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Sonnabend/Sorrrikag, 4./S. November 1SZS Schilftlettun,: Dre-beic-A., Polterftialp 17, geninit «711 «. H0U Delchöftsftell«, Druck und Verla,: Termanla Buchdruckerei und Verla, DH. und ». Winkel, PoN.rstrast» 17, Femru« Iwir, Pasticheck: Br. 10S, Bank: Aadtbank Dreed«, Br. »<7g7 8» Fall» von höher«, Gewalt, Verba«, elnl,elender Betrieb» PSrunzen ha« b«, Bezieher «der werbungtreibend« lei- «niprliche, fall, di« ZeUunz in beschiönklem Umi-ng«, o«r- spiilet oder nicht erlcheinl Lrsall-n,»»,« ist D'»»d<» kkrlchein» t «al wöchentlich. Monatlich«« vejug«pr«l, durch Tröger elnlchl. « Pfg tg». <0 VI,. Trstgerlahn 17V; durch di« Paft 1.70 «Infchllebllch Postöderweilungsgebllhr. zuzstgtich « P,g. Post.Bestellgeld. 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Die durch ihn geleitete Reederei, so führte Goudriaan aus, werde aufs schwerste durch den Kriegszustand getroffen, und zwar nicht nur durch den erzwungenen Aufenthalt der Schiffe, sondern auch dadurch, dast cs ihr unmöglich gemacht werde, sehr vorteilhafte Frachtkontraktc auszuführcn, die für Waren mit dem B e st i w m u n g s z i e l D e u t s ch l a n d abgeschlossen wor den waren. Dieser Kontrakit habe eine Laufzeit bis Ende 1930 gehabt und habe dazu bcigctragen, einen grasten Teil der Flotte der Reederei überaus nutzbringend zu beschäftigen. An fang September sei jedoch die Reederei gezwungen gewesen, diese Uebereinkunst aufzugeben. Noch schwieriger und ernster seien die Nachteile und Ungelcgcnheiten, die durch die englischen Kontrollmastnahmen hervorgcrufen werden. Die gesamte nie derländische Handelsschiffahrt habe hierunter zu leiden Be sonders schwer seien die Reedereien betroffen, die feste Schiff fahrtslinien unterhielten, aber auch die Nachteile für die Tramp fahrt seien ernstlich genug. Der holländische Reeder führt« dann eine Reihe von Bei spielen auf, aus denen sich mit gröstter Deutlichkeit der ganze Umfang der britischen Seeräuberei ergibt. Der Dampfer „Alpherat" wurde am 12. September in den Dowcns durch die Engländer festgehaltcn. Am 22. September Washington, 4. November. Das Staatsdeparte ment gab soeben eine Erklärung aus. die es als Inter pretation der Deklaration von Panama bezeichnet. Die Interpretation erklärt jedoch nicht die zahlreichen kompli zierten Fragen, die sich bei der Durchführung ergeben werden. Das Staatsdepartement bemerkt daher, dast diese Fragen nur durch Verhandlungen mit den Kriegführenden von Fall zu Fall geklärt werden könnten. Betont wird, dast eine Gewaltan wendung zur Durchführung der bereits in Kraft befindlichen Sperrzone in der Deklaration keinesfalls vorgesehen sei. dast jedoch die 21 panamerikanischen Länder sich vorbehalten hätten, notfalls In Beratungen über etwaige Massnahmen einzutreten. Schliesslich bemerkt das Staatsdepartement, die Patrouillen dienste. die die verschiedenen panamerikanischen Länder aus übten. dienten hanvlsächlich dem Kweck. fcstzustellen, was in den Gewässern der Sperrzone vor sich gehe. Diese Erklärung bringt, wie gesagt, wenig Neues, sedoch scheint die hiesige Ansicht dahin zu gehen, dast die Deklaration von Panama drei Fiele Iin Auge hatte: 1. Schutz und Sicherheit der Interessen der Panamerikaner. 