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Tageszeitung der KPD / Sektton der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / Proletarische Sozialpolitik / Fitr unsere Kauen / Der revolutionäre Jungarbeiter fr»i -au, mo»«Utch L.üO RM Izahld^c im voiau»), »urck I Veil«-: Dlttda« y«rl<ui»g«lelllchatt mbH, L«»d«a>A.'-elchätirjlelle uu» Re- X-iu» v p(.. ftk »0 Ips„ ft, dl« Sl«kl«»«»eU» I dl, PoZ »Zw KM lohne Zu!»<ll«ikbührj. Dl« r,lch«l«« «ta. I dattton: Dllierdahnholstr. 2, g-rnrui 17 ÄÜ. Mllchkckkontp: D««»d«» 18 >>S0. -» d«n dr»IU>olllg«« I«u «lu«r r«^n«tti) 1six> RR. Ln^ia«k»rlim«Lme »»I I llch, nutzer an Sonn, und flelrrlai'cn. In Gallon tzöhrrrr «'.«walt besteh» kein I Sprechstunden: Manta«, 18—18 Uhr alft. Sprechstunde, Mittwach, 17—18 Uhr n.-t«ntao, »an S llbr an »n der Ervedltlo» Dre^rn-A. 1. Ellterbabnbamrahe 7 I Anloruck au» Lleteruna der ^«ituna oder aut Zurllck-ahluna d», Beeuasprellcs I betrieb,, und arbeltarechtl grasten. Irelta«, '8—IS Uhr luristilche Sprechstunde. »«MIEIMWMMNEMWWeMWWWNWWMMNeWUWUMWM^WWWNUMMNWMMWMeNNMweMMWN^MMMMMMWMMNM^NWN^MMNNMINMei^^^MMWNW^N^^NMNMNNWWIMIMW^WrMNMWNMN^WMIEMWWWNNWW^MWIWMWW^WNWN^NWM»»»»»»»»»»^ 7. Jahrgang Dresden, Sonnabend den 27. Auni 1931 Nummer 124 Jas Volk soll für den Geldsaä bluten! Massenlasten: 1,5 Milliarde / Mobilmachung zum Massenlamps! Morgen Großwerbung für KPD und Arbeiterstimme? In drei Tagen, am 1. Juli, soll die furchtbare Notverordnung in Kraft treten. Sie bedeutet, in dürren Zahlen xeiprochei', datz aus den Arbeitern, unteren und mittleren Beamten, Angestellten, Mittelständlern allein in den «kun Monaten des laufenden Etatjahres 1415 Millionen ausgcprcht werden — fast 1'/» Milliarden aus den ver endeten Volksmassen! Die Besitzenden und die hohen Beamten und Direktoren haben dagegen nur 2i)i) Millionen zu „bezahlen", und auch die werden aus Umwegen wieder aus die Werktätigen abgewälzt; noch mehr: die Besitzen den. das Kapital, erhält Steuergeschenke, und zwar 535 Millionen, also über eine halbe Milliarde! Für die bolksmaHen aber gibt cs noch weitere Belastungen, so die Kürzung der Fürsorgcsätzc und die Biirgcrstcuer in Dres den, die durch einen eingesetzten Staatskommissar nicht nur von 100 Prozent aus 4511 Prozent, sondern bis aus Prozent erhöht wird. Dazu kommt der faschistische Kurs, der Terror der Brüning- und Schieck-Diktntur. die hcrrichast des Polizeisäbels. So sieht der „Silberstreifcn" aus, mit dem anlählich des Planes Hoovers, des Sach, valters des amerikanischen Finanzkapitals, die bürgerlichen Parteien, einschlietzlich SPD und Nazipartei, das Volk zu betrügen versuchen. Vor den Massen, vor allen werktätigen Schichten Deutschlands steht jetzt unausweichlich die slia-e: Zugrnudegehen oder kämpfen? Die Antwort kann nur lauten: Wir wollen nicht für den (Heldsack bluten, rii wollen Arbeit, Brot und Freiheit erringen! Deshalb macht mobil zum Masscnkampf! Zu den Betrieben, Stcm- r lellcn, Büros, Versammlungen. Der Volkssturm mutz die Volksfeinde treffen! Die Notverordnung mutz fallen! Zori mit Brüning und Schieck! Abrechnung mit ihren Lakaien, der SPD und der Nazipartei! Vorwärts mit der Partei des Volkes, mit der KPD! Hinein in die KPD! Euer Blatt ist die Arbeiterstimme! Es lebe der Kampf ««b der Lieg des Volkes! Wgeraktion der Volksfeinde: de Notverordnung belastet 0» Millionen); Da» Volk; Die Neichen: Lcamiengchälter (Kürzung) . . . . 