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115. Jahrgang Abend «Ausgabe Rr. SS5 1821 Dienstag, den LS. Juli Drohende Gefahr sör LbersWen große eit. Her bis Scbbel. »den. !« § DaS Leipziger Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Rates und des PolizeiamteS der Stadt Leipzig, des Amtsgerichts Leipzig, sowie verschiedener anderer Behörden. sind an richten. zur Erinne- Am 3V. Juli Mannschaft ysig, Meyer die Meister- rpp 3:2 die dank äußerst ll wieder zu a 01 Leipzig sichtsreichstcn !. Klasse des wahr- Man Leipzig am ennen .Die Oauerfahrer, ter, Walker : Chemnitzer in Chemnitz >m spannen- >e gute Be neiden noch iteo, »»er, lin kten Paris, 28. 3u«. HavaS gibt mit Vorbehalt ein Telegramm aus Berlin wieder, in dem behauptet wird, die deutsche Regierung kenne bereits den Wortlaut der englischen Antwort auf die von Dr. Rosen an den französischen Bot schafter gerichteten Fragen. Weiter bemerkt Havas, der englische Bot schafter habe die Schriftstücke des Dr. Rosen gekannt, noch ehe diese an den französischen Botschafter abgegeben worden seien. Aus jedm Fall sei es gewiß, daß die englische Regierung die deutsche Antwort vor ihrer Aushändigung an den Botschafter Laurent bccritS gekannt habe. mächtigten Ministers Garbasso, des Juristen Pilolti und eines technischen Sachverständigen ernannt. Di« von Frankreich bezeich neten Sachverständigen sind der Unterdirektor des Ministeriums des Aeußern La Roche, wciter die Herren Mussigli und Fro- mageot, sowie Perce - Ducre, ein mit den oberschlesischen Ver hältnissen «überaus vertrauter" Ingenieur. Andererseits hat nun auch England zugcstimmt, seinerseits Sachverständige zu ernennen. Es sind dies der berühmte Jurist Sir Cecil Hurst, Rechtsbristand im Auswärtigen Amt, Charles Liston, Ches des Bureaus der polnischen Angelegenheiten im Auswärtigen Amte, und Major Clark, der sich vor einigen Tcgen noch in Oberschlesien oufhielt und am vergan genen Freitag den Auftrag erhielt, sich nach Paris zu begeben. DaS Programm für die Tagung des Obersten Rakes wird nach dem Intransigcant außer der überschlesischen Frage und den Sanktionen noch folgende Punkte umfassen: Die Reglementierung der türkischen Meerengen, dis Frage der belgischen Priorität .sowie die damit in Zusammenhang stehenden Fragen, inbesondere ein neues Arrangement zugunsten Italiens, daS durch die Zahlungsunfähigkeit Oesterreichs, Ungarns und Bulgariens benachteiligt wäre, die Frage der Finanzierung Oesterreichs und ein: evtl. Hilfsaktion gegen die russische Hunger- Katastrophe und die Probleme deS nahen Ostens. Frankreich rechnet nun, nachdem es selbst nachgegeben hat, auf ein besonderes Entgegenkommen Englands. Darüber äußert sich der Petit Parisien: Da Frankreich gutwillig zugcstimmt hat, den Obersten Rat so bald als möglich zusammenlrcten zu lassen, wäre eS ziemlich überrascht, wenn England sich weiter in der Frage der Verstärkung unversöhnlich zeigen sollte. Wenn die englische Regierung der Ansicht sei, es wäre besser, daß diese Verstärkungen einen interalliierten Charakter trügen, bliebe es ihr unbenommen, britische Truppen in einer so geringen Zahl zu entsenden, wie dies ihr beliebt. md seht sich mel, 2. Vor- . 