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Amts- Md Anzeigeblatt für den -WZ- «yird des Amlsgmchls Tibenjlock MM sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zeile lO Pf und deffm Amgekung. Postanstalten ISO Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »5. I-hra-ng. Donnerstag, den 20. Dezember 1888. In das Musterregister ist eingetragen worden: Rr. 153, Firma Lmll 8«lmi»»rt in Eibenstock, ein offenes Packet, See. II, angeblich enthaltend: 50 Muster für Kleiderbesatz, Fabriknummern: 3310, 3311, 3312, 3313, 3419, 3421, 3422, 3423, 3424, 3425, 3426, 3427a, 3428, 3429, 3432, 3433, 3434, 3435, 3436, 3441, 3442, 3443, 3444, 3446, 3448, 3449, 3450, 3455, 3459, 3461, 3469, 3471, 3480, 3481, 3484, 3496, 3497, 3510, 3514, 3518, 3519, 3521, 3522, 3523, 3524, 3527, 3535, 3536, 3537, 3538, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 2 Jahre, angemeldet am I I. Dezember 1888 Nachmittags 5 Uhr. Eibenstock, am 14. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht. P-fchkc. Ttzr. In das Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 154, Firma nir»«iik«^8 L < «- in Eibenstock, eine versiegelte Kapsel, Ser. XXV, angeblich enthaltend: zwei Abbildungen Muster Gardinen Nr. 842 und 843, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, an gemeldet am 28. November 1888 Nachmittags '/,4 Uhr. Eibenstock, am 14. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. In das Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 155, Firm« »rieckri«!» 8«k«l«l in Eibenstock, ein versiegeltes Packet, Ser. II, angeblich enthaltend: 32 Stück tambourirte und gestickte Muster, Fabriknummern: 6106, 6153, 6211, 6139, 6221, 6212, 6209, 6219, 6104, 6145, 6149, 6138, 6080, 6074, 6077, 6069, 6070, 6262, 6246, 6092, 6131, 6242, 6271, 6251, 6270, 6296, 6259, 6236, 6234a, 1572, 1573, 1567, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 14. Dezember 1888 Nachmittags ^6 Uhr. Eibenstock, am 17. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Hagesgeschichte. — Deutschland. Dem kaiserlichen Hause wird, wie das „Kl. Journal" mittheilt, schon jetzt für das Jahr 1889 ein freudiges Horoskop ge stellt. In vertrauten Kreisen flüstert man Neuig keiten, die zuerst nur leise angedeutet und dann mit lauten Böllerschüssen begrüßt werden. — Die Ergebnisse der am Freitag im Reichstage stattgehabtcn Antisklaverei- und Kolonial debatte faßt die „Nordd. Allgem. Ztg." dahin zu sammen, daß hinsichtlich der kolonialpolitischen Auf gaben volles Einverständniß zwischen der großen Mehrheit des Reichstages und den verbündeten Re gierungen besteht; von diesem Einverständniß werden die weiteren Schritte unserer Kolonialpolitik getragen sein und dem deutschen Volke werden die Früchte desselben zu statteu kommen. — Halle. Die Salzwirker-Brüderschaft im Thale, wie sich die Halloren in Halle von Alters her nennen, hat in einer am 11. d. Mts. gehaltenen Sitzung die drei Abgeordneten bestimmt, welche zum Jahreswechsel dem Kaiser Wilhelm II. zum ersten Male nach seiner Thronbesteigung die Glückwünsche und die Versicherung unwandelbarer Treue und Er gebenheit darbringen sollen. Auch die Ersatzmänner wurden bestimmt, falls der eine oder der andere Ab geordnete durch irgend einen Zwischenfall verhindert sein sollte, die Reise nach Berlin zu unternehmen. Der hochselige Kaiser Wilhelm hat die Halloren immer huldvollst empfangen und sich gern mit ihnen unter halten. Dem hochseligen Kaiser Friedrich aufzuwar ten, war der Brüderschaft leider nicht vergönnt. — München. Nach den Beschlüssen der Deut schen Turnerschaft findet Ende Juli 1889 das VII. deutsche Turnfest