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Nummer 221—3». Iaftrg ÄachstMe Volkssettuns Dienstag, 21. September 1937 öch!lstl«NM!,r Dr«d«n.«^ Polkrftr. 17, 8«r«^ «Ml«. vou ««!<-,,vrick m» v«Uo,: B»chvr»I-r», ». v«rla, LH. ». ». WIiM, P-lNrstra», t7, gii», «,i», V-ftsch«: «». l«S, v-»t: StadtbaM vr-tx» «7«7 «rsch<tM 0 xck »SqeilNch. MeeaMch« v-»i>g-pr«t» tz«ch Lr»»« »N,M « M « Vta. rrä-«l»-« 1.7»r dltrch u« v«r 1.7V olnlchtt,blich V-I«I»rno»«l»i'»-aebII-», »»jllglich »» Pf,. Poft.B«ft,llg,rd. M«z«l-Xr. 1V VtS-, E-nnaiind. ». g«stto,»«r. «, vl«. arb»st«ll»»g«, »Ulf«« IpLUftr«, «fM Woch, «, «tlaxs d„ schrlstNch »«!« v«rla, «Inzr«L»g<» f<t«. 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Ueber die Ursache des Zusammenstotzes verlautet, datz der eine Zug, ein D-Zug, wegen eines geringfügigen Schadens auf der Strecke anhalten mutzte, ohne jedoch am Zugende für das erforderliche Signal zu sorgen, so datz also der in einem Abstand von fünf Minuten folgende Personenzug auf ihn auf fahren mutzte. Zwei Wagen des haltenden Zuges wurden um geworfen und zwei weitere ineinander geschoben. Der Eisen bahnverkehr wurde durch Umsteigen aufrechtrrhaltcn und erlitt mehrstündige Verspätungen. Sorgen um den französischen Franken Weiteres Fallen erwartet. London, 21. Sept. Zur gestrigen Unterredung des fran zösischen Botschafters Corbln mit dem Ministerpräsidenten Ehamberlain berichtet „Daily Expreß", datz diese Unter redung auf Bitten des französischen Botschafters hin erfolgt sei. Gegenstand der Besprechung sei die schwierige Lage des französischen Franken gewesen. In unterrichteten Kreisen envarte man. datz der Franken auch weiterhin fallen werde. Seit Ausbruch der neuen Frankenkrise stünden die Un terzeichnerstaaten des Dreier-Währungsabkommens in ständiger Verbindung. Der französische Botsclmfter habe gestern Chamber lain bestimmte Vorschläge bezüglich der Währungsfrage des Franken vorgelegt, Uber deren Inhalt allerdings noch nichts bekannt sei. Große Hochwasserschaden ln Oberltallen Zwei Todesopfer. Mailand, 21. Sept. Das Hochwasser in Oberitalien hat weitere Opfer gefordert und neue grotze Sachschäden ange richtet. In Como ist der See über die Ufer getreten und hat den Cavour-Platz überschwemmt. Durch das Hochwasser des Iseo-Sees wurden mehrere Ortschaften überflutet. Eine Spin nerei mutzte ihren Betrieb cinstcllen, weil die im Kester und Erdgeschoß liegenden Fabrikräume unter Wasser stehen. Wäh rend eines Gewitters kamen auf der Stratze von Mailand nach Como zwei Personen ums Leben. An mehreren Orten in der Lombardei richteten Hagelschläge grotze Verwüstungen an. In Südtirol haben sich verschiedene Erdrutsche er eignet. Auf einigen Gebirgsstrassen mar der Verkehr zeitweise gestört. In der Briania verschüttete eine Mure bei Carate die Eisenbahnstrecke nach Monza. Schwerer japanischer Lustangriff auf Kanion Schanghai, 21. Sept. (Ostasiendienst des DNB.) Die südchinesische Stadt Kanton erlebte am Dienstag morgen den bisher schwersten Luftangriff. Etwa 3g japanische Flugzeuge warfen trotz starker chinesischer Abwehr zahlreiche Bomben ab. Japaner bedrohen die Provinz Sulyuan Der Rückzug der chinesischen Truppen in Gefahr Tokio, 21. September. fOstasiendienst des DNB.) Der in der Provinz Schansi operierende japanische Heeresteil meldet die Einnahme von Shakukow, rund 60 Kilometer westlich von Fengcheng. Der genannte Ort gilt als wichtige Schlüssel stellung an der Grossen Mauer und beherrscht die innermongolische Ebene zwischen der Groben Mauer und der Hauptstadt der Provinz