der Ueberfall, bei welchem Hendrik Witboi durch einen Schuß in den Oberschenkel schwer verwundet wurde, geschah auf einen Proviantwagcn der 3. Batterie. Mit der nochmaligen sicheren Feststellung be auftragt, meldete Kapitän Christian Goliath: Der Tot Hendrik Witbois hat sich bestätigt; sein Sohn Isaak hat jetzt die Kapitänschaft. In der Meldung des Generalleutnants v. Trotlja heißt es weiter: Die Bande Witbois soll in den letzten Wochen durch Durst und Entbehrungen viele Menschen und angeblich alle Pferde verloren haben. Sie beginnt sich scheinbar im Londe zu zerstreuen, doch ist nicht ausgeschlossen, daß sic sich mit Eintritt der Regenzeit wieder um den Kapitän sammelt. Gegen die Bande Simon Coppers hatte am 2. November die erste Ersatzkompagnic unter Oberleutnant Papst einen Erfolg zu verzeichnen. Sie war von Stampriet- fontein aus den Auobfluß aufwärts marschiert und überfiel nördlich Koms eine Werft. 4 Hottentotten fielen, 9 Männer, 22 Weiber wurden gefangen genommen. Auf deutscher Seite fiel ein Mann, ein anderer wurde leicht verwundet. Nach Meldung des Majors v. Estorfs zieht Simon Copper jetzt der englischen Grenze zu. Seine Spuren haben sich im Dünensand des Noffob verloren und eine weitere Verfolgung ist bei der jetztigeu Trockenheit unmöglich. Cornelius hat sich einem in diesen Tagen geplanten Angriff unserer Abteilungen entzogen und ist aus der Gegend von Keetmanshoop nach der Zwiebelhochebene ausgewichen. Seine Verfolgung ist ausgenommen. Die Abteilung des Oberstleutnants van Scmmern, welche nach dem Gefecht bei Hartebeestemund am 24. Oktober nach Warmbad marschiert war, befindet sich noch dort, ergänzt ihre Verpflegung und bereitet einen neuen An griff gegen Morenga vor, von dem Nachrichten zurzeit nicht vorliegen. Etwa 4M Hottentotten, Weiber und Kinder, sind von den deutschen Patrouillen zusammengetrieben worden und sollen auf der Haifisch-Insel bei Lüderigbuchl interniert werden. — Rechnet man den am 25. Oktober 1903 ausgebrocheuen Aufstand der Bondelzwarts mit ein, so dauern die Kämpfe in Südwestasrika jetzt schon volle zwei Jahre. Es ist interessant, daß gerade die Gegend, in der sich das letzte große Gefecht bei Hartebeestemund abspiclte, auch vor zwei Jahren der Schauplatz ernster Kämpfe war. Dort fand da mals ein unglückliches Gefecht statt, das der Oberleutnant Böttlin mit 23 Mann gegen fünffache Uebermacht führte und das damit endete, daß das Detachement, nachdem sein Führer schwer verwundet war, auf englisches Gebiet gedrängt und dort entwaffnet wurde. Bei Homsdrifft, wenige Kilo meter westlich von Hartebeestemund, gelang es dem Haupt mann v. Koppn, der auch in dem diesjähngen Gefecht ganz besonders beteiligt war, die Vereinigung zweier Hottentotten banden zu verhindern und die kleinere auf englisches Gebiet zu werfen. Die größere Bande sollte im Januar unter ihrem Kapitän Johannes Christian bei Hartebeestemund an gegriffen werden; die Verhältnisse im Norden der Kolonie, wo der Herero-Aufstand ausgebrochen war, führten zu dem Fricdensschluß von Kalkfontein. Die Schwäche der im Süden unter Koppn zurückbleibenven Schutztruppe gestattete nicht, die Entwaffnung der Bondelzwarts vollständig durchzufiihren. Das Gefecht bei Hartebeestemund vom 24. Oktober v. I. ist eins der folgenschwersten des ganzen Feldzuges. Es brachte den deutschen Truppen keinerlei Erfolg, aber sehr bedeutende Verluste. Seit dieser Zeit hat man von keinem Unternehmen der Schutztruppen gehört, sondern liest nur von Verlusten, die bei Patrouillen - Ritten oder Uebcrfällcn erlitten sind. Die in der jüngsten Nummer des