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Amts- und Anzeigeblntt für den Erscheint . e . e e Abonnement W-SZ ökMk des Amkgmchls LibeHoll! --i-LL settionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- ZeilelOPf und dessen Amgeöung. P°stanstalten Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. —— — ZK. Aahrgang. — — S8. Donnerstag, den 16. Mai 188S Im Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts sind heute und zwar: u. auf deu Fol. 59, 65, 72, 96, 120, 127, 140 und 141 des Handels registers für die Stadt die Firmen: K. M, Nillert, K. H. Schneider, Gustav Schneider, Nichter'sche Buchhandlung, Kmrk Wampek, K. Schaefer L Ko., Kugo Leonhardt, Arthur Weichßner in Eibenstock, d. auf den Fol. 102, 105, 106, 111, 113, 117, 121, 140, 145, 153 des Handelsregisters für den Landbezirk die Firmen: K. I. Mannes, Ge brüder Merket, Gebrüder Starke, Kseinhempek L Seidek, Naumann öö Naumgärtet, Gottlieb Löscher fr., Loren) Pölling, H». Pölling, K. Kramer in Schönheide und Gebrüder Nlchter in Blauenthal und außerdem c. auf Fol. 140 des Handelsregisters für den Landbczirk die für Lore«; Pölling in Schönheide eingetragene Procura der Firma N. Pölling in Schönheide von Amtswegen gelöscht worden. Eibenstock, am 10. Mai 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Holz-Versteigerung auf Kiöenstocker Staatsforstrevier. Im Hendel'schen Gasthofe zu Schönheiderhammcr sollen Dienstag, den 21. Mai a. 6., von Vormittags 8 Uhr an die auf den Schlagen in Abtheilung 33, 34 (Ritterberg), 61, 63 (Jungnickel), sowie im Einzelnen der Abteilungen 20 (Wintergrün), 27 (Heckleithe), 9, 10, 12, 13 (Denitzgrund), 28, 31 (Stölle), 33, 34 (Ritterberg), 36,37 (Neuer Teich), 39 bis 42 (Klötzerberg), 48, 50, 51 (Spitzlcithe), 53 (Mühlberg), 59, 62 (Jung nickel), 65, 66 (Krinitzberg), 74, 75 (Wallfischkopf) und 77 bis 79 (Konradsheidc) aufbereitetcn Ziutr- und Uneuiil»«»!»«», als: 1 birkener Stamm von 17 Centimeter Mittenstärke und 16 Meter Länge, 1120 Stück weiche Stämme bis 15 Centimeter i 533 614 ,, „ von oo—2-? " ( Mittenstärke, 10 bis 26 443 23-29 i Meterlang, 8 ,, „ " ,, 30—36 „ I 1913 „ Klötzer „ 13—15 „ Oberst., 3,s u. 4,« Mtr. lang, 2962 543 23—43 " ! Oberstürke, 3/> Mtr. lang. 8167 „ Derbstangenkl. „ 8—12 „ Oberstärke, 4,-- Dieter lang, 110 „ Derbstangen „ 8-9 „ > 275 298 ------ !3^5 I Unterstärke, 60 „ Reisstangen „ 5-7 . ) 8 Raummeter weiche Nutzknüppel, 9 buchene Brennscheite, 114 weiche dergleichen, 348 „ Brennknüppel, 8 buchene Aeste, 187 weiche dergleichen und 867 weiches Strcureisig einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kasienmätzigen Münzsortcn und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Creditüberschreitungen sind unzulässig. Holzkaufgelder können von Vormittags ^9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königl. Forstrcvicrvemaltlmg und Königl. Forstrcntumt Eibenstock, Riedel. am 14. Mai 1889. Wolfframm. Ueber den Streik der Bergarbeiter im rheinisch-westfalischen Kohlenrevier sind unterm 14. d. folgende Nachrichten eingelaufen: Dortmund. Die neuesten Nachrichten über die Arbeiterbewegung in Westfalen lassen erkennen, daß der Streik noch größere Dimensionen annimmt, doch sind in den letzten Tage» erhebliche Ruhestörungen nicht vorgekommen. Auf einigen Grube» ist der Be trieb noch nicht unterbrochen. Auf anderen sind die Arbeiter willig, wieder anzufahren, falls ihnen beim Schichtwechsel und auf dem Wege von und zur Zeche Schutz gewährt wird. Der Streik der