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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint e Abonnement -M-LL Skjirk des Amtsgerichts Eibentlmk WM- sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Z il- o Pf und dessen Umgebung. P sanstal en - Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. ' — - — " - — — -— I5. Jahrgang. — . . , m ....... VS. Sommlmrd, den 7. Juli 1888. Bekaniltmachiliiü. Die nächste Aufnahme von Zöglingen in die Königliche Unteroffizier-Schule zu Marienberg soll am I. Oktober dieses Jahres stattfinden. Die Anmeldungen hierzu haben im Laufe des Monats Juli durch persön liche Vorstellung des Aspiranten bei dem Bezirks-Kommando seines Aufenthalts orts oder bei dem Kommando der Unteroffizier-Schule zu erfolgen, bei welchen Behörden auch das Nähere bezüglich der Aufnahme-Bedingungen re. zu er fahren ist. Bemerkt wird noch, daß die betreffenden Aspiranten mindestens 14 Jahre alt und confirmirt sein müssen, bezw. das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen und daß die gesammte Erziehung der Zöglinge in der Unteroffizier- Schule unentgeltlich geschieht. Dresden, den 20. Juni 1888. Kriegs-Ministerium. von Fabriee. Beyer. Bckaniitmachung. Vom Reichsgesctzblatt auf das Jahr 1888 sind die Nummern 2b bis mit 29 erschienen und enthalten: Nr. 1805: Verordnung wegen Ergänzung der Verord nung, betr. die Kautionen der bei der Militär- und der Marineverwaltung an gestellten Beamten; Nr. l8O6: Meistbegünstigungsvcrtrag mit dem Freistaate Paraguay; Berichtigung; Nr. 1807: Verordnung, betr. die Einberufung des Reichstags; Nr. 1808: Bekanntmachung, betr. die Befähigungszeugnisse für Schiffer auf kleiner Fahrt mit Hochseefischereifahrzeugen und die Berechnung der Steuer mannsfahrzeit; 1809: Verordnung, betr. die Uebertragung landesherrlicher Be fugnisse auf den Statthalter in Elsaß-Lothringeu; Nr. 1810: Bekanntmachung, betr. die Schiffsvermessungsordnung; Nr. 1811: Verordnung über die Inkraft setzung des Gesetzes, betr. die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen, für das Fürstenthum Schwarzburg-Sonrershausen. Ferner ist vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen das 9. Stück erschienen und enthält dasselbe: Nr. 37: Bekanntmachung, eine An leihe der Stadtgemeinde Leisnig betr.; Nr. 38: Bekanntmachung, die Konzessio- nirung der Feuerversicherungs-Aktien-Gcsellschaft (.'ouuuereial ^'nioii Assuruncu Oompunx Inmitucl in London betr.; Nr. 39: Ausführungsverordnung zum Reichs gesetze vom 5. Mai 1886 und zum Landesgesetze vom 22. März 1888 über die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen. Sämmtliche Stücke liegen zu Jedermanns Einsichtnahme an Rathsstclle aus. Eibenstock, den 4. Juli 1888. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Gras-Versteigerung auf Auersöerger Staatsforstrevier. Die diesjährige Grasnutzung der Wiesen des Aucrsberger Forstreviers lit a Götz- und Prügncrtviefe, d am Bräunclsbächel, c Mennel- und (I Schietzplatz-Wiefe soll Donnerstag, den 12. Juli 1888 gegen sofortige Bezahlung, sowie unter den vor Beginn der Auktion be kannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft: früh » Uhr am Bräunelsbächel. Königliche Oöcriorstmcistcrci, Verwaltung der Kunst wiesen und Forstrcntamt Eibenstock, am 3. Juli 1888. Beyreuther. Gläsel. Wolsframm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Bezüglich