Volltext Seite (XML)
Absnd-Ausgabe süri-'-ipzig und Äororl« zweimal »ägli» In« . Hau« gtkrachl, Sonnlag« al»MorgenauHgadr mo.-.ak!. M. 1U.—. vierleljdbrt. -Ät.3ll—. für Abholer monatl. M. t»L0. Morgen-All«gade allein M. 7.^U monatlich, Adend-Ausgade allein M 3.— monalllch. Durch unser« -uewSriigen ijilialen in» Hau« «e- bracht monatlich 1U.-. vlertelsührüch AI. 3U.-l durch die Post innerkalb Deutschland», frei in« Hau« geliefert, Desamt-Auigab» monatlich M. 9.—, vierl-IsSbrlich M. L7.—. Au«landioerland: monatlich M. lll.— und Drucklacden-Porto. «rmzelnommcrn -).'inrg-n. Lt--gabe 30 Pf, Ab-nd-AuSgade cv ps. Sonntagj-Ausgeb« «0 Pf. Das Lcipz'a<!r Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des RatcS und des Poltzelamies der Stadt Leipzig, des Amtsgerichts Leipzig, sowie verschiedener anderer Behörden. 115. Jahrgang A <ör..i!«ipzig u. Umgeb, di« «inspa». Aonparclllezeile M. 1.75, non auswdri« M. 2 25; Anzrlgrn von Behörden im amtlicheu Teil di- Nonpareillezei!« M.3.30, v.ausw. M.5.—: kleine Anzeigen bi« Nonpnreiliezeile M 1.40, von au«wartj t.5>!>,Dc!chäst«anzrig«n mit Piahvorichrlften tm 'prelle erhöht. Platz und Dotenvorlchrlst ebne Verbindlichkeit. B«ilag«npr«ile für di« Desanllauslagr Alk. lll.—nell», sür Telleuslage Mk 15.— n«tto vro M>ll«, Poslausiage Poslgedühr eslra. iierniurech-Anichluä Br. 17 l.82 di« 17l>tl!t. — Posticheckkonlo 72N . «üchrlsileiinng und Dcschüsiriirlle: Leipzig, svhanniSgass« Ar. 8. Verlag Dr. Aeinh'old L Lo« L«lpz>fi- Dienstag, den 16. August Nr. 394 192 L Me Teuerung in Deutschland Wie ein Engländer die Lage sieht. (Eigener D r a h i b e r i ch t.) London, 16. August. Nach all den unzähligen Artikeln, die in verschiedenen Zeitungen von den fabelhaften Zuständen in Deutschland gefaselt l>atten, hat endlich ein Korrespondent der Daily News den Mut gefunden, seinen Lesern die Wahrheit über die wirklichen Zustände in Deutschland zu sagen. Es faselt nicht über die «Billigkeit' oller Dinge in Deutschland, sondern er schildert die Verhältnisse, wie sie wirklich sind. Er stellt fest, daß das Leden in Deutschland immer teurer wird, zum Unterschied von anderen Ländern, wie England, wo die Teuerung langsam zurückgeht. Die dauernde Verschlechterung der Valuta mache jeden Handel unmöglich, nicht allein den Außenhandel, sondern auch den inländischen; denn der ständige Rückgang des Markwerkcs mache es dem Verkäufer unmöglich, Preise auch nur für den nächsten Tag fesk- zusehen. Bei der ständig fortschreitenden Entwertung der deutschen Mark bestehe die Gefahr, daß der deutsche Exporteur den ausländischen Preis unterbieten müsse. Der Korrespondent bezeichnet es als eine der Ironien der Situation, daß diese Konkurrenz nur dadurch bekämpft werden könne, daß das Ausland dafür sorge, daß das deutsche Volk wieder auf das frühere Lebensniveau heraufgebrachcht werde. Ein Abgeordneter habe im Unterhaus bei dar Beratung der Schlüssel industrien von der angeblichen Hochkonjunktur in Deutschland ge sprochen. Gerade das Gegenteil sei richtig. Der Betreffende mäste wohl die hohen Punkte der Börsenpapiere falsch verstanden und ge glaubt haben, daß sie besonders gute Geschäfts anzeiglen. In Wirk lichkeit habe es sich um eine Hochkonjunktur der Verzweif lung gehandelt, denn das deutsche Volk habe das Vertrauen in die deutsche Mark verloren, und