2K1 47 grifgsopser (Kürzung) 85 Lonstigcr Sozialabbau ..... IM) 20 Zuärsiteuer INN 10 Mineral zolle . . 5i) 25 Xcinc Lohnsteuerrück,Zahlung . . . . t)l) — kntzniieuer, aus Lohn- und Gehalts- empsängrr 252 28 aus Gewerbetreibende . 32 73 8inzung für Arbeitslose 33(1 —. -Eichung der Sonderunterstützung für Tabatarbtiter .... 25 — Lrtznadbau durch 4t)-Stunden-Woche lur NMtM Gemeinde- und Staats- arbeiier ....... .. 120 — 1415 Ais" * ferner erhalten die Kapitalisten an (beschenken: Lrlah der Versicherungsbeiträge im Steinkohlenbergbau Kl) Aufträge der Reichsbahn (Gewinn) ...... ION Senkung der Reseroenbesteuerung . INN Prositcrhiihung durch Preissteigerung infolge Mineral- Zeder Tag bringt neue Meldungen über Uebertritt« zur kommunistischen Partei. Neben sozialdemokratischen Prole tariern sind es auch proletarische Elemente aus der Hitlerpartei und christlich« Arbeiter, die den Weg zur roten Klassenfront bilden. Am stärksten macht sich bei der SPD der Bruch der klas- Ikubewuhten Arbeiter und Funktionäre mit der BerräterpoliAk bemerkbar. Aus dein Arbeitsnachweis Niedersedlitz erklärte der LPD, und Gewerkschastskassierer Wenzel, Zschachwitz, Limonstraße I, bei einer Auseinandersetzung, er hätte im Ver laus vergangener Woche nicht weniger als 2l) SPD- Parteibücher und 3 B e r b a n d s b ü ch e r zurllckbe- kommen. Am 24. Juni habe er allein aus der Nahrung». milteUndustrie 5 (hcwerkschastobiicher erhalten. Als der Brand- ü'iit Grahl, Zschachwitz, die SPD-Bonzen verteidigen wollte »nd erklärt«, das, sei alles Schwindel, griss Wenzel in die Tasche "d zog eine ganze Anzahl Mitgliedsbücher heraus. Diese Aus- "iinderseftung erregt« aus dem Arbeitsnachweis Niedersedlitz, aor dem sich die Szene abspielt«, ungeheures Aussehen. In einer Erklärung des Münchner sozialdemokratischen ronülagskandidaten Kaiser heitzt es: .... Die SPD kn«ist, sie ist feige, die Interessen der Bour- ßmsie stehen ihr höher als di« der Arbeiterschaft, . . . deshalb bb»t ich der Partei, der ich seit 1t) Jahren aygehört habe, den Aüittn und erkläre meine« Eintritt zur «PD, zur Partei des Noersiilschten Klofsenkamps«», der Partei des Kampfes für Vnühett »nd Siecht »«, «beU«»d«» Klaff«!- Die Bolksattion der KPD: D«r Arbeitsbrschassungsplan der KPD besagt n. a.: Streichung allrr Ausgaben für militärische Zwecke (755,4 Millionen für Reichswehr, (3,7 Millionen für Lustrttstungen, 41 Millionen für Rüstungoauvgadcn, sowie siir militarisierte Polizei. Reich 1SU Millionen, die Länder etwa 7UI) Millionen). Kürzung der Gehälter und Pensionen über 8l)l)t) bzw. 6t)l)t) Mark der oberen Beamten und Angestellten. (Etwa 351) Mil- lionen würden dadurch frei.) Streichung allrr ^fuschiisse an die Kirchen. (5tM Millionen.) Erhebung einer Millionärsteucr