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Mesaer Tageblatt Donnerstag, 27. Januar 1S44, abends 97 Jahr«. 8i!<jdol(umente äsr briti5(ken ^orc1kerr5(kstt in !nclieki Klatt ertchenn wa. chkntagljch I7.8N Uhr. BezugLpreiS L RM monatlich, ohne A»> «'«llgebtthic, PostLe. «g 7,14 RM etnlchl. Postged. lohn« Al» ftellgebühr», tn dar «SkschältSstellk W». chankarte t« aalet». «mdersolarndeNu». «ernt » Rpk., 01w- »lnnmmer » «vt. *«ichLrto,,it.> Sitela, »oethestr. KL jhernrus IA7, Ti-ad«, auschrtft: Tageblatt Rtesa. Postfach Rech, »irokaffe Riesa Sto Rr. M — Poftsch-ch- tonto: Dresden lkilVl «et sernmündl. A». »rtgenansgah« kein, vastnng s^drfehle» Preialiit« »r.«. »4... t« da« >«r VervfsenkNchmm d« amtlich«» Bekanntmachungen de« Sandrat« zu »roßenham and de« Amtsgericht« Riesa behördlickerfeit« ^st!^k^BMtk und schält amtliche^^nnimachungen d.« Oberbürgermeister« brr Stadt Riesa, d^ Mnanzamte« Mesa und de« Haupt,ollamte« Meißen - Vemekte Illusionen Riesa, den 27. Januar 1044. ES ist recht vieles anders gekommen, als eS sich nn sere Feinde gedacht haben! Ihr „reizender .st lieg" ist für sie doch zu einer sehr zweischneidigen Angelegenheit ge worben, eine Erkenntnis, die sich „drüben" inuner mehr Rahn bricht. Darüber täuscht auch nicht das Jnvastons- gefchrei, das seil den Tagen mm Teheran durch den plnto- kratisch-bolschewistischen Blätterwald hallt. Dieses echt indische Reklamegeschrei hat seht sogar solche Formen an genommen, dast es selbst den verantwortlichen Männern in Loudon Angst und Bange wird. So hielt es der eng lische Luftfahrtmini sie r Sinclair kürzlich für notweil big, da? englische Volk vor einer lleberschätzung dieses geplanten Unternehmens zu warnen. Während die anglo amerikanischen Hetzjnden mit schwulstigen Phrasen den Eindruck zu erwecken versuchen, als ob Deutschland mit ein^r Invasion so gut wie erledigt sei, sah sich der bri tische Minister in einer Rede in Plumonth zu der er nüchternden Feststellung veranlastt, dast die deutsche Wehr macht an allen Fronten mit ihrer altbekannten Geschick ichkett und Entschlossenheit hartnäckig kämpfe und sehr wenrg non einem Absinken der Moral zn bemerken sei Wenn auch — so bemerkte er weiter — die sowjetische Offensive große.Gebietsteile zurückgewonnen habe, so seien doch die deutschen Armeen bisher noch intakt geblieben, 'lud „Manchester Guardian" meint in llebercinstimmung mit den Ausführungen des Ministers, die. Anglo Ameri kaner handelten klug, im gegenwärtigen Stadium des Krieges mit keinem deutschen Z u s a ui m enbr u ch zn rechnen, llcber diese Feststellungen hinaus haben nordamerikanische Persönlichkeiten die Auffassung ausge sprochen, dast das schwärzeste Jahr für Deutsch land vorüber sei. Aus der Fülle der uns heute auch sonst noch vorlie genden Stimmen aus England und USA. sollen einige weitere wiedergegeben werden: Der Kriegsberichterstatter ^U5 öer Kliekts5<be cle; englkcken (ielsngenen k. la/Ior Es erweist sich immer wieder, dast Englands Freiheit .st » echtschast und Tod heisst. Die hier von uns veröffentlichten Bilder, die man bei dem britischen Gesangeiieu R. Taylor fand, zeigen der ganzen Welt mit nicht mistznverstehender Deutlichkeit die „Herrschasts- methoden" der Engländer. Festgenommene Inder unter schwerer Bewachung „Bevor sie zu fliehen ver suchten" schrieb Taylor unter das Photo. Jeder unbe- die das englische Austreten in Indien in völlig numistver« stündlicher Weise demonstrieren. Der Gefangene R. Tay« lor hat sie selbst in Bombay ausgenommen, als er dort bei den >,Royal Irish Füsiliers" stand — es sind also ansgc« sprochene kleine „Liebhaberausnahmen", was die Vcrwor- senheit der englische» Soldateska noch besonders illustriert. Das erste Bild trägt Taylors eigenhändige Unter schrift „Bevor sie zu