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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint e e Abonnement -ZLS- öeM des Amlsgmchk Eibenßoik s-Z- sertionSpreiS: die kleinsp. . , ten, sowie bei allen Reichs- Zel° «Pf dessen Amgevung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — — S8. 14. Sonnabend, den 31. Januar. L8S1. Montag, den 2. Februar 1891, von Nachmittags 3 Uhr ab kommen im hiesigen RathhauSsaale verschie dene Gegenstände als: Stoffreste, Wachstuchreste, Gardienenreffe, 1 Handwagen gegen sofortige Baarzahlung zur öffentlichen Versteigerung. Eibenstock, den 27. Januar 1891. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Wsch. Bekanntmachung, die Anmeldung der Ostern 1891 schulpflichtig werdenden Kinder betreffend. Ostern 1891 werden alle diejenigen Kinder schulpflichtig, welche bis dahin das sechste Lebensjahr erfüllt haben. Außer diesen können auch solche Kinder der Schule zugeführt werden, welche bis zum 30. Juni 1891 das sechste Lebensjahr vollenden. Von diesen Kindern, von den gesetzlich schulpflichtigen sowohl, wie den letzt erwähnten, wenn sie schon zu Ostern 1891 in die Schule eintreten sollen, sind die Knaben: Mittwoch, den 4. Februar 1891, Vor mittags 11-12 Uhr und Nachmittags 2-5 Uhr und , die Mädchen: Donnerstag, den 5. Februar 1891, Vor mittags 11-12 Uhr und Nachmittags 2-5 Uhr in hiesiger Schule im Direktorialzimmer anzumelden. Bei dieser Anmeldung ist zunächst die Erklärung abzuaeben. ob das betreffende Kind in die l oder H Bürgerschule Ausnahme finden s-ll, ferner fftsür alle Kinder der Impfschein und für Kindes die aus Gesundheitsruckfichten vom Schulbesuch noch zurückbehalten werden sollen, em ärztliches Zeugnitz über die Nothwendigkeit dessen, für die nicht in hiesiger Stadt geborenen Kinder aber außerdem eine standesamtliche Geburtsurkunde und ein Taufzeugnitz beizubringen. Eibenstock, am 28. Januar 189l. Der Schulausschuß. Löscher. Wsch. Ocsscutlichc Sitzung der städtischen Collegicu Sonnabend, den 31. Januar 1891, Wittags '/-12 Mr im Rathhaussaale. Eibenstock, am 29. Januar 1891. Der Stadtrath. Der Stadtverordneten-Vorsteher. Löscher, Bürgermeister. Uichard Hertel. V i» 8 « «1" n 8- Bericht des Wahlausschusses über die betreffs der Bürgermeisterwahl ange stellten Erörterungen, hieranf Wahl des Bürgermeisters. Hagesgeschichle. — Berlin, 29. Januar. Die sozialdemokratische Fraktion beschloß gestern Abend bei starker Betheiligung, den Genossen zu empfehlen, die Maifeier auf den ersten Sonntag im Mai zu verlegen. Ein diesbe züglicher Aufruf mit Gründen soll folgen. — Der Bundesrath hat der »Voss. Z." zufolge in seiner letzten Plenarsitzung bereits Stellung zu den Beschlüssen der Arbeiterschutzkommission des Reichstags genommen. Demnach sollen sich die verbündeten Negierungen gegen verschiedene Be schlüsse bezüglich der Sonntagsruhe, der Fortbild ungsschulen, der Kinderarbeit, sowie gegen die Be seitigung deS sogenannten Verrufsparagraphen erklärt haben. Wenn der Reichstag in einer Reihe Einzel fragen den Beschlüssen der Kommission zustimmen sollte, dürfte die Vorlage nicht Gesetz werden. — Bereits das neunte Petitionsverzeichniß deS Reichstages ist nunmehr erschienen. Die meisten Gesuche beziehen sich ans die Viebeinfuhr- Verbote und die Zölle auf