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Amts- und Anzeigeblntt für den und dessen Umgebung. 1S3 L8S« Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertion-preiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. LeM -es Amtsgerichts Eibenstock MM« Expedition, bei unfern Be ten, fowie bei allen Reicht- Postanstalten. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. «r. Dienstag, den 30. Dezember 1. SjsMii-e AtzW AOWtwrSnkien-Kiükzims am 2. Januar 1891, Mrmittags 11 Mr, Eibenstock, am 27. Dezember 1890. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. 1) Einweisung der wieder- bez. neugewählten Stadtverordneten, 2) Wahl des Stadtverordneten-Vorstehers und dessen Stellvertreters, 3) Wahl der Mitglieder zu den ständigen Ausschüssen. In Gemäßheit 8 8 der Verordnung des Königliche» Ministeriums des Innern vom 4. März 188 l sind vom Bezirksausschüsse der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft als von den Ortsbchörden zuzuziehende Sachverständige zur Ermittelung der nach dem Reichsgesetze vom 23. Juni 1880 bei auftretenden Seuchen für getödtete Thiere zu gewährenden Entschädigungen für den amtS- hauptmannschaftlichen Verwaltungsbezirk auf das Jahr 1891 die Herren: Hammergutsbesitzer Carl Wilhelm AreitfeU> in Ritter-grün, Gutsbesitzer Julius Key« in Pöhla, . Bernhard Iriedrich in Beierfeld, „ August Friedrich Neuther in Bockau, „ Traugott Akcchschmidt in Bermsgrün, Braumeister Bernhard Neck in Lauter, Gutsbesitzer Johann Christian Hünther in Zelle, Freigutsbesitzer Joh. Heinrich Eduard Leonhardt in BurkhardtSgrün, Gutsbesitzer Franz Wehkhor« I in Obcrschlema, Fleischer Johann Gottlieb Jakkner in Zschorlau, Mühlenbesitzer Christian Friedrich Wöckek in Schönheiderhammer, Ortsrichter Earl Friedrich Hköckner in CarlSfcld, GasthofSbesitzer Carl Gottlob Heicr in Wildenthal, Brauereibesitzcr Christian Gottlieb Lippner in Oberstützengrüu, Guts- und Schneidemühlenbcsitzer Robert Friedrich Iröhkich in Sosa, Gutsbesitzer Traugott Friedrich Aanghänek in Dittersdorf, „ Gustav Kroll in Alberoda, Gutsauszügler Christian Friedrich Wehkhor« in Niederaffalter, Chatoullenfabrikant Carl Gotthold Kein; in Johanngeorgenstadt, Gutsbesitzer Car! Albin Mär; in Breitenbrunn. Mühlen- und Fabrikcnbesitzer August Friedrich Neureuther iu Breitenhof, Gutsbesitzer und Schlachtstcuereinnehmer Adolph Werner in Hundshllbcl, Mühlenbesitzer Carl Süß in Raschau, OrtSrichter Carl Ludwig Aeukert in Rittersgrün, Gastwirth Heinrich Louis Schubert in Wittigsthal, Gutsbesitzer Ernst Noßner in Griesbach, Wirthschaftsbesitzcr Eduard Hrund in Streitwald, Hausverwalter Michael in Grünhain, Gutsbesitzer Christian Gottlieb N«umgärtek in Schönheide Kaufmann und WirthschaftSbesitzer Hermann Iriedrich in Schönheide Gutsbesitzer Carl August Woget in Niederlößnitz ernannt worden. Schwarzenberg, am 23. Dezember 1890. Königliche Amtshauptmannschast. Arhr. v. Wirsing. W. Holz-Versteigerung auf Johanngeorgenstadter Staatsforst- revier. Im »»tvl a« 8axe zu Johanngeorgenstadt sollen Sonnabend, den 3. Januar 1891, von Vormittags rlv Uhr an folgende in den Abheilungen 2, l2, 14, 17, 18, 19, 47 als: und 63 aufbereitete 846 Stück 308 . weiche Klötzer von 13—15 . „ . 16-30 Ctm. Oberstärke, 3,?> und 4,o Meter 9813 . „ Stangenklötzer „ 7 — 12 i Länge, 3077 . „Derbstangen „ 8—9 Unterstärke, 711- , „ . 10-12 55^ . . 13-15 1750 . „ Reisslängen „ 3 7820 . . „ . 4-6 4430 . ... 7 131 Raummeter weiche Brennknüppel und 568 . Aeste einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kassenmätzigen Munzsorten sowie unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Kreditüberschreitungen find unzulässig. Holzkaufgelder können von Vormittags 9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstrcviervcmaltmig Johanngeorgenstadt u. Königliches Forstrcntamt Eibenstock Schulze. am 27. Dezember 1890. Wolsframm. Hagesgeschichle. — Deutschland. Ein Pariser Boulevardblatt, das von gewohnheitsmäßigen Erfindungen förmlich lebt, der „Gaulois", brachte dieser Tage die angeblich aus Berlin stammende Mittheilung, daß der Deutsche Kaiser die Absicht habe, den Großhcrzog von Mecklen burg in Cannes zu besuchen und die Reise dorthin über Paris zu machen. Es seien deswegen bereits mit dem Auswärtigen Amte in Paris Unterhandlungen eingeleitet. Obwohl die Grundlosigkeit dieser Meldung auf der flachen Hand liegen