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7. Jahr«. Donnerstag, 13. April 1844, abends »Nefae« r«a» blatt «rlchrtu» wo- che»tLgltch17.WUH». ÜeMgrpret» 2 RR monatlich, ohne In« itellgrbUhr, Poftbe- Mg V« RM elvschl Voftged. lohn« A». Nrllgedühr), t, der »«lchLstrstkll- Wo chen karte l« avletn- -inderfolgendeR»«- m«ru> « ittps„ Et»- Wlnmma« » Rai »e,»«stapelte, Rtcha, Kortbeftr ->«. Aer»kl»ttLr7,^ra!>I. anschrift: Tageblatt Riesa. PofttachRräir «lrokasse Rteta St- Re. W - Po«»«» kontv: Dresden t5N<» Bet ternmSndl. «»- zetaena»ta«b« kett» Halnina t^artebl« «retaltp» R» « Riesaer Tageblatt Dies« Zeitung ist da- zur V-r.ssentlichnng d« amtlich.» Sekanntmachungm ^ SandratS »u Är°L-^'n bestimmt» Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen des Oberbürgermeister« der Stadt Riesa, d«« Finanzamtes R es — Sereivrkatt cter satten unct cter Herren äsv k'olxsv sivsr lQVkl«ioQ verkeimten, imv vieles vertrauen der deutschen Armee mag sehr wobl berechtigt sein." „OSsvs Sstrs sur Lsvolts" „Was die USA -Regierung bezüglich Argentinien tut. ist offene Hetze zur Revolte des argentinischen Boltes gegen eine Regierung, die in ihrem Lande Autorität genießt und Ruhe und Ordnung bewahrt" jo erklärte der frühere llsA.- Außenminister Sumner Wells in einem vom .Daily Hera-d" nachgedruckten Artikel. Wenn die USA-Regierung sich m die inneren Angelegenheiten einmiiche gehe die Politik Er guten Nachbarschaft zum Teufel. Die Lage sei sehr kritisch, denn Chile Bolivien und Paraguay haben sich bereits der Opposition gegen Washington anqeschtossen. Inzwischen hat die argentinische Regierung, toie Times' aus Buenos Aires meldet einen weiteren Schritt zur Aus schaltung der USA -Agitation getan, indem sie bestimmte, daß fortan nur die argentinische Nachrichtenagentur an oen argentinischen Sender bas Material nir den Rundfunkdienst liefern dilrke. Bisher lieferten United Preß und die Dienste der National Broadcasting Company einen großen Teil des Rundsunknachrichtendienstes in Argentinien. Unter dielen Umstanden versucht es Washington mit dem Nervenkrieg und läßt durch die USA Prelle sowie durch Reuter die Nachricht verbreiten bas USA -Außenamt habe die Kriegsernährunasbehorden um Auskunft ersucht ob man aui das Fleisch aus Argentinien verzichten könne Man hoffe daß bejahendenfalls die englische Regierung sich Vieser Stras- maßnahme anschließen würde. Vsr Lustraliseks Lrls^minilltor pssisurustjsou Der australische Krieg-Minister, Forde, erklärte laut Reuter bisher seien nur 0 Prozent der japanischen Truppen i« Kriec gegen die britischen, australischen und amerikanischen Truppen ein aeictzt worden, während praktisch die gesamte japanisch« Flotte noä Zerschlagen werden müßte. Der Krieg sei jetzt eine Probe, wei am längsten aushaltrn könne. Die Alliiert«» hätten kein üb«, ilüffiaes Kraftvotential zur Verfügung. Von äso SoläarsQ am ^tz1autilcvs.U )l Aus dem Führerhauptquartier. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Nordteil der Krim und in der Landenge nord» östlich Feodosia wehrte« deutsche und rninäuischc Divi sionen die ««seren Absetzbewegungen schars uachdrängenden Bolschewisten in erbitterten Kämpfen ab. Schlachtflieger- verbäude vernichteten dort in den beiden letzten Tagen 82 sowjetische Panzer. Eine Schlachtsliegerstaffel unter Hauptmann Raffer hat sich hierbei besonders hervor getan. Nordwestlich Odessa haben unsere Truppen ans dem Weftnser des Dujcstr besehlsgemäß ihre neuen Stel- lauaea eingenommen. An de« Kämpfen der letzten Tage zeichneten sich dort die unter dem Befehle des Generals der Infanterie von Förster stehenden Truppen in Au- arifs und Abwehr besonders aus. Nordwestlich