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Amts- und Anzeigeblatt für den Genrk -es Amtsgerichts Eibenstock UDM tag und Sonnabend. In- < ten, sowie bei allen ReichS- sert.on«pre,s: die kle.nsp. . . _ Postanstalten. 0 Pf und dessm Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. LO. Sonnabend, den 23. Januar LsSS. Bekanntmachung, die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrutirungsstamm' rolle betreffend. In Gemäßheit gesetzlicher Vorschriften und unter Hinweis auf den Erlaß keS Civilvorsitzenden der Ersatz-Commission in den Aushebungsbezirken Schwarzen berg und Schneeberg, Herrn AmtShauptmann Freiherrn v. Wirsing in Schwarzen berg, vom 24. Dezember 1891, abgedruckt in Nr. 301 des Erzgebirgischen Volks freundes und Nr. 153 des hiesigen Amts- und Anzeigeblattes vom vorigen Jahre werden die hier dauernd aufhältlichen Militärpflichtigen, n. welche im Jahre 1872 geboren, sowie i>. welche in de» Vorjahren zurückgestellt worden sind, hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar öis zum 1. Ieöruar dieses Jahres in der hiesigen Rathsexpedition zur Rekrutirungsstammrolle anzumelden. Derselben Verpflichtung unterliegen Diejenigen, die hier zwar keinen dauern den Aufenthalt haben, aber deren Wohnsitz und bez. Gerichtsstand sich hier befindet. Die Militärpflichtigen aus den früheren Jahrgängen haben ihren LoosungS- schein, die im Jahre 1872 anderwärts geborenen Militärpflichtigen das Geburls- zeugniß mit zur Stelle zu bringen. Sind Militärpflichtige, welche sich hier zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend, (auf der Reise begriffene Handlungsdiener, auf der See befindliche Seeleute u. s. w.) so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die vorgeschriebene Anmeldung zur Stammrolle unterlassen, werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Eibenstock, den 4. Januar 1892. Der Stlldtrath. »r. Körner. Hans. Bekanntmachung, die Anmeldung der Ostern 1882 schulpflichtig werdenden Kinder betreffend. Ostern 1892 werden alle diejenigen Kinder schulpflichtig, welche bis dahin das sechste Lebensjahr erfüllt haben. Außer diesen können auch solche Kinder der Schule zugeführt werden, welche bis zum 30. Ium 1892 das sechste Lebensjahr vollenden. Die Anmeldungen haben zu geschehen: 1) für Kinder, welche der 1. Bürgerschule zugeführt werden sollen Mittwoch, den 3. Ieöruar 1892, von 1« IS und 2 4 Uhr, 2) für Kinder, welche der 2. Bürgerschule zugeführt werden sollen Donnerstag, den 4. Ieöruar 1892, von 10-12 und 2-4 Uhr in dem im l. Stock der Schule gelegenen Direktorialzimmer des hiesigen Schulgebäudes. Bei dieser Anmeldung ist für alle Kinder der Impsschein und für Kinder, die aus Gesundheitsrücksichten vom Schulbesuch noch zurückkehalten werden sollen, ein ärztkrches Zeugnitz über die Nothwendigkeit dessen, für die nicht in hiesiger Stadt geborenen Kinder aber außerdem eine standesamtliche Geburts urkunde und ein Faufzeugnih beizubringen. Anmeldungen durch Schulkinder müssen znrückgewiesen werden. Eibenstock, den 20. Januar 1892. Der Stadtrath. »i-. Körner. 2. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Montag, den 25. Januar 1892, Avends V-8 Uhr " im Rathhaussaale. Eibenstock, den 22. Januar 1892. Der Stadtverordneten-Vorsteher. Richard Hertel. 1) Bekanntgabe eines Dankschreibens. 2) Bekanntgabe und Genehmigung des Regulativs, die Bebauung der Süd straße betr. 3) Kenntnißnahme von ten Verhandlungen und dem abfälligen Bescheid, den Anschluß der Gütcrrerwaltung an die Fernsprechanlage betr. 4) Raihsvorlage, die Einstellung der Pensionsbeilräge in den Haushaltplan betr. 5) Richtigsprcchuug der Aichkaffenrechnung. Gcmcmschastl. Sitzmig der städtischen Collegicii Montag, den 25. d. Mts., Avends '.9 Mr. Antrag des Schnlausschusses, die Erbauung eines zweiten Schulgebäudes und einer Turnhalle und die Verwilligung der hierzu erforderlichen Mittel betr. Pie Aaupläne liegen Sonntag, den 24. d. Mts. von 11 vis 12 Ahr Vormittags im Aathhaussaale zu Jedermanns Hinsicht öffentlich aus. Eibenstock, den 22. Januar 1892. Der Stadtralh Der Stadtverorductcnvorstchcr. ve. Lörner. Kichnrd