Suiynan. Kweisul. Die japanischen Truppen erhalten damit die Möglichkeit, den Rückzug der in der Provinz Suiyuan stehenden chinesischen Formationen ab- zuschnciden. Weiterer Vormarsch an der Murlen-Front Der nationale Heeresbericht vom Montag Salamanca, 21. September. Im nationalspanischen Hee resbericht vom Montag heitzt es: Asturien-Front: An der Ostfront setzten unsere Truppen trotz des schlechten Wetters und eines wolkenbruchartigen Regens ihren Vormarsch fort und besetzten im Südosten der wichtigen Straßenkreuzung von Nibadesclla zahlreiche Ortschaften. Zur Stunde dieses Heeres berichtes dauert der Vormarsch der nationalen Truppen an. Der feindliche Widerstand wurde überall unter starnen Ver lusten für den Gegner gebrochen. Das erbeutete Kriegsmaterial ist umfangreich. Auch die Zahl der Gefangenen und der zu den Nationalen übe'rgelaufenen Milizen ist beträchtlich. — An der Westfront Infanterie- und Artlsteriefeuer. — Leon: Trotz des schlechten Wetters und mehrerer Gegenangriffe des Feindes gingen unsere Truppen weiter vor und besetzten u. a. die gesamte Bergkette von Aguila. — Madrid: Der Gegner griff in der Universitätsstadt dreimal unsere Stellungen beim landwirtschaftlichen Institut an und wurde zurückgeschlagen. — Südarmee: An der Cordoba-Front wurden Gegen angriffe des Feindes mit starken Verlusten für ihn abgewiesen. Immer wieder Hinrichtungen in Sowjetrußland Venickschutz für 20 Elsenbahnangestellte. Moskau, 21. Sept. Die Kette der Hinrichtungen im bol schewistischen „Paradies" reiht nicht ab. So berichtet jetzt wie der die fernöstliche Zeitung „Tichoonkeanskaja Swesda", datz 20 Etsenbahnangestestte in Worofchilow-Uffurijssk wegen terroristi scher Akte gegen leitende Persönlichkeiten der Sowjetmacht und wegen „Spionageaufträgen" erschossen worden seien. Ein an deres Vlatt wieder verzeichnet sechs Todesurteile, die In Kol- juschkino gegen eine „konterrevolutionäre Schädlitzgsbande" aus gesprochen worden seien. Der „Ural-Arbeiter" berichtet über einen Prozeh gegen leitende Funktionäre der Stadtverwaltung von Tagst, wobei die Angeklagten mit Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren daoongekommen seien. Dem „Charkowskij Rabat- schij" zufolge wurden in Kupjansk wegen „landwirtschaftlicher Schädlingstätigkeit" drei Todesurteile gefällt. Unter den Er schossenen befindet sich der Bezirksparteisekretär und der Vor sitzende des Vezirksvoslzugsausschusses. Zwei Direktoren der Maschinentraktorenstation kommen auf zehn Jahre hinter schwedische Gardinen. Toste Vorgänge müssen sich der Moskauer ...Komsomols- kaja Prawda" zufolge in der jungkommunistischen Organisation dos Asow- und Schwarz-Mcer-Gebictcs ereignet haben. Im Laufe des Sommers habe es dort auf dem Posten des ersten Komsomol-Sekretärs nacheinander drei Absetzungen gegeben. Erwünschte Begegnungen französischer und deutscher Jugend Paris, 21. September. In Avallon ist das deutsch-franzö sische Studentenlager, das am 10. September begonnen wurde und einen autzerordentlich erfolgreichen Verlauf gcuommcn hatte, beendet worden. Die Mannschaften trennten sich mit dem Entschluß, die Begegnungen zwischen der deutscken und fran zösischen Jugend künftig mit asten Kräften zu fördern und in ihr festes Programm auszunchmen. SteuerbegünstfgterÄeuhausbesitz ln der Landwirtschaft Für die Durchführung des Grundsteuergesctzcs ist ein neuer Ersatz des Reichsfinanz- und des Rcichsinnenministers ergangen, der u. a. den st e u e r b e g ü n st i g t c n Neuhaus, besitz innerhalb des land- und forstwirtschaftlichen