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»igs! Aemnitz Eibenstock in >aben Affen, wltschaft, mg der Ver- :n Verübung e sechs Tage ne Befugnis Einrückung ist von drei Verurteilten te zu tragen. M68 Viens- se des e 4. liker. err m. tagen lvr. !L. rant.) l». rkmictt. em. l«ng. 9 Mr lung. en artigen «rt. Amts- ils Aiizeiilcbllltt für den Abonnement vicrtelj. l M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhalmngsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. MM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Mrngebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis; die klcinspalkige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Lrlrgr.-Ä-relsr: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verlegeri Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Nr. Litt. LLS 52. Jahrgang. Donnerstag, den 5. Oktober Die Expeditionen des Gemeindeamtes, der Sparkasse und des Standesamtes sind Areitag und Sonnavend, den 6. und 7. Mtoöer 1905 wegen vorzunehmender Reinigung geschlossen. Unaufschiebbare Angelegenheiten werden an diesen Tagen vormittags 11—12 Uhr erledigt. Der Gemcindevorstand zu Schönheide. Zier Wert der Linienschiffe. In einem längeren Artikel über die Lehren des Seekrieges in Ostasien weist der bekannte Kapitän zur See a. D. von Pustau überzeugend nach, daß heute noch wie vor 100 und vor 200 Jahren die Linienschiffe allein die Träger der Entscheidung im Seekriege sind. Die Kreuzer und Torpedoboote, mögen sie noch so geschwind und noch so zahlreich sein, können ernstliche Erfolge nur in so weit er ringen, als durch das Vorgehen der Linienschiffe eine sichere Grundlage hierfür geschaffen ist. Die Ereignisse des Krieges rede» in dieser Beziehung eine klare, nicht mißzuverstehende Sprache. Die russischen Panzerkreuzer von Wladiwostok, auf sich allein angewiesen, haben außer einigen ergebnislosen Kreuzfahrten überhaupt nichts leisten können. Als sie bei einer der letzteren aus den stärkeren — nicht schnelleren — Gegner trafen, wurde ein Schiff in den Grund geschossen, die andern haben sich seit dem nicht wieder in See gewagt. Die japanischen Panzer kreuzer dagegen, die mit ihren Linienschiffen zusammen vor gingen, haben wertvolle Leistungen sowohl im Älockadedienst wie in den beiden großen Seegefechten vollbracht. Genau so steht es mit den Torpedofahrzeugen. Auf der russischen Seiten haben sie keinen einzigen Erfolg errungen, weil ihnen hier der Rückhalt einer gemeinsam mit ihnen zum Angriff vorgehenden starken Streitmacht fehlte. Die japa nischen Torpedoboote aber führten den geglückten Nebersall der russischen Flotte vor Port Arthur am 8./9. Februar 1904 nur als Teile der Panzerflotte aus, die sie sicher bis in die Nähe des Angrifssgegenstandes gesührt hatte und während der Nacht in geringer Entfernung vom Hasen bereit lag, sie nach vollbrachtem Werke wieder aufzunehmen. Die hier wie auch in den weiteren Torpedobootsunter- nehmungen erzielten Ergebnisse entsprachen keineswegs den Erwartungen, die man allgemein gehegt hatte. Erst in der letzten grogen Schlacht in der Straße von Korea haben die japanischen Torpedoboote ihr Ansehen wiederhergestellt; ihrer tödlichen Waffe ist eine ganze Anzahl der fcindttchcn Schiffe zum Opfer gefallen. Welchem Umstande aber verdanken sie diesen Erfolg? In erster Linie doch gewiß nur den großen Schlachtschiffen, die am Tage zuvor den Gegner in seinem Vormarsch nach Norden aufgehalten, seine Schiffe auseinander gesprengt und so zugerichtet hatten, daß er während des nächtlichen Torpedobootsangriffs seine kleine Artillerie nicht mehr sachgemäß verwenden konnte. Gewonnen war die Schlacht für die Japaner schon längst bevor das erste Tor pedoboot einen Schuß abgab, und cs ist höchst unwahrschein lich, daß auch nur ein einziges weiteres russisches Schiff ent kommen