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Nummer 199—38. Iahru LachMe u olrsseitung I «al «rchestNch. «»naMSxr vezugipr«!» durch IrSze, rlnlchl. A> Pfz. »,«. « Plg. trüg«lohn lM; »uich dl« Poft l-7V «lnlchllrbllch «sstilberwetiung^edll-,, »ujllgllq « Pf,. Post-Vestellgeld. «Inzel-Nr. 10 Psg. Sonnabend. und Seffta^-«,. » Pfg. ilbbeffeNunzen mllff«» lpSl«st«n, «lu, woch« oor «blau« d«r Bezugszeli lchrlstllch bei» Verla, etngegang«, f«I» Uns«« Irlgec dürfe» kein« Atbeftellun-e» «ulgigrune-i»«», verlagaari Drerde». «nz-Igrnpiell«: dl, tspalitge rr mm breite 3-Ue » Vffft für FamMenaineigen S Pi, Air Platzwünjch« könne» «l» ««tm Dewühi tePe«. Schilftlellun,: Lreed,».«^ P»lt«rfkad« 17, Fernruf MU ». »101» vefchüfteftell», Druck ui» verlaz: Sermairia Buchdruckerei und verlig r». und «. Mukel, P-llerfk-z, l7. Fernrrls »101», Pestscheck «r. ll«, Boni: Stadtba»! Lee»«» «r. «7«7 Freitag, den 25. August 1939 2m Fall« oo» HSHerer ««walt, Beibat, «inttet.nde, «eklet» PSrunzeu hat der Bezieher «der Werbungneiden»« l«tu« Ansprüche, lall« dl« Zellung tu deschrüallem Umfang«, v«r» IpLIet oder nicht erscheint. Tislllz»n,,»rt ist Dr,»d««. Ianzis von polen auss äußerste bedroht Weitere umfangreiche polnische Truppenzusammenziehungen an -er Oanzig-polnischen Grenze Kriegsstarke Division an Danzigs Grenze Polen mobilisiert Z wettere Zahrgänae Danzlg, 25. August Wie gemeldet wird, ist die Stadt Danzig von einer gemischten polnischen Division im Süden und Westen umschlossen worden. Zu dieser Division gehören das Infanterieregiment 52 aus Zlotow, Infan terieregiment 55 aus LIssa, Infanterieregiment 65 und Artillerieregiment 16 aus Graudenz. Durch diese Zu sammenziehung einer kriegsstarken polnischen Division unmittelbar an der Grenze des Danziger Gebietes ist die Gefahr eines unmittelbar bevorstehen den Handstreiches auf die Freie Stadt in größte Nähe gerückt. Danzig, 25. August Nussallende Truppenzusammenziehungen sind vom Danziger Gebiet aus, insbesondere an den Grenzstationen Kartschemken und Goldkrug, zu bemerken. E>n Vertreter des „Danziger Vorpostens" berichtet, daß er mit Hilfe eines Sche renfernrohrs habe feststellen können, daft auf polnischem Gebiet bei Kokoschken und Matern im ehemaligen Westpreuhen starke Truppenoerschteb ungen stattsinden. Auf Bahnhof Kokoschken, der etwa zwei Kilometer von der Danziger Grenze entfernt liegt, trafen den ganzen Don nerstag über Güter- und Pcrsonenzüge ein, aus denen ins besondere Infanterie, daneben aber auch starke Kavallerie- ableilungen ausgeladcn wurden. Die Truppen wurden, soweit sie nicht in Kokoschken oder in Matern setwa 114 Kilometer von der Danziger Grenze entfernt!) untergebracht werden konnten, in die Dörfer Ramkau und Pcmpau gelegt. Die Beobachtungen wurden von einer Höhe auf Danziger Gebiet aus vorgenommcn und durch die klare Sicht sehr er leichtert. Nach hier vorliegenden Informationen werden in kurzem umfangreiche weitere Transporte erwar tet. Schon jetzt sind alle Gehöfte und jede nur denkbare Unter kunft in Kokoschken und Umgegend von Truppen belegt. In Polen überstürzen sich die. Mobllmachungs- mahnahmen. Drei weitere Klassen sind zu den Waffen gerufen. Das Militär geht bei seinen Mah nahmen selbstherrlich vor; die Warschauer Regierung ist offenbar kaum noch Herr der Lage. Berlin, 