Vermögens behandelt Die Befrciungsvorschriften nach dem Realsteucr- senkungsgesetz sind grundsätzlich auch auf Wohngebäude an wendbar, die zu land- und forstwirtschaftlichen Betrieben ge hören. Die Steuerbefreiung gilt jedoch nur insoweit, als der Neubau eine Erhöhung der Steuer zur Folge haben würde. Die Vergünstigungen für den mittleren und neuesten Neuhausbesitz sind auch in das neue Grundsteuerrccht übernommen worden. Sie gelten dort jedoch nicht für Wohnungsneubauten in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. Wie der neue Erlass betont, bedeutet diese Einschränkung keineswegs, datz die Steuerbefreiungen für derartige Wohnungsneubaulen ausgeschlossen sein sollen. Für sie gilt vielmehr eine Sonder rege l u n g. Es ist ohne weiteres möglich, den Betrieb in einen steuerbegünstigten und einen nichtstenerbcgünstigten Teil zu zerlegen. Letzterer wäre nach den allgemeinen Vorschriften zur Grundsteuer heranzuziehen, während für den steuerbegün stigten Teil, das Wohngebäude des Betriebsinhabers, die Son- dervorschristen der ZS 56 und 57 des Grundsteucrgesetzes anzu wenden wären. Für die steuerbegiinstigtcn Wohnungsneubanten ln land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, die erst ab 1. April 1938 oder später in die halbe Gcmeindegrundstcuerpflicht ein treten würden, haben die Gemeinden einen besonderen Hundert satz festzusetzen. Rückfahrkarten auch für Soldaten Der Reichsverkehrsminister hat eine neue Verordnung zum Milltärtarlk für Eisenbahnen erlassen, deren interessanteste Neuerung die Einführung von Rückfahrkarten auch im Militärtarif, der sogenannten „Mtlitärdoppelkarten", darstellt. Während die Militärfahrkarten sür einfache Fahrt vier Tage gelten, beträgt die Geltungsdauer der Militärdoppel- Karten einen Monat. Auf Militärfahrkarten sür einfache Fahrt kann die Fahrt einmal unterbrochen werden, aus Milstärdoppel karten je einmal auf Hin- und Rückfahrt. Die Schweiz und Spanien Die Rede des Führers und Reichskanzlers zum Ab schluß des Parteikongresses in Nürnberg ist in der Schwei» sehr viel beachtet worden. Da die spanische Frage zur Zeit stark in die Innenpolitik der Eidgenossenschaft hereinsptelt, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit vor allem auch auf jenen Teil der Rede, der der Stellungnahme Deutschlands gegenüber den Borgängen in Spanien gewidmet war. Tat sächlich ist die überwiegende Mehrheit des Schweizer Volke» der lleberzeugung, datz die entscheidende Auseinander setzung zwischen dem nationalen Spanien und dem Bolsche wismus zur bedingungslosen Kapitulation der Bundes genossen Moskaus führen mutz, wenn Europa vor einer neuen großen Gefahr aus dem Siidwesten des Kontinents befreit werden soll. Nur eine freilich sehr aktive Minder heit von Marxisten, Kommunisten und einigen linksbürger lichen Gruppen besorgt die Geschäfte des bolschewistischen Valencia-Ausschusses und schreckt dabei nicht vor den übelsten Kampfmethoden zurück. Dabei bleibt man gegen über der maßlos-gewalttätigen Opposition der Bolsche wisten aller Schattierungen hinsichtlich der Spanien-Politik des Bundesrates duldsam und unentschlossen. Gerade aus dem Munde nationalbewutzter Schweizer konnte man in diesen Tagen hören, wie berechtigt die Feststellungen sind über die auffallende Hilflosigkeit und Schwäche gegenüber der bolschewistischen Gefahr. Seit einigen Wochen hat von marxistisch-kommu nistischer Seite ein Generalangriff gegen die Berner Negie rung, insbesondere gegen Bundespräsident Alotta, Vor steher des für Außenpolitik zuständigen Politischen