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Amts- und Anzeigeblatt für den «»scheint -n « . . . e «b-nnement ?5LS Mrk des Amtsgericht Libenkock -Z-ZA- fertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Z i-ip Pf und dessen Umgebung. P°t°nst°len Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 35. Jahrgang. M L4S. Dienstag, den 18. Dezember 1888. Zur Hebung verschiedener zu Tage getretener Unklarheiten wird im An schlüsse an den Erlaß vom lO. März 1888 (abgedruckt in Nr. 6b des Erzgebirg- ischen Bolksfreunves und Nr. 33 des Amts- und Anzeigeblattes für Eibenstock) zur genauesten Nachachtung daran erinnert, daß die auf Grund des Bau- Unfallverstcherunasgesetzes vom 11. Juli 1887 über Regie-Bau arbeiter» aufzustellenden Nachweisungen binnen 3 Tagen nach Ablauf des Monats für die im vorhergehenden Monate ausgeführten Bauarbeiten in den Städten Johanngeorgenstadt, Grünhain und Aue an den Herrn Bürger meister, in den Landgemeinden an den Gemeindevorstand, in den selbstständigen Gutsbezirken aber an die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft einzu reichen sind. Von den Herren Bürgermeistern und Gemeindcvorsländen sind sodann diese 'Nachweisungen mit der vorgeschriebenen Bescheinigung (K 22 Abs. 3 des Bau- Unfallversicherungsgesetzes) zwei Wochen nach Ablauf des Kalcnder-Viertcl- jahres je nach der Art der ausgeführtcn Regie-Bauarbeiten entweder an den Vorstand der Tiefbau-Berufsgenossenschaft in Berlin IV., Leipzigerstraße 125 II., oder an den Vorstand der sächsischen Baugewerks-Bcrufsgenossenschaft in Dresden, Melanchthonstraße Nr. 18, abzugeben. Schwarzenberg, am 13. December 1888. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. St. Bekanntmachung. Von den Königlichen Forstrcvicrverwaltungen Auersberg und Eibenstock sind die Waldarbeiter August Stemmler und Karl Rotzner Hierselbst mit dem Verkaufe von Christbäumen beauftragt worden. Der unterzeichnete Stadtrath bringt dies andurch init dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß anderen Personen der Verkauf und Vertrieb von Christbäumen in hiesiger Stadt nur dann gestattet ist, wenn sic sich über den Erwerb der Christbäume durch eine von einem Waldbesitzer ausgestellte und von der Ortsbehörde des letzteren beglaubigte Bescheinigung ausweisen können. Personen, welche ohne eine solche Bescheinigung Christbäume in hiesiger Stadt verkaufen und vertreiben, haben die Wegnahme der Bäume zu gewärtigen und werden, ungeachtet der sie etwa nach den bestehenden Gesetzen treffenden höheren Strafen, mit Geldstrafe bis zu Dreißig Mark oder mit Haft bis zu acht Tagen bestraft. Eibenstock, den 30. November 1888. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Holz-Versteigerung auf Kiöenstocker Staalsforstrevier. Im Henbel'schen Gasthofe in Schönhciderhammer kommen Donnerstag, den 27. Deeember 1888, von Vormittags 8 Uhr an die in den Abtheilungen: 8 (Zcisiggesang), 9, 12 (Dchnitzgrund), 15, 16, 19, 20 (Wintergrün), 21, 23, 26, 27 (Hecklcithe), 31, 32 (Stölle), 44 (Köppelstein), 52 (Mühlberg), 66 (Krinitzberg) aufberciteten entrindeten Zliit»- u. Si-diiii- lii»lL«i», als: I birkener Stamm von 15 Centimeter Mittenstärke, 812 Stück fichtene Stämme von 10—15 Centimeter Mittenstärke, 147 . »e es es 16—19 - 14 „ es es es 20-22 2 „ es ee eg 24—25 4796 „ 656 „ „ Klötzer „ 16-22 23-76 Oberstärke, lang, 20 „ „ Derbstangen „ 9 e, Unterstärke, 252 Raummeter fichtene Nutzknüppel (zum Theil geschnitzt), 131 „ „ Brennscheite, 315 „ „ Brennknüppel und 654 „ „ Acste einzeln und particenweise gegen sofortige Bezahlung in kassenmätzigen Mnnzsorten und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Creditüberschreitnngen find unzulässig. Holzkaufgelder können von Vormittags '/,9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. König!. Forstreviervemaltung und König!. Forstrentamt Cibenstoch am 14. Dezember 1888. Riedel. Wolssramm. Aagesgeschichte. — Deutschland. Nach einer Hamburger Meld ung der „Franks. Ztg." treffen die Marinebehörden in Kiel und Wilhelmshaven Vorbereitungen, um in schleunigster Weise eine Frciwilligentruppe für Afrika mit Repetirgewehr und kleinen gezogenen Geschützen auszurüsten. Es verlautet, die betreffende Truppe solle nicht aus deutschen Militärs, sondern aus solchen Söldnern anderer Länder angeworben werden, welche fähig seien, dem afrikanischen Klima zu trotzen. — Der Stammvater des schnell zu hohem An sehen gelangten jungen Fürstengeschlechtes der Bat tenberger, Prinz Alexander von Hessen, ist am Sonnabend Vormittag seinem Leiden erlegen. Der Dahingeschiedene, welcher ein Alter von 65 Jahren erreicht hat, ist der Vater des ehemaligen Fürsten Alexander von Bulgarien, sowie der Oheim des regierenden Großherzogs von Hessen-Darmstadt