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Amis- und Anzeigevlatt für den Erscheint e «b-nnement SÄ-Z- Mrk des Amtsgmchts Lidmßock --AZ- sertionSprei«: die kleinsp. , , ten, sowie bei allen Reich«- Zeile 10 Pf und dessen Umgebung. Postanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — 3i. Sasrga»«. M 63. Donnerstag, den 31. Mai 1888. Erlaß. das diesjährige Aushebungsgeschäft in den Aushebungsbezirken Schneeberg und Schwarzenberg betr. Nach dem Geschäftsplane der Königlichen Ober-Ersatz-Commission im Be zirke der 3. Jnfanterie-Brigare Nr. 47 findet die diesjährige Aushebung i) im Ausheöungsöezirke Schneeberg am 26., 27. und 28. Juni 1888 im Gasthofe zur Sonne in Schneeberg, 2) im Ausheöungsöezirke Schwarzenberg am 29. und 30. Juni 1888 im Bade Ottenstein in Schwarzenberg, jedeSmal von früh 8 Uhr an statt; den zu dem Aushebungsgeschäfte heranzu ziehenden Militärpflichtigen wird noch besondere Vorladung durch die OrtSbe- hörden zugchen. Diejenigen, z« deren Gunsten bei dem letzten MusterungSgeschäfte recla- mirt worden ist, deren Reklamationen jedoch abgewiesen worden sind, sowie Diejenigen, zu deren Gunsten nachträglich rcclamirt worden ist, haben sich am Aushebuugstage im Aushcbuugslocale persönlich eiuzufinden. UeberdieS ist jeder in den Grundlisten des Au-hebungSbezirkS geführte Militärpflichtige berechtigt, im AuShebungSiermine zu erscheinen und etwaige An liegen vorzubringen. Schwarzenberg, am 28. Mai 1888. Der Civilvorsitzende der Ersatz-Commission in den Aushcbungsbezirken Schneeberg und Schwarzenberg. Frhr. von Wirsing. St. Die Bermircinigiing der fließenden Wässer betr. Die unterzeichnete Behörde sieht sich zur Einschärfung der bisherigen, zuletzt unterm 17. März 1887 veröffentlichten, gegen die Verunreinigung der fließenden Wässer gerichteten Vorschriften genöthigt und verordnet Folgende«: 1) Das Einwerse» von Asche, Kohlcnrestcn und Schlacken au» den Feuer ungen der Dampfkessel, Eisenwerke und Hausöfen, von zerbrochenem Thongeschirr, abgenutzten Metallgegenständen, Schutt und Steinen au« Stcinbrüchen, Ziegeleien und Gebäuden, Eisenabfällen, Straßenkehricht, Thiercavavern, Sägespähnen, erschöpfter Lohe und auSgebrachter Farb hölzer, sowie ähnlicher Stoffe; 2) das Zusühre« nicht geklärter Betriebswässer mit den festen Ab fällen au« Bergwerken und Aufbereitungsanstalten, Hütten- und Blau farbenwerken, chemischen und Papierfabriken, Holzschleifereien, Gerbereien, Färbereien und Wollwäschereien, den Schlachthausabgängen u. s. w. in die fließenden Wässer ist verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis ;n 150 Mk. eventuell mit Haft bis r« 14 Tagen bestraft. Bei gleicher Strafe ist 3) in jedem Etablissement, dessen Abfallwässer mit festen Stoffen, insbe sondere Holzstoff, vermischt sind und den fließenden Wassern zugeführt werden, — soweit noch nicht geschehen — spätesten« bi« zum 15. Jnlt ' 1S88 eine zweckentsprechende Klärvorrichtung anznlrgen, auch ist 4) für gehörige Reinigung der vorhandenen Klärvorrichtungen zu sorgen. Die Besitzer sind gehalten, Tagebücher zu führen, in welche die Tage der bewirkten Reinigungen, die Menge de« au«gehobenen Schlamme« und der Ort der Ablagerung de« letzteren einzutragen und welche den revidirendcn Beamten aus Verlangen jederzeit zur Einsicht vorzulegen sind. Sämmtliche Polizeibehörden de« Bezirke« werden wiederholt angewiesen, die Befolgung der vorstehenden Vorschriften streng zu überwachen und etwaige Contra- ventionen anher anzuzeigen. Besondere Revisionen werden angeordnet werden. Schwarzenberg, am 19. Mai 1888. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. von Wirsing. W. Anordnungsgemäß wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für den Monat April 1888 die Durchschnittspreise für Fourageartikel für den Liefer- ungSverband Schwarzenberg mit einem Aufschläge von fünf vom Hundert auf ' 8 M. 83 Pf. sür 5« Ko. Hafer, 4 - 20 - - 50 - veu und 2 - 63 - r 50 - Stroh fcstgestellt worden sind. Schwarzenberg, am 26. Mai 1888. Königliche Amtshautztmannschast. Frhr. von Wirsing. St. Bckliilntmachling. Nachdem dem unterzeichneten Sladtrath heute von einem Ungenannten durch die Post der Betrag von 100 Mark — Pf. zur Vertheilung an die durch da« Feuer am 24. diese« Monat» betroffenen und in Noth gcrathencn Familien zugesendet worden ist, beabsichtigt der Stadtralh, indem er dem edlen Geber hiermit den wärmsten Dank für diese reiche Gabe abstaitet, für jene nothleidenden Familien noch eine Sammlung in hiesiger Stadt zu veranstalten. Zu diesem Zwecke wird eine Sammelliste an RalhSstelle ausliegen und außer dem eine dergleichen Liste von einem vom Stadtrathe hierzu Beauftragten der Einwohnerschaft vorgelegt werden. An die gesammte Einwohnerschaft richtet nun der Stadtrath die Bitte, ihrerseits durch Beiträge die Noth der vom Brande betroffenen Familien lindern zu helfen. Eibenstock, den 29. Mai 1888. Der Sladtrath. Löscher, Bürgermeister. Kl. Holz-Versteigerung aus Karlsfelder Staatsforstrevier. Im Hendel'schen Gasthofe zu Schönheiderhammer kommen Dienstag, den 5. Juni 1888, von Bormittags 8 Uhr an folgende Kuta'.- und als: ca. 1300 Stück weiche Klötzer von 13—15 Ctm. Oberst., „ 2330 .... 16-22 , , 1140 , , , , 23 -29 . , 420 . . , , 30-50 , „ 2160 , ,Stangenkl.„ 8—12 , „ 3,5,4,» u.nn den Abth.: 5,° Mtr. 11, 15,34 u. lang, I 48, -n Abth.: 2, 4, 11, 17, !4, 25, 31, 34, 35 u. 48 einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung i« kaffeumäsiigt« Münzsorten, sowie unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Ereditübrrschreitnnge« find «uzniässtg. Holzkaufgelder können von Vormittag« '/,9 Uhr an berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. - Königliche Forstrevierverwaltung Carlsseld und König liches Forstrentamt Eibenstock, am 29. Mai 1888. Gehre. Wolfsramm. 3,5 u. 4,« M. lang, in den Abth.: 2,17,18, 24, 25, 34, 35 u. 51, IM . tannene Klötzer , 23—29 „ , 125 , , „ . 30-50 , 80 . » . . 51u.mehr, 131 Raummeter weiche Brennscheite, i. 76 , , Brennknüppel, 57 , , Aeste Hagesgeschichle. — Deutschland. Da da» Befinden Kaiser Friedrich« fortgesetzt ein günstige« ist, so wurde die Uebersicdelung nach Friedrich«kron (Potsdam) auf Freitag festgesetzt. — Die Reise der Kaiserin in da- Ueberschwemmung«gebiet der Nogat wirt wahr scheinlich erst von Potsdam au« erfolgen. — Kaiserin Augusta ist zum Kurgebrauch nach Baden-Baden gereist. — Berlin. Der Kronprinz hatte am Dienstag zum GefechtSexerzieren der 2. Garde-Jnfanteric- Brigade den Artillerie-Schießplatz auSersehen, wohin die Regimenter bataillon«weise schon in aller Frühe abrückten. Die 1. Kompagnie de- 4. Garde-Regiment«, welche« in den Straßen am Kreuzberg einquartiert ist, passirte schon um 5'/, Uhr mit der RegimentSmufik den Belleallianceplatz, um die 9 Fahnen der Brigade au« dem Palai« de» Kaiser» Wilhelm abzuholen. An dem Exerzieren im Feuer nahmen auch 2 Batterien theil, während eine Kompagnie de« Kaiser Alexander-Regi ment« zum Markiren de« Feinde« kommandirt war. Um die gewöhnliche Zeit, wo sonst die Truppen vom Kreuzberg zurückzukehren pflegen, sammelte sich eine kolloffale Menschenmenge in der Friedrichstraße und unter den Linden an, um dort den Kronprinzen zu erwarten und ihm zuzujauchzen. Ungefähr nach 11 Uhr verbreitete sich die Nachricht, daß der Kaiser den Wunsch ausgesprochen habe, die von seinem Sohn befehligte Brigade zu sehen, und daß Letzterer also nicht direkt mit den Truppen, sondern auf dem Wege über Charlottenburg nach der Stadt zurückkehren werde. In Charlottenburg angelangt, nahm die Brigade Regiment hinter Regiment Auf stellung, marschirte in den Park hinein, und defilirte hier vor ihrem Allerhöchsten Kriegsherrn, welcher in Uniform mit Gala in seinem Ponyfuhrwerk saß, jede Kompagnie musterte unp die Vorgefetzten unter Hand anlegen an den Helm freundlich lächelnd grüßte. Der Kronprinz ritt an der Spitze de« 2. Garde-Regiment«, seinen Vater mit gesenktem Degen salutirend. So dann rückten die Truppen nach Berlin ab unv nah men durch da« Brandenburger Thor ihren Einzug. Der Kronprinz, welcher sich an die Töte der 1. Kom pagnie de» 4. Garde-Regiment«, welche die Fahne