der angekündigten Zusammenkunft des Kaisers Wilhelm mit dem Kai ser Franz Joseph ist man in Wien der Meinung, daß der Besuch des Kaisers bei dem österreichischen Hofe in Wien selbst stattfinden werde. Der Besuch am österreichischen und italienischen Hofe wird, wie nach der „Kreuzztg." verlautet, im Laufe des Mo nats August erfolgen. — Berlin, 5. Juli. Die heute Mittag ^2 Uhr erfolgte Ankunft der königlich sächsischen Majestäten hatte eine zahlreiche Menge Publi kum nach dem Anhaltischcn Bahnhof geführt, um so wohl dem Kaiser, wie den hohen Gästen ihren Gruß zu entbieten. Bereits lange Zeit vor Eintreffen des Zuges hatten sich auf dem Ankunftsperron des ge nannten Bahnhofes der mit der Stellvertretung der Obliegenheiten des Gouvernements betraute General major v. Krapff und der Polizeipräsident v. Richt hofen eingefundcn, woselbst bald darauf auch der königl. sächsische Gesandte Graf Hohenthal und von Bcrgcm, der Militärbevollmächtigte Oberstlientenant v. Schlieben, die Mitglieder der königl. sächsischen Gesandtschaft und sämmtliche zur Zeit hier anwesen den königl. sächsischen Offiziere sich einfande». Auch Prinz Leopold und die erbprinzlich sachsen-meiningen- schen Herrschaften waren zur Begrüßung der hohen Gäste anwesend, kurz nach ^,2 Uhr traf Se. Maj. der Kaiser am Bahnhof ein, der im offenen zwei- spännigcn Wagen dorthin gefahren war. Auf den Perron tretend, wurde Se. Maj. von dem versam melten Publikum mit einem dreimaligen Hochruf be grüßt. Nachdem der Kaiser nach allen Seiten hin für diese Ovation huldvoll gedankt, ging er dem ein fahrenden Zuge entgegen und blieb dann vör dem königl. Salonwagen, militärisch grüßend, stehen. So bald der Zug zum Stehen gebracht war, begab sich der Kaiser in den Salonwagen, woselbst herzliche Be grüßung stattfand. Sodann begaben sich die hohen Herrschaften nach dem Empfangszimmer, der Kaiser die Königin Carola am Arme führend, während der König von Sachsen folgte. Die Königin Carola trug volle Trauer und in der Hand ein prachtvolles ihr überreichtes Bouquet von dunkelrothen Rosen. Nach dem die Herrschaften einige Zeit im Empfangszimmer verweilt, bestiegen sie einen Hofgalawagen, in welchem der König und die Königin von Sachsen im Fond Platz hatten, während der Kaiser den Rücksitz einge nommen hatte. Hochrufe und Tücherschwenken be gleiteten die hohen Herrschaften den ganzen Weg entlang bis zum königl. Schlosse, woselbst die königl. Gäste Wohnung nahmen. Im königl. Schlosse fand bald nach der Ankunft des sächsischen Königspaares das Dejeuner statt, an welchem der Kaiser und die erbprinzlich sachsen-mciniugcn'schen Herrschaften theil- nahmen. DaS Gefolge speiste um dieselbe Zeit eben falls im hiesigen Schlosse an der Marschallstafcl. Nach Aufhebung der Tafel geleitete Se. Maj. das erlauchte sächs. Königspaar von Berlin nach dem Marmorpalais zu Ihrer Maj. der Kaiserin. Abends kehrten dann die sächsischen Maj. von Potsdam nach Berlin zurück und reisen morgen früh von hier über Warnemünde mit ihrem Gefolge nach Kopenhagen weiter. — Die dänischen Gardehusarcn und das Garde-Jnfanteric- Bataillon, die eigentliche Leibgarde König Christian'« von Dänemark, üben seit einigen Tagen fleißig Pa rademarsch und ihre Janitscharenmusik die sächsische Nationalhymne ein. Dieses Elite-Bataillon wurde gegenwärtig durch Einziehung von Reservisten be deutend verstärkt, und ist für diese