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Vesper in der Sspliitillnrüie. Dresden, Sonnabend, den 16. Oktober 1897, nachm. 2 Uhr. 1. Wräludium und Inge (ä.-äur) von Joh. Seb. Bach. 2. Motette für zwei Chöre von Martin Blumner. Singet dem Herrn ein neues Lied; singet dem Herrn, alle Welt; singet dem Herrn und lobet seinen Namen, prediget einen Tag am andern sein Heil; erzählet unter den Heiden seine Ehre, unter allen Völkern seine Wunder; denn der Herr ist groß und hoch zu loben, wunderbarlich über alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Götzen, aber der Herr hat den Himmel gemacht. Es stehet herrlich und prächtig vor ihm, und gehet löblich zu in seinem Heiligthum. Ihr Völker, bringet her dem Herrn Ehre und Macht! Bringet her dem Herrn die Ehre seinem Namen, bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe. Betet an den Herrn im heiligen Schmuck; es fürchte ihn alle Welt. Saget unter den Heiden, daß der Herr König fei und habe sein Reich, soweit die Welt ist bereitet, daß es bleiben soll, und richtet die Völker recht. Himmel freue dich und Erde sei fröhlich; das Meer brause und was darinnen ist; das Feld sei fröh lich, und lasset rühmen alle Bäume im Walde vor dem Herrn, denn er kommt zu richten das Erdreich. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit. 3. Adagio für Violine von Nardini, gespielt von Fräulein I. Brockmann. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr 317, 1. Ich will dich lieben, meine Stärke, ich will dich lieben, meine Zier; ich will dich lieben mit dem Werke und immer währender Begier; ich will dich lieben, schönstes Licht, bis mir das Herz im Tode bricht. Porlcsimg. 5. Imucknl« Vviinitnin von W. A. Mozart, für Violine be arbeitet von Joh. Lauterbach, vorgetragen von Fräulein Juanita Brockmann. 6. Motette für 4-, 6-, 7- und ^stimmigen Chor und Solostimmen (op. 30, zum I. Male) von Gustav Schreck. Woher kommt denn die Weisheit? Und wo ist die Stätte des Verstandes? Sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen. Die Verdammniß und der Tod sprechen: Wir haben mit unfern Ohren ihr Gerücht gehöret. Gott weiß den Weg dazu und kennet ihre Stätte Denn er siehet die Enden der Erde und schauet alles, was unter dem Himmel ist. Da er dem Winde sein Gewicht machte und setzte dem Wasser sein gewisses Maß; da er dem Regen ein Ziel machte und dem Blitz und Donner den Weg: da sähe er sie. und verkündigte sie, bereitete sie und ergründete sie, und sprach zu dem Menschen: Siehe, die Furcht des Herrn, das «st die Weisheit, und meiden das Böse, das ist Verstand. (Buch Hiob 28, 20—28.)