Jass« setzten deutsche «nd rumänische Verbände die Säuberung des an den Vortagen gewonne ne« GelLndeS fort. Sic vernichteten einige feindliche Kampfgruppen und wiesen Gegenangriffe der Bolschewisten ab. In der östlichen Bukowina kam es in einigen Ab schnitte« znr Gefcchtsberührung mit feindlichen AufklS- rungSkräften. Zwischen dem mittleren Dnjestr und im Raum nordwestlich Brod« zerschlngen deutsche und «ngarische Truppen bolschewistische Krästegruppeu. In de« schwere« Kämpfe« der letzte« Woche» hat sich Hier die brandenburgische 208. Iusauteriedivision unter Führung von Generalmajor Piekeubrock hervorragend bewährt. I« den Ruinen von Tar « opol verteidigt sich die helden haft kämpsende Besatzung verbissen gegen den mit über ¬ legenen Infanterie- und Panzerkrästen weiter angreisen- den Feind. , . _ Im Kampfraum von Kamel warten untere Truppen die Sowjets bei örtlichen Angriffen zurück und schlugen teiudliche Gegenangriffe unter Vernichtung einer grüneren Anzahl Panzer ab. . Im Landekops von Nettuuo wurde ein «on starker Artillerie unterstützter feindlicher Borstoß abgewtLsen Fernkampfartillerie bekämpfte das Hafengebiet von Anzio und Nettnno und zersprengte feindliche Schnfsantamm- lungcn. Rcrbäude deutscher Kampf- und Schlachtslugzenge grif fen bei Tag «ud Nacht Munitions- und Betriebsstosflager im Raum von Anzro a« Biele Erplostone« und große Brände wurden in den Zielräumen beobachtet. An der Südsront wurden bei lebhafter beider seitiger Späh- und Stoßtrnpptätigkeit erneut mehrere Stützpunkte des Gegners vernichtet und eine Anzahl Ge fangene ciugcbracht. Bei den Angriffen nordamcrikauischer Bomber gegen das südöstliche Reichsgebiet und bei einem .Angriff feind licher Fagdverbäude gegen Nord- und Mitteldeutschland wurden gestern öl nordamerikauische Flugzeuge, darunter :>8 viermotorige Bomber, abgeschossen. Einige britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben aus das Stadtgebiet von Osnabrück. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffe« Ziele im Ranm von London au. Vie ^bvkesirrdilackt im Orten ^dsstKbslKSSilllx Lllt äsr Lrim / Särlldsruvx riss dsi «lL88^ Ksvollüsnsn 6s1a,ll<1S8/Loisoksivi8tj8od8 LrLtts dsi vrori^ LsrsstliLKSQ / 51 VS^.-I'lvessuss üdsr Norci- unri «littslrisutsodlrlnä »bsssodssssv „Var lüMeklickrte klutbsci cler V^eltgerckickte" vis ia äsll vor , Der amerikanische Journalist Reynolds entwirft in üer Zeitschrift „Colliers' ein Bild von den Kämpfen, die die AUi- ierten bei dem Versuch einer Landung an der französischen Küste erwarten werden. An Hand der Erfahrungen, die Vie Alliierten bei Dievve, in Salerno und Farav gewicht haben, sagt er das fürchterlichste Blutbad der Weltgeschichte voraus. „Es ist eine Eigentümlichkeit der amphibischen Krieg führung. daß das Verhältnis der Verluste mit der Zahl der gelandeten Truppen wächst" schreibt Reynolds. Wenn wir anfänglich 20)000 Mann landen, dann müllen wir weit über 50 Prozent Verluste erwarten Wenn wir aber eine Million landen, dann wird der Prozentsatz der Verluste stark anstei gen'. Reynolds schilderte dann, wie er sich einen Kampftag der Alliierten Truppen in Frankreich vorstellt. Ganze Spalten widmet der amerikanische Journalist lobenden Beschreibun gen der deutschen Abwehrwakfen. Am schwersten aber wird nach seiner Meinung der Kampf geist der,deutschen Soldaten zu überwinden sein. Als Be weis dafür erstattet er folgendes Bild über einige deutsche Kriegsgefangene: „Es Ware hübsch berichten zu können, daß sie schlecht ernährt und müde anssahen, daß ihre Uniformen armselig und sie selbst glücklich darüber seien, daß der Krieg für sie auS ist. Das wäre hübsch würde aber nicht der