De partements, eingesetzt. Der Rücktritt des Bundesrats Motta soll erzwungen werden. Weil der Bundesrat in offizielle Beziehungen mit dem Vertreter der nationalspa nischen Regierung in Bern, Toca, unterhält, ihm das Recht des chiffrierten Depeschendienstes und den Gebrauch des ci) (Loi-p8-cliploinatiquo)-Schildcs an seinem Kraftwagen zugebilligt hat, erlauben sich die rote» Blätter persönliche Beschimpfungen und Verdächtigungen des Bundespräsiden ten, dessen außenpolitische Linie in der spanischen Frage stets im Einklang mit der einstimmigen Haltung der ge samten Negierung stand. Die Zugeständnisse an Toca, früher Sekretär der spanischen Geiandtschaft in der Bundes hauptstadt, haben nicht die Wirkung einer diplomatischen Anerkennung der nationalen Negierung in Burgos. Sie bedeuten lediglich, datz die schweizerische Negierung in Würdigung der tatsächlichen Verhältnisse in der Lage ist, die Interessen der zahlreichen, im nationalen Spanien wohnenden Schweizer am wirksamsten zn schützen. Für die Spanien-Schweizer ist der Vertrauensmann des Generals Franco in Bern von größter Bedeutung, zumal die nationalspanische Negierung über weit mehr als des spanischen Gebietes die Staatsgewalt ausüvt. Toca hat nicht nur Hunderte» von Schweizern die notwendigen Dokumente ausgestellt, damit sie ihre unter dem bolsche wistischen Terror vernichtete Existenz wieder aufbauen, oder in den befreiten Städten ihr Hab und Gut wieder zuriickerhalten konnten, sondern auch alle anderen not wendigen Erleichternngen gewährt. Im übrigen ist das Privateigentum von Schweizer Bürgern im nationalen Spanien völlig respektiert worden. In diesem Zusammen hangs ist bemerkenswert, datz sich die vor kurzem in Sara gossa versammelte Schweizer Kolonie an den Bundesrat gewandt und ihn gebeten hat, sofort die nationale Negie rung in Spanien anzuerkennen. In einer Denkschrift werden die Gründe erwähnt und daraus hingewiesen, daß das Leben im nationalen Spanien normal verlaufe. Seit einiger Zeit nehmen die gehässigen Kampf methoden der marxistisch-kommunistischen und linksbiirger- lichen Blätter in der Schweiz gegen Toca Formen an, die an die planmätzige Hetze gegen Wilhelm Eustloff erinnern. Bisher unbekannte Täter haben Wappenschild und Fahnen stange an den Biirornumen des nationalspanischen Ver treters in Bern gestohlen. Da die Marxisten im Trotzen Rat des Kantons Vern eine Interpellation eingebracht haben, die sich mit Toca beschäftigt, stellt eine schweizerisch» Zeitung u. a. fest: „Die Analogie zwischen der roten Hetz» gegen Gustloff vor zwei Jahren und der Hetze gegen Toca geht also weiter. Auch die Hetze gegen Gustloff kam nach der Vorbereitung durch die rote Presse und nach Beschmie- rung eines Wegweisers ins parlamentarische Stadium zu erst im Bündner Trotzen Rat, dann in den eidgenössischen Räten. Soll die Analogie noch weitergeführt werden?* Im Gegensatz »um rotspanischen Gesandten in Bern hat sich Toca stets korrekt verhalten. Sehr schlechte Erfahrung dagegen hat die Schweiz mit dem Vertreter der Sowjet- Regierung im Jahre 1918 gemacht. Im Interesse der i» Rußland lebenden Schweizer haben damals die eidaenössk schen Behörden die „tatsächlichen Beziehungen" mit ihm aus genommen. Bei seinem Empfang im Bundeshaus gab er die Versicherung ab, datz sowohl er wie die Mitglieder seiner Mission sich selbstverständlich jeder bolschewistischen Propa ganda enthalten werde». Nach einiger Zeit mußte jedoch der Bundesrat die Beziehungen zur Sowjetdelegation ab- brechen und sie ausfordorn. die Schweiz zu verlaßen. Ihre