2. Schrift- n., 2. Stell- srih Kästner, § ml sich ein r will. DaS sst, woselbst ten ZU bahn ist keinen sehr Leistungen irzem indes führten für > 170 Kilo- en mußten, denen Zeit lom. Die hoffen, daß Wettkampf Leipzig nge Leute in leg stellender ig gründeten. Meister der rieg, an dem igten, untere nach Kriegs-/^ er zu ihrem en vergönnt, Die deutsch-lettischen Beziehungen. In Riga traf dk deutsche Handelsdelegation ein, die über die Durchführung des deutsch-lettischen Friedensvertrages und den Abschluß eines HandelSavkommens verbandeln soll. Sie regte an, die Verhandlnng-»n in Riya nur einzuleiten und später nach Berlin zu verlegen, wogegen Lettland Einspruch erhob Lcttischcr- ieils wird bedauert, daß di: erwartete Kriegsschädcnkommispon nicht rtnlras, da man vo. dem Abschluß des Handelsvc'.iraoes erst die Ab rechnung der KriegSschüden zu erledigen wünschte. Beschießung eines oberschlesischen D-Zuges Breslau, 25 Juli. Der D-Zug Ratibor-BreSlau wvvde unweit der Stadt Kandrzin so stark beschossen, daß er umkehren mußte. Gin Eisenbahnertrupp mußte die Strecke frei machen, ebe der Zug mit starker Verspätung seine Fahrt sortsehon konnte. Zwei Eisenbahner wuroen dabei schwer verwundet, mehrere Insurgenten sollen getötet worben sein. Hinter Dp.erkowitz wurde der Eisenbahnzug nochmals angehalten Die Strecke bis Ratibor— Hammer ist von Polen beseht. Die deutsche Brückenwache bei Vukan wurde nachts von polnischer OrtSwehr, die 80 Mann stark und gut aus gerüstet ist und Maschinengewehre besitzt, unter heftiges Feuer genommen. In Gleiwih ist es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Franzosen und Italienern gekommen. Die Italiener gingen mit Waffen gegen die Franzosen und Polen vor-, ein Pole wurde ge- lötet und mehrere Franzosen durch Kolbenschläge schwer verletzt. In Herzogk-Zawada (Kr. Ratibor) wurde ein mit Handgranaten ausgerüstete: Insurgent festgenommen, der oingestand, den Befehl erhalten zu haben, die italienische Mache in die Luft zu sprengen. Weiter werden polnische Angriffe auf Ortschaften im nörd. lichen Obcrschlesten gemeldet. So wurde gestern Koftelih (Kr. Rosen berg) von polnischen Insurgenten überfallen. Dir Polen steckten eine Mühle In Brand. Die Deutschen in Raud-n haben heute mittag telegraphisch den Kreiskonlrolleur von Ratibor dringend um sofortige Hilfe gegen die pol nischen Gewallätigkeiten angerufsn. Englische Zurückhaltung (Eigener Drahtbericht.) London, 26. Juli. Man betrachtet die englischen Meldungen über die «Einigung" für mindestens verfrüht. Richtig sei, daß Briand, nachdem er zuerst jede Konferenz abgelehnt hat, jetzt seine Zustimmung zu einem Zusam mentritt in der nächsten Woche abgegeben hat, aber nur unter der Bedingung, daß die britische Regierung sich verpflichte, die französischen Forderungen, betreffend den Transport durch Deutschland, zu unter stützen und den Transport möglichst zu erleichtern. Die Stellung dieser Bedingungen und die Verquickung mit der Terminfrage für den Obersten Rat hat in London aber einiges Erstaunen hervorgerusen Die Antwort -er englischen Regierung geht daher auch nur davon aus, daß der Oberste Rat darüber zu entscheiden haben würde, ob die Entsendung weiterer Truppen nach Oberschlesien eine Notwendigkeit sei oder nicht. Seit längerer Zeit wird nun zum ersten Male ein Vertreter der Vereinigten Staaten an der Sitzung des Obersten Rates teilnehmen, und zwar nicht als Selbstinteressierter, sondern nur als Beobachter. Wie Reuter von unterrichteter Seite erfährt trifft es nicht zu, daß die britische Regierung an d e französische Regierung eine Note gerichtet habe, in der sie der Entsendung weiterer französischer Truppen nach Obcrschlesien unter Vorbehalt zustimmt. «Die britische Regierung sei durchaus willens, den Ansichten der französischen Regierung in allen Punkten des einzuschlagendcn Verfahrens entgegenzukommen, jedoch unter der Voraussetzung, daß