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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint . Ab-nnement UZL-L iSestrk -es Amtsgerichts Eibenstock Z«ZL sertionSprei«: die k'leinsp. ten, sowie bei allen Reichs- z-„>°P, ^„d dessen Hlmgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. Kaßrgan«. 4S. Donnerstag, den 1«. April 18»1. Wegen Reinigung der ExpeditionSlocalitätcn kann bei der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft Irettag und Sonnabend, den 24. und 25. dss. Ms. nur in dringlichen Sachen expedirt werden. Schwarzenberg, am ll. April 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirfing. In Folge eines von dem Augenheilverrine zu Dresden anher ge richteten Ansuchens nimmt die Königliche Amlshauptmannschaft erneute Veran lassung, den Ortsarmenverbänden des Bezirkes unter Hinweis auf das gemein nützige Wirken des Vereine« den durch die Königliche Amtshauptmannschaft zu vermittelnden Abschluß von Verträgen mit dem Vereine wegen Uebernahme mittelloser Augenkranker zur unentgeltlichen ärztlichen Behandlung und Verpflegung gegen Erstattung der Hälfte der Verpflegungs kosten angelcgentlichst zu empfehlen. Die Hälfte der Verpflegungskosten beträgt täglich 65 Pf. für einen Er wachsenen und 50 Pf. für ein Kind. Die näheren, erhebliche Vortheile für die Ortsarmcnvcrdände gewährenden Bestimmungen eines solchen Vertrages sind durch die unterzeichnete Behörde zu erfahren. Der geschäftliche Verkehr der OrtSarmcnverbände mit dem Vereine, insbe sondere die vierteljährliche Abrechnung über die zu erstattenden Verpflegungs kosten, wird durch die Königliche AmtShauptmannschaft vermittelt werden. Die «»gebotenen Vortheile vermag der Verein nur dann zu gewähren, wenn sämmtliche Ortsarmenvcrbände des Bezirkes den angegebenen Vertrag mit dem Vereine abschließen. Der Anzeige der OrtSarmcnverbände über ihre Geneigtheit znm Abschluß eines solchen Vertrags sieht die Königliche Amtshauptmannschaft bis Ende Mai dieses Jahres entgegen. Schwarzenberg, den 4. April 1891. Königliche Amlshauptmannschaft. Frhr. v. Wirstug. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen <1»rl Itliilr eingetrage ¬ nen Grundstücke: n. Hau« Nr. 59 des Brandcat. mit Feld Nr. l des Flurbuchs, Fol. l des Grundbuch« für Untcrstützengrün, b. Feld Nr. ,987, 988, 989 und 1166 des Flurbuchs, Fol. 206 des Grundbuchs für Oberstützengrün, geschätzt auf zu s. 1600 Mark zri I>. 830 Mark sollen an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 24. Apric 1891, Vormittags 10 Mr als Versteigerungstermin, sowie der 4. War 1891, Vormittags 10 Mr ols Termin zu Verkündung des Bertheilungsptans anbcraumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreibcrei des unterzeichneten Amtsge richts eingesehen werden. Eibenstock, am 5. März 189l. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Gruhle, G.-S. B c k a n ii t m a ch »n g, die Wahl eines Abgeordneten der Stadt Eibenstock zur Bezirks versammlung betr. Durch den Wegzug des Herrn Bürgermeisters Löscher nach Borna ist dessen Mandat als Abgeordneter der Stadt Eibenstock zur Bezirksversammlnng der Königlichen Amlshauptmannschaft Schwarzenberg erloschen, und es macht sich die Neuwahl eines anderen städtischen Abgeordneten auf die Zeit der Wahlperiode Löschers, mithin bis zum Schluffe des Jahres 1892, erforderlich. Zur Vornahme dieser Wahl, welche nach 8 10 des Gesetze« vom 21. April 1873, die Bildung von Bezirksverbänden betreffend, von den Mitgliedern des Stadtrathes und des Stadtverordneten-Collegiums in ge meinsamer Sitzung zn erfolgen hat, ist Freitag, der 24. April 1891, Abends '/r8 Uhr anberaumt worden, und cs wird zu dieser im Stadtverordnctensaale des Rath- hauseS statlsittkenden Wahlhandlung den Mitgliedern der städtischen Collegien besondere Einladung zngehen. In Gemäßheit gesetzlicher Vorschrift wird die« hiermit bekannt gemacht. Eibenstock, den 15. April 1891. Der Bürgermeister. »r. Körner. Bekanntmachung. Bei dem unterzeichneten Stadtrathe ist die Heberolle der für das Jahr 1890 zur Erhebung kommenden Beiträge zur land- NNd forstwirthschaftlichcn Bcrufsgenossenschaft für das Königreich Sachsen eingegangen; die selbe liegt vierzehn Tage lang für die Beteiligten zur Einsichtnahme in unserer Rathsrcgistratur aus. Einsprüche gegen die Höhe der Beiträge, sowie gegen Veranlagung der Betriebe in dem gleichfalls hier ausliegenden Unternehmer verzeichnisse sind binnen 4 Wochen direkt an die Geschäftsstelle der Genossenschaft (Dresden, Reitbahnstraße 20) zu richten. 