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Morgen-Ausgabe „«»«rll^n HUK,»» >»« v«»« «evrech, «enerilch M. 2L», oierlel- ^d«II» «l.7»» »,,ch »I« V»ft I»««rbsk»v,»«<»I-n»« S«I«m»-<ri»«g«tz« «««« ^ M. »««klellMrU» M. LIL: m»rae» Be«,a»e M. l,7^ «. I^sta «,»» »«« A,»««d« M IM »»«NK» W,k««»-A»»«»b« N »veo» » Vb Haoptschrifiletter: Dr. Erich Sverih, Leipzig. ftnrtsblatt des Wirtes urrd des poUzeLainLes der Stahl Leidig Nr. 22 ' ------ Diensra^. den 14. Januar IIS. Jahrgang Anzeigenpreis: »W » 0ed»ide« Io ««tl. r»Il »14 «»tsnelzellß w Vi. ». „»» l>5, 1>>.: T4»«!SN,«;»Ich1^g: » g»: »leine Lnzeige, »<« Rnlnnelz»««» 'l-s., »Mioert« r> Papternslznlchlap: ,,«»«> roa Jene» u»s«»a zgx., n»,r F»> Zeilen: iv«^. »««»isieenieleen Mi! i« »>:«>!« erd»,,,. Platz an» vntenonrlchrlit »hn« VerdindllchketL 8eii,A<a: Trlamlnallap« m. 7.— »«» Laulen» ««eiche. vanaea-lar. Fernjprech-linichlnii Nr leesr, iees» ,n» ><ee>. — Paftlchecktzenl» 7W» e»rllllr>!,n, an» o'eschSN««»»,: 3°tz<n>»!»,aii« Nr.» Vertag: Dr. Relnbold K Lo> Leipzig. IMS Polnische Patrouillen bei Züllichau Züllicha u, 1Z. Januar. (Drahlber ichl.) Der Angriff gegen Kopuitz konnte wegen Uebcrlegcnheit brr Polen nicht weilergelragen werden. Dir kleine, von den Polen in Kopnitz eingcschlossene Besatzung (et waren S2er) Hai sich aber durch den po Nischen Ring durchgeschlagen. Di« deutschen Kräfte stehen nun aus der Linie Groß-Smoilen— Woynowa am Odra. Die Hauptmasse der Polen ist über Kopnitz hincmS mitgcsolgt. Polnisch« Patroaillen stithe» w «der bis in di« Gegend von Zülllchau vor. 2m Kreis« Zülllchau ist man nunmehr zur Gründung von Hetmolkomponien geschritten, die sich aus der ein heimischen Bevölkerung rekrutieren und felbfigewähtt« Offizier« za Führern haben. Pofen. 18. Januar. (Drahtberlcht.) General Dowbor-M«S- «ickl ist von dem obersten polnischen VolkSral zum Kommandie renden der polnischen Streitkräfte ernannt worden. Er ist dieser Loge mit seinem Siab aus Warschau hier elngetrossen. Der General stand früher in russischen Diensten, kapitulierte nach dem russi schen Zusammenbruch aber und trat dann in polnische Dienste. Ueber die derzeitige militärische Lage in Posen erfährt M. T B von polnischer Seite folgendes: 2m Abschnitt Hohensalza tst dt« Lage unverändert. 2m Abschnitt Znin baden polnische Abteilungen Ladischin und Schubin genommen. Znln ist von den pol- Nischen Truppen umzingelt; weiter« Kämpfe sind im Gang«. Aus Deutschen haben sich die polnischen Abteilungen unter dem Druck üLerlegener Kräfte zurückgezogen. — lieber dl« Log« um Brom- berg wird mitgcteilt. daß zurzeit kein Grund zu irgendwelcher Be unruhigung besteht. Di« Polen sind in Netzwald« «ingezogen, wäh rend die deutschen Truppen d«n Uebergang über den Kanal bei Netz- rvald« »och halten. Di« deutschen SlraUkrLfto halk» üta Ltul« Eivllo—Zielines—Netzdorf—Hopfengarten. , E n plrnalfcher Feldzug gegen Dresden? Dresden. IS. Januar. (Drahlbertcht »nferar Dresdner Schriftlettung.) Heut« vormittag wurde dem hiesiczen A.- und S.-Rat mlkgetelit, daß Soldaten, and besonders dis Artillerie in Pirna, einen Angriff auf Dresden wegen der Vorgänge am Freitag beschlossen hätten. Der A.- und S.-Ral tras seine Vorbereitungen und mobilisiert« di« Dresdner Garnison, dle nach Reick ousrückle, um Dresden vor eventuellen Angriffen zu schlitzen. Ob nun die Pirnaer von den Dresdner Vorsichtsmass regeln Wind bekommen hoben oder ob es sich überhaupt um «ine Mystifikation handelt, lief; sich bisher nicht feslskellen. Jedenfalls aber ist der Dresdner A.