aus dem Kaserneu hofe ein Zeltlager aufgcschlagen. Die Mannschaften sind wahre Reckengestalten: sie könne» sich ebenbürtig den Grenadieren des sächsischen Leib-Grenadier-Regi- mcnts Nr. 100 an die Seite stellen. Durch die kolossal hohen Bärenmützen, die sie tragen, ähnlich denen, die früher unsere Sachsen trugen, sehen sie schier endlos lang aus. Die Uniform ist sehr ge schmackvoll. Im gewöhnlichen Dienst tragen die Gar disten blaue, mit Silber besetzte Röcke und breite weiße Gallons an eben solchen Beinkleidern, dazu weißes Krcuzlederzeug, bei Paraden aber rothc Röcke, die Farbe des Königs und des Danebrogs. Wäh rend die gesammte dänische Infanterie nur Hornisten hat, sind bei dem Garde-Bataillon die Tamboure bei behalten worden. Diese Fuß-Garde versieht aus schließlich den Wacht- und Ehrendienst beim Könige und den hier sich aufhaltenden fremden Fürstlichkeiten. — In Straßburg ist dem „Els. Journ." zufolge das Gerücht verbreitet, Kaiser Wilhelm beabsich tige im Oktober die Reich slawde zu besuchen. Näh rung erhält das Gerücht durch die Nachricht, daß an die Bauleitung des Kaiserpalastes in Straßburg die Weisung gelangt ist, die Arbeiten derartig zu be schleunigen, daß der Palast vom Oktober ab bewohnt werden kann. — Die Zöglinge der Metzer Kriegsschule, welche vor einigen Wochen die französische Grenze bei Amanwciler um einige Meter überschritten haben, sind — obwohl der Angelegenheit offenbar nur eine Unachtsamkeit zu Grunde lag — mit strengen Arrest strafen belegt worden. Um ähnlichen Vorfällen mög lichst vorzubeugen, soll nun, wie die „Kölner Ztg." erfährt, der Besuch der Schlachtfelder und das Ver lassen der Festungszone nur denjenigen Militärs erlaubt werden, welche sich im Besitze eines be sonderen Erlaubnißscheines befinden. Das rhein ische Blatt hält es übrigens für dringend geboten, die Grenze in der Umgegend von Metz deutlicher als seither kenntlich werden zu lassen. Bekannt lich kommen auch seitens französischer Soldaten und uniformirter Beamten fortwährend Grenzverletz ungen in großer Zahl vor. Diese gelangen jedoch meist nicht einmal in die Oeffentlichkeit oder zur Kenntniß der deutschen Behörden, und wenn cs doch einmal geschieht, wird kein weiteres Aufheben davon gemacht. — Ueber die von der „Nordd. Allg. Ztg." gemeldete Verletzung der Grenze durch französische Offiziere verlautet noch nichts Näheres. Loeale und sächsische Nachrichten. — Eiben st ock, 6. Juli. Wie wir bereits er wähnt, wird am nächsten Sonntag von Chemnitz aus ein Extrazug nach dem Erzgebirge abgelassen werden, welcher für Touristen Gelegenheit bietet, die Orte Aue, Eibenstock, Schönheide, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt mit Umgegend kennen zu lernen. Die Ankunft des Extrazugcs wird auf Bahnhof Eiben stock gegen 9 Uhr Vormittags erfolge». — Eibenstock. In der am Dienstag stattge fundenen Versammlung de« hiesigen „Vereins für Gesundheitspflege und 'Naturheilkunde" wurde eine Schrift des Herrn Or. Böhm, der Naturarzt in der v. Zimmermannschen Heilanstalt ist, einer näheren Besprechung unterzogen. Dieses volksverständlich ge schriebene Buch behandelt: Das naturgemäße Schlafen oder: Krieg den Federbetten. Die Nothwendigkeit einer Umgestaltung unserer üblichen Federbetten geht aus den Bestrebungen des l)r. Jäger und l)r. Lahmann hervor, besonders seitdem wir wissen, daß Niemand allein an dem, was er auf-