aus alle Vermögen über 5i)l)M)tt Mark in Höhe von (I) Prozent. Der Ertrag beträgt rund 3'u Milliarden Mark. Besteuerung von Dividenden und Aussichtsratstantiemen in Höhe von 2» Prozent. Damit wurden 3t)l) Millionen Mark ausgebracht. Eine Sonderstcuer aus die großen Einkommen über 5t) l)lM Mark jährlich in Höhe von zehn Prozent; das würde 2l)l) Millionen einbringcn. Das Programm der KPD für soziale und nationale Be- sreiung des Volke» besagt u. a.: „Zur Macht gelangt, werden wir Kommunisten . . . dem Treiben der Bankmagnaten . . . schonungslos Einhalt gebieten. Wir werden die proletarische Nationalisierung der Banken durch- sühren und die Verichuldung an die deutschen und ausländischen Kapitalisten annullieren. Wir werde» den Großhandel . . . na tionalisieren, den großen Hausbcsitz entschädigungslos enteignen . . . entschädigungslose Enteignung der Industriebetriebe . . . Wir werden di« Erwerbslosigkeit aus der Welt schassen . . ., die Löhne erhöhen . . ., die Sozialversicherung sicherstellen . . ., die Preise für Miete, Gas, Wasser, Elektrizität . . . abstusen und . . . aus das Mindestmaß hcrabsrtzcn. Wir Kommunisten brin gen den Werktätigen das Programm ihrer sozialen Befreiung voin Joche des Kapitals . . . und zugleich nationalen Be freiung . . . Nur der Hammer der proletarischen Diktatur kann die Ketten des Pounaplanes und der nationalen Unterdrückung zerschlage« ... Es lebe Sowjetdeutschland!" Zn Neubeuren ist der bisherige SA-Gruppenführer Maier von der NSDAP zur KPD übergetreten. Der christliche Arbeiter H. Sch. aus Essen erklärte ebenfalls seinen Uebertritt zur KPD, nachdem er die Unternehinerjreund- lichkeit des christlichen Verbandes und den Ausbeutcrtrrror eines christlichen Unternehmers zur Genüg« kennen gelernt hat. kwrgcn ZonntsL üen 2vlunl roter OrovkampNaL? alle Kommunisten, all« Antifaschisten, roten Helfer und Sportler stellen an den im Blattinnern ange gebenen Treffpnnkten zur Werbung für KPD, Ar beiterstimme und Sächsisches Volks-Echo. Es geht um dieVolksaktion für Arbeit, Brot und Freiheit! Was wollen die Kommunisten? Brünings sozialdemokratische Helfershelser greifen, von un- seren, und dem Trommelfeuer ihrer eigenen Anhänger bedrängt, zu einem letzten, kläglichen Verteidigungsmittel für ihr« Not- verordnungspolitik. Das sieht so aus: Nach Brüning kommt das Lhaos, wenn die Kommunisten ans Ruder kommen sollten, herrsch, Anarchie. E» steht den Schrittmachern der kapitalistischen Anarchie, ei fleht den Förderern des wahnwitzigen Wlrfichaftschew» von heut« hübsch an, über die „Anarckst, der kommunistisch«« Herrschaft" zu leisen. Wo die SPD. ihr« Fi»g«r im Spiel hat, da ist Anarchie. Wo der Kapttattsauw herrjcht, wird di« Unordnung Gesetz. Wo Brarnr und Severing Minister find, da sind die Arbeiter der privatkapitalistische» Willkür ausgeliesert, da hat es d«r Polizeihund besser al» da« lange«, kranke Proletarterkivd. Die Anhänger dieses, de» kapitalistische» System», finde« sich nur noch in de» Reihe» der Reichen, der Inhaber hoher Etaatsposten und Dioidendeuschlncker. Alle