25. August Die „Berliner Illustrierte Nachtausgabe" meldet aus Mährisch-Ostrau: Bei Bielitz richtete eine militä risch bewaffnete Bande polnischer Aufständischer ein entsetzliches Blutbad an, das 8 Tote und zahl reiche Verletzte forderte. Seit den Aufständischen kämpfen des Jahres 1921 ist dies der gröhe Massen mord, den die Polen an unschuldigen Menschen verübten. Die Aufständischen, die unter Führung eines Polizei leutnants standen, hatten in den frühen Morgenstunden des Donnerstags in Bielitz etwa 2 5 Volksdeutsche und mehrere Tschechen aus den Wohnungen heraus verhaf tet, und zwar unter der fadenscheinigen Behauptung, „staats feindlicher Umtriebe" schuldig zu sein. Bei den Verhaftungen war es schon zu rohen Mißhandlungen und Quälereien ge kommen. Die Gefangenen, unter denen sich auch zwei Deutsche im Alter von nahezu 70 Jahren und ein 68jährig«r Tscheche bc- sanden, wurden wie eine Herde Vieh auf zwei offenen Last wagen zusammengepfercht und aus der Stadt herausgefahren. Aus fe einem Wage«, vor und hinter dem Gefangenentransport hockten die Ausständisclzen mit schußbereiten Gewehren und Pistolen. Etwa fünf Kilometer hinter Bielitz mutzte die Wagen. Kolonne halten, da der vorderste Wagen auf der verschlammten Strotze ins Schleudern und aus den Ackerrand geraten war. Mehrere der Gefangenen, die anscheinend befürchteten, das Los der meisten Verschleppten teilen zu müssen, benutzten dies« Situation, um vom Wagen zu springen und ln Richtung auf «in nahes Wäldchen zu fliehen. Die Polen gaben aus die Fliehenden und auf die noch auf dem Wagen befindlichen Ge- fangenen mehrere Gcwehrfalven ab, und im gleichen Augen blick wälzten sich etwa 15 der Unglücklichen in ihrem Blute. 8 Gefangene, darunter ein Tscheche, waren sofort tot, 7 andere Männer wurden schwer verletz«, davon zwei Volksdeutsche lebensgefährlich. Die militärischen Vorbereitungen haben fetzt offensiven Charakter angenommen. Die Kriegs psychose innerhalb der polnischen Armee ist auf dem Höhepunkt angelangt. Vor allem werden aus allen Teilen Polens grohe Truppenverbände an die Danziger Grenze transportiert. Der ganze übrige Verkehr stockt. Aus ganz Polen laufen unablässig Alarmnachrichten ein, die zuverlässig darauf schließen lassen, daß in vielen Teilen des Landes die Standortkommandos sich nicht mehr den War- scl>auer Anordnungen fügen, sondern entschlossen sind, auf eigene Faust zu marschieren. In überstürzter Eile werden Truppen Konzentra tion en, insbesondere im nördlichen Pommerellen, vorgenom men und Bescftigungswerke errichtet. In Kattowitz gehen die R e se r v i st e n e i n b e r u f u n- gen weiter. Durch die Stadt rollen den ganzen Tag über motorisierte Abteilungen polnischen Militärs in Richtung aus die deutsche Grenze. In der Stadt selbst sind jetzt sämtliche Personen- und Lastkraftwagen sowie sämtliche Taxen requi riert. Alle Lokomotiven stehen, soweit sie nicht schon für Truppentransporte eingesetzt worden sind, vor den Remisen unter Dampf. Im Grenzabschnitt Konth (Posen), insbesondere aus der Linie Rakel—Tuschet, arbeitet polnisches Militär fieberhaft an Befestigungsbauten. Innerhalb der dortigen Höhcnkette werden alle offenen Stellen aufs schwerste verbarrikadiert. Die gali zisch-ukrainischen Bantruppen sind zugunsten regulärer pol nischer Truppen