Bergarbeiter hat einen noch größe ren Umfang angenommen- am Montag streikten über 90,000 Arbeiter mit einer Kohlenförderung von 93,000 Tonnen. Die Zechenverwaltungen hatten feierlich Lohn erhöhung versprochen, wenn die Arbeit zuvor wieder ausgenommen würde. Die ÄMglcute dagegen wollten die Arbeit nicht eher wieder aufnehmen, bis ihre For derungen sämmtlich rückhaltlos bewilligt worden sind. Aus Hagen wird berichtet, daß der Streik sich auch dorthin ausgedehnt habe. Drei Zechen mit einer Belegschaft von 1000 Mann sind davon ergriffen. ES scheint, daß die betreffenden Arbeiter, welche meist ansässige, ruhige Leute sind und bisher keinerlei Lohn erhöhungen forderten, durch Bergleute anderer Reviere überredet werden. Sie haben indessen ziigesagt, die Förderung insoweit fortzusetzen, daß die Wasserhalt ungsmaschinen mit Kohlen versorgt werden können. Essen a. R. Der „Rhein.-Westf. Ztg." zufolge ist bis heute Vormittag die Ruhe und Ordnung nir gendwo gestört worden. In dem Dortmunder und in dem Essener Revier mehrt sich bereits die Zahl der Zechen, auf denen die Belegschaften unter dem Eindruck der von den einzelnen Zechenverwaltungen sofort angeordneten Lohnerhöhung entweder ganz oder theilweise die Arbeit wieder aufgenoinmen haben. In dem Mühlheimer Revier wird fast ausnahmslos ge arbeitet. Ueberall wird ein wohlthätiger Einfluß von der heutigen Audienz der Abordnung der Bergarbeiter bei Sr. Majestät dem Kaiser erhofft. Der Zuzug von militärischen und polizeilichen Ueber- wachungsorgancn in die AusstandSgebietc dauert fort. So wird aus Halle berichtet, daß zahlreiche berittene Gendarmen aus verschiedenen Landestheilen nach den rheinisch westfälischen Jndustriebezirken abkommanvirt worden seien. Drei in Halle stationirte seien Sonntag Abend in das Kohlenrevier abgegangen. Aehnlich nieldet man aus Frankfurt a. M., daß sämmtliche berittene Gendarmen der elften Brigade zu Fulda auf Befehl des Ministers des Innern nach Dort mund abgereist seien. Auch die schlesischen G r u b c n b e z i r k e sind seit heute von der Streikbewegung ergriffen. Ein Wolfs'sches Telegramm besagt: Breslau, 14. Mai. Der „Breslauer Ztg." zufolge ist auch unter den Bergleuten in Hermsdorf ein Streik ausgebrochen. Ein Privattelegramm meldet weiter aus dem schlesischen Grubenrevier: Waldenburg, 14. Mai. Heute Morgen begann hier der Streik, bis jetzt sind ausständig in der Zeche von der Heydt 200 Arbeiter, in den Schwesterschächten 300, im Wrangelschacht 1000 Bergleute. Der Streike dürfte sich auf das gejammte Revier ausdchnen. Bis jetzt ist Alles ruhig. Ueber die am Dienstag stattgehabte Audienz der Bergarbeiter bei Sr. Maj. dem Kaiser wird aus Berlin folgendes gemeldet: Heute 3 Uhr 10 Minuten Nachmittags wurde die Depu tation der Knappschaftsvereine des Ruhrkohlenreviers, die Bergleute Schroedcr, Bunte und Siegel im Fahnensaale des königl. Schlosses von Sr. Maj. dem Kaiser empsangen. Nach dem zunächst der Bergmann Schröder als Sprecher der Depu tation Seiner Majestät den Dank für die Gewährung der Audienz ausgesprochen und die Grüße der Knappschastsvereine überbracht, sowie das Wohlwollen Sr. Maj. des Kaisers sür die Wünsche der Arbeiter erbeten hatte, erklärte derselbe auf die Frage Seiner Majestät, was für Forderungen von den Arbeitern erhoben würden: „Wir fordern, was wir von unseren Bätern ererbt haben, nämlich achtstündige Schicht. Aus Lohnerhöhung legen wir nicht Werth. Die Arbeitgeber müssen mit uns in Unterhandlung treten. Wir sind nicht