wer sein Kapital nicht anders vor völliger Entwertung schuhen kann, kauft, wenn auch bei hohen Kursen, Induslriepapiere. Der Verfasser Les Artikels sogt schließlich, daß auch optimistische Kreise einen wirtschaftlichen Zusammenbruch für sicher annehmen, wenn Deutschland gezwungen wird, die Reparationszahlungen in dem Maße zu leisten, wie sie festgesetzt sind. * Im Lehrervereinshause trat der Deutsche Deamkenbund zu einer Tagung zusammen. Zunächst wurde ein Ausschuß eingesetzt, der heute Bericht erstatten wird. Der Streik der Bremer Claalsarbeiler nimmt seinen Fortgang, in der Harburger Oelindusirie ist er beigelvgk. In Jena zeigt sich eine neue Streikbewegung. Angriff auf die Stadt Beuthen Die polnischen Banden abgewiesen. Beuthen, 15. August. Montag abend gegen 6 Uhr versuchten Insurgenten, unterstützt von Mannscha'ten der Gemeindewache Hohcnlinde, einen Vorstoß gegen die Stadt Beuthen, wobei zwei Deutsche verwundet wurden, darunter einer 'cyrvrr. Den Apobeamken gelang es, sechs Insurgenten zu ermitteln und zu verhaften. Sie wurden unter starker Bedeckung nach Beuthen abge fährt Sonntag abend gegen 7;<: Uhr wurde eins vor dem Waldplahe in Dombrowa ass die Straßenbahn wartende etwa hundertköpfigs Menschenmenge von etwa 30—40 Banditen plötzlich nmzingelt, mit Stöcken geschlagen und mit Was en bedroht. Als Polizeibramte herbei- eilten, ergriffen die Banditen die Flucht und entkamen unerkannt. Berlin, 10. August. Größere polnische Banden versuchte von jenseits der polnischen Grenze in der Nähe von Myslowih nach Oberschlesien e nzudringen. Dcsahungsiruppcn und Aoobeamle stellten sich ihnen entgegen. Nach l nrzcm Feuergefecht zogen sich di: Beamten wieder über die Grenze zurück. Als sie jenseits der Grenze waren, eröffneten si: eine lebhafte Sch.ßerei auf die obersch'esischen O'.lschaften längs der Grenze. Im Kreise Rosenberg wurde gegen das Auto des wegen seiner Un parteilichkeit bei der deutschgrsinntrn Bevölkerung beliebten eng- tljchrn Polizeioffiziers Major Cressy eine E rr- handgranake geworden, die zwar explodierte, aber keinen Schaden an, richtete. Im Berliner Lokalanzeiaer schildert em Augenzeuge die grausame Mißhandlung eines italienischen Sergeanten auf dem Bahnhofe Tharlottengrnbe boi Rybnik durch polnische Insurgenten. Etwa 30 Insurgenten rrsten den Sergeanten auS dem Zugobteil heraus und fchlvgen unter Verwünschungen auf Italien so lange auf ihn ein, dis er zusammenbrcch. Die französische Bahnhofswache sah dem Vorfall un tätig zu. Der Italiener, der sich wieder in den Zug geschleppt hatte, wurde dort von -en Insurgenten weitrr mißhandelt. Er ist an den er- littenen Verletzungen gestorben. Freilassung deukscher Kriegsgefangener lLigener Drahtbericht) Par», IS. August. Wie die Agentur Radio aus Avignon meldet, ist der dortigen Ctrafgefangnisverwaltung am Montag vormittag eine ministerielle Ver fügung -»gegangen, 24 Deutsche, 3 Jugoslawen, 1 Bulgaren und zwei Türken, die wegen Vergehens gegen das gemeine Recht bestraft worden waren, freizulassea. Der Kommandant des Militärgesängnisses hat so. fort die Rückkehr der bei Marinearbeiten und in Wäldern beschäftigten Gc'vngenen <ms?vrdnet. Die deutschen Gefangenen werden sofort nach Mannheim geschickt werden. Der Ueberazabcoct der andern Frei- g'lussencn ist noch unbestimmt. Die MMW der