wäre, wenn Togo überhaupt keine Torpedoboote zur Verfügung gehabt hätte. Das Linienschiff nimmt somit nunmehr heute wieder ganz unbestritten den ersten Plag unter den Streitmitteln zur See ein, ohne daß dadurch die anderen Muster — Panzerkreuzer, geschützte kleine Kreuzer, Torpedo- und Unterwasserfahrzeuge — entbehrlich geworden wären. Die natürliche Folge dieser Anerkennung des alten Grund satzes ist die weitere Entwicklung der für das Linienschiff maßgebenden Eigenschaften der Gefechtsstärke. Wenn man sich insbesondere entschlossen zeigt, die schwere Artillerie auf Kosten der mittleren Kaliber auf den künftigen Schlacht schiffen zu verstärken, so hängt dies damit zusammen, daß die vergrößerte Schußweite der neuen Torpedos cs wahr scheinlich macht, daß der reine Artilleriekampf zweier Flotten sich auf Abständen von über 3000 w abspielcn wird. Je großer aber die Entfernungen sind, desto mehr tritt die Uebcr- legenheit der schweren Geschütze über die mittleren hervor. Die 15-, 17-, 19 cm-Kanoncn haben deshalb auf den Linien schiffen keine rechte Berechtigung mehr, und sie werden ersetzt werden durch Kanonen von 23 em auswärts, wenn man sich nicht gar entschließt, außer der leichten Antitorpedobootsartillerie nur noch eine große Anzahl von 30,5 em-Geschützcn zu führen. Hand in Hand mit der Verstärkung der Schisfsarsilleric pflegt von alters her die Verstärkung des Panzerschutzes zu gehen. Als wichtige Neuerung steht die Einführung eines Unterwasserpanzers als Schutz gegen die Minen und Torpedos bevor. Das Gesamtergebnis der genannten Acnderungcn ist eine wesentliche Erhöhung des bisherigen Deplacements lGewichts) der Linienschiffe, die leider dadurch auch um ein erkleckliches teurer werden. Auch in Deutschland werden wir auf Grund der Erfahrungen des Krieges nicht umhin können, größere Linienschiffe als bisher zu bauen, wenn wir nicht England, Frankreich und den Vereinigten Staaten gegen über in gefährlicher Weise ins Hintertreffen geraten wollen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Berlin, 3. Okt. Die zwischen Deutschland und Frankreich getroffene Verein barung über den Programm-Entwurf für die Ma rokko-Konferenz hat nach der „N. A. Z." folgenden Wortlauti „Die beiden Regierungen sind übereingekommen, dem Sultan den folgenden Programm-Entwurf vorzuschlagen, der gemäß den im Schriftwechsel vom 8. Juli angenommenen Grundsätzen ausgearbeitet ist. I. I. International zu ver einbarende Einrichtung der Polizei außerhalb des Grenzge bietes. 2. Reglement zur Ordnung der Ueberwachung und Unterdrückung des Waffenschmuggels. — Im Grenzgebiet soll die Anwendung dieses Reglements ausschließlich Sache Frankreichs und Marokkos bleiben. II. Die Finanzreform. Finanzielle Unterstützung des Maghzen durch Errichtung einer mit Emissionsrecht ausgestatteten Staatsbank, welche die Aufgaben des Schatzwesens zu besorgen und die Münz prägung zu vermitteln hat, deren Erträge dem Maghzen zu fallen. Die Staatsbank wird die Gesundung der Münzver hältnisse in die Hand zu nehmen haben Die dem Maghzen eröffneten Kredite werden zur Ausrüstung und Besoldung der Polizeitruppen und zu gewissen dringenden öffentlichen Arbeiten, besonders zur Verbesserung der Häfen und ihrer Anlagen, zu verwenden sein. III. Prüfung der Frage eines besseren Ertrages der Steuern und der Erschließung neuer Einkünfte. IV. Verpflichtung des Maghzen, keinen Zweig des öffentlichen Dienstes zum Vorteil von Sonderinteressen aus der Hand zu geben. Grundsatz zur Vergebung der öffentlichen Arbeiten im Wege des Zuschlags ohne Ansehen der Staatsangehörigkeit. Geschehen zu Paris, den 28. Sep tember 1905. O. 8. (gez.) Radolin. I-. 