Volltext Seite (XML)
M 14« 1888 Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreiS: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 3L. Jahrgang. Dienstag, den 11. Dezember Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Amgekung. OcffcMchc Sitzung des Bezirksausschusses zu Ächwarzenberg Mittwoch, den 19. Dezemöer 1888, Nachmittags 3 Uhr im VerhandlungSsaalc der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshaupt- mannschastliche» Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 8. Dezember 1888. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. E. Donnerstag, den 13. Dezember 1888, von Nachmittags 2 Uhr an im Amtsgerichtsgebäudc zu Eibenstock. Schwarzenberg, am 7. Dezember 1888. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Während der Beurlaubung des Herrn Bezirksarztes Idr Hesse hier vom 10. bis 22. Dezember l. I. ist die Vertretung desselben dem Herrn Bezirksarzte Vr Tchrötcr in Auerbach übertragen worden. Schwarzenberg, am 6. Dezember 1888. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. W. Bekanntmachung. Die Lohnmänner des Auersberger und Eibenstocker Revieres, August Stemmler und Karl Rohner zu Eibenstock sind beauftragt, Bestellungen auf Christbäume entgcgenzunehmeu und gegen sofortige Bezahlung zum Preise von 25 Pf. bis zu I Mk. zu verkaufen. Eibenstock, am 1. Dezember 1888. Die Königlichen Forstrcvicrvcrwaltungcn Auersberg und Gläsel. Eibenstock Riedel. Holz-Versteigerung auf Sofa er Staatsforstrevier. Im Gasthofe zur Forelle in Blauenthal sollen Montag, den 17. Dezember a. e., von Vormittags 9 Uhr an nachverzeichnete Lr«unIiölL«r, als: 5 Raummeter weiche Nutzscheite, auf den Schlägen in den 264 . „ Brennscheite, j Bezirken: Keller u. Esels- 144 „ „ Brennknüppel, < berg in den Abtheilungen: 18 „ „ Aeste, ' 39, 40 und 51 und 193 „ „ Stöcke im Bezirk 'Neudecker, Abtheilung 56, sowie im Hotel zum Rathskeller in Aue Dienstag, den 18. Dezember a. 6., von Vormittags 9 Uhr an die auf den Schlägen in den Bezirken: Keller und Eselsberg, der Abtheilungen: 39, 40 und 51 aufbcrciteten und zwar: 160 Stück weiche Stämme bis 15 Ctm. Mittenstärke, i 10,s bis 18 Meter 161 „ . „ von 16-19 Ctm. . i lang, 1126 „ „ Klötzer „ 13—15 „ Oberstärke, 3,5 und 4,o Bieter lang, 3474 „ „ „ „ 16—22 „ „ i 3,5 4,» und 4,-, Meter 4446 . „ „ 23-60 „ „ i lang, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kastenmäßigen Münzsorten, sowie unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Creditüberschreitungen find unzulässig. Holzkaufgelder können von Vormittags '/,9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstreviervemaltung Sosa und Königliches Forstrentamt Eibenstock am 7. Dezember 1888. HSpfner. Wolstramm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Als das politische Haupt- ereigniß des Tages stellt die im Reichstage soeben erfolgte Vorlegung des Weißbuches betreffend den Aufstand in Ostafrika sich dar. Diese Samm lung, welche amtliche Aktenstücke aus der Zeit vom 5. Mai bis zum 4. Dezbr. d. I. umfaßt, wird im Jnlande sowohl wie im Auslande zur Klärung der Ansichten über die Entstehung der aufständischen Be wegung an der ostafrikanischen Küste wesentlich bei tragen, und aus diese Weise nicht allein den zuerst von den englischen Konkurrenten und Neidern er hobenen, dann aber von unseren eigenen Kolonial gegnern bereitwilligst nachgebetetcn tendenziösen An schuldigungen gegen die Deutsch-Ostafrikanische Ge sellschaft und ihre Beamten ein Ende machen, sondern auch den von übereifrigen Kolonialfreundcn geäußerten Beschwerden über die angeblich unzulängliche Wahr nehmung unserer überseeischen Interessen seitens der Regierungskreise ein Ziel setzten. — Aus London schreibt man: Man ist jetzt der Ansicht, daß der Frauenmörder ein Kanalarbeiter, ein mit dem Kanalnctz Londons genau vertrauter Mensch, ist. Der Umstand, daß man niemals von dem Orte des Mordes einen Menschen in verdächtiger Weise sich entfernen sah, oder daß man einen in der Nähe antraf, läßt darauf schließen, daß er in der Nähe des Thatortes einen Zufluchtsort hat. Keiner