Pariser Beschlüsse sür den WkerbnlldgedliMen Bon Rcichsminisier a. D. Dr. Bernhard Dernburg. Die Parteiführer beim Reichskanzler Berlin, 16. August. Heute wird -er Reichskanzler die Parteiführer der Koalitions parteien des Reichstages empfangen, um mit ihnen die politische Lage zu erörtern. Er führt damit die Besprechungen fort, die bereits in voriger Woche mit dem Empfang des Reichstag ^Präsidenten Loebe und des Ab geordneten Hermann Müller-Franken begonnen, und gestern mit dem Empfang des Abgeordneten Dr. Strcsemann als Vorsitzender des Aus schusses für auswärtige Angelegenheiten fortgesetzt worden sind. Wie von anderer Seite mitgeteilt wird, soll der Zusammentritt des Reichstags wie vereinbart, am 6. September erfolgen. Es wird vermutet, daß der Reichstag dann zugunsten Oberschlcsiens Anfang September eine Kundgebung veranstaltet; über die Form sollen noch Besprechungen mit den Parteien stattsinden. Am zweckentsprechend sten wäre eine Erklärung des Reichstagspräsidenken im Namen der Parteien, der sich unter Ilmständen auch die Kommunisten anschlicßcn würden. Für den Fall, daß die Steueroorlagen am 6. September noch nicht dem Reichstag vorliegen, sollen die Teuerungs zulagen für Beamte und Etaatsangestellte besprochen werden und einige aaiidere Materien auf die Tagesordnung gefetzt werden. Die Aussichten im Völkerbund-Gutachten Ratibor, 16. August. Einer -er Mitarbeiter der Preßstelle des oberlchlesischen Aus schusses hatte heute Gelegenheit, m t dem Reichslagsab.zeordnrten Illihka über die Verweisung der oberschlcsischen Frage an den Völkevbimdrat zu sprechen. Ulitzka äußerte sich wie folgt: Dis quälende, und lähmende Ilngewißhe-it dauert fort. Die Mög lichkeit zu neuen Unruhen und Schrecknissen ist damit gegeben. Der Be schluß, die Entscheidung von einem Gutachten des Völkerhundrates ab hängig zu machen, ist, an sich genommen, uns nicht ungünstig, denn wir hoffen, daß mit der Erweiterung des Grem'ums, das die oberschlesitche Finge zu beurteile und zu entscheiden hat, auch die Objektiv-läl des Urteils wächst. Ich habe das Gefühl — sagte Ulitzka —, daß die Entscheidung im wesentlichen bereits gefällt ist, und daß durch die Verweisung an den Völkerbundrat nur Zeit gewonnen werden soll, r-m die Aufnahme der Entscheidung durch die obersckles fche Bevölkerung vorbereisen zu können. Es ist auch zu erwarten, daß die Bevölkerung auch in den Gebieten, die sich für den Anschluß an Polen entschieden haben, immer mehr ernüchterl wird. Wenn die Entente dem oberschlesischen Volke noch einmal Gelegen heit geben würde, zu der obecschlesischen Frage Stellung zu nehmen, so würden nicht 60, sondern weit über 80 Prozent sich sür den Verbleib beim Deutschen Reiche eittscheiden. Nachruf für den «koken" Obersten Rak. London, 12. August. Der Pariser Berichterstatter de: l.brcolen Westminster Gazette schreibt zur obsrschlesijchen Frage, man sehe in Paris die sranzösisch- pslnische Sache als verloren, an. Es sei so gut wie sicher, daß England, Italien und Japan im Völkrrbundiak in der obrrschlesischrn Frage den selben Stadpunkk o'.nnehmen we:d»n wie Lloyd George. Anzeichen deuteten darauf hin, daß China und Spanien, wahrscheinlich auch Bra silien, den englischen Standpunkt vertreten werden. Es bestehe demnach die Gefahr, Laß t-ie Isolierung Frankreichs noch deutlicher