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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint « « i ei e W.LL L tSesirk -es Mtsgenchts Eibenstock sertion«prei«: tie kleinsp. o Ps und dessen Mmgebung. Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen ReichS- Postanstalten. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 3». Aa-rgang. Donnerstag, den 24. Mai 1888. Unter Bezugnahme auf § 24 de« Gesetze« vom 3. Dccember 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1868, Seile 1369) werden die Herren Bürger meister von Aue, Grünhain und Johanngeorgenstadt, sowie die Herren Gemeinde vorstände de« hiesigen Verwaltungsbezirke« noch besonder« darauf hingewiesen, Vatz die Wahllisten der Stimmberechtigten für die Landtagswahlen im Läufe de« Monat« Juni jeden Jahre« einer Revision zu unterwerfen sind und daß sofort am Anfänge de« genannten Monat« die in 8 11 der Ausführungs verordnung zu dem gedachten Gesetze vom 4. Deccmber 1868 vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen ist. Schwarzenberg, am 17. Mai 1888. Königliche Amtshanptmannschast. Frhr. von Wirsing. Zwangsversteigerung. Da« im Grundbuche auf den Namen Carl August Bauer eingetragene Grundstück, Hau« mit Garten, Wiese und Hutung, Nr. 365 de« Brandkataster«, Nr. 318 de« Flurbuchs, Folium 356 de« Grundbuchs für Eibenstock, geschätzt auf 5857 Mart, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 8. Juni 1888, Vormittags 10 Mr als Versteigeruugstermin, sowie der 22. Juni 1888, Vormittags 10 Mr als Termin zu Verkündung des Bertheilungsplans anbcraumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsge richts eingesehcn werden. Eibenstock, am 21. April 1888. Königliches Amtsgericht. Peschke. Gruhle, G.-Sch. Die diesjährige GrasNUtzUUg der neben dem Armenhause und der oberen Schule gelegenen Wiesen soll Sonnabend, den 26. Wai 1888, Abends V--8 Mr an Ort und Stelle versteigert werden. Der Gemeinderath zu Schönheide. Die in den hiesigen communlichen Gebäuden im Laufe des bevorstehenden Sommers vorzunehmcnden Maler- und Anstreicherarbeileu sollen alsbald vergeben werden. Reflectanten hierauf wollen ihre Offerten in der Expedition de« Gemeindevorstandes abgeben, woselbst auch die näheren Bedingungen zu er fahren sind. Der Gemeindcrath zu Schönheide. Die zu Verkauf«- oder NiederlagSräumen sich eignenden Souterrainlocalitätcn des hiesigen RathhauseS sind vom 15. August dieses Jahres ab, nach Befinden auch früher, anderweit zu vermiethen. Reflectanten werden ersucht, sich recht bald mit dem Unterzeichneten ins Vernehmen zu setzen. Schönheide, am 19. Mai 1888. Der Gemeindevorstand daselbst. Holz-Versteigerung auf Kartmannsdorfer Slaatsforstrevier. Im Schumann'schen Gasthost in Bäreuwalde sollen Mittwoch, den 3V. Mai 1888, von Vormittags 9 Uhr an die in den Bezirken: Rauhe Kiefern, Bärensäure, Wolfsbach, Waldwässerchen Faule Pfütze und Waldecke, in den Abtheilungen: 22—24, 26, 28, 42 43 50 und 62 aufbereitetcn AkietLliüIrew, al«: Donnerstag, den 31. Mai 1888, von Vormittags 9 Uhr an 641 Stück weiche Stämme bi« 15 Ctm. Mittenstärke, 567 f, von 16—19 92 20—22 124 f, 23-29 1626 ff f, Klötzer f, 13-15 ff Obcrstärke, > 1945 ff f, 16—22 f, 456 92 23—29 30-36 » ? 3,- Meter lang, 24 f, 37—44 100 f, „ Derbstangen f, 8-9 Unterstärke, 335 10—12 291 ff f, 13-15 ff 20 „ „ ReiSstangen „ 7 2 Raummeter weiche Nutzscheite, sowie ebendaselbst -- die in den vorgenannten Forstorten und Abtheilungen aufbereitcten NülLvw, alS: 1 Raummeter buchene Brennscheite, 107 „ weiche dergleichen, 429 „ . Brennknüppel, 72 „ „ Beste, 165 Wellenhundert weiches Reisig und 505 Raummeter weiche Stöcke einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kasscnmäszigcn Münzsorten, sowie unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Creditüberschrettungen sind unzuliissig. Holzkaufgelder