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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint Abonnement --LS- «eM des Ämlsgmchls Libcnlleck --ES sertionSpreiS: die kleinsp. . . „ ten, sowie bei allen Reich«. Z- le io Pf und dessen Umgebung. P°st°nMten. Veramwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. S7. . M 8V. Donnerstag, den 24. Juli 18SO. Die Herren G. I. Leonhardt u. Sohn, Hammergutsbesitzer in Wildenthal, beabsichtigten, den auf der Parcelle No. 139 de« Flurbuchs für Wildenthal be findlichen Betriebsgraben nach den Parcellen Nr. 51, 52, 45d, 68, 69 desselben Flurbuchs und der Abth. 14 e des Auersberger Staatsforstreviers zu verlegen. DaS Nähere kann aus den an hiesiger Kanzleistelle zu Einsicht bereit liegen den Zeichnungen und Beschreibungen ersehen werden. Etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Privat- rechtS-Titeln beruhen, sind bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 18. Juli 1890. Die Königliche Amtshauptnmnnschast. Frhr. v. Wirsing. E. Es sollen Freitag, den 25. Juli 1890, Nachm. 2 Uhr in dem Kühn'schen Stickmaschinengebäude hier 2 Stickmaschinen, Sonnabend, d. 26. Juli 1890, Nachm. 2 Uhr im Amtsgerichtsgebäude hier 7 Stück Tambourir-Maschinen, 1 Pferd, 1 Iagdwagen, 1 Kutschgeschirr, 1 Rennschlitten und 1 Leiterwagen, Dienstag, den 29. Juli 1890, Nachm. 2 Uhr gleichfalls im Amtsgerichtsgebäude 1 Kleiderschrank, 2 Sophas, 2 Tische, Spiegel, Stühle, l Nähmaschine u. s. w. öffentlich gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 23. Juli 1890. Der Gerichtsvollzieher: Kontroleur Schönherr. Als Stellvertreter des für die Zeit vom 26. Juli bis 28. September 1890 an der Besorgung der friedensrichterlichen Geschäfte behinderten Herrn Friedens richters Oberförster Heger in HundShübel ist für diese Zeit Herr Gerichts schreiber Gruhle hier bestellt worden, was hiermit zur öffentlichen Kentnniß gebracht wird. Eibenstock, den 23. Juli 1890. Königliches Amtsgericht. I. V.: Ass. P-rzig, H.-R Bekanntmachung. Während der Beurlaubung des Herrn Bürgermeister Löscher bis mit 16. August dieses Jahres wird der Unterzeichnete täglich mit Ausnahme der Sonntage Vormittags von -11—12 Mr an Rathsstelle expediren und zu sprechen sein. Eibenstock, am 2l. Juli 1890. Kommerzienrctth HiraekberA Stellvertretender Bürgermeister. Korbholz - Auction auf Bockauer StaatSforftrevier. Montag, den 28. Jutt 1890 von Vormittags 8 Uhr an sollen die im Forstorte Wolfstränke, Abtheilung 4 des Bockauer Forst- revieres aufbereiteten 10V Stück Korbkol'Mmme von 13 öis 28 Gentimeter Wittenstärke an Ort und Stelle, einzeln und partieenweise, sowie unter den vor Beginn der Auction bekannt zu gebenden Bedingungen au die Meistbietenden versteigert werden. Zusammenkunft in Abtheilung 4 im neuen Schlage. Die Bezahlung der erstandenen Hölzer hat sofort nach Schluß der Auction zu erfolgen. Bei ungünstiger Witterung wird die Auction im Gasthof zur Soune in Bockau abgehalten. Auskunft ertheilt die unterzeichnete Revierverwaltung. Königliche Forstrcvicrvermltung Bockau und König liches Forstrentamt Eibenstock, Richter. am 21. Juli 1890. Wolfframm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser wird, wie nunmehr festgesetzt ist, sich von Wilhelmshaven, ohne Berlin zu berühren, nach England begeben. Nach der Rückkehr von dort wird er am 12. August die Herbstparade über das Gardekorps abnehmen und am 13. August die Reise zu den Manövern nach Rußland antreten. Von Rußland aus begiebt sich der Kaiser wiederum, ohne Berlin zu berühren, zu den Flottenmanövern nach Kiel bezw. Flensburg, nachdem er am 2. September den Manövern des Gardekorps in der Ukermark beigewohnt hat. — Zu den Reiseplänen des Kaisers bemerkt die „Nordd. Allg. Zig.", e« dürfte zutreffen, daß der Kaiser im Anschluß an die Reise nach England seinen Besuch auch dem belgischen KönigShofe zugedacht hat; ob jedoch die Begrüßung auf der Hinreise nach England oder auf der Rückreise von dort erfolgen werde, dürfte noch unentschieden sein. — ES ist bereits bekannt, daß der sozialdemo kratische Abg. Bebel nach dem Ablauf des Sozia listengesetzes seinen Aufenthalt in Berlin nehmen werde. Wie die ,N.