fliehen versuchteu". Die UeberprM ernsthaft deine Wohnung luMutmilkig! der „Chicago Sun" erklärt: Sowohl die deutsche Heimat front wie die Fronten in Italien und im Osten seien nn gebrochen. Oberstleutnant Andy Priee habe ganz er staunt gesagt: „Diese Deutschen machen kcinerl.'i A istal ten, weicher zu werden. Wo sic sich zn rückzieh-, n, lassen sie uns jeden Boden, den wir gewinnen, teuer und blutig bezahlen, und überall, wo sie zurttckgehen, geschieht dies aut Befehl und in voller Ordnung." Das alles klingt also weitaus anders, als wir es öjs- her von unseren Gegnern zu hören gewöhnt waren. Tat sächlich haben sich ja auch alle Hoffnungen des Feindes auf eine militärische Niedcrzwingnng der deutschen Wehrmacht als trügerisch erwiesen. Im Osten haben die dcut'chen Truppen den angestrebten operativen Durchbruch der Sowjets überall zu vereiteln gewußt und dem Gegner schwerste Verluste zngefttgt, obivohl die Sowjets den Schwerpunkt der Winterschlacht immer wieder aus neue Abschnitte verlagern und rücksichtslos größte Massen an Menschen und Material in den Kampf werfen. In Süd italien ist es nicht anders. Es besagt alles, wenn unsere Gegner ihre dortige Offensive selbst als „Schneckenvsfen- sive" bezeichnen und von einem nnr „zentimetcrweisen" Borrücken in tagelangcn, harten Kämpfen sprechen. Eine Fchlspekulation war auch die Hoffnung der Anglo-Amerikaner, durch eine Verschärfung des Terror krieges gegen die deutsche Heimat den Widerstandswillen der Front brechen zu können und den inneren Zusammen bruch des deutschen Volkes herbeiznftthren. Das bestätigt uns der Londoner Vertreter einer amerikanischen Rund siinkgesellschaft, -lmer Peterson, der sich kürzlich mit den lebten Tcrrorangriffen der britischen Luftwaffe öe mstte. Viele Leute iu England und NSA. fragten sich heute, so meinte Peterson, wie lange wohl die denftchc Bevölkerung derartige Angriffe aushalten könne. „Aber nur dürfen uns nickst täuschen", so ivird dann weiter er klärt, „nach zuverlässigen Berichten aus neutralen Qnel ien sind alle Deutschen vom festen Vertrauen in die Zukunft erfüllt. Sic sind überzeug!, daß es ihnen gelingen wird, das Problem der Luftabwehr zu meistern Sic werfen all ihr Können und all ihre Orga .nsativnsfähigkeit in die Waagschale. So weit ich dieft Berichte aus neutralen Quellen beurteilen kann, handelt es sich nicht um bloße Versprechungen oder Gerüchte, son dern diese Nachrichten über die Stärke des deutschen Wrderstandsgeistes müssen sehr ernst genommen werden, wen» wir nicht erneut irgendwelchen selbstgefälligen Täu 'chungen zum Opfer fallen wollen." Es scheint, als wenn dies- Erklärungen Petersons heimlich, still und leise auch non den amtlichen anglv- i mexikanische» Regierungsstellen geteilt wüvden. Wie l bnnte es denn sonst kommen, daß es die Aankees bisher peinlich vermieden haben, positive Angaben über ihre ihweren Bombernerlustc bei dem letzten Großangriff auf Mitteldeutschland zu machen. Wir selbst .brauchen diese feindlichen Angaben natürlich nicht, iveil wir genau im Bilde sind, wieviel non den „fliegenden Särgen" jeweils von unserer Luftverteidigung heruntergeholt werden, 'keberdies können ivir aus den bewegten Erörterungen, die die Fachleute der amerikanischen Presse über die ver lustreichen Luftschlachten anstellen, zusätzlich interessante Rückschlüsse über das Ausmaß dieser anglo amerikanischen Niederlagen ziehen. So schreibt die Neinwrker Zeitschrift .Time" wörtlich: „Nach den Angriffen der amc r ikanischev Bomber aus Deutschland stehen die leeren Barocken geisterhaft auf den englischer, Flugplätzen? Das Blatt fügt hinzu, -ne Moral der amerrkanischen Flieger sinke jedesmal nach den »chmeren Opfern, obwohl die Ers hrung zeige, daß die Hälfte Le» vermttzten Marmfchaste» vielleicht gejausen- tZUsntcr. rsll<ter-NnUip!e!