2. Ermöglichung friedlicher Neutralität, 3. Freihaltung der Schiffahrtslinien zwi schen den amerikanischen Häfen von der Kriegsgefahr. Hieraus folgert man Im Staatsdepartement, dast die Deklaration von Panama den normalen Verkehr der amerikanischen Häfen un tereinander schützen wolle, nicht aber notwendigerweise den Han delsverkehr friedlicher Schiffe der Kriegführenden, wenn auch kriegerische .Wandlungen innerhalb der Sperrzone nach dem aus drücklichen Wortlaut der Erklärung unbedingt vermieden wer den sollten Sollte daher ein britisches Kriegsschiff ein fried liches deutsches Handelsschiff Innerhalb der Sperrzone versen ken, so würde man hier nur dann aktiv cingrcifen, wenn ame rikanische Interessen berührt würden, d. h. wenn es sich bei der Ladung nm amerikanisches Eigentum handelt oder wenn britische Kriegsschiffe sich die normalen Schiffahrtsrouten zwi schen amerikanischen Häfen als Jagdgründe aussuchen sollten und ihre dortige Anwesenheit eine Gefahr für den normalen amerikanischen Handel darstellcn würde. Deuffch-sowietruslWe LlmsiedlungS- Vereinbarung Deutsche aus der Ukraine und aus Weißrußland können heim ins Reich Berlin, 4. November. Zwischen der Regierung des Deutschen Reiches und der Negierung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken ist am 3. November 1939 eine Vereinbarung abgeschlossen worden. Dieser Vereinbarung zufolge haben alle Deutschen aus den westlichen Gebieten der Ukraine und Wcißrust - lands sowie alle Ukrainer, Weißrussen, Russen und Ruthenen aus den jetzt zum Interessenbereich des Deutschen Reiches gcho- rcnden früheren polnischen Gebieten das Recht, aus das Gebiet des anderen Staates umzusiedeln. Maßgebend ist dabei ihre Willenskundgebung. . - . Die Umsiedler haben das Rech«, ihr Verwogen indem für die Fortsetzung ihrer wirtschaftlichen und beruslichcn Tätig- wurde das Schiff nach London aufgebracht und kam, nachdem ein Teil der Ladung zwangsweise gelöscht mar, erst am 15. Ok tober in Rotterdam an. Der Dampfer „Alwaki" wurde am 28. September in den Dowcns festgehalten, am 14. Oktober nach London gebracht. Das Schiff wird noch immer fcstgehalten, «veil die britischen Behörden sich nicht darüber einig sind, ob gewisse Waren be schlagnahmt werden sollen. Der Dampfer „Athena" wurde am 1ü. Oktober in den Dowens angehalten und liegt dort immer noch fest. Der Dampfer „Alphacca" wurde am 25. Oktober in den Dowens festgehaltcn und liegt dort fest. Diese vier Schisse, so heißt es dann «vciter, hätten den Südamerikadienst der Reederei bestritten. Ferner wurde der Dampfer „Aludra" am 4. September von den Briten festgehalten und am 20 September mit einer Prisenbesatzung nach Midlcsbourgh aufgebracht. Dort wurde die Erzladung zwangsweise gelöscht. Erst am 16. Oktober konnte das Schiff den Heimathafen Rotterdam erreichen. Das Motorschiff „Alioth", das am 27. September Buenos Aires mit einer Getrcidclndung für Belgien verlassen hatte, wurde am 21. Oktober in den Dowcns angchaltcn und wird aus bisher unbekannten Gründen noch immer an der Weiter fahrt gehindert. Unter diesen Umständen, so schloß der niederländische Reeder, brauche er nicht zu betonen, dast durch das Festhalten der Schiffe In England der Dienst seiner Gesellschaft völlig aus allen Fugen gerissen sei und dast nur mit der größten Mühe die notwendigsten Bedürfnisse des Handels befriedigt werden könnten. keit notwendigen Ausmaße sowie innerhalb bestimmter Normen auch die Wertgegenstände ihres pcrsöniiclzen Besitzes mitzu- nehmen. Uebcrdies sieht die Vereinbarung vor, dast die Inter essen der Aussiedler mit Bezug auf ihre am früheren Wohnort zurückgelassencn Vermögen gewährleistet werden. Durch die Vereinbarung ist für eine Organisation zur Registrierung der Umsicdlungwilligen und zur Durchführung der Umsiedlung gesorgt. Beide vertragschließenden Teile haben die materielle und gesundheitliche Fürsorge für die Betreuung der Umsiedler auch auf ihren Neiscwegen sichergestellt. Alle praktischen Fragen der Umsiedlung werden von den vertrag schließenden Teilen in dem sreundschaftlichen Geilte gelöst, wie er den Bestimmungen zwischen dem Deutschen Reick und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken entspricht. Nur örtliche Artillerie- und Spahtrupptätigkeit Berlin, 4. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen örtliche Artillerie- und Spähtrupptätigkeit wie am Bortage. Gtimmungsflaute drüben Im Zeitalter der Kabinettspolitik mochten Kriege nur mit Bataillonen und Geschützen ausgesochtcn werden, im Jahr hundert der Nationalstaaten und der modernen Waisen gibt cs keine Scheidung von Front und Heimat im üblichen Smne mehr, und die Völker selbst werden von der umwertenden Geivalt des Krieges erfaßt. Wie steht es denn in dieser Hin sicht jenseits der Grenzen im Westen? Die Stärke des Gegners besteht ja nicht nur in seinem kriegerischen Potential, sondern auch in seiner seelischen Verfassung und Grundhaltung. Die „öffentliche Meinung" der Westmächte liefert uns selbst auf- schlustreiche Unterlagen für derartige Feststellungen und Beur teilungen. In -er letzten Unlerhausdcbatte äußerte sich der Ovpo» silionsführer Atilee über die moralische Verfassung der B völ- kerung Englands und glaubte darauf Hinweisen zu müssen, dast „diese durch klare Herausstellung der Grundsätze der Alliierten gehoben werden" müsse. Aehnlich liest sich der Oppa- sitionsliberale Sinclair vernehmen, der verlangte, dast „der Be völkerung bezüglich des Krieges mehr und genauere Nachrich ten mitzuleilen" seien. Das ist, etwas zurückhaltend vargetra- gcn, ein unumwundenes Mißtrauensvotum gegen das britische Lügenministerium, dessen Verlautbarungen einfach nicht ge glaubt werden, weil die Tatsachen eine zu deutliche Sprache gegen sie sprechen. Einige Londoner Zeitungen sichren seit Wochen einen erbitterten Kampf gegen die behördliche britische Kriegswirtschaft und bezeichnen sie unter dem Kennwort ...Herr Wirrwarr" als Hitlers in Whitchall sitzenden Verbündeten. Heute must der „Daily Herald" daraus Hinweisen, dast überall in London britische Soldaten in brauner Uniform und darüber gezogenen Zivilmänteln Wache stehen mizssen. morgen wird festgestellt, dast die Hälfte der enaiischen Heringsflotte lestliege, weil die Bürokraten Im Ernährunasminillerium nicht recht zeitig Vorsorge getroffen hätten, dast die Fänge, naclch m die Ausfuhr wcggesallen sei, auch untcrgcbrach» werden können, und übermorgen must man sich — man denke: im reichen über heblichen England! — mit der Bulterzuteiluna auseinander setzen. von der man behauptet, dast sie nach dem Geidbeutef erfolgt. Man unternimmt alles mögliche, um die schlechte Stim mung zu verbessern. In den Wochenschauen feiert der Post kartenkitsch fröhliche Urständ: zwischen lackenden Tammies, die nach Frankreich snicht etwa in die Bunker der Mag'not- Llnie. sondern in die Etanpe zum Fustballst'ielent fahren, taucht ein smart lächelnder Mädchenkcws mit einem schielen Stahl helm über den Locken auf. und der LusUabrlminilter Seiner Britischen Majestät läßt sich auf einer Insnekt-nnsreite in Frankreich vor einem Omnibus fotografieren, an dessen Kühler ein Schild mit der Aufschrift hä-mt ..Rundfahrt zur Smakried- linie — Hin und zurück 10 Frank". In einem Londane-- Nacht klub tritt ein nur mit einer Gasmaske „bekleidetes" Mädchen auf sivie aesckmackvoll. sittenstrenae Puritaner Otd EualandsU, und ein Magazin meint in der Unterschrift zu dem Bild einer Neger-Jazzkapelle, dast sich die schwarzhäutigen Musiker ..in dem wegen der Verdunkelung schwarzen London erst richtig zu Hause fühlen". Das englische Vubiiknm aber ist v-räraert über diese krampfhaften Versuche einer Stimmungsmache und würde Von der Westfront: Pak und Infanterie meisterhaft getarnt Unser Bild zeigt eine Pak Ge schütz-Abteilung in einer Linie mit den Kameraden der Infan terie. sPK. Dietrich, Presse-Hoffmann, M s „Sicherheit -er amerikanischen Interessen" Sine Washingtoner Interpretation der Panama-Veschlüffe