zutage treten weide. Der Oberste Rak, er bisher bestand, ist auf jeden Fall tot. Die Methode der hastigen Zusammenkünfte, die im Angesichte der ganzen ^Belt in Szene gesetzt wu'den, dis borrrmähgsn Zweikämpfe von Staatsmännern, deren Gegensatz: ofsenba' wurden, die Auspeitschung « ner si'-bsrhasten öffentlichen Meinung, die tatsächlich nur Zeikungs. Meinung war — in der Tat kümmert sich das französische Volk kcin:'- falls um Oberschlesicn —. die thcalialische Aufmachung dieser Ver handlungen und der völlige Bankerott dei europäischen Diplomatie, der hier zutage trat, sind heute vorbei. Noch ein Schulstreik Eine Elternversammlung in der Gartenstadt Staaken bei Berlin beschloß, am 16. August in den Schulstreik zu treten, um dadurch die Schaffung eines Notgesetzes zu erzwingen, das die aus dem konfessionel len Religionsunterricht ausgeschiedenen Kinder in freien Schulen zu- sammenzufassen zuläßt. Eine Lloyd-George-Nede angekändigt Lloyd George wird heute, Dienstag, im Unterhaus eine bedeutsame Rede über die Beschlüsse des Obersten Rates in Paris halten. Beson ders wird er zur oberschleflschen Frage Stellung nehmen. Ex-Zar Ferdinand geistetkrank? Daily Mall berichtet, der Ex-Aar Ferdinand von Bulgarien, der Ich in Coburg befindet, sei plötzlich geisteskrank geworden. Er be- xmpte, den großen Krieg gewonnen zu haben und Herr der Welt zu ein. Jeden Tag halt« er einen großen Empfang seiner gesamten Dienerschaft ab, die die von ihm unterworfenen Fürsten darstellen wüsten. Die obrrschlefische Frage ist weder eine deutsch-polnische Angelegenheit, noch eine Frage der Auslegung des Friedens vertrages, sondern das Symbol einer weltwirtschaftlichen Aus einandersetzung von der höchsten politischen Tragweite. Gewöhn lich wird die Frage so gestellt: Coll Deutschland dauernd so geschwächt werden, daß es überhaupt keine Wiedergutmachung leisten, ja wirtschaftlich kaum existieren kann, d. h. soll der Zustand dauernden Kriegs nach dem Kriege bis .zu unserer gänzlichen Zer stückelung ausrechlcrhalten werden. Also die Llemcnceaujche These! Wer die Frage so stellt, betrachtet den gegenwärtigen Kamps als eine deutsch-französische Auseinandersetzung. Aber diese Fragestellung ist zu eng. Nichtig gestellt lautet sie: soll durch die französische Vergewaltigung Deutschlands und die Stär kung der französischen Gefolgstaaten von Warschau und Prag die französische Alleinherrschaft auf dem Kontinent errichtet und ver ewigt werden und England auf seine Insel und sein Kolonialreich verwiesen werden, wobei sich Frankreich Vorbehalt, in dem non ihm angenommenen kommenden Machtkampf zwischen den See mächten sein Gewicht nach Gunst und Vorteil in die Wagschals zu werfen. Und wirtschaftlich gesprochen: soll Frankreich durch den Besitz der Saar- und Lothringer Gruben, durch dir Kontrolle des Nuhrgebieles und durch die Ausbeutung Oberschlesiens zum mächtigsten Industriestaat unserer Hemisphäre werden und damit dem englischen Handel einen schwersten Stoß versetzen. So be trachtet, erkennt man, daß Oberschlesien u n d die Sanktionen ein Zusammengehöriges sind und daß die Pariser Konferenz ems Etappe in der Entscheidung der künftigen Schicksale der Welt gewesen ist; ein Kampf, in dem es kein Kompromiß geben konnte, wenn man von einzelnen kleineren Höflichkeikskonzessionen Suva absiehi. Die