-8.> fangcne Beobachter wird seststelle», daß bei einer so zahl reichen Bewachung jeder Fluchtversuch sinnlos wäre. Der „V.R." schreibt zu diesem Dokument u. a.: „Die ganze Welt steht heute unter dem Eindruck der Hunger iatastrophe in Indien jener furchtbaren Folgewirkung der brutalen englischen Ansbcntungspolitik, die seit Jahr bnnde.rtcn ans indischen, Boden geübt wurde, und der rücksichtslosen Anssangung der indischen Lebensmittel für die Zwecke der britisch amerikanischen Kricgsführnng. Vergebens versucht die Regierung Churchill, diese Schmach für das „humanitäre" England als eine Art von Natur tarasrrophe hinznsteilen: selbst die nordamerikanischen nnd bolschewistischen Bundesgenossen der Briten macken keinen Hehl daraus, daß sie dieses Massensterben als eine Folge der traditionellen englischen Zwangsherrschaft in Indien ansehcn. Die Geschichte Indiens ist denn auch so überreich an Beispielen für die Grausamkeit nnd den kaltblütigen Egoismus, die die englischen Regierungsmethoden in In dien, „der Perle in der britischen Krone", gekennzeichnet haben, daß sedcr Entschnldignngsversncki im Keime er sticken muß. Es ist ein merkwürdiger Zufall, daß den deutschen Truppen gerade jetzt ei« englischer Soldat iu die Häudc gefallen ist, der in seiner Brieftasche Fotos bei sich trug, Aufnahme zeigt eine Schar von Indern, die von einer so zahlreichen englischen Bewachung umgeben ist, daß jeder Fluchtversuch sinnlos wäre. Das zweite Bild Taylors >,eigt ein engli'ches Lastauto, auf dem die Opfer der briti- schcn Kugeln nnd Bajonette wie geschlachtetes V-eh über- einandergeworsen und zinammengebnndell und. Ter edelmütige Amatenriotogras hat dieses Bild mir der kalt schnäuzigen, von uns im Faksimile wicdergegebeneu Unterschrift „All for the morgue" — „Alle für das Leichenhau s" versehen. Die hier im Bilde festgehaltene britische Mordtat ist ebenso abstoßend wie die Tatsache, daß ein gewöhnliche« englischer Soldat au ihr ossensichtlich so viel Freude gehabt Kat, daß er seine Fotos nicht nnr mit den genannte« Unterschriften versah, sondern sie auch noch aus den euro päischen Kriegsschauplatz mitnahm vielleicht als An schauungsunterricht für seine jüngeren, noch nickt „kriegs geübten" Kameraden, damit diese wißen, wie man sich in eroberten nnd besetzten Länder» benimmt . . . Die Nation aber, die solche entmenschten Gesellen hervorbriugt, ha« Sie gotteslächerliche Frechheit, sich im Bunde mit dem Bolschewismus — als Schützer und Retter der mensch lichen Gesittung nnd der Wehrlosen ansznspielen." Argentinien blickt keriekungen mit veutrdilanci unri span ab vutsr äsrn Druck Roo86vsll8 U Berlin, lluter dem Druck Roosevelts hat Argen tinien die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland nud Japan abgebrochen. Ribbentrop ^bdruob äsr Rsnisburlseil U Berlin. Reichsaußenminister von Ribben trop äußerte sich heute zn einem Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Argentinien: Bereits seit Jahren har die nordamerikanische Regierung versucht, Argentinien zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zn den Achsenmächten zu bringen. Sie ist hierbei vor keinem Mittel, vor keiner Erpressung zurückgeschreclt. Die Re gierung Ramirez bat jetzt diesem Druck nachgegeben nnd die Souveränität ihres Landes für das Nordamerika nische „Wohlwollen" preisgegeben. Die Begründung, die inan in Buenos Aires für dev Abbruch gibt, d. h. die angebliche Beteiligung von Mitgliedern der Deutschen Botschaft an einer Spionageaffäre, ist-völlig nnwahr. Sie ist nur ein weiterer Beweis dafür, daß die argenti nische Regierung nicht mehr Herr ihrer eigenen Entschlüsse ist, sondern daß die traditionelle Freundschaft zwischen dem deutschen nnd dem argentinischen Volke