die sofortige Entscheidung nicht länger hlnausgeschoben wird. Es liegt der brit schen Regierung daran, daß der Oberste Rat etwa am 28. Juli Zusammentritt: aber sie ist durchaus be reit, einen Aufschub von wenigen Tagen zuzugestehen, damit Briand sich darauf e.nrichten kann." Generalstreik im Kreise Rybnik (Eigener Drahtbericht.) Breslau, 26. Juli. zuverlässige Vertrauensleute des Kreises Rybnik haben soeben gemeldet, daß dort von den Polen zum allgemeinen Generalstreik aufgefordert wird. Es ist höchst wahrscheinlich, daß der Generalstreik morgen im Kreise Rybnik bereits ausbricht. Damit ist höchste Gefahr für den oberschlesischen Frieden, schcinlich aber auch für das gesamte Industriegebiet gegeben, befürchtet polnische Angriffe großen Stils. Weiter wird gemeldet: Im Kreise Rybnik sammeln sich Scharen polnischer Insurgenten. Große Waffentransporte aus dem Kreise Rybnik in die Grenzdörser deS Kreises Ratibor werden von allen Seiten gemeldet und bestätigt. In Neuberun werden drei Panzer züge mit sechs 10,5-Zentimcter-Geschühen von den Franzosen für die Polen ausgerüstet. In allen diesen Vorkommnissen werden die An zeichen für das unmittelbare Bevorstehen eines vierten Polenausstandes erblickt. Verlag Roman, kabrhundert. onz u Co., irückaeben?" cttn NW. 7. «odor Ditt- nan. Ernst i. Lallwcy, Kabinettssihung in Berlin Berlin, 26. Juli. Sestern wurde eine Kabinettssitzung abgehalten, die sich mit dem Problem des Friedensschlusses mit Amerika sowie mit der oberschlesi- schen Frage beschäftigte. Wie aus Paris bekannt wird, Hal Lord Curzon bei seiner gestrigen Unterredung mit dem deutschen Botschafter diesen gebeten, die deutsche Regierung vor der Gefahr zu warnen, die darin bestehen würde, daß Deutschland die gegenwärtigen französisch-englischen Diskussionen dazu benutzen sollte, um den Versuch zu machen, sich seiner Verpflichtungen gegen die Alliierten zu entledigen. NirL'eipzl» and P,k,rl« zweimal täglich Int - Haut gebracht, Sonntag« al» Morgenausgabe monat!. M. 10.- viert«! Ldn. N..S0— für Abholer mvnatl. M. »SO. Morgen-Ausgab- allein M. 7.5V monatlich, Abend-Au«,ad« olleln M 2.— monatlich. Durch unser« autivtrtigen Filialen ms Hau» g«. drachl monatlich M. 10.—. viertelstldrltch M. 30.—: dur<t> di« Post lnnerkald Deutschland«, tret In« Hau« geliefert, Desamt-A-Sgad« monatlich M. 9.—, »ierteisödrUch M. 27.—. Aatlondtversand: monatlich M. 10.— and Drucklachen-Porto. Einzelnummern Morgen. Ausgabe 30 P,^ Abend-Ausgab» !0 P,. Sonntagt-Autgab« «0 Pf. s»k Vr^Leipzia u. Umgeb, di« «Inspait. NouparelUejeil« M. 1.75, von aalwdrt« M. 2.2o: Anzeigen vonAehdrden im amtlichen Teil bl« Nonpareillezeil« M. 3^20, u.anlw. M.S.—: klein, Anzeigen dir Nonpareillezeti« M I.40i von aulwilrt« Mir. ILO, DelchlisKanzetgen mll Platzoorichrtslen im Preis, erdddt. Platz und Dateuvorlchrlst odn« PerdinbUchbett- Detlagenpreilr tür die Desamtauflag« Mk. 12.— netto, für Teliaaslag« Mir IS.— netto pro M iie, Postaaslag« Postgebühr ertra. Fernsoreq,-anschlun Ur. 17 080 dis 17099. — Postscheckkonto 72i . Schriflieiluna and DeschSsllsleU«: Leipzig, nobannlsgast« Nr. 8. Verlag Dr. Nelnholb ck Lo« Leipzig. * Zusammentritt des Obersten Rates Die wichtigste Tatsache des gestrigen und heutigen Tages ist, daß eine teilweise und vorläufige englisch-französtsche Einigung in der Frage des Zusammentritts des Obersten Rates erzielt zu sein scheint. Die Bedeutung dieses Schrittes wird in Deutschland nicht verkannt werden dürfen: denn einerseits eröff net er die Aussicht auf eine baldige Entscheidung der Entente über