- und S.-Rai fest entschlossen, jedem An griff, von welcher Seile er auch kommt, mit aller Energie entgegen zu treten. Die Sicherung der A-ahrfrsihe';t Dr«Sd«u, 12. Januar. (Drahibrrllht.) Folgender Aufruf bet Gesamtministeriumt wird in ganz Sachsen öffentlich angeschlagen: An Sachsens Volk! Ave groben Parteien unseres Landes sind sich einig, bah dle von d«m deutschen Rälekongreß beschlossenen Wahlen zur Nationalversamm lung am 1V. 2an«ar durchznführcn sind. Demgemäß ist eL Aufgabe aller Behörden, die zur Durchführung erforderlichen Maßnahmen zu treffen und vorzusorgeu, daß sed« gewaltsam« Verhinderung der Wah'frelhcit unterbanden wird. Di« gesetzlichen Bestimmungen gebe» Gewähr, daß Personen, die die Wahlen behindern würde», sich strafbar macl-en. Die Regierung fordert die gesamt« Bevölkerung Sachsens auf, sich für die g«ordu«1« Durchführung de« Wahlen einzusetzc». DaS Gesamtminisienum. Buck. Fletßaer. Geyer. Gradnauer. Lipinski. Schwartz. Bekanntmachung 5b« Beschlagnahm« von Zeitungen, Zeitschriften and literarischen Erzeugnisten durch dea Arbeiter, und Soldalenrat Leipzig. Di« Beschlagnahm« von Zeitungen, Zeitschriften und sonstigen stterarischea Erzeuznisten wird nur von solchen beauftragten Personen ««geführt. die «in« besouder« Anweisung von «ine« d«r Vorsitzenden des engere, Ausschusses hier», habe». All« andere, Person«»», di« etwa solch« Handlung«, unternehm«», stab adzuweis«, und dem engeren Ausschuß Mitteilung zu mache». Arbeiter- und Soldat,nrat Leipzig SchSatn» Seger. Noch immer Schiebereien im Zeitungsviertel X Bersin, IS. Januar. (Drahtberlcht unserer Ber liner Schrlstieitung.) Während im Laufe des heutigen Tages, soweit bisher bekannt, überall Ruh« herrschte, und fich der Verkehr wie zu normalen Zeiten adwlckelt« — nur di« Stadt bahn verkehrte noch nicht — wurde nach Eintritt der Dun kelheit kurz nach 5 Uhr von Häusern in der Nähe des Hal leschen Tores und der Blücher st raße auf regierungs freundliche Patrouillen auch mit Maschinengewehren ae- schossen. Dle Straßenbahn snhr an den Haltestellen ohne An halten vorbei, auch am ReichälagSgedäude fuhr Li« Straßenbahn ohne Licht. Berlin, IS. Januar. (Drahtberlcht.) Schießereien, die sich am spülen Nachmittag aus allen Straßen des Zeitungs viertels entwickelten, legten der Regierung die Befürchtung nahe. Laß abermals ein spartakidischer Putsch aus den .Vor wärts' geplant sei. Um für alle Möglichkeiten gerüstet zu sein, wurden mehrer« Truppenabteilungen zur Verfügung gestellt, die sich in das «Vorwärts'-Gebäude begaben und da, wo es möglich war, dle Straßen absperrten. Was die ununterbrochene Schießerei anbeianat, ist man der Meinung, daß es sich um halbwüchsige Burschen handelt, die, durch Spartakiden ausgerüstet, noch im Besitz von Massen und Munition sind. Mehrer« Abteilungen von RegierungStruppen haben sich jetzt an klle Arbeit gemacht, das ganze Viertei zu durchsuchen. Die zu untersuchenden Häuser wer den besetzt, so daß jeder unerwünschte Zuzug unmöglich gem^'tt wird. Durch dir Razzia hofft die Regierung, nunmehr endlich in dem seit über «ine Woche gefährdeten Viertel der Stadl Ruhe und Ordnung zu schassen. In Erwartung des DemonstraklonSzuges der Mehrheits sozialisten halten um 2 Uhr nachmittags größere Menschenmengen sich Unter den Linden versammelt. Um 3 Uhr wurden plötzlich di« Zugänge nach beiden Seiten der Friedrichstraße ab gesperrt. Das Publikum wurde zurückgedrängt und schon knatterten Schüsse und alles suchte in den Häusern und ossenslehenden Läden Deckung. Von 3 bis 6 Uhr entwickelt« sich nun ein scharfes Feuergefecht. Die Spartakiden schossen von den Dächern der Friedrichstraße und Querstraßen, wo sie sich eingerostet hatten. Die Zugänge zum Zeitungsviertel waren mit Einbruch der Dunkelheit gesperrt. 