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Vesper in öer Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend den 2. Oktober 1909, nachm. 2 Uhr. 1. Ular ^keAer (geb. IS. März 7873 zu Braut i. Baxern): Schlußfuge aus der Lhoralfantasie „Wachet auf, ruft uns die Stimme!", Werk 52 Nr. 2. 2. Felix Mendelssohn-Bartholöp Psalm 43 für achtstimmigen Lhor, Werk 78 Nr. 2. Richte mich, Gott, und führe meine Sache wider das unheilige Volk, und errette mich von den falschen und bösen Leuten. Denn du bist der Gott meiner Stärke; warum verstößest du mich? Warum lässest du mich so traurig geh'n, wenn mein Feind mich drängt? Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten zu deinem heiligen Berge und zu deiner Wohnung. Daß ich hineingehe zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott. Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, -aß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist! 3. 2oh. Seb. Bach*) /geb. 21. März 1685 zu Eisenach, Vgest. 5 ^ 28. Iuli 1750 als Thomaskantor zu Leipzig. Mer Göen von Lhr. H. von Hoffmannswaldau. Bach-Iahrbuch 1907. Für eine Singstimme mit Vrgel gesetzt von Dtto Richter. a) Getrost, mein Geist, wenn Wind und Wetter krachen! Lust und Verdruß, Gewölk und Sonnenschein, Die schauet man in stetem Wechsel sein. Lin jeder Sturm versenkt nicht unfern Nachen. Wer Rosen ohne Dorn ihm vor die Augen stellt. Der kennet noch nicht recht den Garten dieser Welt, b) Mein Jesus, spare nicht die Strahlen deiner Güte, Greif' meinen trüben Geist mit Himmelsblicken an; Du kennst den kalten Hauch, für den sich mein Gemüte Zu dem, was Andacht heißt, nicht recht erheben kann. Laß meiner Schwachheit Gis zerrinnen. Daß ich dir opfern kann den Weihrauch meiner Sinnen. c) Meine Seele, laß die Flügel Näher zu der Sonnen geh'n. Und zerreiß' den matten Zügel, Der dich heißt gefangen steh'n. Sei -er Welt nicht allzu hol-. Denn ihr Grund ist Glas, nicht Gold. *) Echtheit noch nicht beglaubigt.