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Amts- M AMMM für den Wik de» Amtsgerichts EibenM und dessen Hlrngebung i»«s «s Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. deS »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen" in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelegr-Adresse: Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. LIV. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - 52. Jahrgang. - Sonnabend, den 27. Mai Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg findet Wonlag, den 5. Juni 1905, von nachm. 3 Ayr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft statt. Schwarzenberg, den 20. Mai 1905. Königliche Amtshau-tmannschast. Demmering. R. Jahrmarkt (nur Krammrkt) am 26. u. 27. Juni 19V5 in Eibenstock. Der BeschleusungSpla» für den südlichen Teil der Lchnlftratze «ud sür die Wieseustratze liegt samt dem zugehörigen Ortögesetzentwnrs« vom 30. Mai 1805 ab in der Ratsregiftratnr 4 Wochen lang zur Einsicht öffentlich aus. Widersprüche gegen den Plan sind bei deren Verlust innerhalb 4 Wochen nach Be ginn der Auslegung hier mündlich oder schriftlich anzubringen. Stadtrat Eibenstock, den 25. Mai 1905. Hess«. Müller. Auf der staatliche« Bahnhofstraße von der Stadt nach dem untere»» Bahn hose sind in letzter Zeit erwiesenermaßen Geschirrsührec mit ihren Fahrzeugen — offenbar des besseren Fortkommens halber — aus dem Fußwege gefahren und haben dadurch den Fußverkehr behindert bez. gefährdet. Demgegenüber weisen wir darauf hin, daß das Befahre« der Fußwege — sowohl der befestigten, als auch der unbefestigten — wie in der ganzen Stadt, so auch auf der staatlichen Bahnhofstraße nach dem unteren Bahnhose strengstens verboten ist. Die Schutzmannschaft ist angewiesen, Uebertretungen des Verbots in jedem Falle zur Strafverfolgung anzuzeigen. Aber auch die Einwohnerschaft wird ersucht, Wahrnehmungen in eingangsbezeichneter Richtung dem Stadtrate zur Kenntnis zu bringen. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot des Befahrens der Fußwege werden mit Geld bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Eibenstock, den 23. Mai 1905. Der Stadtrat. Hesse. Müller. Wachruf. Mittwoch, am 24. Mai ds. Js. verschied nach kurzem, schweren Leiden Kerr Bäckermeister Trust ^Ibsrt ksluu in Karlsfeld. Er gehörte eine Reihe von Jahren als Mitglied dem hiesigen Gemeinderate und Kirchenvorstandc an und hat jederzeit seine schätzenswerte Kraft trotz großer Inanspruchnahme im eigenen Geschäfte mit seltener Hingabe und Aufopferung dem Wohle der Gemeinde gewidmet. Sein Gedächtnis wird darum bei uns in Ehren bleiben. Wir aber rufen ihm ein herzliches „Kave Dank" und „Htuye in Krieden" in die Ewigkeit nach. Karlsfeld, am 24. Mai 1905. Der Gcmeinderat. Der Kirchenvorstlllld. Brandt, Gem.-Vorst. Pfarrer Jahn, Vors. Tagesgeschichte. — Deutschland. Englische Gäste wird demnächst Hamburg in seinen Mauern sehen. Line größere Anzahl von Mitgliedern de» Londoner GrasschaftSratS beabsichtigt, dem ersten Seehafen der deutschen Reiche«, der zugleich der verkehrs reichste Seehandelrplatz des Kontinent« ist, im Juni einen Be such abzustatten. Anlaß dazu geben die Besorgnisse, die in den kommerziellen Kreisen London» die rasche Entwicklung Hamburgs hervorgcrufen hat, eine Entwicklung, die der de« noch immer die weitaus erste Stelle unter den Welthtifcn behauptenden London relativ überlegen ist. Mit solchen bemerkenswerten Fortschritten steht Hamburg übrigen« nicht allein; auch Antwerpen und Rotter dam haben, besonders in den letzten Jahren, eine außerordentlich starke Zunahme de« seeseitigen Verkehr« erfahren. Beispielsweise hat seit 1885 der Seeverkehr in London nur um 42 Prozent, in Antwerpen dagegen um IM Prozent zugenommen. London fühlt sich durch diese BcrkehrSsteigerung in seiner kommerziellen Stellung bedroht und bringt den Einrichtungen, Anlagen und Verkehrsbedingungen der kontinentalen Häfen eine bisher nicht gekannte Aufmerksamkeit und Beachtung entgegen. In Hamburg dürfte namentlich die fächerförmige Anlage der HafcnbassinS, die neuen Häfen auf Kuhwärder und die geplante Vertiefung der Elbe-Fahrstraße da» Interesse der englischen Besucher erwecken. In Antwerpen sind