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Dresden, Sonnabend, den LS. November ^939, nachm. 4 Llhr Altkirchlicher Vorspruch (Antiphone) im Wechselgesang zwischen Kurrendanern am Altar und Männerstimmen des EhoreS: Selig sind die Toten, die in dem Herren sterben, ja der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach. lpsalm (nach dem 4. psalmton) im Wechselgesang: Herr, lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß, und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muh. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben. Ehre sei dem Vater und dem Sohne, und dem heiligen Geiste. Wie es war im Anfang jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Nach altkirchlichem Brauch wird der Dorspruch wiederholt. Gemeinsamer Gesang: Schnftlesmig Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben! Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet! Ehor: Amen. Gebet Ach wie flüchtig, ach wie nichtig sind der Menschen Tage! Wie ein Strom beginnt zu rinnen und mit Laufen nicht hält innen, so fährt unsre Zeit von hinnen. und Segen (Michael Fran-k. ch 1SS7.< HanS Friedrich Micheelsen (1938): 33 „Tod und Leben." Ein deutsches Nequiem für fünfstimmigen Ehor s cappella. Erstaufführung. Mitten wir im Leben sind von dem Tod umfangen,- wen such'n wir, der Hilfe tu, daß wir Gnad erlangen? Das bist du, Herr, alleine. Llns reuet unsre Missetat, die dich, Herr, erzürnet hat, heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott, heiliger barmherziger Heiland, du ewiger Gott, laß uns nicht versinken in des bittern Todes Not. Kyrieleison. Herr Gott! du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurde, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewig keit. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschen kinder! denn tausend Jahre sind vor dir, wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom und sind wie ein Schlaf,- gleich wie ein Gras, das doch bald welk wird, das da frühe blühet, bald welk wird und deö Abends abgehauen wird und verdorret. ES ist ein Schnitter, der heißt Tod, bald wird er dreinschneiden, hat G'walt vom großen Gott. wir müssenö nur leiden: Heut wetzt er das Messer, Hüt dich, schöns Blümelein. eö schneid't schon viel besser,- IO Pfennige