mußte, hielten eS doch selbst ernsthafte Pariser Blätter für geboten, in Paris und Berlin darüber Erkundigungen einzuziehen. Die angestelltcn Erkundigungen ergaben nun nach dem eigenen Gcständniß der Pariser Blätter, daß weder in Paris noch in Berlin von einem derartigen Reise plan des Deutschen Kaisers das Geringste bekannt sei. Den Ursprung des Gerüchts, daß Kaiser Wilhelm Frankreich resp. Paris besuchen wolle, führt der Pariser Correspondent der Londoner .Times" auf folgenden Zwischenfall zurück: Der Kaiser begegnete auf einer seiner großen Reisen einer sehr geistreichen, intelli genten und patriotischen französischen Dame. Sie be tonte die Nothwendigkeit, die Gemüther zu beschwichti gen, und sagte dem Kaiser, daß seine weise und fried liche Haltung und die Entlassung des großen Kanzlers seinen Namen, wenn nicht populär, zum mindestens weniger erbitternd al- den früherer Kaiser seit dem Kriege gemacht hätten. Als sich Wilhelm II. von der Dame verabschiedete, sagte er: .Wohlan, Ich werde Ihnen einen Besuch in Paris abstatten." Die Dame lächelte, aber der Kaiser wiederholte: .Ja, Ich ver sichere Sie, Ich werde in Kurzem kommen und Ihnen einen Besuch in Paris abstattcn." Diese Bemerkung, anderen Personen gegenüber wiederholt, scheint den Ausgangspunkt der Gerüchte, welche in Betreff der Reise in Umlauf sind, gebildet zu haben. — Die Central-Vorstände deutscher Innungs- Verbünde haben an den Reichstag wiederum eine Petition gerichtet, in welcher sie um gesetzliche Ein führung von Legitimationspapieren für die ge werblichen Arbeiter aller Altersklassen bitten. — Die Nachricht der Londoner „Times", daß BreSlau in der Art von Pari« befestigt werden solle, wird von der „B. Z." dementirt. Nach „an zuständigster Stelle" eingezogenen Erkundigungen fehle dazu z. Z. jede thatsächliche Unterlage. Aller dings werden seit Anfang dieses Jahres an der Peripherie der Stadt etwa 11 Magazine für den Fall der Konzentration von Truppen um Breslau errichtet. Wer diese militärischen Bauten für Fest ungen hält, verräth eine gänzliche Unkenntniß des heutigen BcfestigungSwesenS. — Amerika. Einer Kundmachung des Präsi denten Harrison zufolge wird die Weltausstellung in Chikago am 1. Mai 1893 eröffnet werden und bis zum letzten Donnerstag im Oktober desselben Jahre- geöffnet bleiben. Namen» der Regierung und des Volkes der Vereinigten Staaten ladet der Präsident alle Nationen der Erde ein, sich an der Ausstellung, welche dazu bestimmt sei, ein hervorragen de» Ereigniß in der Menschengeschichte — die Ent deckung Amerikas durch Columbus — zu feiern, nach besten Kräften zu betheiligen. Sächsische Nachrichten. — Auf der Oststraße in Chemnitz wurde am Dienstag Nachmittag ein 9 Jahre alter Knabe, wel cher auf dem Nachhauseweg von der Schuld sich be fand, von einem bis jetzt »och »»bekannten, ungefähr 15 Jahre alten Knaben angeblich ohne alle Veran lassung in den Unterleib gestochen. Der verletzte Knabe mußte sofort in ärztliche Behandlung gegeben werden. Der Thäter entfloh. — Am 1. Feiertag Vormittag wurde in einem Gasthaus in Chemnitz ein Mann erhängt aufge funden. Derselbe war am Abend zuvor in Begleit ung eines vier Jahre alten Kindes dort angekommen. In dem Verstorbenen wurde nach den Papieren, die er bei sich hatte, ein Tuchmacher aus Crimmitschau erkannt. DaS Kind wurde in das Kinderversorghaus gebracht. — Zwickau. Am 24. d. Mts. Abends '/.IO Uhr haben ungefähr 20 Personen, Männer und Frauen, den um diese Zeit «och unverschlossenen Vorhof der hiesigen Strafanstalt betreten und hat alsdann der Führer dieser Gesellschaft erklärt: „Im Namen Jesu, öffnet die Thore!" Wie sich ergab, wäre» diese Leute von der religiösen Wahnidee erfüllt, der jüngste Tag breche an und der heilige Vater habe sich ihnen offenbart und sie berufen, ihre gefangenen Brüder zu besuchen. Ohne irgend welche Störung sind diese Leute alsbald wieder au« dem Vorhof der Anstalt entfernt, der Führer derselben aber durch inzwischen herbcigeholte Schutzleute der hiesigen Polizei-Verwalt ung übergeben worden. — Am Sonnabend, den 27. dS. M. ist an der Maschine de« Nachm. 3 Uhr 35 Min. von Leipzig »ach Reichenbach i. V. - Hof verkehrenden Personen zugs während der Fahrt zwischen Gößnitz und Crimmitschau ein Radreifen gebrochen. Der Zug mußte deshalb durch eine Rangirmaschine nach Göß nitz zurückgebracht werden und konnte erst, nachdem