Hertrl. B c k a n u t m n ch n n g. Am 1. Februar dieses Jahres ist der 1. Grundsteuertermin auf das Jahr 1892 fällig. Derselbe ist bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung bis spätestens zum 10. Februar dieses Jahres in hiesiger Stakt- steuereinnahme zu entrichten. Hierbei wird an die Bezahlung der noch rückständigen Ortsschauk- gewerbcsteuer für das 1. Halbjahr und Hundesteuer für das Jahr 1892 bis zum 31. Januar dS. Js. nochmals erinnert. Eibenstock, am 22. Januar 1892. Der Stadtralh. Körner. Bg. Einladung. Zu Ehren des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm II. gedenkt die Bürgerschule zu Eibenstock eine Feier zu veranstalten, die Mittwoch, den 27. Januar, Vormittag von 10 Mr an in dem gütigst zur Verfügung gestellten Saale ded Feldschlötzchens abgehallen werden soll. Zur Teilnahme an dieser Festlichkeit werden alle vaterländisch gesinnten Bewohner unsrer Stadt hierdurch ergebenst eingeladen. Schule zu Elb en stock, den 22. Januar 1892. Dennhardt. Wegen Reinigung der Lokalitäten bleiben die Expeditionen des Ge meindeamtes, der Sparkasse und des Standesamtes hier Sonnabend, den 23. Januar 1892 geschlossen. Der Gemcinderuth zu Schönheide. Hagesgeschichle. — Deutschland. Die diesjährigen Kaiser manöver, die auf reichsländischem Boden sich ab spielen werden, dürften in Frankreich nach den bis herigen Erfahrungen zu allerlei sensationellem Klatsch und Tratsch verwerthet werden. Wohl mit Rücksicht auf solche Neigungen, die immerhin die ruhige Stimm ung beeinträchtigen könnten, ist die Disposition des deutschen Kaisers dahin erfolgt, daß der Aufenthalt des Monarchen in Metz nur auf die wenigen Stunden beschränkt bleibt, in denen die Feier der Einweihung des Kaiser Wilhelm-Denkmals stattfindcn soll. An den Manöver» wird auch die fünfte bayerische Division und auch eine preußische Reservedivision theilnehmen, dadurch wird die Stärke der gegen einander operiren- den Truppen auf drei Armeekorps erweitert, ein Um stand, der unseren liebenswürdigen Nachbarn gewiß wieder Anlaß geben wird, allerlei grausige Geschichten von KriegSabsichten aufzutischen. — Berlin. Nachdem der Buchdruckerstreik nunmehr beendet, hielt der Bund der Berliner Buch druckereibesitzer eine Versammlung ab, in welcher be schlossen wurde: 1) das Engagement von Setzern und Maschinenmeistern nur durch Vermittelung des Stellennachweise« des Bundes, Zimmerstraße 97, zu bewirken; 2) bei den Engagement« von ausständigem Personal zunächst die Verheiratheten zu bevorzugen; 3) unter keinen Umständen da« während des Streik« in Thätigkeit gewesene Personal zu entlassen, um e« durch Streiker zu ersetzen. Es werden Listen de« während des Streiks in Arbeit gewesenen Per sonals angefertigt werden und der fortbestehende Bund wird Sorge tragen, daß etwa außer Kondition kom mende Mitglieder dieses Personals in erster Reihe stet« wieder lohnende Arbeit finden werden, zu welchem Zweck ihnen vom Bund Ausweiskarten ausgehändigt werden. Bon allen Seiten wurde die Nothwcndig- keit betont, den Zusammenhalt der Prinzipalität im Bunde zu einem dauernden zu organisiren, um auch allen kommenden Ereignissen gerüstet gegenüber zu stehen. Schließlich wurde konstatirt, daß in den hie sigen Druckereien höchstens 200 Vakanzen vorhanden sind, denen ca. 1700 ausständige Schriftsetzer gegen überstehe». ES steht daher schon heute fest, daß die Hetzer zum Streik ein Massenelend über ihre un glücklichen Kollegen heraufbeschworen haben, das in seinen schrecklichen Folgen noch gar nicht zu über sehen ist. — Oesterreich-Ungarn. Auf Anregung des Statthalters von Böhmen hat sich ein Komitee ge bildet, welches sich zur Aufgabe gestellt hat, Beiträge zur Linderung des Nothstandes zu sammeln, der in Folge der ungünstigen Konjunkturen in den In dustriezweigen, welche den Hanpterwerb für die Armen bevölkerung des böhmischen Theils de« Erzgebirges bilden und in Folge der schlechten Ernte an Brot früchten und Kartoffeln besonders in einem Theile des Graslitzer und Neudecker Bezirkes bereits einge- tretcn ist und in den nächsten Monaten Dimensionen