können an beiden Tagen von Vormittags ^9 Uhr an be richtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstreviervcrwaltung Hartmannsdors und Königliches Forstrentamt Eibenstock, am 18. Mai 1888. Hildebrand. Wolssramm. Hagesgeschichle. — Deutschland. Da« Befinden Sr.Maj- des Kaisers ist auch während der Festtage ein ver- hältnißmäßig recht befriedigendes gewesen. Am Sonn tag erhob sich der hohe Kranke um 9'/, Uhr von seinem Lager und zeigte sich um 11 Uhr zweimal am großen Mittclfenster dem Publikum. In dem Augen blick, wo der Kaiser sichtbar wurde, erwiesen sich alle Absperrungsmaßregeln al« zwecklos, denn im Nu war das Publikum bis an das Gitter vorgedrungen und stürmische Hochrufe durchzitterten die Luft. Die zu Nachmittag angesetzte Fahrt unterblieb wegen de« regnerischen Wetter». Nachmittags gegen 5 Uhr er schien der Kaiser wieder am Fenster. Der Kaiser trug jedeSmal den GeneralS-JnterimSrock aufgeknöpft, sodaß darunter die weiße Weste sichtbar wurde. Am Halse verdeckt ein OrdenSzeichen die darunter befind liche Kanüle. — Am 2. Pfingstseiertage machte der Monarch eine Spazierfahrt im offenen Wagen durch den Thiergarten nach Schloß Bellevue. Der Kaiser ist zwar im Gesicht und an Gestalt etwa» hagerer geworden, aber der überaus bezwingende menschen freundliche Ausdruck de« Antlitze« ist derselbe ge blieben. Der Bart ist allerdings stark ergraut, jedoch läßt der Gesammteindruck auf ein verhältnißmäßig gute« Allgemeinbefinden schließen. — Während der Festtage war da« Schloß in Charlottenburg beständig von Tausenden umlagert. Sonntag Nachmittag« be sonder« war eine ungeheure Menschenmenge ver sammelt und wartete auf den Kaiser, da sich da« Gerücht verbreitet hatte, er werde eine Ausfahrt unter nehmen. Gegen 4 Uhr schickte der Kaiser seinen Kammerdiener hinab und dieser theilte der Menge mit, der Kaiser befinde sich wohl und ließe seinen lieben Berlinern ein frohe« Fest wünschen. — Wenngleich die am 24. d. Mt». stattfindcnde Hochzeit de« Prinzen Heinrich nicht mit dem sonst üblichen Gepränge gefeiert wird, so hat doch da« andauernd sich bessernde Befinden de« Kaiser«, namentlich aber die Hebung der Stimmung de« Mo narchen Anlaß gegeben, den ausschließlich strengen Charakter der Hochzeit al- Familienfeier in etwa« zu erweitern, und zu der Trauung die höchsten Staats beamten, wie Minister, Staatssekretäre zu befehlen; auch da« Familiendiner an dem Tage dürfte, abweich end gegen frühere Absichten, eine größere Zahl von Theilnehmern aufweisen und vor ollem durch die An wesenheit de« Kaiser« al- oberste« Familienhaupt ver schönt und ausgezeichnet werden. In FriedrichSkron werden die Vorbereitungen für die Uebersiedelung de« Kaisers und de« HoflagerS so getroffen, daß dieselbe jeden Tag erfolgen kann. — Daß eine preußische Ministerkrisi« vor kurzem gedroht hat, darüber kommen jetzt erst einiger maßen ernst zu nehmende Andeutungen. Der Münche ner „Allg. Ztg." wird telegraphirt: .Der Kaiser hatte beabsichtigt, mehreren hervorragenden liberalen Poli tikern Ordensauszeichnungen zu verleihen, verzichtete aber darauf, nachdem Fürst Bi«marck da« Entlassungs gesuch de« gesammten Staat-Ministeriums in Aussicht gestellt hatte. — Auch in anderen süddeutschen Blättern finden sich allerlei Bemerkungen zu diesem Gegen stände — unter anderen werden als die von Kaiser Friedrich mit einer Auszeichnung bedachten, Virchow, Mommsen, Hänel und Schenk von Stauffenberg genannt. — Schweiz. Mit derGotthardtSbefcstigung geht e» lebhaft vorwärt«. 250 Mann arbeiten an derselben. Da« Barrikadenthor am SüdauSgang de« Tunnel« bei Airolo ist fertig. E« sieht kein Mensch etwa« davon. Daffelbe kann in Göschencn und auch von der Festung au« mittel« Elektrizität geschlossen werden. Erfolgt die«, so ist e« al« stürze der Tunnel zusammen, indem blitzschnell einige Tausend Quader-