3rrr Flucht der SpartaLussllhrer X Berlin, 12. Januar. (Drahtberlcht unserer Ber liner SchristleltungZ Ueber das Schicksal von E i ch- horn und Liebknecht ist der Regierung zurzeit nichts bekannt. Es wird aus dl« bezeichnend« Tatsache hingewiesen, daß gerade di« Drahtzieher der Sparlakusbewegung während der Kämpf« sich nicht in der Schützenlinie befunden haben, wohl aber eine groß« Anzahl lölähriger Burschen, die aus die Frage: .Was ist nach eurer Meinung Spartakus?' kein« Antwort geben konnten. Dle Unabhängigen Führer Ledebour und Dr. Meyer sind unter der.» Verdacht verhaslel worden, di« Ausstandsbewegung mit allen Mitteln organisiert und unterstützt zu l-abeu. Auch über das Schicksal dieser beiden Herren wird nach den bestehenden Gesehen entschieden werden, wie überhaupt die Regierung mit aller Entschiedenheit immer wieder betont, baß sie sich in jedem Fall streng an dl« bestehenden Gesetze hält und halten wird. Berlin, 18. Januar. (Drohiberichl.) Noch der .B. Z. am Mittag' hat der Kamps gegen die ai:S Berlin flüchtenden SpartakuS- leute gestern in Tempelbof unter Unbeteiligten Todesopfer ge fordert. Di« am Ningbahnyof Tempeihos postiert« Wach« halt« den Befehl erholten, von Berlin kommende Automobil« anzukalten and im Fost« der Weigerung auf si« zn schießen. Mehrer« Auto« kamen dem Befehl nicht nach, so doh die Posten von der Waffe Gebrauch machten. CS wurden hierbei durch abirrende Kugeln insgesamt sechs Menschen getötet. Erfolgreicher Kamps gegen die Plünderer X Berlin, 1Z. 2an»ar. <D r a h t b e r. unserer Berliner S ch r i f t l e i t u n g.) Ueber bi« Ausschreitungen im Stadt viertel am Schlesischen Bahnhof wird noch gemeldet: Am Sonn tag früh fuhr «in mit 36 Soldaten und Zivilist«« besetzter Lastkraftwagen vor daS HauS Drohe Frankfurter—Gäre Koxpensiratz« vor, wo sich daS Goldwarengeschäft von Freundlich befindet. Die Soldaten sprengten dl« herobgelasicne eiserne Rollwand mit Hand granaten und drangen durch di« zertrümmert« Skt-ausensterschclb« in daS Geschäft «in, wo sie Dotdwaren, Uf>rrn und Schmocksachen ein steckten. Während die Räuber in den Läden arbeite!«», standen mehrer« Spartakiden mit Gewehren Wache. Zwei Soldaten de« Sicher heitsdienstes, die iu einer Seitensiraye palrouillierten, eilen auf da« Krachen der Handgranaten herbei nnd wollten di« Einbrecher festnehmen. LS entspann sich «in Feu«rg«fecht, bei d«m di« Spartakiden di« beiden Soldaten tödlich verwundeten. Don« fuhren di« Räuber mit ihrer Bent« davon. Am KöOlner Platz wollt« «in« Spartakus- band« «in Textilwarengeschäft auSrauben. Lin« Patrouille von Fronttruppen eill« hinan« nnd schoß di« Plünderer üb«r den Haute». Zwei d«, Burtchen worden g«t-tet. zwei schwer ver letzt. Frrner wurden in der letzten Nacht durch Verbrecher da« Gold- Warengeschäft von Webesch, Grüner Weg LS, da« Zigarrengeschäft von Roschnick, AndreaSstroße 88, bi« Bäckerei von Klrschk«, AndreaS- strah« 88, und di« Bonbonfadrid Schänder» im selbe» Haus« vollständig autg« raubt. 