den Verbleib Oberschlesiens, und anderseits wird er eine Ver söhnung der Gegensätze zwischen England und Frankreich dar- siellen, woran wir Deutschen nicht weniger interssiert sind, da letzten Endes doch jeder Zwist zwischen den beiden führenden En tentemächten auf dem Rücken Deutschlands ausgetragcn wird. Die Versöhnungsakkion zwischen Briand und Lloyd George würde aber auch von dem Gesichtspunkte aus begrüßt werden können, daß Frankreich nach langem Sträuben doch endlich sich dem englischen Standpunkte nähert und sich möglicherweise an schickt, auf diplomatische und militärische Extratouren in Ober schlesien zu verzichten. Frankreichs Einverständnis (Eigener Drahtbericht.) Paris, 26 Juli. Dem Temps zufolge ist der französische Botschafter 'm London gestern ongewiesen worden, der englischen Regierung folgende Eröffnung zu machen: Frankreich ist damit einverstanden, daß der Oberste Rat am 4. August Zusammentritt, um sich mit de» oberkchlesischen Frage zu be- fassen. Die französische Regierung hält es aber nach wie vor für notwendig, sofort Verstärkungen nach Oberschlefien zu senden. Cie besteht weiter daraus, daß vor der Konferenz Sachverständige zusammcntreten, um Vie Lösung vorzubereiten. Die Besprechungen zwischen London und Paris über Obcrschlesten lauern weiter an. Der französische Botschafter in London Hot Monba-z morgen mit Lord Curzon eine Rücksprache gehabt. Am Nachmittag be sprach sich Curzon auch mit dem deutschen Botschafter in London. Die Sachverständigenkonferenz wird, nach dem Petit Parisien, bereits am kommenden Donnerstag, zusammenberufen. Das Blatt schreibt: Frankreich und Italien haben sich in dieser Frage zuerst geeinigt. Italien hat sein« Sachverständigen bereits in der Person des bevoll Die Kriegslage im Orient Von Franz Carl Endres. Die Ereignisse in Kleinasien spielen sich auf zwei deutlich voneinander getrennten Bühnen ab, einer politischen Bühne, auf der die Interessen der Großmächte teils vorsichtig, teils mit der ihnen innewohnenden Brutalität auftreken, und einer militärischen Bühne, auf der einstweilen Griechenland und die türkischen nationalistischen Armeen militärisch sich bewegen. In der großen Politik ist ein Gegensatz der Wünsche Eng lands und Frankreichs in letzter Zeit deutlich erkennbar gewesen. Ausgelöst durch die Möglichkeit einer Besetzung Konstantinopels durch Mustapha Kemal, dessen rechter Flügel von Ismid quer über die bithynische Halbinsel an das Schwarze Meer reicht, hak England noch einmal den Versuch gemacht, direkt durch Harring ton mit den Nationalisten zu verhandeln. Ls kam aber nicht dazu, weil Mustapha Kemal, der seit neuestem stark beeinflußt vom jungtürkischen «Komitee für Einheit und Fortschritt" er scheint, die zugesagke Unterredung plötzlich wieder abgesagt hat. Frankreich anderseits hat durch Briand mit dem gemüßigten, aber nicht zweifelsfrei von Angora bevollmächtigten Bekir Sami Bei verhandelt, und so sehr im ausschließlich französischen Interesse, daß der Temps vor wenigen Tagen ganz giftig schrieb: «Frank reich habe sich durch England nichts in seine Verhandlungen hineinreden zu lassen." Jedoch waren die Forderungen der Nationalisten auch Frankreich gegenüber so maßlos, daß die fran zösisch-türkischen Besprechungen kein Resultat zeitigten. Die Regierung von Angora verweigerte Frankreich eine wirtschaftliche Linflußzone, wünschte die Abschaffung der französischen Gen darmerie in Zilizien und die Vereinigung der syrisch-zilizischen Grenze. England hat seine Antwort schon erteilt. Es hat sei«» ganze