in München statt. Dieses wird an 20,000 deutsche Turner zu edlem Wettkampf in München vereinigen. Diese große Vereinigung darf wohl einer herzlichen Aufnahme in einer Stadt sicher sein, in welcher in Schule und Leben die Be deutung der Turnerei für die Entwickelung unseres Volkes voll gewürdigt wird. Münchens Turner ar beiten seit Monaten an der Vorbereitung des Festes und Sonnabend Abend sind bereits im ersten Stock des „Kaffee Luitpold" Männer aus allen Berufs kreisen mit den Vertretern der hiesigen Turnerschaft zu einem Komitee zusammengetreten, welches die Vorbereitung und die Veranstaltung des VII. Deut schen Turnfestes auf sich nimmt. — Der Frauenmörder Jack the Ripper aus London hat sich für Berlin angemeldet. Montag Vormittag ging bei dem König!. Polizei-Präsidium folgende« Schreiben ein: „An daß Polizei-Präsidium zu Berlin. Herr Präsident! Da ich jetzt in Berlin auf Einige Zeit mich aufhalten werde, will ich doch mal sehen, ob die berühmte Berliner Polizei mich erhaschen wird. Mich sollen nur 15 Opfer werden. Also Warnung. Achtungsvoll, Jack, der Aufschlitzer." Die Schriftzüge in diesem Schreiben sind, wie die „P." bemerkt, groß und markig, die Schrift selbst ist deutsch und das Ganze wird wohl ein sehr frivoler Scherz sein. — Zur Spionenriecherei in Frankreich nimmt die „Nordd. Allg. Ztg." neuerdings das Wort. Sie schreibt: „Wir haben bereits vor einigen Tagen auf die eigenthümlichen Listen hingewiesen, welche die französischen Zeitungen von verhafteten deutschen Spi onen aufgestellt haben. Nach der Methode, welche die Franzosen jetzt den Deutschen gegenüber i» An wendung gebracht haben, dürften sich dieselben noch täglich vermehren und in naher Zukunft eine ganz beträchtliche Länge erreichen. Die Art des Verkehrs ist nämlich augenblicklich in Frankreich die folgende: Irgend ein beliebiger Patriot faßt irgend ein belieb iges Individuum, das er hat deutsch sprechen hören, am Kragen, erklärt es für einen Spion, macht von seiner Heldenthat den Behörden Anzeige und sieht am nächsten Tage zu seiner und seiner Gesinnungs genossen großen Befriedigung in den Zeitungen ab gedruckt, daß es wiederum gelungen sei, sich eines deutschen geheimen Agenten zu bemächtigen. Der Polizei bleibt natürlich, sobald sie die Sache unter sucht hat, nichts weiter übrig, als den unschuldig Ver hafteten wieder frei zu lassen. Dieser kehrt dem un gastlichen Lande den Rücken, und damit hat dann die Geschichte ihr Ende erreicht. — Jedenfalls kann schon heute aus den vorliegenden französischen Listen konstatirt werden, daß die Zahl der aus Frankreich ausgewiesenen Deutschen eine erheblich größere ist, al« die der aus Deutschland ausgewiesenen Franzosen. Wenn die französische Presse nun geltend macht, daß die von hier ausgewiesenen französischen Offiziere der Spionage nicht überführt worden seien und daß nichts gegen 'sie vorliege, wodurch sie belastet würden, so trifft dies auch sicherlich bezüglich der aus Frankreich ausgewiesenen Deutschen zu; denn wenn es den fran zösischen Behörden möglich gewesen wäre, auch nur das geringste Thatsächliche aufzufinden, was den willkürlich verhafteten Deutschen hätte zur Last gelegt werden können, so würde man dieselben nicht freige lassen, sondern vor die französischen Strafgerichte ver wiesen haben, denen das neue Spionengesetz ein Werkzeug von großer Breite und Schwere giebt, das erbarmungslos gegen Verdächtige schon und, a. fortiori, gegen überführte geheime Agenten in Wirkung getre ten sein würde." Locale und sLchfische Nachrichten. — Eibenstock. Während der diesjährigen Weih nachtszeit wird die Packetbestellung