e» die projektierten, durch ein System von Durchstichen und Kanälen zu schaffenden Ouaianlagen, von deren voraussichtlicher Wirkung für den Schcldevcrkehr die Mitglieder de» Londoner GrasschaftSratS mit eigenen Bugen Vorstellung ge winnen wollen. Daß mit den kontinentalen Häfen, die unter Umständen für eine Reorganisation der Londoner Hafeneinrtchlungen vorbildlich werden sollen, da« deutsche Hamburg an erster Stelle steht, gereicht den Hamburger Handels- und SchiffahrtSkreisen wie seiner staatlichen Verwaltung zu höchster Ehre und berechtigt da« deutsche Volk zu freudigem Stolze. — Au« dem Ausstandsgebiete in Deutsch-Südwestafrika meldet ein amtliche« Telegramm, welche« wir schon gekürzt in voriger Nummer gebracht, hocherfeuliche Erfolge unserer Braven. Dem Hauptman Siebert gelang e«, am 19. Mai unweit Hasuur den Bandenführer Morenga und den Kapitän der Veldschoendragcr Han» Hendrik mit 150 Hottentotten nach vierstündigem Gefecht zu schlagen und über die englische Grenze zu werfen, wo sie von der englischen Polizei entwaffnet wurden. Samuel .Isaak, dessen Nachzügler zuletzt bei Mukorob unter Artilleriefcuer genommen worden waren, scheint sich nach dem Auob gewandt zu haben. Dort fanden in der Gegend von kowe« am 16. und 18. Mai verschiedene Gefechte gegen starke Hottentottenbanden statt, in deren Verfolg der Feind nach erheblichen Verlusten unter Zu rücklassung von Toten und Gewehren in nordöstlicher Richtung, anscheinend nach dem Noffob, abzog. Der Bethanier-Häuptling Corneliu» hat seine Flucht in Richtung der kleinen SarraSbergc fortgesetzt; Major Täubler und Hauptmann v. Kopph haben ihm auf der Verfolgung noch mehr Vieh abgenommen. Am 12. Mai gelang e» der Ersatzkompanie 1», den Hererokapitän Andrea«, den sie vom Nuuibeb-Gebtrge nach dem Kuiseb-Tal gedrängt hatte, in der Verfolgung etwa bei Hudarb zum Kampfe zu stellen und zu schlagen. Die Verfolgung wird von verschiedenen Seilen fortgesetzt. — Rußland. Neue Bombenattentate werden au« Warschau und au« Baku gemeldet: In Warschau schleuderte in der Nacht zum Mittwoch ein unbekannter Mann gegen den Polizeichef von Siedlce, während dieser auf der Veranda de« Russischen Klub« saß, eine Bombe und verletzte ihn schwer. Drei andere Personen erlitten leichtere Verletzungen. Der Urheber de« Anschlag» ist entkommen. In Baku wurde Mittwoch nach mittag 3 Uhr der Gouverneur Fürst Nakaschidze durch eine Bombe getötet; ebenso ein Kosakenosfizier, der zufällig vorbeiging. Der Kutscher wurde verwundet. — Amerika. In einer Rede über Amerika« Han del«- und auswärtige Politik, die er am Mittwoch im republikanischen Konvent zu Columbu« (Ohio) hielt, gab Kriegssekretär Taft dem Vertrauen Ausdruck, daß der Kongreß der Forderung de« Volke« nach einer staatlichen Regelung de« Eisenbahnwesen« Folge geben werde. Wenn die Einnahmen ferner ein Defizit aufweisen sollten, müßte dem durch anderwcite Festsetzung der Einfuhrzölle oder durch eine Aendcrung de» Steuersystem« begegnet werden. In beiden Fällen müsse aber die Regierung bestrebt sein, dafür zu sorgen, daß der Handel so wenig wie möglich beunruhigt werde. Präsident Roosevelt be stehe darauf, daß die Vereinigten Staaten bei der Regelung von Streitfragen zwischen anderen Völkern eingreifen müßten, sobald die Monroe-Doctrin in Frage komme. Wenn die Vereinigten Staaten Europa gegenüber verantwortlich würden für die Haltung der mittel- und südamerikanischen Regierungen, müßten diese auf die Bereinigten Staaten hören, wenn letztere e« verlangen. Sie sollten ihr Hau« in Ordnung hallen, um den Anlaß für gerecht fertigte Klagen Europa« zu vermeiden. Die Vereinigten Staaten dürsten ebenso billigerweise beanspruchen, bei den neuen Fragen, die sich im fernen Osten erhoben haben, gehört zu werden al« Besitzer der Philippinen und aus Grund ihre« wachsenden Handel« in Ostasicn. Hinsichtlich der Meldungen über ungerechtfertigte Beschlagnahme amerikanischen Eigentum« in Venezuela erklärte Tast, die Regierung warte nur auf da» Wiederzusammentreten de« Kongreffe«, um die Tatsachen seiner Beratung zu unterbreiten. — Vom russisch-japanischen Krieg. In kurzer Zeit wird da« sogenannte vierte russische Geschwader die Fahrt nach Ostasicn antrctcn, in