zurückgezogen. Im Gebiet von Schrimm (süd lich Posen) müssen alle Gutsbesitzer und heuern Tag und Nacht Beton fahren. Das Wongrowitzer Dreieck wird in aller Eile befestigt. Die Wälder im Gebiet Wongrowitz und Rogäsen sind voll von polnischem Militär. » Alle wehrfähigen Mnner in Gdingen einaezoaen Gdingen, 25. August In Gdingen sind am Donnerstag früh alle wehrfähigen Männer eingezogen worden. Auch die in Danzig tätigen Polen, die in Gdingen wohnhaft sind, mußten sich in Gdingen stellen. Feuergefecht an der deutsch-polnischen Grenze Unerhörte polnische Grenzverletzung — Ein Deutscher und ein Pole schwer verletzt Hindenburg, 25. August Im deutsch-polnischen GrenzabschnUt bei Makoschau be- traten polnische Grenzsoldaten deutschen Boden. Es kam zu einem Feuergesecht, bei dem ein polnischer Soldat schwer verletzt wurde. Aus deutscher Seite gab cs eben falls einen Schwerverletzten. Gibraltar wird fieberhaft ausaebaut Ununterbrochene Schießübungen der Flak — Unbeschreibliche Bcrwirrung unter der Bevölkerung Madrid, 25. August. Die englischen Militärbehörden ha ben die Räumung Gibraltars durch alle Auslän der angeordnet. Diese Mahnahmc ist innerhalb von -18 Stunden durchzusühren. Madrid, 25. August Nach Meldungen aus Algeciras hielten die Flakbatterien in Gibraltar ausgedehnte Schießübungen in Richtung aus das Mittelmeer ab. Seit drei Tagen herrscht überdies rege Tätig keit in den dortigen Bcsestigungsgrenzen. Mehr als 5088 Ar beiter sind eingesetzt, um die vorhandenen Luftschutzkeller so schnell wie möglich auszubauen bzw. neue anzulegen. Eine weitere große Anzahl ist mit der Verstärkung der Befestigungs anlagen beschäftigt. Zur Vermeidung von Verzögerungen sind alle Verkehrs straßen — ohne Rücksicht aus die Privatintcressen — militärisch gesperrt. Der Ausländerkolonien hat sich einegroße Bestürzung bemächtigt, da — wie berichte« — gleichzeitig Ausweisungs befehle erlassen wurden, die auf -18 Stunden befristet sind. Im Hafen werden von großen Frachtschiffen Lebens- mittelvorräte gelöscht. Daneben ertöne,, andauernd Luftschutz sirenen, die das ihre zur Vergrößerung der unbeschreiblichen Verwirrung beitragen. Schulschiff „Schleswlu-ßolstein" In Danzig clngelauscn , Von der Bevölkerung stürmisch begrüß«. Danzig, 25. August. Freitag morgen lief unter dem Jubel der den Hafen säu menden Bevölkerung Danzigs das Schulschiss der deutschen Kriegsmarine „Schleswig-Holstein" in den Danziger Hafen ein. Schon früh halten sich die Danziger ausgemacht, um den Boten des wehrhaften Deutschen Reiches zu begrüßen. Bis an den Hafenausgang waren Tausende und aber Tausende Dan ziger dem stolzen Schiss entgegengegangen und begrüßten es mit immer wieder auschwellendcn begeisterten Heilrusen. Die Besatzung des Schisses war an Deck und winkte der jubelnden Menge mit ihren Mützen zu. Die Bordkapelle schmetterte dazu ihre Märsä-e. Das stolze Schiff wurde von den beiden Hochseeschleppern „Albert Forster" und „Danzig" in den Danziger Hafen einge bracht. die beide über die Toppen geflaggt hatten. Auf der ganzen Strecke, die das Schiff zurücklegte, weh ten an Flaggenmasten die Hakcnkreuzslaagen. Nur an der von Polen besetzten Westerplatte fehlte der Flaagenschmuck. Stolz glitt das graue Schiff an dem polnischen Hasentcil vor bei, auf dem sich kein Mensch blicken ließ. Die