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ingen erwanet, »erweise unver- i der .Bojan', eSwjet' sei im Schiffe würden bracht werden, sallada' Mitte die .Pobjeda' rtlurk. an Amts- mit AWWdktl für de» Stjirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlmgebung LAOS ^7 8L Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. d«S .Jllustr. Unterhaltungsbl.' u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Telegr-Zirreffe: Amtsblatt. ««scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. LIO. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — > --> 52. Jahrgang. --n Sonnabeod, den 22. Juli rei't gls. Nr. 78 mit Tittel. d l'lttvl. :fbau. 9. Oktober Die bei zwei Pferden des Schneidemühlenbesitzers Robert Frölich in Sofa ausge brochene Influenza (Bruftseuche) ist wieder erloschen. Königliche Amtshauytmannschast Schwarzenberg. am 15. Juli 1905. 1323 .1. I. V.: vr. Jani, Regierungsassessor I. Sonntag, den 23. Juli 1S05: L Bersamml««gs-Ort «nd Zeit: i- Zug früh 8 Uhr Rathausplatz. n. Zug srüh 7 Uhr Rathausplatz. m. Zug vormitt. 11 Uhr Hofraum der oberen Schule. Unpünktliches Erscheinen, Nichtanlegung der vorgeschriebenen Dienstabzeichen, Entfernung vom Uebungsplatze vor Beendigung der Verlesung wird bestraft. Schönheide, den 18. Juli 1905. Der Gemeindevorstand. Der Fencrlöschdircktor Haupt. Verger. General-Vers ammlrrrrg der Krankenkasse für das Handwerk in Eibenstock (Eingeschriebene freie Hilfskassej Wontag, dm 31. Juli ds. Is., abends ' -9 Ayr in Bretschueiders Restaurant. Tagesordnung: 1. Kassenbericht auf das Jahr 1904. 2. Wahl von 3 Revisoren. 3. Ev. Anträge. Der Vorstand. Rich. Tamm. chene ühmlich be- t Univer- Pfg. bei Kibenhock. ksriMer » uchdruckerei «dolii». ein 0 Ueu:8oUnl1- ilzschhaus- ihn- :lrfeld. Nachm. Äbd. 8,18 7,28 8.48 8,05 8,58 8,11 4,00 8,18 4,07 8,24 4,14 8,31 4,84 8M 4,42 8,58 5,02 S,1S 5,10 9,26 5,23 9^9 5,80 9-46 5,36 8,00 5,41 8,05 5,57 8,20 6,20 8,85 6F0 8,45 6,40 8^5 6.49 9,04 7,00 9,15 itlkau. i. Nchm. Abd. 5 8,15 7,82 5 8,25 7,42 3 3,3» 7F0 1 8,41 7,58 ) 8,49 8,06 5 6,08 8,86 1 6,24 ; 6,28 1 6,80 ! 6,86 Z 6,46 » 6§4 ) 7,07 l 7,14 Z 7,27 > 7^4 i 7,40 1 7,47 l 7H9 . 6,28 8,58 8^7 Tagesgefchichte. — Deutschland. Die Bevölkerung des Deutschen Reiche« hat nach der Schätzung de« Kaiserlichen Statistischen Amt« im laufenden Jahre 60 Millionen überschritten. Nach dem Statistischen Jahrbuch für 1905 ist die mittlere Bevölkerung de« Jahre« 1905 auf 60164000 Köpfe geschätzt gegen 59 364 000 im Jahre 1904 und 58569 000 im Jahre 1903. Die 50. Million überschritt die Einwohnerzahl Deutschland« im Jahre 1892; 1870 betrug die Bevölkerung de« heutigen Deutschen Reich» 40,s Millionen, 1855 36,i, 1816 24,8 Millionen. — Aus dem Schlosse Friedenstein in Gotha Hal sich am Mittwoch der Regierungsantritt de« Herzog« Karl Eduard in Anwesenheit zahlreicher Fürstlichkeiten in feierlicher Weise vollzogen. Nach einer Ansprache de» Regierungs verweser« Erbprinzen von Hohenlohe-Langenburg Verla« der Herzog die Thronrede, die mit den Worten schloß: .Stet» werde Ich mit unerschütterlicher Treue zum Reich und zu seinem er habenen Oberhaupte stehen.' Mit einem Hoch de» Landtags präsidenten auf den Herzog schloß die Feier. Am Nachmittag erfolgte der feierliche Umzug de« Herzog« durch die festlich ge schmückte Stadt. Der Herzog hat anläßlich seine« Regierungs antritte« einen Gnadenerlaß verfügt. — Braunschweig, 20. Juli. Am 28. Juli geht vom Uebungrplatz zu Munster eine Kompanie in der Stärke von 300 Mann mit Pferden nach S ü d w e st a fr i ka ab. — Interessante Aeußerungen über die KriegSsühr- ung in Südwestafrika au« dem Murre de« Obersten Deimling gelangen zur öffentlichen Kenntnis. Der