'Nach Beschluß der Genossenschaftsversammlung vom 25. März 189 l ist für das Jahr 1890 von jeder beitragspflichtigen Steuereinheit ein Betrag von 0,8 Pfennig einzuhcben und wir fordern daher die Beitragspflichtigen hiermit auf, die auf sie entfallenden Beiträge bis längstens den 18. April' 1891 bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung und ungeachtet etwaiger erhobener Ein sprüche anher zu entrichten. Eibenstock, den 13. April 1891, Der Stad trat-. Nw. Körner. Wsch. Hagesgeschichle. — Deutschland. An sämmtliche Mitglieder des Reichstages ist seitens der Seniorenkonvent« die dringende Aufforderung gerichtet worden, sich zn den Sitzungen des Reichstages ein zufinden. Man rechnet umso mehr auf eine Berücksichtigung dieser Bitte, als wichtige Abstimmungen über den Arbeiterschutz bevorstehen und andererseits die Hoffnung auf eine Beendigung der RcichStagssession noch vor Pfingsten keineswegs aufgegeben ist. Die Sitzung am Freitag mußte ergebnißlo« abgebrochen werden, weil bei der Abstimmung über den Vertragsbruch-Paragraphen ..nur- 195 Abgeordnete zugegen waren. Diese Zahl ist immerhin stattlich genug, reicht aber nicht aus, da die Geschäftsordnung des deutschen Reichstages die Anwesenheit von 199 Abgeordneten für die Be schlußfähigkeit de» HanseS vorschreibt. Wiederholt ist angeregt worden, diese viel zu hohe Ziffer herab- zusetzen. Die begreifliche Scheu vor jeder Aenverung der grundlegenden Bestimmungen der Geschäftsord nung hat die» bisher verhindert. Endlich wird man aber doch dazu übergehen müssen, wenn man nicht die Bcschlußunfähigkeit zu einem chronischen Uebel des Reichstages ausartcn lassen will. — Vor Kurzem hat sich ein Deutscher Verein für das nördliche Schleswig gebildet. Die Satz ungen desselben haben nunm hr die Genehmigung der preußischen Regierung gefunden, so daß der Verein seine Thätigkeit beginne» kann. Der Zweck desselben ist, mit allen gesetzlichen Mitteln für die Förderung de« Deutschihunis zu wirken, die deutschen Elemente bei den politischen, kommunalen und kirchlichen Wahlen zu sammeln und zu unterstützen, deutsche Volksbiblio- theken zu errichten, Vorträge in größeren Ortschaften des platten Landes zu veranstalten und Zwcigvcreine zu bilden. Es wäre zu wünschen, daß sich die Deut schen in den preußischen Ostprovinzen und in Elsaß- Lothringen an diesem zielbewußten Vorgehen der Deutschen in Nordschleswig ein Beispiel nähmen. Allerdings ist nicht zu übersehe», daß gerade in Schleswig die Regierung von jeher derartige Be mühungen von deutscher Seite kräftig unterstützt hat, während sie in Posen und Westpreußen, ja selbst in Elsaß-Lothringen eine schwankende Haltung einge nommen und gar nicht selten sogar mit den Gegnern des DeutschthumS kokettirt hat in der trügerischen Hoffnung, sie dadurch desto sicherer zu gewinnen. Auch jetzt wieder scheint die Regierung im Begriff zu sei», den Polen gewisse Zugeständnisse aus Kesten der Deutschen zu machen, lediglich weil polnische Ab geordnete letzthin aus kluger Berechnung regierungs freundlich gestimmt und insbesondere dem Kaiser am Herzen liegende Forderungen bewilligt haben. — Mit Beginn der Sommer-Fahrplanperiode, welche voraussichtlich am 1. Juni in Kraft treten wird, kommt ver „K. Z." zufolge für den inneren Eisenbahndienst an Stelle der Berliner Zeit die Mittel-Europäische Zeit (abgekürzt M.-E. Z.) allgemein in Anwendung. Diese einheitliche Zeit entspricht dem Meridian von Görlitz und geht der Berliner Zeit um 6 Minuten voran«. Die Bahn- hofuhren sollen mit dem Beginn des Sommerfahr- planS eine entsprechende Abänderung erfahren. — lieber die Frage der Betheiligung Deutsch land« an der Chicagoer Ausstellung hat nach ven .Hamb. Nachr." Fürst Bismarck sich kürzlich geäußert. Gelegentlich einer Unterredung, welche der Fürst über diese« Thema hatte, sprach er sich dahin an«, daß er c« sehr beklagen würbe, wenn die deut schen Industriellen sich etwa in ihrer Verstimmung über die Mc. Kinley-Bill abhallen ließen, an der Chicagoer Ausstellung^ theilzunchmen. Da« würde ein großer Fehler sein; Deutschland und die Ver einigten Staaten von Nordamerika seien stet- gute Freunde gewesen; Beide haben weder widerstreitende territoriale Interessen, noch sind sie beide politische