ist für den Eingeweihten sicherer als einer jener kleinen, so viel fach in den Straßen Londons verbreiteten Eingangs schächte nach dem Kanalnetz. Der Fliehende braucht nur mit einem Haken den an einer Seite befestigten Deckel in die Höhe zu heben, in den Schacht zu steigen und ihn alsdann wieder über dem Kopfe durch einfaches Zuklappenlässcn zuschlicßen. Von dem Schacht aus gelangt er in die unterirdischen Gänge, kann sich in denselben unter den ganzen Stadttheil fortbcwcgen und schließlich fern vom Orte der Thal wieder durch einen solchen Schacht an die Oberfläche steigen. Im Kanal hat er Zeit, sich von den Spuren seines Ver brechens zu reinigen und 'Niemand wird in ihm einen Mörder vcrmuthen. Das Verlassen des Schachtes kann er vollständig unbemerkt thnn, denn er ist durch sein Gehör im Stande, festzustellen, ob sich ein mensch liches Wesen nähert. Auch das Beiseiteschaffen der den Gemordeten geraubten Körpertheile ließe sich auf diesem Fluchtwege leicht erklären. In Erwägung aller dieser Umstände hat man nun die Kanalgänge Lon dons mit in das Bereich der fortdauernden Bewach- ung gezogen. — Italien. Die Absicht der Regierung, die Mittel für die Verstärkung der Militär macht durch eine Erhöhung des Salzpreises und eine Wiedereinführung des KriegSzehntclzuschlagcS auf die Grundsteuer zu beschaffen, stößt in der Deputirten- kammer auf erhebliche Schwierigkeiten. Alle neun Mitglieder der betreffenden Kommission sprachen sich gegen die Vertheuerung des Salze« aus; die Wieder einführung des Kriegszehntelzuschlages wurde mit 7 gegen 2 Stimmen abgelehnt und der Referent beauf tragt, den Bericht so rasch wie möglich zu erstatten. — In Dänemark, wo lange Jahre hindurch die Sozialdemokratie nicht recht aufkommcn wellte und wo diese Partei, nachdem sie endlich einige kleine Erfolge erzielt hatte, durch die in den 70cr Jahren erfolgte Flucht der Hauptführer Pio und Geleff auf lange hinaus in ihrer Entwickelung gehemmt wurde, giebt es gegenwärtig eine ziemlich starke sozialistische Partei. Zur Entwickelung derselben haben deutsche Ausgewiesene, sowie dänische Arbeiter, welche sich lange in Deutschland aufgchalten hatten, nicht wenig bei getragen. Die Partei, welche in dem Kopenhagener .Sozialdemokraten" ein sehr rühriges Kampforgan besitzt, hat bereits ihre parlamentarische Vertretung und außerdem legen zahlreiche sozialistische Produktiv genossenschaften und Arbeitervereine Zeugniß ab für die Regsamkeit ihrer Propaganda. — In der russischen R e i ch s h a u p t st a d t fand am Sonntag das St. Georgsfest statt. Als sich die Feier zum letzten Male vollzog, lebte noch der höchste und älteste Ritter dieses Ordens, unser großer Kaiser Wilhelm 1. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 10. Dezember. Am Freitag, den 7. d. Bits, ist es gelungen, den Dieb ausfindig zu machen, welcher am vorhergehenden Sonnabend in später Stunde in der Schnei de» bach'schen Restau ration hicrselbst eine Casette mit 708 Mark Inhalt aus einem verschlossenen Pulte entwendet hat. Es ist dies der 15jahrige Zeichnerlehrling Max Emil Heyde von hier. Seine Festnahme erfolgte Freitag Abend zwischen 8 u. 9 Uhr. Bon dem gestohlenen Gelde, welches seine Mutter angeblich durch Zufall in dem Versteck gefunden haben will, wurden noch 562 Mark aufgefundcn. Wegen Verdachts der Mit wissenschaft ist die Mutter des jugendlichen Diebes am Sonnabend ebenfalls verhaftet worden. — Dresden. Ihre Kgl. Majestäten, sowie Königliche Hoheit Prinz Georg mit hoher Familie wohnten am Sonntag Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei. Halb 12 Uhr er- theilte der Köniz höheren Forstbeamten und einzelnen Civilpersonen Audienz. Nachmittags 5 Uhr fand Familientafel statt. — Dresden. Am 3. diese« Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Kgl. Sächs. Staatspapiere stattgefunden, von welcher die 4"/„ Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /68, auf 4°/n herabgesetzten, vormals 5°, dergleichen vom Jahre 1867, 4"/<> dergleichen vom Jahre 1869 l-st. ä und 8, 4"/o dergleichen vom Jahre 1870, ingleichen