Oberst, früher Führer de« Zweiten Südwestasrikanischen Feld-Regiment«, weilt seit mehreren Wochen zur Kur in Baden-Baden. Er hatte sich bekanntlich im Feldzüge durch einen unglücklichen Sturz eine schwere Verletzung de« rechten Arme« zugezogen; nichtsdestoweniger war er, den Arm in der Binde tragend, bei der Truppe geblieben, bi« er sich gezwungen sah, sich einem geordneten Heilverfahren zu unterziehen. Die Kur »ar von bestem Erfolge; der Arm ist wieder ganz beweglich, und e« darf mit Sicherheit erwartet werden, daß Deimling wieder dienstfähig werden wird. Der ebenso hoch gebildete al« tapfere Offizier, ein scharfsinniger Beobachter von Land und Leuten, hegt von der Zukunft der Kolonie eine günstige Meinung; da« Klima sei außerordentlich gesund; sogenannte Er kältungskrankheiten kämen trotz de« großen Tcmperaturwechscl« beinahe nicht vor, man müsse sich nur gegen die Abcndkühlc schützen; da« gegenwärtig starke Auftreten de» Thphu« sei nicht al« ständige Erscheinung anzuschen. Wie andere Afrikakenncr warnt er davor, Buren in größerer Menge anzusiedeln; diese seien ein ziemlich unsügsame« Element, da« sich schwer in ein geordnete« Slaat-wesen eingliedern lasse. Zu dem in Aussicht genommenen Gouverneur Ltndequist dürfe man alle« Vertrauen haben. Während der Oberst von seinen eigenen Leistungen nut größter Bescheidenheit spricht, ist er, wie die .Münchner Allgem. Ztg.' mitteilt, der Anerkennung und de« Lobe« voll für unsere Truppen, die, wie er sagt, an Mut und Todesverachtung im Gefecht und an Ausdauer in der Ueberwindung größter Anstreng ungen und Strapazen den vielbewunderten Japanern nicht nach ständen. Wenn ein Patrouillenritt gegen die Hottentotten zu machen sei, meldeten sich immer zahlreiche Freiwillige, obgleich ein solcher Ritt in vielen Fällen den sicheren Tod bedeute. Daß c« so schwierig sei, die Häuptlinge der feindlichen Stämme zu sangen, erkläre sich daraus, daß diese sich während de« Gefechte« hinter der Front -ufhalten, und wenn die Sache schief gehe, beizeiten an ihre Sicherheit denken. Ihr Ansehen bei ihren Leuten sei so fest gewurzelt, daß ihnen diese« unritterliche Verhalten nicht schade. — Spanien. .Spora' schreibt, der König wünsche am Tage der Kammerwahlen in Spanien zu sein, de«halb sei der Plan der Reise de« KSnig « nach Deutschland abge ändert worden. Wahrscheinlich erfolge die Abreise am 10. Sep tember. Die Reise nach Wien werde vermutlich erst im November stattstnden. — Madrid, 20. Juli. Zu schweren Unruhen hat die Frage der städtischen Verbrauchlabgaben in der Stadt Salamanca geführt. E« kam zu einem regelrech:en Volks ausruhr, als der Sladtrat darüber beriet, ob da« Oktroi von der Stadt verwaltet oder einem Pächter übergeben werden solle. Eine wütende Menge trat in den Beratungrsaal. Der Bürger meister und mehrere Stadträte wurden verwundet. Der repu blikanische Stadtrat Martinez Veira, dessen Kopf der Pöbel ver langte, sprang vom Fenster 12 Meter tief auf die Straße hinab und erlitt verschiedene Knochenbrüche. Die Menge wollte ihn fortschlcppen, al« ihn Gendarmerie noch rettete. Sein Zustand ist bedenklich. Neue Unruhen werden befürchte». — Amerika. Einen interessanten Artikel über die Ausgabe der amerikanischen Flotte hat der bis herige Sekretär der amerikanischen Flotte Paul Morton im Londoner .Standort' veröffentlicht. E» heißt darin: .Alle ernsten Streitigkeiten zwischen Amerika und einem andern Staate werden in Zukunft entweder durch Schiedsgericht oder durch Kriegsschiffe entschieden werden. Die meisten großen modernen Kriege wurden durch Flotten entschieden. . . Ich glaube an die Ausdehnung unserer Flotte und unserer politischen Einflüsse», da diese Dinge die Ausdehnung de« Handels