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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.02.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19190203012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1919020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1919020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-03
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
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Morgen - Ausgabe "" r.lpzlg »»» -v.r»n. !w<Im«l ««glich <VEzvFSPkE»S, I>« ^ailt ««drachi »»naUich M. -Lü, »l«<i«I,Lhrlsl> -Nl. »wv >«l 4»dh»>«c monatll» »«. 2M d»r<d u»l«« aitwärilgrn Filiale» ia« -aa« geviochl monatlich M- LLS. vier««!' i«h«liD tll. 7HU durch dl» Poft in»«rdold Deoiichiand« S»s«m«.ÄolLad» «oilat ich M. 2.7,. vlerl«>läkrlich 2N. 8L^>: Moraen-Lvlg-de M. 1,/L 4ld»nd-Ao«gad» W. 1,00. SoonI,g«.Au«gad» M t'.og monatlich <aarichlt«ftllch P»lld«st»ll,«düdri- „ L>aj»:»»«»«r Morgen-Brigad« > > P«., Adead-Baigad« >0 Vl- cl<,nr>fschriülei«er: Dr. Erich Everest. Le<o«ia. hmrdels-IeUuns /UntsbUüL des Rates und des pollzeüuntes der Stadt Leipzig US. Jahrgang Anzeigenpreis: ' Anzeiger o. Sedtrden im amll. Lei, dl« Aolonelzeil« 8V -Ps^ ,»«». »5 Ps: L«l>erang«zu1chl->a -'3».: klein« Anzeigen dl« Kolon«!,«»« 30 Vf» »a«»Sct- l> Pf. Pa^Iernolzolchlag: Aeder 200 H«tl«» Amfaaa 5V Kd. "der 300 Zellen: 5V»,. iS,<chd!l«an,«laen ml« Pladoorichriit«, :m Prelle erd»!»:. Plag and Dalenoorlchriii ohne P«rblrdll»k«L Betlagen <S«iamIaafiagi -ii. da« T»al«nd aallchl. voftgedirr. A«r»j»r«ch-A»ichiu i Ar. 14 !1L I41S« und l«il,l. — V»l!lch»z,d,nt«/AL iechrillleilang und SrIchLtItil«»» 3»hon»itgalle Verlag: Dr. Reinstoid K Co.. Leipzig. Mon*ag. den Z. Februar Nr. 57 Die sächsischen NMonKlWahlen IvlS Entspannung der Lage in Bremen Ein WaffenstUlstandsabkommea Vre men, L Februar. (Drahltericht.) Zwischen der Division Gcrsienberg und der Rcgicrung rou Bremen ist bis Sonntag nachts 12 Uhr Wasseustillstaud geschlossen. Inzwischen werden mit B<rüu Verhandlungen gepf ogcn. Gemäß der am 2. Februar 3 Uhr morgen- erziellen Vereinbarung Pad die BvlkSbeauftragtea Bremen« bereit, auf V klangen der Reiä-crcgicrung zurückzutrelea. Die bewasfueie Arbeiter schaft Bremens ist bereit, an den KorpSfoldaiearat des 9. Armee- krrrS alle Waffen und Mvuuion abzuliefern. Ter Soldaten rat ErohhamburxS sowie der KorpSso daleurat des 9. Armeekorps ver bürgen sich for die Durchführung der Eniwafsnung und für die Wieder herstellung gecrdncter Zustande in Bremen. D e MehrheitssoMlisteu BrciveuS mrd sämtliche Dcrmitllcr erbitten von der Rcichlregicr mg die sofortige Zurückziehung der Division Gerstenvcrg, da deren Aufgabe erfüllt ist. Die Division Gcrsienberg erklärt, im Lau e dcS 2. Februar iu die SkaLt Bremen und in Hemel ngcn nlchl einzumarschieren, falls dein Truppenzug von außen nach Bremen er- Scherdemann für die Beseitigung der A.- und S.-Räte X Berlin, 2. Februar. (Drohkbericht unserer Ber liner vchrif tleitu ng.) Der Vmusdcauftragte Scheide mann Hal sich heute gegenüber einem Preßvcrtrcter geäußert: Die Natio- u a t o c r > a m u» t u n g, dre am 6. Feoruar ia Weimar zusrmmentr. t.u Dlro, ist nach dem freiesten Wahlrecht, das überhaupt entstielt, zusammen- geictzi. Dadurch iu sie für feden Demok.aten zum unverfälschten Ausdruck der VolkSmeinuug geworüeu, die uubedia^t rejpck tieri wer en muß. Kei ec Partei .n Deu.schlanL ist es bis jetzt »m- gcfaren, Mesen Ausdruck des Bockswiueas za bemängeln, außer Leu Unabhängigen, die den Versuch machen, auf dem Wege über die A.