Wahr heit entsprechen. Sie waren große und starke Männer mit guten Uniformen, und sie schauten uns neugierig an, nicht gerade herausfordernd, aber in einer herablassenden Art. Sie erklärten ihre Gefangennahme für einen unglücklichen und last unerklärlichen Zufall. Ähre Verachtung über unsere mili- »rische Macht war zu augenscheinlich, um simuliert zu 'ein. Sie lehnten es ab, über das Verteidignngssystem in Deutsch land oder Frankreich zu sprechen, sie amüsierten sich lediglich über unsere Fragen und fügten immer wieder hinzu: .Ab warten und Tee trinken! Die Neberraschungen kur euch sind schon fertig!' , «Die gleichen Dinge habe ich von deutschen Gefangenen bei .fünfzsg anderen Gelegenheiten gehört" schreibt Reynolds schließlich. „Die deutsche Armee hat ein vollständiges Ver trauen m ihre Fähigkeit, ihr Land gegen die Invasion zu Von Kriegsberichter Müll Ma»» PK. Vielleicht mag die feindliche Kriegführung es als eine propagandistische Seifenblase oder zumindest als einen utopischen Wunschtraum bezeichnen, wenn wir behaupten und feststcllcn. daß es im fünften Kriegsjahr eine Unzahl deutscher Soldaten gibt, dic mit glühendem und heißestem Herzen darauf brennen, an den Feins zu kommen, um sich im unerbittlichen Waffcngang im Kampf Mann gegen Mann mit ihm zu messen. Bei einem Rcgi- mentsstab irgendwo am Kanal am Atlantikwall berichteten wir darüber, daß wir «inen Teil der unzähligen Stellungen an der Küste besucht hatten, daß wir die modern angelegten Kampfständc aller Art, die Bunker, di« großen und kleinen Batterien des Heeres und der Kriegsmarine gesehen hätten und von der Stärke des Atlantikwall» tief beeindruckt seien. Ein Leutnant mit dem EK erster Klaffe und verschiedenen anderen Auszeichnungen geschmückt, der bislang schweigend zugehört hatte, wandte sich plötzlich in einem etwas vorwurfsvollen nud fast brüsken Ton an uns mi! dem Wort: „Sie vergessen die Herzen!' Mit diesem Einwnri nahm er unserem Gespräch etwas vorweg, was wir als dos noch eindrucksvoller« al» Bunker und Geschütze, geschickt« Stellmrqcn «nd modernst« Abwehrwaffen empfunden habe«: dl« Haltung nud da» Können nuferer Soldaten! In einigen der vielen hundert oder tausend großen und klemc» Stellungen der Küste konnten wir am Nachmittag die Soldaten beim Exerzieren am Maschinengewehr, Feldgeschütz vnd Granat werfer beobachten. Hier stand ein« gute Mischung aus Neulingen au» jungen und kräftigen Rekrutenjahrgängen und allen und er johrenen Gefreiten und Obergefrciten. Sie wurden auf das bellt ausgebildet von Unteroffizieren, die mit den Eisernen Kreuzen, In fanteriesturmabzeichen, Rahkampsspange, Panzervernichtungsab- zeichen und — und da« gab e» bei allen — mit der OstinedaiNc ausgezeichnet waren. Sie alle wissen, daß sie hier im Westen vor einer entscheidenden Bewährungsprobe stehcm Im Osten haben sie tH AsltMsütlKGK siM l-uoi-ttt/ir«» lwer nm «rgenen latzen müssen und hoben ihn abgcweftrt: hier nn Atlautikwall werden sic wieder dem Mnsscnsturm der feindlichen Invasionsormec stondhalten müsse«, jedoch werden sie künftig aus einem nach modernsten Erfahrungen und mit allen Mitteln der Technik ausgebauten Festungsspstem heraus den »«rennenden Feind abwehren. Wesentlich aber ist die Gewißheit, dnß sie dank ihrer Fronterfohrungen nnd dem Stande ihrer Ausbildung den anglo-ainerikanischen Soldaten weit überlegen sein werden. Line besondere Rechnung zu begleiche« Wir nehmen die Gelegenheit wahr nm mit einer Reihe van Soldaten und Unteroffizieren zu sprechen. Dieic Soldaten hie: haben znm großen Teil nach eine ganz besondere Rechnung zu begleichen. An« allen Teilen des Reiches stammen sie. au» Berlin, aus dem Ruhrgebiet, aus