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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint « «b-nnement M-LZ SG» des Amtsgerichts Lideichck MMZ sertionSpreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- z." w «. und dessen Amgeöung. M L3S. Verantwortlicher Redactcur: E. Hannebohn in Eibenstock. »5. Jahrganq. Donnerstag, den 15. November 1888. Ocssentlichc Sitzung des Bezirksausschusses zu Ächwarzenberg Wiltwoch, den 21. Wovemöer 1888, Nachmittags 3 Uhr im Verhandlungssaale der unterzeichneten AmtShauptniannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshaupt- mannschaftlichcu Dicnstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 12. November 1888. Königliche Amtshau-tmannschast. Frhr. v. Wirsing. Infolge Anzeige vom 2. dieses Monats ist heute auf Fol. 180 des Handels registers für die Stadt Eibenstock vom unterzeichneten Amtsgericht die Firma: IL. Slvlmssuei- in Eibenstock und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Hermann Alexander Meißner in Eibenstock verlautbart worden. Eibenstock, am 6. November 1888. -Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Freitag, den 16. November 1888, Nachmittags 2 Uhr sollen im Amtsgerichtsgebäude hier 1 Kleider- und 1 Waarenschrank, 1 Kommode, 1 Waschtisch, 6 Paar Schuhe u Stiefel, Sohlenleder, Schäfte u. s. w. öffentlich gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 10. November 1888. Gerichtsvollzieher. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf die Namen Li-umt Eievvlt und L-oiii« Tliix«!» eingetragene Grundstück, Wohnhaus Nr. 44311 des Braudcatasters, sowie Bauplatz mit Feld 'Nr. 2621 des Flurbuchs, Folium 884 des Grundbuchs für Schönheide, geschätzt auf 7660 Mark, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigen werden und ist der 27. Wovemöer 1888, Wormiltags 10 AM . als Bersteigerungstermin, der 8. Dezember 1888, Wormittags 10 Mr ¬ ais Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Eine Uebcrsicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingeseheu werden. Eibenstock, am 1. Oktober 1888. Königliches Amtsgericht. I. A.: Ass. Hänel, H.-R. Gruhle, G.-S. Infolge Anzeige vom 29. Oktober 1888 ist heute auf Fol. 179 des Handels registers für den Landbezirk vom unterzeichneten Amtsgericht die Firma W U«li8 aic in Schönheide, als Zweigniederlassung des in Berlin unter gleicher Firma bestehenden, am 11. November 1872 errichteten Hauptgeschäfts, und als deren Inhaber die Kaufleute Ferdinand und Max Rosenberger in Srrlin verlautbart worden. Eibenstock, am 6. November 1888. Königliches Amtsgericht. Peschke. Ttzr. Hagesgeschichle. — Deutschland. Kaiser Wilhelm und der Friede. Der eminent friedlichen Lage giebt heute eine Berliner Zuschrift der allerwelts offiziösen Wiener „Pol. Corr." einen Ausdruck, die zugleich die Aufmerksamkeit des österreichischen Volkes auf die sei nem Parlamente zugegangene Wehrvorlage zu lenken den Zweck zu habe» scheint. Es heißt in diesem Briefe: „Die gedrückte Stimmung, die sich bei dem Regier ungsantritt Kaiser Wilhelms II. allerwärts in Europa geltend machte, indem man letzteren als einen erober ungssüchtigen Fürsten schilderte und einen Weltkrieg in nahe Aussicht stellte, hat gegenwärtig einer voll kommenen Beruhigung Platz gemacht. Schon die ersten Akte der Regierung Kaiser Wilhelm II. genüg ten, um der obenerwähnten pessimistischen Auffassung jeden Boden zu entziehen, und erscheint der europäische Friede in diesem Augenblicke gesicherter, als seit vielen Jahren; freilich unter der geltenden Voraussetzung, daß die Friedensliga des Dreibundes stark genug bleibt, um allen böswilligen Friedensstörungen vor zubeugen. Aus diesem Grunde ist es erklärlich, daß man in den Kreisen der deutschen Rcichsrcgierung mit gespannter Aufmerksamkeit alles verfolgt, was auf die österreichische Militärvorlage Bezug habe und mit Be friedigung diejenigen Symptome registrirt, welche an zudeuten scheinen, daß dieselbe ihre Erledigung im Sinne der Regierung finden wird. — Die erste Be dingung für die Aufrechterhaltung des Friedens ist also fortdauernd das „8i vis pacem para Kellum." Angesichts der Befürchtungen, welche die „neue Rus sische Anleihe" in ängstlichen Gcmüthern weckt, dürfte übrigens der Hinweis auf die fortgesetzte Arbeit des Friedensbundes an der Stärkung seiner Macht nicht ganz zur Unzeit kommen. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt an leitender Stelle: Wir finden im „Rappel" einen längeren Artikel über die Zusammensetzung der fran zösischen Fremdenlegion, in dem eS unter Anderem heißt: „Es befinden sich in der sogenannten Fremdenlegion 8000 — sage acht Tausend Elsaß- Lothringer — welche durch die einfache Thatsache, daß sie in französische Dienste getreten sind, die Tradition widerlegen, der Frankfurter Vertrag hätte sie zu Feinden Frankreichs gestempelt — 8000 Mann, welche wir auSrufen hören: „Man sagt, daß wir keine Fran zosen mehr seien; hier stehen wir und beweisen, daß unser Blut Frankreich gehört!" — 8000 Manu, die sehr wohl wissen, daß der Tod ihr sicheres Loos sein würde, wenn man sie zu Gefangene» machte, mir die trotzdem unbeugsam auf dem vou ihnen gewählten Posten verharren. — Da dem so ist, so fragen wir: Weshalb setzt man nicht an Stelle des 'Namens „Fremdenlegion" den „das Regiment von Elsaß- Lothringen" ?" — Wir würden keine Notiz vou der artigen Expektorationen nehmen, wenn irgend ein beliebiges Blatt dieselben gebracht hätte, wir sind an Schlimmeres gewöhnt und machen uns nichts daraus; allein für Jeden, der zivilisirte Anschauungen besitzt, muß cs auffällig sein, daß ein Blatt, dessen Eigen- thllmer nach den uns zugegangcncn Nachrichten ein französischer Minister, nämlich Herr Lockroy ist, gegen einen befreundeten Nachbarstaat in der Weise schreiben und Hetzen kann. Eine derartige Sachlage läßt in der That den Schluß zu, daß die jetzige französische Regierung die Hetzerei zum Kriege billigt: denn wäre dies nicht der Fall, so würde der französische Unter richtsminister auf seine Kollegen doch sicherlich soviel Rücksicht nehmen, daß er nicht durch ein von ihm abhängiges Organ die Aufreizung zum Kriege künstlich fördern ließe. Aber auch das läßt uns gleichgültig, und wir begnügen uns einfach damit, den Thatbcstand festzustellen, damit es für Jedermann ersichtlich werde, auf wen die Schuld fallen würde, falls der Friede nicht aufrechterhalten werden könnte. Daß die Politik Deutschlands auf den Frieden gerichtet ist, dafür bedarf eS keines Nachweises. Die Verantwortlichkeit einer Störung des Friedens würde also Frankreich allein treffen. — Schweden. Aus Stockholm wird geschrie ben: In den militärischen Kreisen Schwedens und Norwegens beschäftigt man sich lebhaft mit der Frage der Verwendbarkeit von Schneemassen für Verthei- diaungSzwecke im Kriege. Die Experimente in dieser Richtung sind keineswegs ganz neu, und eS haben z. B. in Oesterreich schon vor längerer Zeit Versuche mit Schneewällen als Deckungsmittel gegen feindliche« Feuer stattgefunden, bei welchen sich erge ben haben soll, daß Gewehrkugeln nicht tiefer als 1Meter in die Schnccmasse einzudringen vermögen. ES leuchtet ein, daß diese Frage für Länder des nor dischen Himmelstriches von noch höherer Bedeutung ist, als für andere Staaten. Der Chef der Depot- Abtheiluug in Fredrikshald, Oberst Hertzberg, hat sich bereits vor geraumer Zeit auf dieses Problem gewor fen und namentlich Ende März d. I. eine Reihe von Versuchen der bezeichneten Art unternommen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Bon dem verstorbenen Privat mann Friedr. August Schmidt und bez. dessen ebenfalls verstorbenen Ehefrau Caroline Friederike geborene Hagcrt ist, wie unfern Lesern bereits bekannt ist, der Stadtgemeinde Eibenstock die Summe von 3000 Mark mit der Bestimmung schenkungsweise ver macht worden, daß die Zinsen von diesem Betrage alljährlich am 10. November an arme, in der Parochie Eibenstock wohnhafte Blinde beiderlei Geschlechts ver- theilt werden. Am vergangenen Sonnabend, als den 10. d. Mts. hat nun an Nathsstelle zum ersten Male die Vertbeilung der seit dem Zeitraum von 4 Mo naten von diesem Kapitale angesammeltcn Zinsen stattgefunden und sind damit 12 hiesige blinde Ein wohner bedacht worden. Der Dank der Unglücklichen folgt den edlen Gebern bis über das Grab hinaus. — Eibenstock, 14. Novbr. Die gestrige Zau bervorstellung des Chevalier Carlo Oswaldo im Saale des .Feldschlößchen" Hierselbst rechtfertigte in jeder Beziehung die Erwartungen, welche man an besagten Künstle'- gestellt hatte. Derselbe entwickelte nicht nur eine seltene Meisterschaft bei seinen Experi menten, sondern brachte auch manches Neue, was hierorts noch nicht gesehen worden ist, zur Darstellung. So z. B. frappirte entschieden die durch Frl. BoSco ausgeführte Piece: Ein Wesen der magnetischen An ziehungskraft, während der durch Electro-Magnetismus ausgeführie Tanz der Pappfiguren das Auditorium zu ungezügelter Heiterkeit hinriß. Am Donnerstag findet die Schluß-Vorstellung statt. Freunden heiterer Täuschung sei dieselbe.hiermit bestens empfohlen. — Johanngeorgenstadt, 12. Novbr. Vor gestern, Abends in der 6. Stunde, brannte die zu Breitenhos gehörende sogenannte Bitriolhütte, in der die Spunddreherei betrieben wurde, bis auf die Umfassungsmauern nieder. Verbrannt sind da durch reichliche Spundvorräthe, sowie mehrere Dreh bänke. Man vermuthet, daß das Feuer durch Fahr lässigkeit entstanden ist. — Leipzig. Frühzeitiger als man hätte er warten dürfen, sind Rath und Stadtverordnete vor