- und S.-Räte die 2latioaaloersammhzng von vornherein z« d.Skrc- dlticren. Ihre Leute sagen eS, die am Freitag i» Berlin die A.- an> S.-Aut« Grotzberlms gegen die Rat«onaloer,ammluug scharf mael^m. Wir habe» iu den sozmüsiischeu vrgaaisaltonc«, in den Gewert- ichaften, seit lungea Zahczchnleu d« be.ufeueu Dert.cker der Ar ve.ter,chaft, uno si« üben laugst alle die FuniAio.cn aas, die deu Ar- delterräte» zufallea t^nulru. a>je Eoldatenräte, w!e sie am Ro- vcmbrr insoige des militärischen Zassnime-rbrucheS e»t,laude», vielleicht sogar notwcrwlg wurden und ia der ersten Zeit der Aeool ton auch mancherlei AneruennenswerteS geleistet h den, ,md aber schon heute iu Deutschland nahezu gegenstandslos. Unsere Arm-e ist bis aus einen geringen Bruchteil demobilisiert, die Soldaten sind wieder za Burgern geworden und können als Staatsbürger wie olle anderen ihre politischen Rechte vertreten. Was sich heur« noch Ssllalcnrat nennt, hak vielfach keinerlei Formationen mehr hinter sich» die er vertreten Kaan. So z. B. habe» wi. ei en Zea- tralrut der O, front, aber die Osifcout existiert aiq-t mehr. Wir huoen eine große Anzahl von Räte» la Berlin, aber wo sind die Trupp,.», die si« vertrete»? Dieser Zustand Kanu u »möglich ar». - dauer«:. Wenn sich die R tionaiversamml:ng üder den Lyaraktcr LcS neu za sch ffrndcn Volks Heeres schlaf ,g gemacht hat, werd.» in diezem Volkcheere Einrichtanaen vorgeseyea sein, die deu Solrat.a die Rechte geben, auf die Pc als Bürger e.aeS deutschen Freistaates Auspruc.) cr.-ebc» kennen. Di« allen Eoldatenräte, Ucocr- b'ciosel des verschwundenen HeereS, sind vollkommen über flüssig geworden. 2H.« Beseitigung wird auch schon au« Wirts ä) östlich en Granden zur oringeabeu Rotwes- digkeit. Dies« angebliche «Lrruugeaschaft" der Revolution, da! Rüt:,yst<ml, koiiLl jeden Lag viele H nderttausende. Zeder der zuht- lo>en Räte, glc«u-v»ci, ob cs sich um einen Arvcitcr- ooer «i^en Eol- datcnrat handelt, bezieht recht hohe Tagegelder. Allein der Räte kongreß am 12. Januar hat '« MiUion Mark gskostct, und SaS in einer Z it, wo Deutschland reden Pennig achten majz, den eS a.r:gibr. Wi. woücn den Mitgliedern der A.- und E.-Aäke, die aus eh-licyste.' UcbeiZLuguno, nach v«>>et« Kräfte» bemüht gewe,en sind, den Zirtere i«u der R völ !io.« zu dienen, nicht nahe rcten, a^ec gerade sie werden z l- gib » müssrn, daß doch sehr viele fragwürdige G-st alten ia den W- und E.-Aüt«n aufgetaacht sind, von denen keiu Mensch gi- wu,zt h t. von wannen sie gekommen sind und wo sie chre Tale t.', großen An fug zu verüben, erworben h^den. Eü^ «nutz gar,z off n »ursges.,rochen werden, daß viArrortL Sic A.- und S.-Rak: eure ge radezu gemeingefährliche Wirksamkeit eirifaltet haoen. Darüber können aüe Rcichsämter, nicht zuletzt das Reichs- erähruugSamt, mit Best^rele» aufsa ten. 3» einer rroa- luti)» rcn uebergangäzcit käm en die A.- uud S-Räte inauche:- lei N.ch .cheS l isten. R^ch dieser Ueoerga gSzcit, die für uuS mit d m Zusammeutrckrn der Rationalrc.sainmluug alS beeud-.t ongeschrnen werden Kaan, werden die Arbeiter- und Solsateurät.