starrköpfig. Sprechen Euere Majestät nur ein Wort, so würde es sich gleich ändern, manche Thräne würde getrocknet sein". Hieraus erwiderte Seine Majestät ungefähr Folgendes: „Jeder Unterthan, wenn er einen Wunsch oder eine Bitte vorbringt, hat selbstverständlich das Ohr seines Kaisers. Das habe Ich dadurch gezeigt, daß Ich der Deputation gestattet, hierherzu kommen und ihre Wünsche persönlich vorzutragen. Ihr habt Euch aber in's Unrecht gesetzt, denn die Bewegung ist eine ungesetzliche schon deshalb, weil die vierzehntägige Kündig ungsfrist nicht eingehalten ist, nach deren Ablauf die Arbeiter gesetzlich berechtigt gewesen sein würden, die Arbeit einzustellen. In Folge desfen seid Ihr kontraktbrüchig. Es ist selbstver ständlich, daß dieser Kontraktbruch die Arbeitgeber reizte und schädigte. Ferner sind Arbeiter, welche nicht streiken wollten, mit Gewalt oder durch Drohungen verhindert worden, die Arbeit sortzusetzen. Sodann haben sich einzelne Arbeiter an obrigkeitliche» Organen und fremdem Eigenthum vergriffen, sogar der zu deren Sicherheit herbcigerufenen militärischen Macht in einzelnen Fällen thätlichen Widerstand entgegenge setzt. Endlich wollt Ihr, daß die Arbeit erst dann gleichmäßig wieder ausgenommen werde, wenn auf allen Gruben Eure sämmtlichen Forderungen erfüllt sind. Was die Forderungen selbst betrifft, so iverde Ich diese durch Meine Regierung genau prüfen und Euch das Ergebniß der Untersuchung durch die dazu bestimmten Behörden zugehcn lassen. Sollten aber Ausschreitungen gegen die öffentliche Ordnung und Ruhe Vor kommen, sollte sich ein Zusammenhang der Bewegung mit sozialdemokratischen Kreisen Herausstellen, so würde Ich nicht im Stande sein, Eure Wünsche mit Meinem königl. Wohl wollen zu erwägen, denn für Mich ist jeder Sozialdemokrat gleichbedeutend mit einem Reichs- und Vaterlandsfeind. Merke Ich daher, daß sich sozialdemokratische Tendenzen in die Be wegung mischen, zu ungesetzlichem Widerstande anreizen, so würde Ich mit unnachsichtlicher Strenge einschreiten und die volle Gewalt, die Mir zusteht — und dieselbe ist eine große — zur Anwendung bringen. Fahret nun nach Hause, über legt was Ich gesagt, sucht auf Eure Kameraden einzuwirken, daß dieselben zur Ueberlegung zurückkehrcn. Vor allem aber dürst Ihr unter keinen Umständen solche von Euren Kame raden, welche die Arbeit wieder ausnchmen wollen, daran hindern". Bergmann Schroeder sprach nochmals seinen Dank für die gewährte Audienz aus. Hagesgeschichle. — Deutschland. Am Sonntag fand unter Vorsitz des Fürsten Bismarck im Reichskanzler-Palais eine Sitzung des preußischen Staatsmini steriums statt, welche sich abermals mit dem Ar beiterausstand im Ruhr-Kohlengebiete befaßte. Vorher hatte Fürst Bismarck in derselben Angelegenheit eine Konferenz mit dem Minister des Innern Herrfurth und dem Oberpräsidenten v. Bennigsen. Der Kaiser erschien während der Berathung des Staatsministeriums und nahm an derselben Theil. Bekanntlich hatte der Monarch für diesen Tag die Reise nach Braunschweig geplant, wo man die prachtvollsten Zurüstungen zu seinem Empfange getroffen hatte. Wegen dringender Regierungsgeschäfte ließ der Kaiser seinen Besuch in Braunschweig absagen und vertagte ihn auf nächsten Sonnabend. Unter diesen dringenden Regierungsge schäften dürfte der Empfang der Deputation der Bergleute am Dienstag aufzuführen sein. — Berlin. Das Programm für den hiesigen Aufenthalt des Königs von Italien ist wie folgt zusammengestellt: Am 21. Mai: Ankunft am