begeisterte Danziger Bevölkerung aber jubelte dem Schiss um so glück licher zu und begleitete es bis zu seinem Anlicgeplatz. wo es um 10 Uhr unter erneuten stürmischen Iubelrufen festmachte. Friedensappell des Papftes Rom, 25. August. Papst Pius XN. richtete am Donnerstagabend Uber den Rundfunk einen Friedensappell an die Welt, der von mehreren europäischen und außereuropäischen Sendern übernommen wurde. In seiner kurzen Ansprache setzte sich der Papst mit ernsten Worten für die Erhaltung des Frie dens ein. Polen riegelt die Grenze nach Danzig all Danzig, 25. August. In den frühen Morgenstunde» des Donnerstags sind von den Polen sämtliche für Danzig bestimm en Wa,zgons mit Waren in Dirschau angehalten worden. Weichsclkähne wurden ebenfalls in Dirschau sestgehalten. Eine fernmündliche Verbindung mit bedingen war gestern nicht mehr herzustcllen. da man sich aus polnischer Seite weigerte, die Gespräche anzunehmen. Daraufhin hat auch Danzig den Post- und Fernsprechverkehr mit Gdingen eingestellt. Auch nach verschiedenen anderen Orten Polens konnte keine tele fonische Verbindung erreicht werden. Donnerstag um 11 Uhr hat Polen nach einer Meldung des „Danziger Vorpostens" die Grenze nach Danzig regelrecht geschlossen. Die Slowakei fordert von Polen die Rückgabe der geraubten Gebiete Paris, 25 August. Aus Preßburg berichtet die Havas-Agentur im Ansehiuß an die Erklärungen des llowakiscl-en Propagandachefs Alach, daß die Slowakei die Wiedergutmachung des in der polnisci^slowa- kischen Grenzziehung ihr zugcsügten Unrechtes fordere Durch diese Grenzziehung waren nicht weniger als 52 slowakische Ge meinden von Polen in Besitz genommen worden. Wie die Havas-Agentur weiter meldet, seien an den Mau ern Preßburgs Plakate angeschlagen worden, die die Aussorde- rung an die Hlinka Garde enthielten, um die von den Polen geraubten slowakischen Gebiete wieder zurückzugewinnen. Starker Sturz des englischen Pfundes Große Verwirrung an den Internationalen Devisenmärkte,,. Berlin, 25. August. An den internationalen Devisenmärkten kam cs am Donnerstag mittag zu einer ungeheuren Verwirrung, da das englische Pfund trotz Einsatzes stärkster Mittel des eng. lischen Währungsausgleichsfonds von London nicht mehr gehal ten werden konnte und einen Sturz antrat, dessen Ende vor läufig noch nicht abzusehen ist. Wie es heißt, zog sich der Wäh rungsausgleichsfonds völlig aus dem Mark« zurück und ließ den Dollarkura von -IM'/, los. Die Pfundekabelnotiz ging In- zwischen auf 4,58 zurück. Praktisch bedeute« dies eine Loo- lösung von dem bekannten Dreierabkomme,,. Bisher «st „och nicht abzusehen, auf welchen Kurs das Pfund von den englischen Stellen wieder sestgelegt werden soll. In London ergab sich stürmische Nachfrage nach Dollar- devisen, die alsbald auch auf allen übrigen Märkten in Er- schcinung «rat. So wurde der Dollar In Amsterdam mtt 187,75 gefragt, während aste anderen Valuten angeboten wurden. Das Pfund stellt« sich hier zur Zeit aus 848 bis 858, doch kamen keinerlei Umsätze zustande. In Zürich und Paris war die Entwicklung ähnlich. Die augenblicklich vorliegenden Notierungen, nach de nen sich der Dollar in Zürich aus 4,4« stell«, dürsten «„zwischen bereits überholt sein. Furchtbares Blutbad bei Bielitz Gewehrsalven aus Gefangene — 8 Tote und zahlreiche Verletzte