anderen, denen das Los der körperlichen oder geistigen Arbeit zvgeteilt ist, spüren ausschließlich die schlimmsten Seite» diese» Staates und seine» System». Der Schutz, den dieser Staat noch zu vergeben hat, gilt nur den Millionären, den Nutznießern fremder Arbeit. So werden Millionen, di« vom Kommuntsmu» nur die Greuelmärchen kennen, di« über ihn verbreitet werden, davon überzeugt, „daß die Bourgeoisie unfähig ist, dir herrschende Klasse der Gesellschaft zu bleiben ... weil sie unfähig ist, ihrem Sklaven di« Eztfteaz selbst innerhalb seinerSklaveret zu sichern" (Kommunistische« Manifest). Wo ist die Hilfe? Wo der Ausweg? Wo Rettung? Einmal bet der Erkenntnis^angelangt, daß in der heutigen kapitalistischen Wirtschaft das Dasein für die groß« Volksmehrheit Menschen- unwürdig und der Hunger des Arbeiters Fluch und nicht des Müssiggänger» Strafe ist, steht »an vor allen Opfern dieses Notvcrordnungssystems di« Frage, was positiv getan werden mutz, um der Not des arbeitenden Volkes Einhalt zu tun. Nur eine Partei kann daraus Antwort geben, weil nur diese Partei eine grundsätzlich antikapitolistische Partei und de- rufen ist. Künder und Wegweiser einer neuen sozialistischen Ge. sellschast, Lkrtretertn des sieghaften revolutionären Marxismus zu sein. Man hat früher diese Kommunistische Partei durch die Behauptung von der „Utopie" ihres Programms zn dtokreditteren versvcht. Da» ist heut« nicht mehr möglich. Denn inzwischen sprechen die Tatsachen eine beredte Sprache, inzwischen sind die Hammer, schlage am Bau des sozialistischen Reiches in der Sowjetunion bis in die fernsten Winkel der kapitalistischen Erde gedrungen. Der Negersklave Amerikas und Afrika« hört von der nationalen Befreiung der unterdrückten Völker im Räte staat durch den Sozialismus, die Millionen der arbeitslosen Proletarier Europas sehen voll Staunen, daß dort, wo die Kom munisten herrschen, die Arbeitslosigkeit ein Spuk der Vergangenheit ist. Der deutsche Kleinbauer, Nordamerikas Former, die indischen Rcisbauern — alle diese geschlagenen Knechte des Imperialismus und Kapitalismus beginnen zu erkennen, daß unter den iozia. Weltproduktion geht zurück! „Lediglich in der UdSSR..Aufschwung durch Sozialismus? Dem Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung entnehmen wir die nachstehenden Ausführungen: „Die industrielle Produktion ist in den meisten Industrieländern auch in den letzten Monaten noch "gesunken ; leichte Steigerungen in einzelnen Ländern und kaum mehr als j a i s o n m ä tz i g er Uri. Seit dem konjunkturellen Höhepunkt hat sich die Produktion bis April 1N31 vermindert: in: um Prozent: Deutschland 32 Polen . 32 Kanada v . . . ^. . . . . . 38 Berrinigte Staaten von Amerika . . 2t) Lediglich Rn bland nimmt infolge de» planmähigeu Aufbaues seiner Wirtschaft ein« Sonderstelluna ein.- in: Großbritannien . . Finnland . . . . Schweden . . - Franlreich . . . . uin z»rozrni: ...... 2S . 23 2l " .rr zollen 5i) Lteucrcrlaß sür Hausbesitzer . 225 Zusammen: 535 Mertritte zur WZ aus allen Lagern GViD-Funktlonär rechnet mit Verräterpolilik ab