- zu DrcmSoorrichtungcu und kostspieligen Hinder nissen in dr össentlichen Verwaltung. W,r scheu in L:r Ra- llonaioersammlung, die ihren Zvscmmeuirikl irnd ihre Zu- sommen-ehung der Revolution verdankt, das einzige Mittel, ur.r ein neues Deulschlaud aofzubaucn. D e Nraklionöre sind ia lächerlich kleincr Zahl in sie eincezogeu. D!e Sozialdemol ritie Hal eine gewalt ge Zahl errcicht wi« nie vorher. Geg.n uns und uns rc sozia ist.sch' Ucderzcugung Kan« kein Entschluß gefaßt werden, dos heißt, daß das neue Deulschland iu vSlligcr Abkehr von allen militärischen und imperialistische» Zielen aufgebaut werd:» wird. Wir w rdea den allen Mil tariSmuS d r großen fleh^a , a Heere ebenso ablshnen, wi« den neuen der SoldalearÄ. als pol.tischc Znstanz.n Der Bolschewismus Hal onS gelehrt, daß ia dem auKdrück- l chcn Bc.onen de« Soldatenel meule« die Gefahr eine« neue«, Imperialismus stcckt, der zu den kriegerischen Verwicklungen führe» maß, mit denen dl« Sowjetrepublik seht unseren Osten bedroht. D e wahre Demokratie fragt «richt «ach dem Rock, den jemand trägt, and lehnt dah r di« Diktatur und Bevorrechtigung irgendeiner Klasse entschiede» ab. Wir Sozial sten stehen nnd fallen mit der von un« sofort nach dem 9. November geforderten Naiiona Versammlung, dcr die Regierung ihr« Mandate zar D rfü^ung stellen wird, und die dl« alle!» berechtigte B.rtrei»ag des dealschen VolkcS se » muß. Der Münchner Arbeiterrat droht mit Sewnll Mönchen, 2. Februar. tDrohlbericht.) In der gestrigen Sitzung des Münchener ArbelterrateS wurde laut «Abend- zeilu-ig. mit voller Bestimmtheit angekündigk, dah, wenn die ASle folgt. Der Stadtkommandansur Bremen wird eine Kontrolle beigerrd- net, die die Vcriündung mit dcr Division Gcrsienbcrg ausrecht erhäü. Lampt vom Zentrarat und Leulnant non Pcihelwitz, lehlcrer als Ver reter der Division Ecrstenderg, überbringen dieses Abkommen der RcichSregrerung. Kerne HNfe au« Hamburg Hamburg, 2. Februar. <E i g. D ra h t b e r I ch t.) Dis gesten« von der Klemen rrdikaiea Zufssismshrhcit des ArbeirsrratrS beschlossene so fortig« Bewaffnung dcr Hamburger Arbeiterschaft ist bis zur Stunde noch nicht durchgeführt worden. Sie dürfte auch n'chk viel Aussicht auf Verivirkl'chung haben, da di« gewaltige Mehrheit dr Arbeiterschaft jede Gervattlätigkeik verabscheut und gegen di e D e w a f f n u n g ist. In den Arbeitervierteln herrscht vollkommene Ruhs. Aus der angedrchren Mobilmachung Les 9. Armeekorps kann schon deshalb nichts werden, weil die-Truppen nicht daran denken, sich nach Bremen goz-rn d e RegierungÄs,vision schicken zu lassen. Das beweisen auch di« Vorgänge in Itzehoe und Bahrenfeld bei Aliona bei den FelLarliller errgimentcrn Nr. 9 und Rr. 20, wo die Eoldatenräte abgescht worden sind, als sie versuchten, die Mannschaften zu über reden, sich nach Bremen senden zu lasten. beseitigk würden, eine zweite gewaltsame Revolution unvermeidlich sei. Der Arbeiterrat Reuter erklärte, wenn die Räte an die Wand gedrückt würden, werde die Politik der Straße zu ihrem Rechte kommen und der Generalstreik erklärt werden. Minister Unterleilner erklärte, nur durch intensive politische Arbeit konnten wir zu einem Neubau gelangen. Die Räte sollten aber da die gesunde Grundlage bilden, die ganze Regierungsgewalt komme ihnen nicht zu. Ankunft von Negierungstruppen in Weimar Weimar. 