Militär-Wochenblatts ver öffentlichte Verlustliste weist unter allen bisher erschienenen die größten Gefechtsvcrluste auf: 3 Offiziere, 20 Mann sind gefallen, 4 Offiziere, 41 Mann verwundet, 5 Mann vermißt, zusammen 79 Mann. Um so mehr ist zu bedauern, daß bis letzt — vier Wochen nach dem Gefecht — noch nichts näheres darüber bekannt geworden ist; man weiß nicht einmal, welche Truppenteile dabei beteiligt waren. — Der Gesamtverlust unserer Truppen einschließlich Marine und der in der Kolonie ansässigen Reservisten beläuft sich auf 151 Offiziere, 1701 Mann, unter denen 08 Offiziere, 591 Mann verwundet. — Berlin, 21. Novbr. Gouverneur Graf Götzen telegraphiert aus Dar-es-Salaani vom 21. d. M.: Aus Songea wird von Mitte November gemeldet, daß der Wan- gonihäuptling Schabruma östlich von Songea auf der An marschstraße des Majors Johannes steht. Sekretär Schulz kehrte von Songea nach Wiedhafeu zurück, wobei er mehrere erfolgreiche Gefechte hatte. Er erhielt einen Spcerstich in den Unterarm. Ein Bur und fünf Farbige fielen. Der Feind verlor 40 Tote. Die Bezirke Langenburg, tthehe, Tabora und Muansa sind ruhig. Die Sultane aus dem Bezirke Bukoba stellten 200 Hilfstruppen, die der Station Muansa überwiesen wurden. Der Bezirk Lindi ist nahezu ruhig. Im Nord westen von Kilwa ist der Hauptanführer Hassan Buschir von seinen Leuten verlassen und von einem Akida gefangen ge nommen worden. Viele Aufständische unterwerfen sich in folgedessen. Ain l4. November erfolgte in den Matumbi bergen bei Kibata, während die Oberleutnants von Grawert und Schön sich auf einem Streifzug befanden, ein sehr heftiger aber erfolgloser Angriff eines großen Haufens Auf ständischer auf das befestigte Lager der Schutztruppen und der Marineinfanterie unter Stabsarzt Akrodzki. Der Feind hatte 55 Hole. Man nimmt an, daß in den Matumbibcrgen noch eine Zeitlang Widerstand geleistet werden wird, da der Feind dort schwer zu fassen ist. Der Gesundheitszustand der Marine infanterie ist befriedigend. — Rußland. Das Lazarettschiff „Mongolia", das am Sonnabend aus Wladiwostok in Nagasaki eintraf, berichtet, daß die Revolte dort am 12. d. M. ausbrach und daß erst am Morgen des 15. etwas Ordnung wieder hcrgestcllt wurde. Am ersten Tage griffen die Meuterer in der Frühe das militärische Hauptquartier an und ermordeten 400 Offiziere und Soldaten. In den Straßen wurde mit Geschützen ge schossen. Die Tnlppcn in Chardin bemächtigten sich eines Zuges und fuhren nach Wladiwostok, wo sic alles plünderten. Die deutsche Firma Kuntz L Alberts telegraphierte nach Tsingtau um Kriegsschiffe. Die Leiden, welche die Chinesen auszuhalten hatten, waren furchtbar. Theater, Schulen, Kirchen und Zollhäuser bildeten ein Flammenmeer. Am 13. November schlossen sich die Wächter von Kuntz und Alberts den Meuterern an. Sic zerstörten die ihrer Aufsicht anvertrauten Waren, erbrachen die Brannlweinkeller und be tranken sich bis zum Wahnsinn. Sie sandten auch Schnaps auf die Schiffe im Hafen. Ein General, der Ordnung zu stiften versuchte, wurde vom Pferde gerissen und mit Messern totgestochen. Das Gefängnis wurde erbrochen und die Ge fangenen liefen brüllend über die ganze Stadt. Am 14. Novbr. brannten die Docks teilweise ab. Der Superintendent entkam, seine Familie wird vermißt. Ueberall gossen die Meuterer Petroleum in die Flammen. Am 10. November lag die Stadt in Asche. 300 Bürger und 500 Chinesen wurden ge tötet. Der Schaden wird auf 100 Millionen Mark geschätzt. Ein Leutnant von der „Arcadia," der fast unbekleidet ent kam, erklärt, Admiral Jessen sei ermordet worden; seine Familie ist in Moji.