den skrupel losen und dunklen Methoden Washingtons znm Opfer fiel. Deutschland verlier! praktisch durch den Abbruch der Bc Ziehungen mit Argentinien uichtS, weder für seine Krieg führung noch für seine Nachkriegsintercssen. Der wirt lichc Verlierer bei diesem diplomatischen Akt ist Eng land. England hat im Laufe des Krieges nach und nach bereits den größten Teil seiner minel nnd iüüamerika- nischen Interessen dem amerikanischen Verbündeten opfern müssen Es ivird jetzt auch endgültig seine Position in Argentinien verlieren, wo cs sich bisher noch gegen das hemmungslose Vordringen des amerikanischen Finanz kapitals gestemmt hat. Denn nach den gemachten Erfah rungen ivird jedem Geschäftsmann der City heute klar sein, daß nun auch in Argentinien der Dollar das Pfund verdrängen wird, nnd daß damit die hier investierten 800 Millionen Pfund Sterling englischer Svarcr verloren gehen n-erden. Tatsächlich bedeutet also die heutige Unterwerfung Argentiniens unter Washington nichts anderes, als daß England den letzten Rest seiner amerikanischen Position liquidieren muh. Man kann sich daher die wahren Gefühle der englischen Sparer vorstellen, die gestern Mister Edens Erklärung hörten, in der er die zwangsläufig eiutreleudc Liquidierung des letzten britischen Besitzes in Amerika noch als einen Er folg der britischen Diplomatie hinstellen mußte. SobraQjs protsslisrt xsxsQ dis IsrrorLllsriRs Das vukgarych-- Parlament krat nach den Wcihnachtrierien zu seiner ersten Schurig zusammen. Die Tagung fand in dem von britischen Terrorbomben beschädigten Parlamentsgebäude statt. In Anwesenheit aller Abgeordnten gab Ministerpräsident Bo schliess eine Regierungserklärung ob. di« «inen Protest gegen die anglo amerikanischen Terrornngriffe aus die friedliche bulgarische Bevölkerung darstellte. Der Ministerpräsident gedacht» zugleich der Todesopfer, die den gransameu angloamerikanischen Angriffen znm Ovser sielen genommen und andere ans dem kalten Wasser der Nord see ansgefischt worden seien. Recht aufschlußreich ist auch eine Mitteilung dec „Washington Post" aus London, wonach die achte ameri kanische Luftarmec in England bei den Operationen über Europa bis znm 00. Oktober des vergangenen Jahres 0000 Flieger, 780 schwere Bomber, 20 mittlere Bomber und 50 Jagümaschinen verloren habe. Das verlorengegangene Material stelle einen Wert von über 200 Millionen Dollar dar. Wir können dieser Mitteilung nicht entnehmen, ob diese Vcrlustangaben bereits den Angriff aus Schwein surth vom 14. Oktober vorigen Jahres berücksichtigen, der nach beu amtlichen deutschen Feststellungen den Amerika ueru 128 Bombenflugzeuge kostete. Jedenfalls aber sieben die schweren Verluste der USA. Luftwaffe am ll. Januar 1944 noch außerhalb der. genannten Zahlen. Die iatsäch lichen Verluste der USA. Bomber liegen also noch erheb- lM höh«», Wem» mm» Lm aufgeftthrtev 780 »chwereu Bomber mit 0000 Fliegern als richtig unterstellt, dann sind diese Ziffern inzwischen um 50 vH. angcstiegen, dH. aus rund H00 schwere Bomber und mindestens 0000 Flie ger! In alle Winde verweht sind also die feindlichen Illusionen! Sv also liegen die militärischen Dinge in Wirklichkeit und es ist schon zn verstehen, wenn die Anglo Amerikaner hinter den vor die Weltöffentlichkeit aufgestellten Kulissen darüber ganz heimlich das heiilettdc Elend überkommt. ES liegt uns fern, die hier angeführten feindlichen Stimmen etwa zn überschätzen, wir registrieren sie nur am Rande des weltpolitischen Geschehens, und tun im übrigen nach wie vor im unbeirrbaren Glauben an den Führer, seine Wehrmacht nnd das ganze deutsche Volk alles, um unsere Jeinde eines !ages doch zur kompromißlose» Uebergabe zu zwingen. Tm dieser Tag kommen wird, ist unsere heiligste Ucberzeuy.iug! Max MalschcwSkr.