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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint . . , „ , Abonnement -«L-Z «W» des Lmlsgmchts LibenNock ZW« ferttonSprei«: die kleinsp. . , ten, sowie bei allen Reichs- und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — »7. Jasrga««. NO. Sonnabend, den 2. August 18SV Nachdem der auf Eröffnung des Konkursverfahrens zu dem Vermögen des Kaufmanns I-onI» liiiliu in Fikenssock gestellte Antrag zurückgenommen und das unter dem 30. dieses Monats gegen Kühn erlassene allgemeine Ver äußerungsverbot wieder aufgehoben worden ist, wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Eibenstock, am 31. Juli 1890. Königliches Amtsgericht. I. V.: P-rzig, Ass. Bekanntmachung. Dienstag, den 5. August 1890, Nachmittags 2 Uhr sollen im Amts gerichtsgebäude hier 2 Bettstellen, Jederbetter», 4 Maar Kosen, 5 Mücke, 1 Krack, 5 Westen, 1 Schlafrock, 3 kleine Koffer, 3 Mchtüchcr, 1 Hykin- derftut, 1 Maar lange Stiesel, 6 Kartons mit versch. Sachen, 7 Mackete Stickgarn, 2 Faseln, 1 Megal, 11 gekickte Spann- nngen, 6 Stühle, 1 Drehstuhl, 2 Mollm Mapier, 128 Flasche« Wein, 2 Klaschm Mnm, 1 Badewanne und 1 Kommode öffentlich gegen Baarzahlung versteigert werken. Eibenstock, den 1. August 1890. Der Gerichtsvollzieher. I. St.: Jugelt. Bekanntmachung. Dienstag, den 5. August 1890, Nachmittags 2 Uhr sollen im Amts gerichtsgebäude hier 2 Megale, 4 tzomptoirtafeln, 1 Kopirpreffc, 2 Schreibtische, 1 Briesregal, 1 Brücken- und 1 Faselwaage, ca. 10 Kilo Seide, ca. 10 Kilo Metallfaden, Stickereiartikcl u. s. w. öffentlich gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, den 1. August 1890. Der Gerichtsvollzieher. I. St.: Jugelt. Grnndstcner bctr. Am 1. August d. I. ist der 2. Termin Grundsteuer fällig. Mit diesem Termine kommt zugleich ein Zuschlag nach ?/,„ Pf. jeder beitragspflichtigen Grund steuereinheit zur Deckung des Bedarfs des Landeskulturrathes zur Erhebung. Es wird zur rechtzeitigen Zahlung der Beträge hiermit aufgefordert mit dem Bemerken, daß gegen Säumige mit dem Mahn- bez. Zwangsvollstreckungs verfahren vorzugehen ist. Eibenstock, am 21. Juli 1890. Der Stadtrath. I. V.: Com-Rath Hirschberg. Bg Holz-Versteigerung auf Johanngeorgenstadter Staatsforst revier. Im Hait i «I« in sollen Sonnabend, den 9. August 1890, von Vormittags ' 2IO Uhr an folgende IVutr- und «renn-HülLer, als: 1763 Stück weiche Klötzer vo 2940 . „ „ „ 977 . „ ' " 977 „ .Stangenklötzer,, 5733 „ „ „ » 61 „ „Derbstangen,, 160 „ , „ „ 228 . . . . 50 „ „ Reisslängen „ 51 Raummeter einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kastcnmähigcn Münzsorten, und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Kreditüberschreitungen sind unzulässig. Holzkaufgclder können von Vormittags 9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Ctm. Oberstärke, Unterstärke, 3,s u. 4,o M. lang,! Aus den Schlägen d. Abt Heil ungen: 13, 22,36,42, 46, 57, u. 74; sowie einzeln in 7 bis 13/ d. Abtheil- M. lang,s ungen: 4, 35,36,40, 50,60,61, 74, 75, u. 77, 16—22 23-29 30-36 37-43 44—50 7 8-12 8— 9 10-12 13-15 7 „ „ 5 u. 7 M. lang,! weiche Brennscheite, „ Brennknüppel und „ Stöcke Königliche Forstreviervcmaltung Johanngeorgenstadt n. Königliches Forstrentamt Eibenstock, Schulze. am 30. Juli 1890. Wolsframm. Bei dem in der Nacht vom 28. zum 29. dss. Monats hier stattgefundcnen Schadenfeuer haben die davon betroffenen Familien ihr unversichertes bewegliches Habe zum größten Theile verloren. Da die Calamitosen sämmtlich ohne Mittel sich befinden, so sind sie zur Wiederbeschaffung des Nötigsten auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen. An die hiesige Einwohnerschaft ergeht daher hierdurch die Bitte, bei der in den nächsten Tagen durch Boten zu veranstaltenden Einsammlung von Liebes gaben die bisher bewiesene Opferwilligkeit von Neuem zu bethätigen. Uebcr die Gaben u. deren Verwendung wird s. Zt. Rechnung abgelegt werden. Schönheide, am 30. Juli 1890. Der Gemcindevorstand. Haupt. Hagesgeschichle. — Deutschland. Tas