2n der Villenkolonl« Grünewald warb«, in den beiden letzten Tag^n zehn räuberisch« Uedersäll« durch SpactakuS- geflndel gemeldet. Um dem Treibe» dieser lichtscheuen Element« zn steuern, ließ Oberst Reinhardt abend« und nacht« dl« Straße» revidiere». 2« zwei Lastwagen mit Mannschaften desetzl fahre» U> Abständ«n von LOO Metern voneinander durch di« Straßen Aus ein Signal hielten beide Fahrzeug«, di« Mannschaften sprangen heraus ,nö sperrten di« Straß« in voller Breit« ab. Aos d«n Anins d!«s«r Trupprn motzt« jedermann fiehenbleibe» and wurde dann von den Soldaten untersucht. Verdächtig« Person«», di« fich »lcht auSweisen koemte« oder ohne Waffenscheine der Kommandantur Waffe» d«t fich fühlte», wurden verhaftet. (Sl«h« auch Selk« st.) Ms Angestellten und die Sozialpolitik Von Gustav Schneider. Ein Grundrecht j'beS Staatsbürgers ist >aä VrreinlgungSrecht sKoasiliouSsieihclk). Sich zur W-chlnchmung gemeinsamer Wünsche und Forderungen zu Vereinen zusammenzuschließen, sollt« keinem Staats bürger verwehrt sein. Aber erst im Lcusc deS Krieges Ist der bekannt« tz 123 der Gewerbeordnung nach heftigem Widerstande endlich beseitigt worden, und auch sonst sohlte cS nicht an Bestrebungen, die BcreinigungS- fre hett durch alicr'xrnd geheime Abmachungen hinfällig zu machen. Solche Umgehungen klarer gesetzlicher Vorschriften dürfe» in der komm«, den Zeit nicht geduld.t werden. 3m Laufe der wirtschafksichen Entwickelung Ist das Dienstrechk der Angestellten allmählich aus einom Rechtsverhältnis zu einem Macht verhältnis umgcstalket worden. Der wirtschaftlich stärker« Unternehmer ist fast stelS In der Log«, d^m Angestellten seine BertragSbaöingungen auf- cuzwingen. Zwar hat der Angestellte doS Recht, den Vertrag abzulehneq oder anzunehmen, aber Hel dem großen Angebot von Arbeitskräften läßt ihm di« Sorg« um Lohn und Brot meist gar keine Wahl. Der .freie' ArbeSlSo rtrag, d-m wir jetzt angeblich haben, seht zu seiner Gülkigkett chen gleich stark« Parteien voraus, aber wer möchte behaupten wollen, daß diese Gleichheit zwischen einem Angestellten und einem Großbetrieb vor, Händen ist. Hier bedarf es deS AusbauS nach zwei Selten hin. Einmal don freiheitlichen Ausbau des Individuellen Angestelltenrechts, und zum anüercn Gewcchrleisiuirg der durch kollektiv« Vereinbarungen zwischen den Verbänden der Arbeitgeber und Arbeitnehmer getroffenen Abmachungen (Tar-fverträge osw.) durch dve Gesetzgebung. DaS Streben der Angestellten geht nach beamtenrnäßiger Sicherung ihrer Stellung. Si« werde» dazu gezwungen durch dle wirtschaftlichen und soziale» St-andcSansorderunge-u. Dt« Angestellten, zumal die Derh«»- rarctrn, find mit viel stärkeren Fesseln an den Ort ihrer Tätigkeit ge bunden und können ihn nicht so leicht wechseln. AuS allen diesen Gründ«« werden lang« Kündigungsfristen erstrebt, die aber wieder den Nachteil hcchrn, den Angestellten fcstzuhalten, wenn sich khm außer der übliche« KünbigvngSzrit rtn« besser bezahlte Stellung bietet. Die Firmen find meist einer vorzeitigen Entlassung abgeneigt, und so kann der Angestellte di« günstig« Gelegenheit nicht ausnützen. DaS schafft viel Verbitterung, zumal ja dl« Bezahlung dcr Angestellten im allgemeinen schlechter Ist als die deS gelernten Archeitcrs. Di« Angestellten wünschen desbald den Ausbau deS AngeflclttenrechtS in der Richtung, daß die Kündigungsfrist für den Arbeitgeber ans 