Frage schließt also den Frieden der Welk für absehbare Zeit in sich. Daraus ergibt sich, daß eine Nicht einigung notwendig zu einem Bruch führen muß, der in ebenso absehbarer Zeit die Pforten des Ianuslcmpe's erneut ge öffnet hätte. Hieraus ergab sich, daß, wenn der Völkerbund-gedanke über haupt ernsthaft genommen werden will, die Angelegrnheit früher oder später den Völkerbund beschäftigen mußte. «Wenn," so sagt der Artikel Io des Lovsnanks, «zwischen Bundes mitgliedern eine Streitfrage entsteht, die zu einem Bruch kühlen könnte, und diese nicht der Schiedsgerichtsbarkeit unterbreitet wird, so ist sie vor Len Rat des Völkerbundes zu bringen." Nach dem Versailler Vertrag ist die Grenzziehung zwischen Deutschland und Polen Aufgabe des Obersten Rats der Alliierten, und es wer den vermutlich schließlich als eine Sache des Prestiges die Alliier ten Liese Grenze auch ziehen. Da sie sich aber von vornherein dahin geeinigt haben, sie entsprechend dem Gutachten des Völk erbundraks zu ziehen, so ist die Entscheidung -er interalliierten Premiers lediglich Form und Ausführung gewor den; aus dem Gutachten des Völkerbundraks wird Urteil und Entscheidung. Man scheint sich weiterhin dahin geeinigt zu haben, daß auch ein Mehrheitsvokum des Völkerbundraks angenommen werden soll; ein einhelliges Gutachten also nickt nötig ist. Das ist wohl in der Voraussicht geschehen, daß ein solches einhelliges Urteil nicht erzielbar sein wird, da Frankreich auch in diesem Gremium vermutlich nicht überzeugt werden kann. Das würde dann die Dinge auf den alten Stand bringen, was jedenfalls ver mieden werden soll. Die ernsteste Entscheidung, vor der die Welt zurzeit steht, ist also von Paris nach Genf verlegt »nd muß zur Probe werden, wieweit der Völ kerbund.zedanke die Weltpolilik beherrscht und wieweit sein gegen wär ti er Ausdruck, der Covenant, ein geeignetes Instrument darsteilt. Anscheinend handelt es sich allerdings nicht uin eine Anrufung des Rates zur Vermeidung eines Bruches, wie sie der Artikel 15 vorsieht. Man bezieht sich auf Artikel 11, Absatz S, wonach «sedes Bundcsmitglied das Recht hat, in freundschaftlicher Weise die Aufmerksamkeit der Bundesversammlung oder des Rakes auf jeden Umstand zu lenken, der von Einfluß auf die inter nationalen Beziehungen sein kann" (ich übersetze nach dem eng lischen Text, der für diesen Teil des Friedensvcrtrags maßgebend ist) «den Frieden oder das guie Einvernehmen zwischen den Nationen, von dem der Friede abhängt, zu stören droht." Aber auch das ist nebensächlich, und die Natur des Streits ist nicht nur in diesem Wortlaut hinreichend umschrieben, sondern sie liegt auch klar auf der Hand. Ueberdies ergibt sich aus der Haltung des amerikanischen Vertreters, ter jede Mitwirkung in der weiteren Behandlung der oberschleflschen Frage abgelehnt hat, weil Ame rika den Friedensvertrag nicht unterzeichnet, also auch mit dem Völkerbund nichts zu tun habe, daß das Forum definitiv auf den Völkerbund verschoben ist. Nun sagt der Artikel 11, Absatz 1 aber — und man kann nicht willkürlich diesen Artikel ouseinandercitzen —, daß jeder Krieg und jede Bedrohung mit Krieg, mag davon unmittelbar ein Bundesmitglied betroffen werden oder nicht, eine Angelegenheit des ganzen Bundes ist und daß dieser die zum wirksamen Schutz des Völkerfriedens geeig-