und der Finanzen fördern... Ich glaube an eine Flotte von solcher Stärke, daß jeder anderen Nation die Lust vergeht, die Vereinigten Staaten zu bekriegen. Ich glaube an eine so starke Flotte, daß sie den Frieden erhält, an eine Flotte, die so gut auf den Krieg vorbereitet ist, daß der Krieg niemals kommt.' Mr. Morton erklärt sodann, daß die KauffahrtSmarine Amerika« entwickelt werden müsse, damit die Vereinigten Staaten, ebenso wie England, Deutschland und Frank reich, für die Ergänzung ihrer Flotte darauf zurückgreifen könnten, und meint, daß nur die Vereinigten Staaten die Mittel besitzen, eine Flotte zu bauen, die derjenigen England» gleichkommt. Er betont jedoch die Notwendigkeit eine« Zusammenhalten« der beiden großen englisch sprechenden Staaten im Interesse der internationalen Märkte und de« Frieden«. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 22. Juli. Wie au» dem Inseratenteil in voriger Nummer d. Bl. ersichtlich, begeht der hies. Rad- fahrcrklub „Saxonia' kommenden Sonntag sein 2. Stiftungs fest. Außer einem Corso am Nachmittag findet abend« im .Feldschlößchen' ein Saalfest statt, bestehend in Kunstfahren, Reigensahren und Konzert mit anschließendem Ball. Da» Pro gramm ist sehr reichhaltig und bietet den Besuchern stete Ab wechselung. — Dresden, 19. Juli. Die Einkommen im Königreich Sachsen haben sich im vergangenen Jahre nach den au« allen Landesteilen vorliegenden SteueceinschätzungS- ergebnissen erfreulicherweise in aufsteigender Richtung bewegt. Eine alleinige Ausnahme hiervon macht der Steuerbezirk Dresden und speziell der Dresdner Stadtbezirk. Hier hat die Steuer kraft noch nicht wieder zugenommen, sondern e» ist im Gegenteil ein Rückgang der Einkommen zu konstatieren. Diese bedauerliche Erscheinung hat ihren Grund darin, daß in der letzten Zeit zahlreiche wohlhabende Leute, die in Dresden ihren Wohnsitz hatten, der sächsischen Residenz den Rücken gekehrt und andere Städte, z. B. Wiesbaden, ausgesucht haben. Ferner hat, wie bereit« mehrfach konstatiert worden ist, der Fremdenzuzug nach Dresden gegen früher bedeutend nachgelassen. Dazu kommt noch, daß zahlreiche Gewerbetreibende, Handwerker und Geschäftsleute von Dresden nach den Vororten verzogen sind, die noch nicht zum Stadtgebiete gehören, in denen sie weniger Steuern zahlen, billiger wohnen und billiger leben können. Erfreulicherweise machen sich jedoch auch in Dresden Anzeichen bemerkbar, daß insbesonderc auf industriellem Gebiete eine Besserung eintritt. Die Blumen-, die Strohhut- und die Zigaretteninduftrie sind voll beschäftigt, und auch in der Eisen- und Maschinenbranche beginnt ein lebhafter Geschäftsgang einzusetzen. Ueberall aber klagt man noch über sehr gedrückte Preise, und die Geschäftswelt hat die Krisen der letzten Jahre immer noch nicht ganz überwunden. — Dresden, 19. Julh Vorbereitet von einem Ausschuß unter Leitung de» Herrn Obermeister Knappe in Leipzig ist nun mehr ein Handwerker-Genossenschaft-verband für da» Königreich Sachsen in» Leben getreten. Der Verband ist von den maßgebenden Behörden genehmigt und vom Königlichen Ministerium de» Innern gebilligt worden und hat den Zweck, die Gründung von Handwerkergenossenschaften zu erleichtern und bestehenden Genossenschaften dieser Art Verbesserungen und För derungen zu verschaffen, die die einzelne Genossenschaft nicht haben kann. Vor einigen Tagen trat der Genossenschaftsverband in Leipzig zusammen und er wird in Zukunft gemeinschaftlich mit dem Verband-tage de» Sächsischen JnnungSverbande» eine Haupt versammlung abhalten. Der Verband ist geradezu eine Not wendigkeit geworden, denn unter der wohlwollenden moralischen und materiellen Förderung der König!. Staatsregierung, sowie