2. Februar. (Eig. D r ah l be r i ch k.) Während lm Sanse her l tz , Tage bereits starke Lrnppea Iafaakerl« hier eck« gc'rosfrn u.w .n dl ciunir und dl'ngegend ur-kergebcacht worben stad, rückten heute stc-Le Lbtciluagen Artillerle hier er». Die Eis- re« sc »ach Weimar ist >e«l gestern unksr sehr scharfe Aoa- trolle gesiellk u rb außcro.deutlich erschwert. Ebenfo ist da ch «ins» sia.kcu Lruppoukordon die Stabt i» weitem Umlueise adgeschiosseu »ab ebenfalls »ar gegen bchürdlichea PaßauSweiS erreichbar. Eise »ach, 2. Februar. (Eig. D r a h t d e r i ch t.) Gegen d'rr Regierung Coert-SchelStManu richtet sich ein Beschlrß der ge>e.n hier zasammesgelrcteneu Solbakenräts deS 11. uud 15. Armeekorps, «n dem mit 62 gegen b2 Stimmen beschlossen w robc, einen Schutz der Rak o a.- versam«r«iang in Weimar und somit eine Unle stützang der jetzigen Re- gierung durch die den genannten Armeekorps angehörigen Truppe» nicht z l gewahrem «gleichzeitig sprach man srch gegeu die Herbei»,ol^ng vo.« Gardckcuppcu nach Weimar an:'. Die Irebeomilkclnng LcS BeschlastiS an den Oberbefehlshaber Rosäe in Berlin verhinderten die Unab hängigen durch Bcießuag des TelegrophenamloL, das n «n- mchr unter ihrer Kont olle sieht. (ES l>anbell sich offenbar um den be reits in unse er SonalagmorgenanSgabr erwlh len spar.akibischc» Puls h gegen daS bchcuacher Postamt. Die Schriftäg.) * » Weimar, 2. Februar. (Eigener D r ah k b e c i ch t.) Der Ausschuß der Bürüerschaft Hal folgende Entschließung an den Bolksbeauflrag.en Eberl nach Berlin drahtlich übermittelt: Der vcrsorumclle Ausschuß dcr 2>.»rgersct)afk Weimars crhossk un bedingte Durchführung der Verordnung vom 18. aanuar über Wiederherstellung der K o m m a n d o g e w o l t in dcr Armee, Rcichcen'.heit, Grenzschutz, innere Ordnung, und fordert gebieterisch e.n neues Heer voll Zucht und Schlagfertigkeit. (-ine nsrrs Sy^t-laknsaeitkorr? X Berlin, 2. Februar. (Draht bericht unserer Der- llner S H r if k 1 r«l v n g.) Ls »uchr n sich die Ar-zeiHe», boß die S p a r t ah nS l c ul c cinc neue Aktion plane». Wie die Zig." miiieill, sicht an dcr Spitze dcr neuen DcmcgiN'g der biS1)crigc KA- iuSm ck stsr Adolf Hoffma n n. Er soll kü. stich ein« geheime Sitzung geleitet hebe»«, die sic, mit dcr Togesordnung oefaßle: Ilu- bsdinglc Ausrechrerhalicng Les Rü.csysiemS. Bekannte Fuhr.r drr Spar- iol.usbcwrxuAg so.cn »all- Braunschweig uud Wilhelmshaven geschickt worden, um di« Anhänger z» oroosisiere» und nach Berlin -u bringen. Heule soten di« «ntscheidcnder, Bcschiüste ossafst wsoden. Als AuSbruchSlog der neuen kommunistischen und bolschewistisch:» Al'.iiun wird der 6. Februar bezeichnet. Es wbd ferner bchouptct, daß die Komnulnisieu m Berlin über gewaltige Waffealogcr verfüge». §-nar?-chnos >n Dirffeldors Düsseldorf, ?. Februar. iDrahtberichi.) Die Slidtverwaitung rtchreie einen vsfenllichen Aufruf on die Bürgerschaft, in dem über die städtische Finanzlage ausgesührt wird: De Gesamt einnahmen der Sladt betrugen !m Jahre 1916 rund 20 Millionen Mark, denen Ausgaben in gieicher Höhe gsgenüberstanbcn. Im Jahrs 19iO werden die Einnahmen aus naheliegenden Gründen erheblich zurück- gehen. Die Erhöhung der lausenden Ausgaben wird ein Mehr- bedürfniS von e.wa 30 Millionen ergeben. Der A.