8. (gez.) Rouvier." — Die „National-Zeitung" hatte ein Telegramm ihres Petersburger Korrespondenten Eugen Zabel veröffentlicht, wonach der Deutsche Kaiser zu Witte gesagt haben sollte, er gratuliere Rußland zum Besitz eines solchen Mannes, wenn Monarchen viele solche neuen Diener hätten, würde man besser von der Monarchie denken. Diese angebliche Aeußerung des Kaisers ist, wie jetzt aus Petersburg mitge teilt wird, nur von einem „Bekannten" Wittes verbreitet worden - Witte hat seit Portsmouth keinen Journalisten empfangen. Die „National-Zeitung" hat deshalb die Bezieh ungen zu Herrn Zabel, der die apokryphe Aeußerung in einer Form, als ob er sie von Witte selber habe, nach Berlin geincldet hatte, abgebrochen. — Unter Napoleon I. hatte jeder Soldat den Marschallsstab im Tornister. Heutzutage kann jeder Arbeiter noch mehr werden: Mitreaiercndcr. Auch der neugewählte Reichstagsabgeordnctc des Essener Wahlkreises Johann Giesberts ist ein Beweis dafür. Er ist am 2. Februar 1865 in Straelen <an der Holländischen Grenze) geboren. Er erlernte die Bäckerei, mußte jedoch schon mit 17 Jahren zu dem Unterhalt seiner Familie beitragen, weshalb er Lohnarbeit im Soinmer auf einer Ziegelei und im Winter in einer Oclmühle annahm. Dann war er Arbeiter in einer Brauerei und kam 1891 nach Köln, wo er im Betriebe der „Köln. Volksztg/ als Heizer tätig war. Bald darauf wurde er Mitglied eines Zentrums vereins, dessen Delegierter er wurde. 1897 wurde er von den Arbeitervereinen Kölns als Delegierter nach dem ersten Internationalen Arbeiter-Schutzkongreß in Zürich geschickt. Im Laufe der nächsten Jahre wurde er von der Rheinischen Zentrumspattei als Agitator bei Reichstagswahlcn in Anspruch genommen und 1899 Redakteur an dem neugegründeten Verbandsorgan der katholischen Arbeitervereine, der „West deutschen Arbeiterzeitung". Er ist Mitbegründer des christlich sozialen Melallarbeiterverbandcs. — Der Postdampfer „Eleonore Wörmann" mit den von der Studienreise nach Togo und Kamerun zurück kehrenden Reichstagsabgeordneten an Bord ist kürzlich im Hamburger Hafen wieder eingetroffen. Die Studiengesell schaft wurde am Petersenkai, wo der Dampfer festgelegt hatte, von denHerren Adolf Woermann und Amsinck empfangen. Alle Mitglieder befinden sich in bester Gesundheit; sie äußerten sich hochbefriedigt über den Verlauf der Reise und sprachen ihren Dank für den angenehmen Aufenhalt und die vorzüg liche Verpflegung an Bord des Dampfers aus. Am Abend reisten die Herren nach Berlin weiter. — Das Blatt „Argus" druckt, wie aus Kapstadt tele graphiert wird, Zuschriften von mehreren deutschen Ansiedler» in Südwcstafrika ab, die entrüstet gegen die Beschuldig ungen protestieren, daß die deutschen Soldaten gegen die Herero inhuman vorgingen. In einer Zuschrift wird zuge geben, daß gefangene Hercrowciber erschaffen wurden, doch könne das nicht überraschen, da die Hcreroweiber verwunde ten deutschen Soldaten bei lebendigem Leibe Stücke Fleisch aus dem Körper schneiden, die sie braten und ihren Männern zu essen geben, da sie glauben, diese würden dadurch den Mut und die Kraft des betreffenden Weißen erwerben. — Die im Zusammenhang mit dem Aufstand in Deutsch - Ostafrika in die dortigen Gewässer beorderten Seestreitkräfte haben seit dem Anfang dieses Monats voll zählig ihr Reiseziel Daressaiaam erreicht, nachdem auch der kleine Kreuzer Seeadler am 1. Oktober in Viesen Hafen ein gelaufen ist. Fregattenkapitän Glatzel als jetzt ältester See offizier auf der Station verfügt nunmehr über die drei Kreuzer Bussard, Thetis und Seeadler, die im ganzen etwa 580 Mann an Bord haben. Die drei Kreuzer haben außer ihrer Hauptarmierung noch 24 Maschinengejchütze und Re volverkanonen an Bord, welche zur Abgabe an die Land- Detachements vor allem in Betracht kommen. Fregatten kapitän Glatzel bleibt nach seinen Meldungen einstweilen mit der Thesis in Daressaiaam liegen; den Bussard hat er zu einer Rundreise nach den südlichen Häfen entsandt, und der Seeadler wird in