unter der Führung kluger Handwerksmeister erfolgen immer neue Gründungen von Genossenschaften für Handwerker, welche nun mehr einer gut organisierten Vereinigung zur Vertretung ihrer Interessen bedürfen. — Freiberg, 18. Juli. Der Waldarbeiter Hunger au» Kühnhaide bei Marienberg hatte sich heute mit seiner Ehefrau wegen da» Leben gefährdender Schädigung der Gesundheit eine» Verwandten in aufstcigender Linie nach H 223 vor der I. Straf kammer zu verantworten. Die Mutter vc» Angeklagten Hunger wurde vor etwa 3 Jahren an beiden Beinen gelähmt, sodaß sie bettlägerig wurde. Die Angeklagten kümmerten sich nicht um die fast 80 Jahre alte hilflose Frau, die in ihrem eigenen Kot auf einem verfaulten Haufen Stroh liegen mußte. Sie wurde un genügend ernährt, erhielt zuweilen weder Licht noch Heizung der Stube, die von einem pestilenzartigen Geruch erfüllt war. Die bedauernswerte Frau starb dann erst im April d. I. Da» Urteil lautete gegen Hunger auf 1 Jahr 6 Monate und gegen dessen Ehefrau aus 1 Jahr 3 Monate Gefängni». — Meerane, 19. Juli. Die Färberei- und Appre turarbeiter in Meerane und Glauchau haben am Dien-lag vormittag die Arbeit niedergelegt. Betroffen sind die Betriebe, die dem sächsisch - thüringischen Verband der Färberei- und Appreturbesitzer angehören. Die Zahl der Streiken den beträgt bi» jetzt ca. 1000 Personen. Währenv die Vereinigten Färbereibesitzer von Glauchau und Meerane die Forderungen der Arbeiterschaft bewilligten, taten die» die Betriebe, die dem sächsisch thüringischen Färberring angehören, nicht. Diesem Ring gehören in Meerane die beiden größten Betriebe in dieser Stadt an, und zwar die Firmen I. H. Bornemann und C. Batkh. Eine von letzteren gebotene Zulage von 50 Pfg. pro Woche für alle Arbeiter lehnten diese ab. Die Arbeitsniederlegung erfolgte geschlossen, nachdem die Fabrikausschüsse am Dien»tag früh nochmal» erfolg los bei den Ches» vorstellig wurden. — Meerane, 19. Juli. Der Streik in den Färbereien droht zu einem schweren wirtschaftlichen Kampfe sich zu gestalten und länger anzuhalten, al» man hier anfänglich glaubte, wenn der Sächsisch-Thüringische Färberring seinen soeben gefaßten Be schluß, Aussperrung aller Appretur- und Fär be r e ia r b e i t er , in die Tal umsctzt, fall» am Sonnabend nicht so viel Arbeiter an ihre Plätze zurückkehren, daß die Be trieb« aufrecht erhalten werden können. Daß die Ausständigen bei der gereizten Stimmung, die unter ihnen herrscht, ohne Unter zeichnung de» Lohntarif« wieder an die Arbeitsstätten zurückkehren, ist ganz unwahrscheinlich und so wird am kommenden Montag die Aussperrung aller Arbeiter der zu dem genannten Färberringe gehörigen 25 Betriebe erfolgen, die sich auf folgende Orte ver teilen: Gera, Greiz, Mohlsdorf, Mylau, Netzschkau, Reichenbach i. V. und Weida. Die Zahl der Färberei- und Appreturarbeiter in diesen Betrieben wird aus 12000—15 000 geschätzt, sodaß dann inrgesammt ungefähr 13500—16 500 Arbeiter brotlos wären und der Deutsche Textilarbeiter-Verband dann eine ganz gewaltige Unterstützungssumme aufbringen müßte, da für die Streikenden jetzt wöchentlich 9—10 M. und für ein Kind jede« Verheirateten außerdem noch 75 Pfg. Streikunterstützung gezahlt wird. Die Au-ständigen erhielten bi» jetzt in der großen Mehr zahl l3 M. 50 Pfg. Wochenlohn und verlangen jetzt Mann für Mann 15 M., also eine Zulage von 1 M. 50 Pfg. pro Woche, da» ist die Hauptforderung, deren Nichtbewilligung zum Streik- au»bruch geführt hat. Borau»sichllich nächsten Freitag weiden die Streikenden eine Versammlung abhalten, in der über den soeben in den beiden Betrieben «»»gehängten neuerlichen Beschluß de« Färberring» Beratung gepflogen werden soll. E« kann schon