Vieh, Fleisch u. Getreide, und zwar für und wider, ferner auf die Annahme der von dem internationalen Arbeiterkongreß in Paris gefaßten Beschlüsse bezüglich der Arbeiterschutzgesetz gebung, dann (gleichfalls für und wider) auf die Auf hebung de« Jesuitengesetzcs u. endlich auf die Ablehn ung der Zuckersteuervorlage. Die Zahl aller dieser Ge suche ist so außerordentlich groß, daß auf irgend einen Eindruck eine« einzelnen gar nicht zu rechnen ist. Auch in diesem Fall muß cS die Masse bringen! — Während sich in unseren gesetzgeberischen Kör perschaften die Angriffe auf da« Schutzzollsystem mehren, ist in anderen Ländern eine völlig entgegen gesetzte Bewegung wahrnehmbar. So hat neuerdings die über ganz Dänemark auSgebreitete .dänische In dustrie- und Handwerkersocietät" eine Eingabe an den dänischen Reichstag gerichtet, worin unter Hinweis auf die wachsende Verarmung deS Lande« die schleunige Erhöhung der Zölle verlangt wird. — Eine zweckmäßige Verfügung erläßt der Landrath de« Kreise« Danziger Niederung in seinem Kreisblatt. In derselben heißt e«: .Die OrtSpolizei- und OrtSbehörden ersuche ich, in den an mich ge richteten Schreiben alle überflüssigen Worte weg zulassen. E« können hiernach Höflichkeitsausdrücke, wie .gehorsamst', .ergebens!', .gefälligst' vollständig wegfallen. Ferner sind Eingänge, wie »Dem könig lichen LandrathS-Amte berichte ich auf die Verfügung vom (Datum) gehorsamst, daß' u. s. w. nicht nur überflüssig, sondern machen auch die nachfolgende Satz bildung unnöthig umständlich.' Es werden dann einige Winke gegeben, da« Schreibwesen einfacher und kürzer zu gestalten. — Ein dunkler Fall von Amtserschleichung wird durch die „Königsb. Hart. Ztg." zur Sprache gebracht. Ein Agent I. hat bei dem Landgericht I. in Berlin einen Gerichtsassessor ans Zahlung von 2000 Mk. geklagt, und seinen Anspruch aus einen, von dem Verklagten unterzeichneten Schein gestützt, in welchem dieser sich zur Zahlung der erwähnten Summe verpflichtet, falls der Kläger ihm eine Stellung im deutschen auswärtigen Amte verschaffe. Die Be mühungen des Klägers haben, wie er bebauptet, zu dem Ergebniß geführt, daß der Verklagte seine Stellung antreten könne, sobald er sich zur Annahme derselben bereit erklärt, und der Verklagte hat dies nicht be stritten, aber eingcwendet, daß er sich in ähnlicher Weise einem anderen Agenten gegenüber verpflichtet habe, fall« dieser ihm eine Amtsrichterstelle verschaffe, daß die Bemühungen dieses anderen Agenten bis nahe an die aussichtsvolle Erlangung der Amts richterstelle, welche dem Verklagte» annehmbarer, als die Stellung im Auswärtigen Amt sei, geführt haben, und daß er, der mit dem Kläger getroffenen Abrede gemäß, in dem jetzt eingetretenen Falle zur Zahlung der diesem versprochenen Provision von 2000 Mark nicht verbunden sei. — Der Gerichtsassessor ist in zwischen aus dem Amte entlasten worden, nachdem die Vorgesetzten von diesem Handel Kenntniß erhalten haben. — Im anhaltischen Lehrerseminar zu Cöthcn hat eine Disziplinaruntersuchung gegen Schüler der zweiten Seminarklasse wegen sozialdemokrat ischer Umtriebe begonnen. Die Schüler, im Durchschnitt neunzehn bis zwanzig Jahre, sind ver dächtig, sich durch Antheilnahme an sozialdemokrat ischen Versammlungen, durch Bezug sozialdemokrat ischer Schriften, sowie'durch Agitation innerhalb und außerhalb deS Seminars an der sozialdemokratischen Propaganda praktisch bethätigt zu haben. Einer der Schüler, Otto Friedrich, entzog sich der drohenden Relegation durch schleunigen Austritt aus dem Se minar. Bei dem ganzen Borkommniß muß noch be sonder» hervorgehoben werden, daß da» Cöthner Seminar als Alumnat eingerichtet ist, in dem die Zöglinge einer fast militärischen Kontrolle unterwor fen sind. Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheide. Dem in der Generalversamm lung am 25. ds». Mts. vorgetragenen 39. Rechen schaftsberichte de» Leichenkassenverein» der Bürstenmacher hier auf da» Jahr 1890 war Fol gendes zu entnehmen: ES sind 6022 M. 38 Pf. eingenommen, 4168 „ 33 . ausgegeben und 1501 „ 84 „ gutgemacht worden. Da» Vermögen hat die beträchtliche Höhe von 15,674 M. 40 Pf. erreicht und ist theilS gegen mündelmäßige Sicherheit ausgeliehen und theils zins bar bei hiesiger Sparkasse angelegt. Gestorben sind 28 Mitglieder, an deren Hinterlassenen zusammen 1099 M., demnach für jedes Mitglied durchschnitt lich 39 2)?. 25 Pf. ausgezahlt worden sind. Einge treten sind 123 Personen. Die Mitgliederzahl hat 1900 überschritten. — Das sind fürwahr Erfolge, die beredtes Zeugniß dafür ablegen, einmal, daß die Verwaltung des Ver eins jederzeit die gewissenhafteste gewesen ist und andermal, daß der Verein alle Verbindlichkeiten ge hörig erfüllen kann lind wird. Sie enthalten aber auch zugleich die Mahnung zum Beitritt für alle Diejenigen, deren Verhältnisse die Zugehörigkeit zu einem derartigen Unlerstiitzungsverein Wünschenswerth erscheinen lassen. ES ist dies mit sehr geringen Opfern verbunden, denn die Beiträge stellen sich wie folgt: auf monatlich 10 Pf. beim Eintritt vor erfülltem SS. Lebensjahre, . Vom vollendeten 65. Lebensjahre an ist jedes Mitglied steuerfrei. Die an die Hinterlassenen zu gewährende Bc- gräbnißkostenbcihilfe beträgt im ersten Mitgliedsjahre 3 M. 50 Pf. und steigt in jedem folgenden Jahre nm 3 M. 50 Pf. bis zum Höchstbetrag von 49 M. Für nur 40 Pf. jährliche Extrasteuer wird der dem Verein gehörige, geschmackvolle Lcichenornat mit der erforderlichen Anzahl Träger unentgeltlich zur Ver fügung gestellt. Als Mitglied wird jede unbescholtene Person männlichen wie weiblichen Geschlecht« ausgenommen, welcke da« 16. Lebensjahr erreicht hat; dem Bürsten macherberufe braucht sie also nicht an- z u g e h ö r e n. Zum Schluffe sei noch erwähnt, daß in der ein- gangsbezcichneten Generalversammlung die Frage we gen Beschaffung eines Leichenwagens erneut angeregt wurde. Die Meinungen darüber waren noch immer getheilt. Aller Voraussicht nach dürfte sie aber bei ver nächstjährigen Generalversammlung zur Entscheidung kommen. — WerneSgrün, 28. Jan. Heute Nacht 12 Uhr brach in dem auf Rützengrüner Flur stehenden Scheu nengebäude deS Fabrikbesitzers Moritz Grünler Feuer au«, welchem trotz schnell herzugeeilter Hilfe nicht mehr Einhalt gethan werden konnte. In den Nachbarorten mußte da- Feuer gar nicht bemerkt worden sein, denn eS hatten sich nur die Leiden hiesigen Feuerwehren mit ihren Spritzen am Brand platze eingefunden, lieber die Entstehung de« Feuer« ist nichts bekannt. Man vermuthet böswillige Brand stiftung. — Heute kurz vor Mittag ereignete sich