- und S.-Rat hak bShe, vereinnahmt vom Garnisonkommands rund IX Millionen, durch Abhebung aus der Eladtkosfe rund 650 000 il. Hierüber fehlen bisher Nachweise und Abrechnungen. Wie In Zukunft die Mittel für die Verwaisung beschafft werden sollen, ist ganz ungewiß, da die Reichsbank die Herausgabe weiterer Mit et ab- getehnt hat. Bei den heimischen Banken hat de Verwaltung Kredite in Höhe non 3010 Millionen Mark in Anspruch ge nommen. Diese Kredite stuf» in kurzem fällig. Ob auf ein« Ver längerung zu rechnen ist, ist bei den gegenwärtigen Verhältnissen sehr fraglich. Wie e ne Rückzahlung erfolgen soll, ist ganz unk ar. Dem Vernehmen nach beabsichtigt die gegenwärtig« Verwaltung die Ein ziehung der größeren Vermögen und die Erhebung von Steuern im Belragc des Vielfachen der bisherigen Steuern. Hierzu fehlen jedoch geseh.iche Grundlagen. Wir dürfen daher der Bürger- schäft die Mitteilung n cht vorenthalten, dah di« Finanzwlrtschaft unsere, früheren schönen Gemeinde vo« dem Zusammenbruch steht. Retten können uns nur Ordnung und Arbeit. Der Gesamteindruck aus Sachsen Rach den Meldungen, die uns in später Nachtstunde auS allen Teilen Sachsens zugegangcn sind, scheint der Wahltag überall ruhig verlaufen zu sein. Rur in Oschatz konnte nach einer Mit teilung nicht gewählt werden; cm: Ulnnenscbwodron soll, weil sie nicht mUwähien durste, die Wahlurnen weggenommen haben. Sichere Nachrichten darüber fehlen noch und wir geben deShalbsj die Meldung nur mit Vorbehalt wieder. Es ist uns gelungen^, eine große Zahl von Teilergebnissen telephonisch und telegraphisch heranzubekommen. Rach ihnen zu urteilen, scheint sich die Wahl-f beleiligung in demselben Prozentsatz wie bei den Wahlen zur Na-< tionalvcrjammlung zu bewegen. Hier und da sind wohl kleinck Verschiebungen zu verzeichnen. Rach dem ersten Eindruck, der natüctich noch nicht endgültig sein Kann, haben die Mehrheils-i sozialsten zugunsten der Unabhängigen an Stimmen eingebüß^! während sich die Deutsch-Demokraten gut behauptet, zum Teil' auch noch gewonnen haben. Allerdings wird man erst im Lauf» deS heutigen Tages klar sehen können. Das Erqedn s von Leipzig «cl. Für die Stadt Leipzig liegt das Ergebnis aus sämtliche» 23> Wahibezirkcn vor. ES bleibt hinsichtlich der Wahl« beteilig ung hinter dem Ergebnis der Wahlen zur National^ Versammlung zurück. Während bei dieser ä-18 977 gültige Stimme», abgegeben wurden, waren es gestern nur 292 917, also rund 46 008! weniger. D e Wahlbeteiligung sank daher von etwa 77 Prozent aus. 67 Prozent, war also ziemlich lau. Dagegen wurden rundl 15 000 Etnnmen mehr abgegeben als bei den Stadtverordnetcnwahlen^ was in der Hauptsache darauf zurückzusühren ist, daß der KretS d«> Wähler durch das Hinzukommen der Deutsch-Oesterreicher und d«»i Soldaten ein erweiterter war. Das StärkeverhältnlS d»»s Partei«» hat sich im ganzen wenig geändert. Wie bei de», Etadtverordnetenwahlen, so haben auch gestern wieder die Mehrh« lS-K sozlalisten eingebüßk (wenn auch nicht in den« gleichen Maße), and bet den bürgerlichen Parteien und den Unabhängigen ist ein kleiner G»» w nn zu verzeichnen. Nachfolgend stellen wir die Ergebnisse des Wahlen zur Volkskammer und „uc Nationalversammlung gegenüber^ Ls er hielten: ^-ikstlam.ner 1 -Wahl z. Ratl»aal»«tä Ltinrme» orvz. klimmen Proz. , Deutsche Demakralische Partei 96 094 32,8 109100 32.2« D.