-Z." erfährt, wird Herr Bebel nicht der einzige Führer sein, welcher seine Schritte nach Berlin lenkt, außer ihm werden die Abgg. Lieb knecht, Singer, Auer nach Berlin kommen ; fast die ganze sozialdemokratische Parteileitung wird also in Berlin versammelt sein. Die Differenzen in der sozialistischen Partei in Berlin sind trotz aller De mentis der sozialistischen Presse stärker al» je; um die aufeinander platzenden Geister zu beschwichtigen und zu versöhnen, hat die sozialdemokratische Partei leitung e« sür nothwendig gehalten, ihre ersten Kräfte auf Berlin zu konzentriren. — Der „Krz.-Ztg." wird geschrieben, daß die Anhäufungen von Truppen in den westlichen Bezirken Rußlands, namentlich in den an Oester reich-Ungarn grenzenden, so ungeheuere sind, daß beispielsweise allein in den Militärverwaltungsbe- zirken Wilna, Warschau, Kiew und Odessa die dort stalionirten Streitkräfte 60 Prozent an Infanterie und fast 80 Prozent an Kavallerie der gesammten Friedensstärke der russischen Heeresmacht ausmachen. Dennoch sind die der Grenze Deutschlands so nahe gelegenen und dicht bevölkerten Ostseeprovinzen ziem lich schwach mit Garnisonen bedacht. Das hat seinen guten Grund. Die Truppenverschiebungen geschehen durchaus nicht planlos. DaS Studium des Garni sonnetze« der russischen Armee lehrt, daß die Regi menter ausnahmslos längs der strategischen Bahn linien ausgestellt sind. Nur auf diese Weise kann Rußland den Nachtheil, in den es im Mobilmach ungsfalle durch seine großen Entfernungen gesetzt ist, einigermaßen aufheben, die Ausdehnung freilich, in welcher man von dieser an sich richtigen Erkenntuiß Ge brauch macht, erscheint in der Praxi« fast provokatorisch, zur Zeit gleicht da« westliche Rußland in der That ei nem großen HeereSlager, wer diese Aufstellung einseitig betrachtet, könnte glauben, e« stehe nach einem Waffen stillstände die Armee in Bereitschaft, au» einer be gonnenen Offensivstellung heraus auf ein zu gebende« Wort hin, den Kampf fortzusetzen. Die Ostseepro vinzen allerdings liegen seitab jener strategischen Hauptlinien, sie bilden gleichsam einen tobten Winkel. Nur Dünaburg, welche« berufen ist, dm Feind am Uebergange -über die Düna und an der Benutzung der Warschau-St. Petersburger und Riga-SmolcnSka Bahn zu hindern, welche mit Dünaburg u. in Zukunft mit Libau, wenn erst dort ein fester Punkt geschaffen sein wird, eine wichtige OperationSlinie bildet, zeigt eine Truppenbesetzung, die allein fast so stark ist, al« diejenige aller übrigen vier baltischen Garnisonen zusammengenommen. Die Festung ist mit rund 11,000 Mann belegt, während Riga, Mikau, Reval und Libau zusammen nicht mehr als etwa 11,800 bis 12,000 aufweisen können, die Gesammtstärke der in den Ostseeprovinzen gegenwärtig, abgesehen von den Manöoertruppen, ständig garnisonirenden Soldateska ist mithin aus nicht mehr als 23,000 Mann anzu nehmen. — England. Wie jetzt behauptet wird, sind al« Bestimmungsort des meuterischen Grena dierbataillons die Bermudasinseln bestimmt. Die Militärbehörden beschleunigen nach Möglichkeit die Abreise de« Bataillon«, weil sich auch in anderen Grenadierbaiailloncn Insubordination zeigte. Colonel Maitland wird das meutrische Bataillon nicht be gleiten, weil er darauf besteht, vor den Kriegsrach gestellt zu werden. Maitland betheiligte sich deshalb auch nicht an der Parade, die der Herzog von Cam bridge über da« meuterische Regiment abhielt. Nach dem da« Erkenntniß, durch da« die vier Hauptmeu terer zu längerer Kerkerstrafe verurtheilt werden, ver lesen worden, hielt der Herzog eine längere Strafrede, wobei er bedauerte, daß die Unteroffiziere die Meu terei nicht sofort zur Anzeige gebracht hätten, und die Hoffnung aussprach, die schwere Strafe, welche die Meuterer träfe, würde die Anderen zeitig belehren und die dem Bataillon angethane Schmach würde bald wieder gut gemacht werden. — Unter dem 19. wird von Helgoland ge- meldet: Gestern fand hier eine ungewöhnlich stark besuchte Volksversammlung statt, in der die besten Elemente der Helgoländer Einwohnerschaft ver treten waren. E« wurde beschlossen, durch Ver mittelung des Gouverneurs eine Adresse an die