Köln. Hamburg »nd Han nover, aus Frankfurt am Main nnd ans dem Süden. Teils schon einige Jahre verheiratet, haben sie durch ihre kommenden Gegner durch die anglo-amerikanischcn Terror- und Mörderverbsinde ihr Hab und Gut verloren, sie haben in schwersten Stunden im Osten die Nachricht erhalten, daß sie Frau und Kind, Mutter oder Schwester, in einer furchtbaren Bombennacht verloren haben. Sie haben ausgehalten nnd es überstanden, und nun ist in ihnen eine unvorstellbare Wut, ein unmenschlicher Haß. Ia. sie brennen heut« darauf, den anglo-amerikanischen Mördern dos an ihnen nerübte Elend tausendfach heimzu zahlen. Gewiß wird diese Stund« der Abrechnnnq auch die Stunde der Bewahrung sein. Aber in diesen Männern hat ja der feindliche Terror teil''! heute schon übermenschliche Kräfte wachgerufen die, einmal sre «rnichtend sein werden. Und wenn einer alles, auch das Liebst, verloren hat, gibt es für ihn nur noch das eine Lebensziel: die Abrechnung. Der Feind mag etwas ahnen non dieser Wehr bereitschast der Waffen and Herzen, die ihn bei eine, ^.-- -'"on empfangen wird, erfassen in ihrer ganzen Groß-- und Diese taun er jft «ich Äitjß ErtamKnn» puasi » sich flitzt Der I-öne roll brüllen! Nene Attacke gegen die Neutrale« Riesa, den IS. AprU. Die Ziellosigkeit der britischen Politik wird täglich offenbarer. Gegen sie wendet sich jetzt unter der lieber- ickrisl „Wir wollen den Löwen brüllen hören" auch die „Daily Mail". Ans den diesbezüglichen Ausfüh rungen spricht das tiefe Unbehagen, das heute überall rn England vorherrscht. Tie britischen Volksmasieu fühlen, daß die Kriegsziele Englands völlig ins ^Sanken geraten sind itnd ahnen, daß dieser Krieg, io wie ihn die Regierung Churchill führt, nur der Sowjetunion und den Juden non Nutzen ist. Tas „Riesaer Tageblatt" hol schon des öfteren darauf verwiesen, daß der Mann ans der Straße, den man an der Themse so gerne zitiert, in den testen Monaten zu viele Belehrungen über dic Machtlosigkeit Englands erhal ten und io allmählich begriffen hat. daß Großbritannien Moskau gegenüber jeder Bewegungsfreiheit verloren gegangen ist. Wie wir nun einer heutigen neuen Meldung entneh men, will die „Daily Mail" jetzt dieses Unbehagen dadurch überwinden, daß sic Deklamationen darüber verlangt, was die Welt England seit dem Fahre lSIO zu verdanken habe. Tas Blatt fragt, ob die Bevölkerung der Sowjet union überhaupt wisse, wieviel Material England der Sowjetunion habe zukommen lassen. Und ob die amerika nische Oeffentlichkeit sich dessen bewußt sei, was der brr- tische Soldat in l>/- Kriegsjahren für die Amerikaner aus sich genommen habe. Jedenfalls wäre es höchste Zeit - so unterstreicht das Blatt weiter d.a ß der bri tische Löwe sich aus alle vier Be^ne stelle und wieder einmal zeige, daß er noch brüllen könne. Ten» einstweilen sei Englands Stimme in der Weltvolitik über haupt nickt zu vernehmen, und wenn sie einmal ertöne, klinge sie unterwürfig. Diese Feststellungen üer engtisckeu Zeitung sind w klar, daß wir ihnen gegenüber nur folgendes festhalte« wollen: Trotz der jetzigen vernehmlichen englischen Klagen war es bekanntlich doch die britische Politik, die bis zn diesem zweiten Weltkrieg in der ganzen Welt durch Anmaßung in der -Haltung und Brutalität unlieb- iaines Aufsehen erregt hat. Es waren Engländer, die so etwas wie ein Recht Großbritanniens aus dic Welt herrschaft konstruiert und den Versuch gemacht haben, den anderen Völkern ihr Verhalten vorzuschreiben. „Der Him mel Hal diese Insel geschaffen", so ließ sich z. B. in der Zeit Oliver Cromwells i1500—1658) der Dichter Edmund Waller in nnübertrefslichcr Selbstverherrlichung verneh men, „nm Gesetze