und des Kaisers von Rußland. Er hat sich in seiner Jugend in russischen Diensten, besonders im Kampfe gegen die Bergvölker des Kaukasus 1845 ausgezeichnet, trat 1852 in österreichische Dienste und entwickelte in der Schlacht bei Solferino Umsicht, Ausdauer und Tapferkeit, so daß diese Soldatentugend bei dem Sohne, der seinen Namen trägt, als ein väterliches Erbtheil gelten darf. Der Waffenstillstand mit Na poleon III., welcher 1859 dem Frieden von Villa- franca vorausging, ist von ihm persönlich eingeleitet worden. Nach dem italienischen Feldzuge zum Feld marschall-Lieutenant befördert, kommandirte er 1866 da- 8. deutsche BundeSarmeecorpS gegen die Preußen, vermochte aber mit dieser schlecht organisirten Kriegs macht, welche Württemberger und Hessen in sich vereinte, seinem Lorbeerkranz kein neues Blatt hin zuzufügen. In neuerer Zeit ist der dahingeschiedene Prinz fast ausschließlich als der Vater seine- be rühmteren Sohne- genannt worden. — Flensburg. Im nächsten Jahre findet der 25. Gedenktag der Kämpfe bei Düppel statt. Man beabsichtigt, denselben in festlicher Weise zu begehen, und zwar, da er in eine Zeit fällt, welche zur Abhaltung von Festen im Freien sich nicht eignet, am Tag von Alsen, den 29. Juni. Die Anregung geht vom Bezirk „Schleswig" des deutschen Krieger- bundeS aus, der seinen Mittelpunkt hier in Flens burg hat. Das Fest soll am 28. Juni mit Begrüßung der auswärtigen Theilnehmer und Kommers beginnen. Am 29. Juni folgt eine Dampferfahrt nach Sonder burg, wo die Hauptscier stattfindet. Am 30. Juni wird eine gemeinschaftliche Fahrt in der Förde oder nach Oewersee unternommen. — Ein großes französis ch-russisches Fest wird, wie der „Figaro" schreibt, in Paris für Ende Januar zum Besten der französischen Wohl- thätigketts-Gesellschaft in Petersburg unv der unter dem Patronat der Kaiserin von Rußland stehen den Wohlthätigkeitsanstalten vorbereitet. Der Unter richtsminister hat die Große Oper dazu versprochen, und auf eine Anfrage hat sich die Czarin bereit er klärt, den Ertrag de- Feste- anzunehmen. Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheide. Unser diesjähriger Weih- nachtSmarkt, der vom denkbar schönsten Wetter be günstigt worden ist, bot ein Bild regsten Leben- und Treibens. Am Freitag hatten sich die Besucher aus der ganzen Umgegend so zahlreich eingefundcn, daß man die Hauptstraße nur „mit dem Strom" zu passi- ren vermochte. An manchen Stellen, so z. B. an den 10- und 50-Pfennigbuden, hatte sich der Verkehr häufig in einer Weise gestaut, daß öfters ein allgemeines „Stillgestanden!" cintreten mußte. Daß eS hierbei nicht ohne manchen Puff, manchen Tritt auf die Hühneraugen und andere wohlgemeinte Aufmerksam keiten abging, ließ sich an den in den verschiedensten Tönen vernommenen AuSrufungSzeichen wahrnehmen. Selbstverständlich machten unter so bewandten Um ständen die Verkäufer und noch mehr die Verkäufer innen so freundliche Gesichter, daß man deutlich daraus lesen konnte: „Das Geschäft geht gut." Auch an Gelegenheit, sich zu amüsircu, fehlte es nicht. Da war z. B. in der Nähe des Rathhauscs ein „Hippo drom" errichtet, in welchem großen und kleine» Kin dern, Männlein und Weiblein das „noch nie dage wesene" Vergnügen geboten wurde, für 30 Pfennig 5 Minuten lang auf einem lebendigen Pferde zu sitzen. Doch Freud' und Leid sind Zwillingsschwestern. DäS mußte am Abend ein junger Mann erfahren, der sich dem Vergnügen des Tanzes hingegeben hatte. Während sich derselbe nämlich in den Armen eine hübschen Mädchen« nach den Klängen eines „Strauß- schen" im Kreise drehte, ging sein Ueberzieher in den Armen eines — weniger Tanzlustigen ohne Abschied und auf Nimmerwiedersehen davon. — Schönheide. Im Hendel'schcn Gasthofe zu Schönheiderhammer hielt jüngst der BezirkS- Lehrerverein Eibenstock-Schönheide seine Monat-Ver sammlung ab. Herr Lehrer Ficker-Eibenstock referirte über „Der Hypnotismus und seine Gefahren und der Hypnotismus in der Volksschule." Er führte etwa Folgendes aus: Hypnotische Experimente, von Laien auSgeführt, sind stet« mit unabsehbaren Gefahren verbunden. Nicht nur die verschiedensten KrankheitS- zustände können beim Hhpnotisirten Zurückbleiben, sondern es kann unter Umständen sogar, ähnlich wie beim Chloroformiren, der herbeigeführte schlafartige Zustand zum TodeSschlafe führen. Aus diesem Grunde sind gegenwärtig die früher fast überall gezeigten öffentlichen hppnotischen Experimente vom Staate verboten. Wenn auch von französischen Aerzten be richtet wird, daß dieselben durch Einwirkungen dcs HypnotismuS Idioten und Geisteskranke geheilt, au- sittlich Verwahrlosten ordentliche und brauchbare Glieder der Gesellschaft gemacht haben, wenn ferner der Fall verbürgt wird, daß ein geistesschwacher sieben-