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Erledigt hat sich das hinter dem Handarbeiter Ernst Emil Axmann aus Eibenstock wegen erschwerten Forstdiebstahls und Bettelns erlassene Ausschreiben, durch Axmann's Gestellung, Eibenstock, am 2. Januar 1892. Der Königliche Amtsanmlt. Warncck. Bekanntmachung. An Stelle der infolge Ablaufs ihrer Wahlperiode aus dem Rathskollegium ausgeschiedenen Herren Commerzienrath Moritz Hirsch berg und Kaufmann Carl Julius Dörffel sind am 2. dieses Monats die Herren: Kaufmann Eugen Dörffel und Kaufmann Alfred Meichtzner als unbesoldete Stadträthe verpflichtet und eingewiesen worden. Eibenstock, den 2. Januar 1892. Der Stadtrath. Dr. Körner, Bürgermeister. Bekanntmachung. Nachdem die Einweisung der neu- bez. wiedergewähltcn Stadtverordneten am 2. dieses Monats stattgefunden hat, setzt sich das Stadtverordneten-Collegium folgendermaßen zusammen: i. Drittel. Herr Kaufmann Richard Hertel, „ Brauereibesitzer Moritz Helbig, Herr Buchdruckereibesitzer Emil Hannebohn, „ Gärtner Bernhard Fritzsche, „ Bretmühlenbesitzer Richard Möckel, „ Kaufmann Gustav Emil Tittel, , Kaufmann Eduard Friedrich. II. Drittel. Herr Fuhrwerksbcsitzer Alban Meichsner, „ Kaufmann Ludwig Gläß, „ Maurermeister Oswald Kieß, „ Kaufmann Gustav Di er sch, „ Kaufmann Friedrich Brandt, „ Kaufmann Emil Schubart, „ Malermeister Heinrich Jochimsen. in. Drittel. Herr Hutmacher Hermann Rau, „ Kaufmann Gustav Emil Schlegel, „ Fleischermeifler Carl Müller, „ Lehrer Emil Her klotz, „ Kaufmann Bernhard Meischner, „ Kaufmann Commerzienrath Hirschberg, „ Kaufmann Wilhelm Dörffel, und es ist Herr Kaufmann Hertel zum Vorsteher und Herr Kaufmann Glätz zum Vieevorsteher ces Collegiums gewählt worden. Eibenstock, am 4. Januar 1892. Der Stadtrath. Körner, Bürgermeister. Handelsverträge angekündigte Abänderung des Gesetzes über den U n ter st ützungs Wohnsitz genannt worben, wohl mit Recht, wenn auch die hie und da angeführten Detailbestimmungen aus der neuen Vorlage schwerlich als genau und zutreffend angesehen werden können, um so weniger, als der Entwurf kaum über die ersten Borbereitungsstadien hinaus gelangt sein dürfte. Was über die Befähigung gesagt wurde, normale Wohn ungen zu besitzen und zu behaupten, würde eine ge wisse Berücksichtigung vielleicht in einem neuen Wohn ungsgesetz finken können, von dem aber in diesem Augenblick noch keine Rede ist. Auch an eine wirk liche Beschränkung der Freizügigkeit ist sicherlich nicht zu denken. Allerdings war in der Reichstagssitzung vom 13. Dezember von konservativer Seite ausdrück lich hervvrgehoben worden, daß, wenn die Landwirth- schafl au Arbeitsmangel nicht zu Grunde gehen solle, die Freizügigkeit für Minderjährige eingeschränkt werden und der Unierslützungswohnsitz mit dem Aufenthalts orte zusammenfallen müsse. Der Reichskanzler hatte dem gegenüber ohne Weiteres die Uebelstände aner kannt, die aus dem Mangel an ländlichen Arbeitern und dem, was damit zusammenhängt, resultiren, zumal die bezüglichen Klagen nicht von einer Stelle, sondern von den verschiedensten Stellen des Ostens eingingen, so daß die verbündeten Regierungen bereits in Er wägungen über Abhilss-Maßregeln eingetreten seien. Es war dabei besonders betont worden, daß es sich um die Frage handeln würde, ob und wie das Gesetz über den Unierstlltzungswohnsitz zu ändern sei. Von einer Aenderung des Freizügigkeits-Gesetzes war dabei nicht die Rede. Dagegen sind auch vor der Anregung der Frage im Reichstage die schweren Bedenken nicht verkannt worden, die sich durch einzelne Bestimmungen des Gesetzes über den Unterslützungswohnsitz für die östlichen Provinzen ergeben, namentlich dürften in dieser Richtung diejenigen Festsetzungen in Betracht kommen, die über Lebensalter und Aufenthaltsfrist bei Erwerb des Unterstützungswohnsitzes durch Aufent halt getroffen sind. Es darf als sicher angesehen werden, daß dem Reichstag die entsprechende Vorlage noch im Laufe der gegenwärtigen Session zugehen wird. — Die Fischerbevölkerung unserer deutschen Küsten ist immer den größten unv andauerndsten Ge fahren ausgesetzt und ist dennoch meist durch die Art ihrer Beschäftigung von jeder fremden Hilfe bei Un fällen weit entfernt. Es ist deshalb ein guter Ge danke des deutschen Fischereivereins, für die Fischer Samariterkurse einrichten zu lassen, durch die sie befähigt werden sollen, bei Unfällen, die sie oder ihre Genossen betreffen, die erforderliche Hilfe zu leisten. Der russische Nothstand. Die verzweifelt traurige Wahrheit, daß die Hun- gersnoth in Rußland für Jahre hinaus eine der stärksten Friedensbürgschasten