etwa zwei Monaten könnte diese« Geschwader die chinesischen Gewässer erreichen, da seine Fahrgeschwindigkeit sogar etwas höher ist al« die der Schiffe Nebogatow«. Auch sind die maritimen Eigenschaften dieser Flotille besser, da keine Küstenverteidiger darunter sind. Eine Ausnahme würde vielleicht nur der Minenkreuzcr .Abrek" bieten. Besonder« wertvoll für die Russen ist da« Schiff .Slawa", dem höchsten« da« japanische Flaggschiff.Mikas»" überlegen ist. Der Admiral Birilcw ist am 24. Mai direkt nach Wladiwostok abge reist, da Wladiwostok jetzt al» die einzige Bast» sür die gesamte baltische Flotte erscheint und der russischen Regierung ein fähigerer Admiral al« Birilew für die sachgemäße Leitung in Wladiwostok nicht zur Verfügung steht. Manila, 25. Mai. (Meldung de» Reuterschen Bu reau«). Ein unbestätigte« Gerücht besagt, die Flotten seien im Süden von Formosa zusammengestoßen und die Japaner seien geschlagen worden. Manila, 25. Mai. (Meldung de» Reuterschen Bu reau«). Nach einer amtlichen Depesche au« Vigan (Luzon) sind am 20. Mai über 50 Kriegsschiffe an der Oslküste der Bataninscln nordöstlich steuernd gesehen worden; e« wird ange nommen, daß e« russische gewesen sind. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 26. Mai. Der Geburtstag unsere« geliebten LandeSsürsten Sr. Maj. König Friedrich August wurde am gestrigen Donnerstag von unserer Einwohnerschaft festlich begangen. Alle öffentlichen Gebäude sowie viele Privat gebäude waren beflaggt, und verschiedene Schaufenster dekoriert. Eingeleitet wurde die Feier am Mittwoch abend durch einen Zapfenstreich unter Führung der neu errichteten ständigen Ge wehrsektton de« alten K. S. Militärverein«, welche in ihrer kleidsamen Uniform überall Aufsehen erregte. Am Donnerstag früh folgte ein Weckruf durch die Stadt. Vormittags sanden in der Bürgerschule, der Handelsschule und Kunslschulzweigabteilung Schulfeiern, sowie um 2 Uhr nachmittag« ein Festmahl im Rat- hauSsaale statt. Der alte K. S. Militärverein hielt am Mitt woch abend innerhalb de» Vereins eine Festfeier, der K. S. Militär verein .Germania" am Donnerstag abend in Verbindung mit seinem ersten Stiftung-feste einen gutbcsuchten öffentlichen Fcst- kommer» ab, der au« Prolog, Konzertstücken, Ansprachen und Theater mit anschließendem Balle bestand und einen vollbcfric- digenden Verlauf nahm. Beiden Militärvereinen gingen auf ab gesandte Glückwünsche huldvolle Danktelegrammc zu. Dieser erste Geburt-tag, den König Friedrich August auf dem Throne beging, entfachte in allen treuen Sachsen den heißen Wunsch, daß Sr. Majestät unserem geliebten Herrscher eine lange und ge segneten Regierung beschiedcn sein möge zum Wohle seine« Lande» und deren Bewohner. (Wie un» soeben noch mitgeteilt wird, beabsichtigt der alle K. S. Militäroerein, un« für die nächste Nummer einen größeren Bericht über seine Feier zuzuscnden.) — Eibenstock, 26. Mai. Se. Majestät der König haben Allergniidigt geruht, dem Waldwärter Günther hier da« Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. — Weiter ist, wie wir erfahren haben, Herrn Kanzlei-Inspektor im König!. Sächs. Finanzministerium Bernhard S trobelt in Dresden, einem Eiben stocker Kinde, da« Ritterkreuz 2. Klaffe vom AlbrechtSorden ver liehen worden. — Dresden, 25. Mai. Se. Majestät der König hat genehmigt, daß dem evangelischen Oberhosprediger al« Amtszeichen ein goldene» Kreuz an goldener Kette mit darüber befindlicher Lutherrose mit der Bestimmung verliehen werde, daß er diese« Amtszeichen beim Erscheinen am König!. Hose und bei sonstigen feierlichen Anlässen anzulegen habe. Se. Majestät hat diese Auszeichnung dem derzeitigen Oberhosprediger, Vizepräsidenten de« Evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium I). Or. Ackermann in Gegenwart de« Präsidenten de« Landeskonsistoriums l>. v. Zahn in einer dem Genannten am gestrigen Tage im König!. Schlöffe gewährten Audienz persönlich auSgehändigt. — Zum die«jährigen Sommcraufenthalt de» König« von Sachsen in Tyrol wird au» Meran vom 23. d. Mt». geschrieben: Durch einen Königlichen Hoskurier wurde für Se. Majestät den König von Sachsen im Alpenhotel Salegg bei Sei« Wohnung sür die Zeit von 15. Juni bi« 1. August