zu geben, Europa im Gleichgewicht zu halten und Europas Völkern Ehrfurcht einzuflößen.' Welche Wandlung also ist eingetreten, wenn jetzt in dem gleichen Land, in dem einst die Anmaßung solche Sätze qc formt hat, heute von den Zeitungen eine Stärkung des Rückgrats versucht werden muß. Man kann hier geradezu von einem Prozeß britischer Selbstauslösung als Folge der Politik Churchills sprechen. Im übrigen wird die politisch-militärische Siiuation üer Anglo-Amerikaner auch durch eine derzeitige propagandi stische Aktivität gegenüber den Neutralen sehr gur erstellt. Das Hinauszögern der Invasion ist ein ganz offensichb- licker Beweis dafür, daß man sich ihre Durchführung auf der Feindseite zunächst leichter vorgestelli stai, als sie in Wirklichkeit sein wird. Wir verweisen in diesem Zu sammenhang auch aus unsere heutige Meldung „DaS sicht barste Blutbad der Weltgeschichte". Ans diesem Grunde versucht man aus seiicn unserer Gegner üer westlichen De mokratien nach Möglichkeit, um diese Invasion sternm- zukommen, wenn andere Mittel sie ersetzen könnten. So stak man in Washington und London jetzt offenbar fesigeftelli, daß die neutralen Staaten noch ein zusätzliches Kriegs» potential siir die Antiachsenmächte darstellten, wenn sie ihre Neutralität im Sinne Londons und Washingtons ausubten. Man hat deshalb schon vor Monaten eine schars« Hetzkampagne gegen die Neutralen eröffnet, ohne daß man dabei jedoch zu iveientlicken Erfolgen gekommen wäre. Wie aus einer uns heute zugegangenen Meldung hervor- gchi, star deshalb nunmehr üer norüamerikaniiche Außen- Minister Hüll eine geradezu dummdreiste Rede gegen die Neutralen gehalten, denen er unter D r o hu n g e n mannigfaltigster Art klarzumachen versucht, daß sie jeder- lei Beziehungen, auch wirtschaftlicher Art, zn den Achsen» machten abznbrechen hätten. Nun, das Echo, das diese Drohung in den meisten dieser Länder gesunden hat, ist nicht gerade dazu angetan, an- zunchmen, oaß sie sich dem anglo-amerikanischen Truck fuge» werden. In der Schweiz erklärt man sich als völlig außer halb der Debatte stehend, in Schweden zeigt man sich ver ärgert, Spaniens Presse übt kalte Zurückhaltung, und die tu r kis che Reaktion ist, wie üblich, von zurückhaltender Höflichkeit bestimmt, ohne indessen eine Geneigtheit zn sach lichen Zugeständnissen zu bekunden. Selbstverständlich muß der weitere Verlaus der Dmge insofern abgewartei werden, als sich vermutlich iu absehbarer Zeit zeigen wird, ob die Engländer und Amerikaner neu« Absagen einstecken werden, nachdem sie sich bisher stets vor dem äußerfften gehütet haben. Wenn die Stellung der Neu- trale-i in diesen Tagen nicht nur von Leiten amerikanischer Minister, sondern auch von der gesamten englisch-geschriebenen Presse zum Gegenstand derartig heftiger Angriffe gemacht wird, dann steckt zweifellos mehr dahinter, als lediglich eine billige Ersolgsiuche. Sowohl in London als in Washington hat man nämlich T e r minsorgen. Mehr und mehr fühlt man sich den sowjetischen Erfolgen gegenüber ins Hintertreffen geraten. llnS man erachtet jedes Mittel als recht, und sei es völkerrechtlich auch noch so fragwürdig, um den Krieg un anglo-amerikanischen Sinne schnell zur Entscheidung zu bringen. Daß man bis heute noch nicht die große militärische Entscheidung zu Lande siir das Gegebene dafür hält, zeigt die große Konzeption von Teheran erneut im Zwielicht. Sei nun allem, wie ihm wolle, ob der britische Löwe brüllen wir- oder nicht, asses wird nicht« mehr fruchten, weil das dtcS- >nnl:ge Bölterriugen sich in 'einem siegreichen Ende gerade mii der Länge der Zeit ini ,e. zehr auf die Seite Deutsch lands und damit Europa» ueM- Lar