-utschnationLle Volkspartei 23 053 8,9 24 309 7,2' Zentrum 2 095 0,7 2 536 0,N Mehrheitsfozialistei: 37 872 12,9 57 969 17,12 Unabhängige 130 893 44,7 145 063 42L Ohne das genaue Gesamtergebnis der übrigen Städte und Ort schaften d:S Wahlkreises zu kennen, iägi sich schwer über die Verletzung der Mandate Sicheres sagen. Als wahrscheinlich :jt anzunehmen, daß d:s' Unabhängigen 9 und die Demokralen 7 Eltze erhallen werden. Von dc» lchlercn würden also als gewählt zu betrachten sein: Staatsmlnistcw Ni h sch k e - Leutzsch, Lehrer C la u s- Leipzig, Fa'oiikbrsitzer Beda-' Wurzen, Direktor 3och e n-Roßwein, Professor Dr. Barge-Leipzigs Verleger Dr. R s i n h o l d-Leip,;g und Dr. Menke-Glücke cs- Gaschwitz. Auf die Deutschnatzonalcn dürsten 3 und auf die Mehrbeits-, sozlalisten 5 btze entfallen. Doch muh, wi« gesagt, noch das Gesanrt- ergevnls abgekartet werd:». Schüetzlich sei noch erwähnt. Sah im Be zirk V/S3, «Sächsischer Hof' in L -Plagw'g. eine große Anzahl Stimm zettel (etwa 3st0) für ungültig erklärt wurden, weil st? nicht dre orn^fchriebene Größe von 9X12 cm sondern eine solche vo» 5.X 12cm '-atzen. Es honXlt sich mu mißlich um Stimmen, die aus di« Liste Lip'Niki lauteten. Aut dar Wahl.rgrbn s ha? der Vorgang, der mmcrhin zur Warnung d enen muß, keinerlei Einflug. Wir lasten wrnmehr die weiteren Ergebnisse Les Leipziger Wahlkreises folgen: Wahlkreis Leipzig Umgeb« "g von Leipzig. Leutzsch: Demokr. 1538. Deulschnat. 271, Christ!. Vpt. 9, Mehrheltssoz. 4dl. Unabh. 45S2. Morkklccbcrg und Oetzsch: Demokr 906, Deulschnak. 579, Ehr st!. Vpt. 4, Mehrkettsloz. 554, ünabh. 130l. DaunSdorf: Demokr. .'Hl Deurtzchnat. 53, Christi. Vpt. 0, MehrheltSlsz. 210, Unabh. 198 i. Lützschena: Demokr. 1/^. Deutschnat. 32, Christl. Vpt. 1, Mehrhertssoz. 11. Uno'oh. 282. sW'blbeteiligung 90 Prozent.) Ouasrütz: Dewokr. 36, Dcutschna«. 55. Christl. Vpt. 0, Mehrheitssoz. 42, Unabh. 240. (Wahlbetelsigung 74 Prozent.) Hänichcn: Demokr. 52, Deuischnat. 53, Chr.st!. Vpt. 0, Mehrheitssoz. 12, Unnbh. 305. Rückmcrsdorf: Demokr. 109. Deuischnat. 38, Christl. Vpt. 0, Mehrhs'tt- ssz. 19. Unabh. 168. Zöbigkcr: Demokr. 111, Deutsch»«!. 54, Christl. Vpt. 0, Mehrheitssoz. 15. Unabh. 290. Gaschwitz: Demokr. 237, Deuischnat. 13, Christl. Vpt. 0, Mehrheitssoz. 54. Unabh. 176. Grohfiädleln: Demokr. 103, Deuischnat. 16, Christ!. Vpt. 0, Mehrheitssoz. 41, Unabh. 186. Probstdeuben: Demokr. 250, Deutschnat. 3S, Christi. Dpt. 0, MehrheikS- soz. 0. Unabh. 154. Lus de» übrigen Bezirken. Borna (Stadt): Demokr 1750, Deutschnat. 674, Christi- Vpt. 21, Mehr st« tssoz. 648, Unabh. 1348. Frohburg: Demokr. 384, Deuischnat. 181. Christl. Vpk- Mehrheits soz. 428, Unabh. 599 ReaiS: Demokr. 293, Deutschnat. 77, Christl. Vpt- 0, Mehrheit«, soz. 95. Unabh. 357. Pegau. Demokr. S38. Deutschnat. 243, Christl. Vpt. 0, Mehrheitssoz. 203, Urvbh. 1492. Groitzsch: Demokr. 1241, Deutschnat. 1097, Lhristl. Vpt. i2, Mehrheit«- soz. 1210. Unabh. 2027. W»rz«n: Demokr. 2697, Deutschnat. 1093, Christl- Vpt 81, Mehrheit«, soz. 3344, Unabh. 4192.
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