Mittelmecrflotte mit Ausnahme von fünf leichten Kreuzer« des dritten Geschwaders bei Konstantinopel vereinigt, was so viel heißt, als Kriegserklärung an Mustapha Kemal beim ersten Schritt in das neutrale Gebiet um Konstantinopel. Rumänien und die Kleine Entente haben deutlich ihr Einverständnis mit der englischen Politik gezeigt. Italien macht eben eine deutliche Schwenkung durch. Es halte ursprünglich durch Zurückziehung seiner Streitkräfte von den Küsten des Marmarameeres Mustapha Kemal einen großen Gefallen getan und hat dann mit Frankreich zusammen sich den Anschein gegeben, griechischen Interessen gegenüber seine schützende Hand über Mustapha Kemal zu halten. Nun aber tritt die ihm doch noch näher liegende Frage der Unabhängigkeit Albaniens in den Vordergrund, und es scheint, als ob Italien, wenn England ihm in Albanien freie Hand läßt, seine Orientpolitik zugunsten Griechenlands revidieren wird. Die beiden Kriegführenden haben durch Liese reibenden In teressen der Großmächte freies Feld für ihre strategischen Maß nahmen. Wenngleich sie sich sagen müssen, daß eine direkte poli tische Auswertung der militärischen Erfolge nicht möglich ist, so sind sie doch davon überzeugt, daß das militärische kait »ccompH nicht ohne Einfluß auf die Politik der Großmächte sein wird. Die Offensive Mustapha Kemals in der Gegend von Ismid traf mit der griechischen Msicht, diese Gegenden zu räumen, zusammen. Die griechische Nordsront zog sich mit ihrem linken Flügel auf die Höhen südlich des Isniksees zurück, und lokale Gefechte am Ufer des Golfes von Ismid hatten nur den Zweck, den Abzug der christlichen Bevölkerung zu decken, die schon wieder von den Türken mit den aus der armenischen Periode hinreichend bekann ten Deportationen bedroht wird. Während hier also die Türken von Ismid gegen den Isniksee und von Adabazar längs -er ana- tolischen Bahn etwa bis Lefke vorstießen, haben die Griechen aus ihrer Zentralstellung von Brussa eine vermutlich in zwei Rich tungen vorgehende Offensive begonnen. Der eine Strahl richtet sich von Brussa durch die hügeligen Täler zwischen Olymp und Isniksee gegen die Strecke Lefke—Biledjik an der Anakolischen Bahn, wobei türkische Vortruppcn zurückzeworfen wurden. Der andere Strahl richtet sich vom Olymp in südöstlicher Richtung gegen das Flußtal des Pursak zwischen Kutaja und Eskischehir. Vor dieser Offensivrichtung, die einer großen Umgehung der tür kischen Stellung nördlich Eskischehir gleichkommt, scheinen sich die Türken bereits von den Höhen am östlichen Talrand zwischen Eskischehir und Biledjik zurückgezogen zu haben. Im Zentrum der beiderseitigen Fronten wurden die Türken nach einem Anfangserfolg gegen die vermutlich isoliert vorgehende dritte Division von starken griechischen Kräften zurückgeworfen und stehen etwa seit dem 14. Juli östlich der Linie Afium Karahissar-Tschlvril. Beide Städte sind im Besitz der Griechen. Am äußersten rechten griechischen Flügel, der sich südlich Tschivril nach Westen umbiegt und dem Mäandertal folgt, scheinen die Griechen zum Schuh ihrer tiefen rechten Flanke bis jetzt defensiv geblieben zu sein. Mustapha Kemal ist in der Entfaltung militärischer Mittel durch Aufstände gegen sein Regiment behindert. Sowohl in Konia als auch in Kaisarie und in Crzerum haben sich sehr ener gische Zentralen -er Empörung gegen das kernalistiscke Regime gebildet. Die sehr drohenden Verhältnisse in Kurdistan sollten durch den Scheich der Senussi mit den Mitteln religiöser Beein flussung einer Beruhigung zugeführt werden, doch sind hierüber