für Europa bildet, lenkt den Blick unwillkürlich auf jene unermeßlichen Gebiete der Wolga-Ebene, in denen das Elend in den man nigfachsten Gestalten seine Wohnstätte aufgeschlagen hat. Bei der ungeheuren Ausdehnung des russischen Reiches und den außerordentlich mangelhaften Ver kehrswegen daselbst ist es erklärlich, daß selbst die amtlichen Organe des Nachbarreiches nur schwer einen Ueberblick über die Gesammtlage gewinnen können. Hierzu tritt, daß die russische Presse noch durchaus unentwickelt ist; nur in den größten Städten existiren Zeitungen, und auch diese verhältnißmäßig wenigen verfügen keineswegs über eine zulängliche Berichterstattung. Dazu kommt dann noch die Zen surbeschränkung, so daß man aus russischen Blättern eher alles Andere als die Wahrheit erfahren kann. Aber die Wahrheit ist ein außerordentlich feines und flüchtiges Element; sie läßt sich auch nicht dauernd einfangen und verbergen; sie sucht sich vielmehr und findet allemal endlich ihren Weg in die Oefsent- lichkeit. Und wenn wir bisher — mit unserm west europäischen Begriffsvermögen — nicht einzusehen vermochten, weshalb der Nothstand so entsetzlich lange andauert, obwohl das europäische und noch mehr das asiatische Rußland Korn in Hülle und Fülle hat, so daß es auf den Lägern geradezu fault und verkommt, so erfährt man endlich, daß es nach dem Innern Rußlands zu an Transportmitteln vollständig fehlt, daß also alle Geld-Unterstützungen des In- und Aus landes nichts nützen. ES fehlen eben Straßen und Eisenbahnen. Auch eine andere Wahrheit hat sich durchgerungen. Bisher glaubte man immer, das russische Elend datire von der diesjährigen Mißernte. In Wirklich keit aber sind schon die letzten fünf Jahre für weite Strecken des Landes unfruchtbar gewesen und haben nicht einmal den laufenden Bedarf erzeugt. Die bureaukratische Verwaltung hat das stets vertuscht und von Jahr zu Jahr auf eine bessere Ernte ge hofft, die dann da« Fehl der voraufgegangenen mageren Jahre eindringen sollte. Die Hoffnung aber ist im vergangenen Jahre durch eine ungewöhnliche schlechte Ernte zerstört worden. Anstatt bei den ersten Anzeichen der Krisis vor Jahren schon einzu greifen, hat die Regierung gewartet, bis das Uebel zu einem himmelschreienden angewachsen, bis Hundert ¬ tausende vollständig verarmt waren und bis eine Million von hungernden Bettlern auf dem Plane erschien. Die Bevölkerung ist an dieser Notblage fast ohne Mitschuld. Stumpfsinnig und dem Sckniapsteusel ergeben, fristet ein großer Theil der russischen Bauern schaft sein erbärmliches Dasein. Ohne männliche Energie sieht es sich von seinen lücerlichen Popen und den jeglicher Art der Bestechung zugänglichen Beamten ausgebeutet. Was nützt es da, daß man die armen Schächer, die Juden, auswics? Das arme, unwissende, halbverthierte russische Bauernvolk vermag sich nicht selber aufzuraffen und der Beamtenstand befindet sich unter den jetzigen Verhältnissen zu wohl, um erziehlich auf das Volk einzuwirken. Die höheren Beamten aber und der Adel sind von der Kulturmission des heiligen Ruß lands gegenüber dem üppigen und sittenverderbten „Westen" so sehr überzeugt, raß von ihnen erst recht keine Hilfe zu erwarten ist. Sie möchten ja die russischen „patriarchalischen" Verhältnisse nicht nur aus die deutsch-russischen Ostseeprovinzen, sondern womöglich auf das ganze Europa übertragen. Schnaps und Knute sind ihre Regierungssymbole. Kann man sich da über das Vorhandensein des Nihilismus wundern? Ist er nicht das natürliche Produkt- solcher unseligen Verhältnisse? Und dieses selbige Rußland will die Welt unterwerfen? Diese« Reich, das Hundcrttausende seiner Angehörigen in Hunger und Elend verkommen läßt, wälzt seine Heeresmassen immer drohender gegen seine Ostgrenze vor; aber der russische Koloß scheint bestimmt zu sein, von innen heraus zu verfaulen. Dieser Prozeß ist ein Gewaltmittel des Weltgerichts, unter dem zwar Hunderttausende von Russen zu leiden haben, aber er schafft vielen Millionen anderer Europäer das Ge fühl einer Erlösung vom drückenden Alp der politi schen Beunruhigung. Hagesgefchichle. — Berlin. Die parlamentarischen Ferien sind in den Regierungskreisen zu fleißiger Arbeit benützt worden. Die letzte Woche hat trotz der Feiertage drei Sitzungen des Staatsministeriums aufzuweisen. Man geht wohl schwerlich irre, wenn man annimmt, daß es sich dabei um neues Arbeitsmaterial für den Reichstag, wie für den am l4. Januar zusammen tretenden preußischen Landtag gehandelt haben wird. In erster Linie war von den Blättern in dieser Be ziehung die vom Reichskanzler bei Berathung der