einigen Tagen auch in der Lage sein, seine regelmäßigen Kreuzfahrten im neuen Stationsgebiet aufzu nehmen. Seit langen Jahren haben im Osten Afrikas nicht mehr gleichzeitig drei deutsche Kriegsschiffe die Flagge gezeigt, wie cs jetzt der Fall ist. -Oesterreich-Ungarn. In Anwesenheit von etwa hundert Abgeordneten fast aller österreichischen Kron länder fand in Brünn unter Vorsitz des Bürgermeister von Olmüg, Brandhuber, ein deutscher Volkstag statt, der einstimmig folgende Resolution annahm; Die Deutschen Mährens beharren auf dem Standpunkt, baß alle dem 1904 reaktivierten mährischen Ausgleichsausschusse vorgelegtcn An gelegenheiten in untrennbarem Zusammenhänge stehen, und erklären gegenüber der Regierung, welche, anstatt die uner läßliche Ausgestaltung der bestehenden Hochschulen durchzu führen, an die Errichtung neuer Hochschulen denkt, baß sie unter keinen Umständen zulassen werden, daß über ihre nationalen Interessen ohne ihr Einverständnis entschieden werde. Der deutsche Volkstag fordert die deutschen Abge ordneten aller Parteien auf, die Verwirklichung der von den Czechen geforderten Einrichtung einer czechischen Universität in Mähren, welche als nationale Kampfmittel zur Eroberung Brünns nicht nur die Deutschen Mährens, sondern ganz Oesterreichs bedrohen würde, unbeugsam unter Anwendung selbst der schärfsten Mittel zu verhindern. Nach Annahme der Resolution wurde der Volkstag geschlossen. — England. England will den „Schlüssel" zum Stillen Ozean, Singapore, befestigen und daraus ein hinterindisches Gibraltar schaffen. Nach der deutschfeindlichen „Daily News" spricht sich in diesem Plane eine Drohung gegen Deutschland aus; das oppositionelle Blatt, das schon manchmal der englischen Regierung arge Verlegen heiten bereitet hat, schreibt u. a.; „Unser neues Gibraltar ist eine Drohung gegen Deutschland, eine Schranke gegen Frankreich und ein Todesurteil gegen russischen Ehrgeiz." Ja, fast gleichzeitig wird die Absicht Englands gemeldet, Dover zu befestigen. Das würde eine direkte Bedrohung Frankreichs bedeuten, das sofort mit einer Befestigung des Dover gegen überliegenden Calais antworten müßte. Bei der bevorstehenden „euteut« eorlliale" zwischen England und Frankreich scheint eine solche Bedrohung kaum glaublich. Schon vor einigen Jahren beabsichtigte England, denHafcn Chatham zu befestigen, um Frankreich „bessere Manieren" beizubringen. Diese Zeilen sind indes vorüber. Der Plan einer Befestigung Dovers würde also ein anderes Ziel verfolgen; die sämtlichen Nord staaten Europas vom Zugang zum Atlantischen Ozean ab zuschließen, d. h. den Kanal zu sperren. Dover würde dann den Ausgangspunkt einer englischen Etappenstraße nach dem Stillen Ozean bilden, an welcher England durch Dover, Gibraltar, den Suezkanal, Aden und Singapore den Schlüssel zur unbeschränkten Herrschaft hat und den übrigen See mächten nach seiner Willkür den Weg von der Ostsee bis in den Stillen Ozean verlegen oder auf solche Umwege ver weisen kann, daß der See- und Handelsverkehr anderer Nationen dadurch die schwersten Schädigungen erleiden muß. Es bleibt abzuwarten, oh England wirklich derartige Schritte, wie die Befestigung Dovers, unternimmt; sic bedeutet für die Nordmächte Europas eine direkte Gefahr und kann sicherlich nicht dazu beitragen, den steten Friedensversicher ungen Englands mit allzu großem Vertrauen entgegen zu koinmen. — Kreta. Die russische Besatzung wird demnächst um 400 Mann verstärkt werden; auch die italienische Be satzung soll Verstärkung erhalten. Man beabsichtigt, durch weitere Besetzung von Häfen und Zollämtern mit inler nationalen Truppen den Revolutionshcrd im Westen zu zer- nieren. Die Jnfurgenten dagegen bereiten in Therisso neue Unterkünfte vor und sammeln Proviant für den Winter. Ihre finanziellen Bedürfnisse suchen die Insurgenten durch