deutsche Ge schwader, das unter dem Oberbefehl des Kaisers vom 8. bis 10. September große Manöver auS- führen soll, wird, dem Vernehmen nach, aus 8 Panzer schiffen, 2 Avisos, der Kaiseryacht „Hohenzoüern" und der Kreuzerkorvette „Irene" bestehen. Die Schiffe haben zusammen 97 Geschütze und 4640 Mann Be satzung. Die zu demselben Zwecke vereinigte Torpedo boots-Flottille wird 1 Aviso, 3 Divisionsboote und 12 Torpedos mit 480 Mann umfassen. — Unmittelbar nachdem das englische Unterhaus die Abtretung Helgolands gutgeheißen, ver öffentlicht der deutsche Reichsanzeiger von amtSwegen eine Denkschrift des Reichskanzlers v. Caprivi. Die selbe enthält die Beweggründe, die zu dem deutsch englischen Abkommen geführt haben. Die Denk schrift ist hauptsächlich für das deutsche Publikum be stimmt. Sie soll namentlich den Mißmuth beschwich tigen, den das Aufgeben sovielen werthvollen afrika nischen Besitzes hervorgerufen hat. Ob dies gelingen wird, steht auf einem anderen Blatte; anzuerkennen ist jedoch die offene, gerade Sprache, welche die Denk schrift führt. Der Reichskanzler v. Caprivi hat mit dem Verfahren gebrochen, die Ansichten der Reichs regierung in einer Reihe halboffiziöser Blätter zur öffentlichen Kenntniß zu bringen; er bedient sich des amtlichen Sprachrohrs, Jedermann weiß nunmehr bestimmt, woran er in einer bestimmten Frage mit der Regierung ist. Man mag nun ein begeisterter Freund kolonialer Unternehmungen sein oder dieselben für ein nationales Unglück und Gefahr ansehen — rückhaltlos werden beide Theile dem einleitenden Ab schnitte der Caprivi'schen Denkschrift beistimmen. Die Haupttriebfeder für den Abschluß des deutsch englischen Abkommens war das Verlangen, die alten guten Beziehungen zu England auch auf die Zukunft zu übertragen. Deutschland betrieb daher eine Ueber- einkunft, welche alle Streitigkeiten, die beide Theile in Afrika hatten, beseitigte. DaS ist gelungen. Frei lich ergiebt sich, daß die Opfer, welche Deutschland um die Erzielung politischen Gewinnes brachte, weit diejenigen überstiegen, zn denen sich England entschloß. — Oesterreich. Seit der erschütternden Ka tastrophe vom 31. Januar 1889, die so viele Hoff nungen jäh begraben hat, ist die Herrscherfamilie im Hause Habsburg heute, am 31. Juli, zum ersten Male zu einer Freudenseier vereint. Die jüngste Tochter des Kaisers Franz Joseph, des treuen Alliirten und Freundes des jungen Oberhauptes der deutschen Nation, begeht heute ihren Hochzeitstag. Dieselbe vermählt sich mit dem Erzherzog Johann Salvator. Aus allen Gauen der vielgliedrigen und vielsprachigen Monarchie, die Kaiser Franz JoscphS mildeS Szepter vereinigt, strömen die Glückwünsche und herzinnigen Gebete um Segen für das junge Paar und das Kaiserliche HauS. Auch das Ausland, und vor allem Deutschland, nimmt herzlichen Antheil an dem frohen Ereignisse, das sich in dem befreunde ten Reiche abspielt. An einem von der Natur über reich mit entzückenden Reizen auSgestatteten Orte, zu Ischl, in idyllischer Bergeinsamkeit, findet das Fest statt. Möge eS den letzten Nachhall der schmerzen reichen Erfahrungen der jüngsten Jahre in dem Herzen des schwergeprüften Monarchen auStilgen. — In Rußland sind neue Erlasse gegen die Juden ergangen. Danach dürfen die Juden in ganz Rußland, Polen einbegriffen, künftighin nur in Städten, nicht auf dem Lande wohnen. Kein Jude darf länger Land besitzen oder bcwirthschaften. Um die Strenge des Erlasses zu verschärfen und dessen Spielraum zu erweitern, haben die Behörden viele Hundert kleine Städte der Kategorie der Landdörscr zugezählt und die Juden aus diesen Städten vertrie ben. Alle Juden, welche außerhalb der ihnen als Wohnsitz angewiesenen sechzehn Gubernias ansässig sind, sollen ausgewiesen werden. Laeat« «nv sächsische Nachrichten. — Schönheide. Herr Stationsvorstand Sei fert, welcher seit 8 Jahren 7 Monaten die hiesige Station verwaltet hat, ist vom l. August er. ab nach Neustadt bei Stolpen versetzt und zum StationSvor-