Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dien-tag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. für den Bezirk -es Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, fowie bei allen ReichS- Postanstalten. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »7. Ia-rgang. Sonnabend, den 14. Juni L8SO Die Inhaber der Firma: Karl ßdter von Huerfurth in Schvnheiderhammer beabsichtigen, in ihrem in Schönheider Flur gelegenen Eisenhüttenwerke auf Par zelle Nr. 1127 it einen zu errichten. Etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Privat- rechtS-Titeln beruhen, sind bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringcn. Schwarzenberg, am 12. Juni 1890. Die Königliche Amtshauptinannschast. Frhr. v. Wirsing. E. Zufolge Anzeige vom 3. dieses Monats sind heute auf Folium 204 des Handelsregisters für den Landbezirk die Firma von sche in Schönheiderhammer, offene Handelsgesellschaft, begonnen am 1. Juni 1890, und als deren Inhaber die Herren u. Feuerungs-Ingenieur Wilhelm Htto Fhoss in Zwickau, b. Eisenhüttenwerksbesitzer Kans Edler von Huerlurth in Schön ¬ heiderhammer und c. Eisenhüttenwerksbesitzer Korss Edler von Huersurth daselbst, sowie weiter eingetragen worden, daß die Firma nur von zwei Gesellschaftern in Gemeinschaft vertreten werden darf und zwar entweder durch Herrn Wilhelm Htto Khoss und Herrn Kans Edler von Huerkurth oder durch Ersteren und Herrn Korst Edler von Huerfurth. Eibenstock, am 6. Juni 1890. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Montag, den 16. Juni 1890, Nachmittags 2 Uhr sollen im Amtsgerichtsgebäude hier 1 Glasschrank, 1 Schreibsekretär, 1 Sopha, 1 Kommode gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 10. Juni 1890 Gerichtsvollzieher. AliiWli ll. s. w. bett. An die Bezahlung des 2. Anlagentermins sür 1880 wird nochmals mit dem Bemerken erinnert, daß demnächst das Zwangsvollstreckungsverfahren eingeleitet werden wird. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Laufe dieses Monats und bis spätestens zum 30. desselben der 2. Landrententermin zu entrichten ist. Eibenstock, am 14. Juni 1890. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Bg. Bekailittmachunz. Der unterz. Vorstand des Vereins zur Förderung der christl. Liebeswerke gestattet sich auch in diesem Jahre, den betr. lieben Gemeinden Eibenstock, Schön heide, Sofa, Karlsfeld und Stützengrün andurch die Mittheilung zu machen, daß die Sammlungen von Liebesgaben im Laufe des Monat Juni a. c. wieder erfolgen sollen. Da unser Verein die Zwecke der äußeren und der inneren Mission der Gnstav-Adolf-Stiftnng und der Bibelverbreitung zu fördern be stimmt ist und für dieselben nur eine einmalige öffentliche Sammlung in jedem Vereinsjahre veranstaltet wird, so darf wohl der unterz. Vorstand die Hoffnung hegen, daß seine erneut auszusprechende herzliche Bitte, die bevorstehen den Sammlungen durch Gaben der Liebe freundlichst unterstützen zu wollen, wie bisher, geneigtes Gehör finden werde. lieber den Ort und die Zeit des noch abzuhaltenden jährl. Vereinsfestes wird seiner Zeit nähere Mittheilung erfolgen. Eibenstock, den 3. Juni 1890. Der Vorstand des Eibenstocker Zweigvercins zur För derung christlicher LiebeSwerkc. Böttrich, k-, z. Z. Vorsitzender. Gras-VcrstkMrlmg. Die diesjährige Grasnutzung auf den Kunstwiesen des Schönheider Staatsforstreviers 11t. u. .Hammerwiese (Herren-Ebene), lit. r. 1 Günthers Raum und I'. L an der Mulde soll Sonnabend, den 21. Juni d. I. gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion be kannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Zusammenkunft: srüh 8 Uhr am Forsthaus an der Mulde und Vormittags 10 Uhr am Bahnwärterhaus beim abgebrannten Wiesenhaus an der Mulde. König!. Obcrforstmeistmi, Verwaltung der Kunstwiesen und Forstrentamt zu Eibenstock, am 10. Juni 1890. Schumann. Gläsel. Wolfframm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Das Reiseprogramm des deutschen Kaisers ist, wie cS scheint, nunmehr endgiltig festgestellt. Am 25. Juni Morgens wird der Monarch in Kiel eintreffen und etwa zwei Tage im dortigen Schlosse weilen. Dann geht der Kaiser an Bord der .Hohenzollern" nach Kopenhagen, darauf für drei Tage nach Christiania. Mil kleinem Gefolge tritt er nun die Nordlandfahrt an, die auf drei Wochen berechnet ist. Am 26. Juli etwa schließt sich an die Rückkehr nach Wilhelmshaven wie im Vorjahre die Fahrt nach England, die sich bekanntlich zunächst nach Osborne richtet. Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin bezw. Potsdam, während dessen die Herbstparaden stattfinden, begiebt sich der Kaiser über Kiel auf dem Seewege nach Kronstadt und kehrt mit der Dacht »Hohenzollern" und einer Panzer- Eskadre auch durch die Ostsee zurück, um in Kiel und Flensburg die großen Land- und Flotten-Manöver zu leiten. Anfang« September folgen nach der Lntrevue mit vem Kaiser Franz Joseph, die zu Liegnitz statt findet, die Manöver in Schlesien. Erst nach diesen wird der Monarch wieder dauernd in der Hauptstadt wrilen. Wie eS heißt, soll die Reise des Kaiser« nach Norwegen zu einer recht instruktiven Uebung für die Manöverflotte benutzt werden. Der Monarch hat e« sich vorbehalten, Art und Verlauf der Uebungen selbst zu bestimmen, sowie die Aufgaben aus dem Gebiet des Seekrieges selbst zu stellen, und zwar nimmt man an, daß die Geschwader auf dem ersten Theil der Fahrt als in einem einheitlichen Flottenverband stehend gedacht werden und hauptsächlich gefechtmäßige Evo lutionen und Bewegungen aussühren. An diese mehr elementaren Uebungen werden sich dann wahrscheinlich Gefechtsübungen nach einer untergelegten Idee zwischen den beiden Geschwadern schließen, unter Znthcilung ein zelner Glieder der Torpedoflottille, bezw. Verstärkung des einen Geschwaders durch Kreuzer und Avisos aus dem anderen. Das erste Geschwader befehligt be kanntlich der an die Spitze der ganzen Manöverflotte gestellte Vizeadmiral Deinhardt, der Befehlshaber de« deutschen BlocadegeschwaderS an der ostafrikanischen Küste, der in sehr hohem Ansehen bei dem Kaiser steht. Das zweite, gleichfalls wie das erste aus schweren Panzern bestehende Geschwader steht unter dem Befehl des Contre-Admiral Schröder. Als Be fehlhaber der 1b Fahrzeuge starken Torpedoflottille fungirt Kapitän zur See Hoffmann. Auch ein Land ungsmanöver mit Ausschiffung der Flotte auf nor wegischem Boden ist, wie man sagt, vom Kaiser geplant. Der Kaiser übernimmt mit der Leitung dieser Ueb ungen insofern keine leichte Aufgabe, als die dies jährige Manöverflotte nicht nur numerisch stärker ist als alle bisher zusammgezogenen Flottenabtheilungen, sondern weil auch die Zusammensetzung derselben nach neuen seetaktischen Gesichtspunkten geordnet ist. Neu ist namentlich die Zusammensetzung der Geschwader ausschließlich aus Panzerschiffen und der Fortfall der Kreuzerkordetten. ES ist diese Neuerung durch Bau und Ausrüstung der jetzigen Seekreuzer geboten, denn Fahrzeuge mit Takelung, die sich in einem Verbände mit schweren Panzern befinden, sind im Kampfe nicht allein selbst gefährdet, sondern sie werden auch zu einer Gefahr für die anderen Schiffe. Man sieht hieraus, daß die kombinatorische Anlage der diesjähr ige» Manöver, zu denen ja die Fahrt nach Norwegen, so zu sagen, ein einleitendes Stadium sein wird, sowohl in nautischer, als in taktischer Beziehung auf manch neue Anschauungen und Grundsätze basirt sein wird. — Berlin. Der „Rat.-Ztg." wird aus Rom gemeldet: Die Rückfahrt des Kronprinzen von Italien erfolgt via Gotthard, weil, so lange der österreichische Kaiser keinen Gegenbesuch im Ouirinal abgestattet hat, kein Prinz von Savoyen österreichischen Boden berühren darf. — Der »Daily Telegraph" bringt jetzt den Schluß des Berichtes über das Interview mit Bismarck, wovon das „B. T." folgendes aus den Aeußerungen des Fürsten hervorhebt: »Mein Rück tritt kam so plötzlich, daß er selbst meine lieben »Freunde" in Deutschland überraschte, die sich darüber freute», daß ich alle meine Aemter niederlegte und die mich jetzt zu einem lebendig Tobten machen wollen. Ich bin aber nicht so leicht stumm und bewegungslos gemacht. In meiner Zurückgezogenheit fahre ich fort, meinem Vaterland zu dienen und das werde ich thun bi« an mein Ende. Meine Hände sind dabei weniger gebunden, als sie es früher waren. So kann ich vielfach in unser» Beziehungen mit Frankreich und Rußland die Propaganda deS Friedens fördern. Die Beziehungen mit beiden Staaten sind jetzt ausge zeichnet und die Gefahr einer Störung de» Friedens scheint in weite Ferne gerückt. Der Dreibund fit außerdem stark genug, den europäischen Frieden zu wahren. Für Deutschland ist ein starke« Oesterreich