8 Wochen vor ViertelsahrSschluß, für den Arbeit nehmer ad«r auf 2 Wochen festgelegt wird. Solche ungleiche Kündigungs frist m sind jehi schon zulässig, soweit die Ungleichheit zugunsten des Arbeitnehmers w'rkl; eS bedarf also nur einer zwingenden Bestimmung. Für den Arbeitnehmer ist sed.r Stellenwechsel tinmer eine Eristenzsrage, für den Arbeitgeber Im schlimmsten Falle mir eine Unbequemlichkeit, des halb wird man t<n Wünschen der Angestellten entsprechen müssen, zumal ja auch bisher schon sozial gesinnte Arbeitgeber ihren Angestellten keine Schwiertgkc tcn machten, wenn sie in einer neuen Stellung ein Gehalt bekamen, das sie selbst nicht anlegen wollten oder konnten. — Die Tech niker, Wcrkmeist r, Bureauangestellkcn usw. wünschen daneben die Ver einheitlichung deS Anges, eilten cechtS unter Zugrunde legung des Rechts der Handlungsgehilfen. Daß «S erwünscht ist, die im Handelsgesetzbuch, der Gewerbeordnung und im B. G. B. zerskreuken Be stimmungen des Angesieillcnrecbts zasammenzufasscn, kann kaum bestritte» werden. Daß cs auf dem günstigsten Recht« geschehen muß, Ist ebenso un- abweiSlich, und daß dabei die Vorarbeiten gründlicher Kenner des An- gestelllcnrcchiS (wie Etadlrat Flesch und Dr. Potthos) verwertet werden, ist in der hcnkigen Zeit selbstverständlich. Allein, auch daS freieste Angcstelltenrcchk würde heute nicht mehr ge nügen, um den Wirtschaftsfrieden anfrechtzuerhalten. LS war sa bisher schon ein« der schwächsten Stellen unserer sozialen Ges hgcbung, daß für den AuSlrag kollektiver StreMgkeiken kein Rechtsweg vorhanden war. Man kann in Deutschland wegen 8 Pfennigen den Klageweg beschreiten, aber wenn eS sich um Lohn- und Arbeitsstreitigkeiten handelte, an denen das Schicksal von Hunderttauscnden beteiligt ist, gibt «s keinen ordentlichen Rechtsweg, do kann nur die Gewalt entscheiden. Solche Anstände sind tn dem demokratisch sozialen Rechtsstaat« undenkbar. ES müssen Echl« dS - elnrichtungen geschaffen werden, di« Lohnstreitlgkeiten schlichten un- d.'l Festsetzung von Mindestgehältern Mitwirken Sie werden daneben dle heilsame Wirkung Haden, daß in der persönlichen Annäherung beider Teil« manch« M ßvrrstänönisse von vornherein geklärt werden.' ES ist gar nicht zu leugnen, daß manche Schärfe In den Auseinandersetzungen lediglich daraus zurückzuführen war, daß man fich gegenseitig nicht kannte. Daß den Angestellten ein« BerufSkamuver zugcbilligt wird, wi« alle» ander,n Berufen, ist ein« Frag« »vSgleichendcr Gerechtigkeit. Deshalb ist di« Forderung der Ang«st«lltenkammern im Programm der Deutschen Demokratischen Partei enthalte». Auch AngestelltenauSschüss« werden gefordert, di« «ch dem HilsSdienstgesch bereits errichtet, nach besten Fortfall durch Erlaß der BolkSdeouftragtcn Wetter bestehen bleibe«. — Schwierig«, ist di« Fra§« derKonkarrenzklausel. Ls Kan» keinem Zweifel unterliegen, daß st« tn den meist«» Fällen entdehrllch ist. Anderseits wird, besonders in der chemischen 2ndustrl«, auf Ihr« Unentbehr- lichkeit hingewiesen. Für dir Angestellten aber ist die Konkurrenzklausel ein« schwere Festes, di« auch volkswirtschaftlich schädlich wirkt, weU st« tüchtige Kräfte inS Ausland treibt. Man wird also dem Verbot grund sätzlich zuflimm:» können und nur in besonders prüfend« Fällen »ab d«t Hoden Gehältern Abweichungen zulasten. Seit lange» Jahren führen dl« technischen Angestellten eine» Kampß WM alle deiM-demkralW „Liste ZWel"!