im Orte am 23. Dezember (Sonntag) und am 25. Dezember (ersten Weihnachtsfeiertag) wie an Wochentagen, am 2. Feiertag wie an Sonntagen ausgeführt. In gleicher Weise werden die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum hinsichtlich der An nahme und Ausgabe von Päckereien ausge dehnt. Landbestelldienst findet am ersten Feiertage überhaupt nicht statt, am zweiten Feiertage wird derselbe wie an Wochentagen ausgeführt. — Schönheide. Die Königliche Kreishaupt mannschaft Zwickau hat die vom Verein für Geflügel freunde Hierselbst erbetene Erlaubniß zur Veranstalt ung einer Verloosung von Geflügel bei Gelegenheit der am 27. und 28. Januar 1889 abzuhaltenden Geflügelausstellung unter verschiedenen Bedingungen zu ertheilen beschlossen. — Schönheide. Bei der am Montag statt gefundenen Gemeinderaths-Ergänzungs- wahl wurden gewählt aus der Claffe der Guts besitzer: Herr Franz Louis Lenk, Ausschußmitglied (134 St.) „ Oekonom Ernst Gustav Unger, Ersatzmann (135 „ ) „ Gießermstr. Gust. Rob. Fränzel, „ (13« „) aus der Claffe der Hausbesitzer: Herr Kaufm. Heinrich Schönfelder, Ausschußmitgl. (135 „ ) „ Pinselfabrikant Ehr. Gottl. Möckel, „ (135 „ ) „ Zimmerm. Louis Friede. Unger, Ersatzmann (135 „ ) „ Maschinist Franz Carl Unger, „ (134 „) von den Unansässigen wurden gewählt: Herr Kausm. Guido Baumann, Ausschußmitglied (213 „ ) „ Pinselmacher Chr. Preuß, Ersatzmann (417 „ ) „ Druckermstr. Edwin Höhl, „ (220 „) — Dresden, 17. Dezbr. Die vom hiesigen Stadtrathc veranstaltete Ausstellung von Gas verbrauchsgegenständen ist heute Vormittag in den hierzu ermietheten Erdgeschoßräumen des an der verlängerten Kreuzstraße und der Ringstraße neuer bauten Eckhauses eröffnet worden. Die Ausstellung uinfaßt in großer Mannichfaltigkcit Gasbeleuchtungs gegenstände, Gasöfen und Kochapparate, Gasmotoren, sowie Coaksöfen und bietet dem Publikum Gelegen heit, neuere Erzeugnisse auf diesen Gebieten kennen zu lernen, um zur vermehrten Ingebrauchnahme sol cher anzuregen. Die Gas- und Coaksheizöfen sind in Benutzung, und auch mit Kochapparaten werden praktische Versuche zur Unterweisung und Belehrung der Besucher angestellt. Außerdem sind ausgestellt Gaöplätter, Kaffeeröster re. Zweifellos werden die Besucher der Ausstellung die Ueberzeugung gewinnen, daß die Verwendung des Gases im Haushalte sehr viele Vorzüge hat gegenüber den jetzt gebräuchlichen Feuerungsarten. Der Gaskocher oder Kochherd ist außerordentlich leicht und bequem zu handhaben, ferner ist jede Staub- und Rußcntwickelung, wie sie die Kohlenfeuerung mit sich bringt, ausgeschlossen, und außerdem wird damit große Zeitersparnis erzielt. Auch für verschiedene Gewerbe, z. B. für Friseure, Schneider, Buchbinder,Metallarbeiter, Strohhutpresser, Wäschefabriken, Gardinenwäschereien, Konfektionswerk stellen bietet die Ausstellung sehr werthvolle Neuer ¬ ungen. Dresden, 18. Dezember. Die Bevölkerung der Residenz athmet wieder frei auf. Das Dunkel über den entsetzlichen Mord an der mit Stichen und Hiebwunden, sowie Strangulationsmerkmalen versehenen, am vergangenen Donnerstag früh 8 Uhr im benachbarten Dorfe Uebigau aus dem Elbstrom gefischten und 2 Stunden früher in einer Lade von der Albcrtbrücke in die Elbe gestürzten weiblichen Leichnam ist vollständig gelüftet. Die Ermordete, namens Caroli, eine Greisin von 67 Jahren, wurde gestern Vormittag von ihrem Sohne im Sezirlokale des Justizgebäudes rekognoSzin. Sie hatte eine Wohnung im Hause Mathildenstraße 37, 4. Tr., das nur wenige Schritte vom Justizgebäude entfernt ist, inne, und das Quartier theilte mit ihr außer dem Sohne noch ein älterer Mann, der mit Brezeln