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Riesaer Tageblatt 92. Jahr- Montau, 11. September 1989, abends ^212 Drahtanschrift, Tageblatt Riis« Fernruf !2»7 Postfach Nr. » Postscheckkonto: Dresden 1580 Sirokass« Riesa Ne. « und Aur iger sLlbeblatt und Allzriger). Diese Leitung ist da» zu, Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen de» Landrat» »n Grobenbatu behvrblich bestimm«, Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finanzamt«» Riesa * und de» Hauptzollamte» Meißen D»a« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne ZustellgebiHr, Arck Vostbezim RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte l« aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg. Einzelnummer 15 Pfg. «u^igeu Ar die Nummer des Ausgabetage» sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben,- eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die große Schlacht in Polen nähert sich ihrem Höhe punkt, der Vernichtung des polnischen Feldheeres westlich der Weichsel. Während in Lüdpolen der sich zäh wehrende Gegner über den San zurückgedrängt und der Uebergang über den Fluß im Abschnitt Lanok-Zawornik-Polski, sowie bei Radqmne und Faroslaw erzwungen wurde, begannen die in den verschiedenen Räumen eingeschloffenen Truppen die Waffen zu strecken Durchbruchsversuche der eingcschloffenen Teile wurden überall verhindert. Rach hartem Kamps um die polnischen Bescstigungen am Raren» gelang es bet Nowogrod und Wizna, Brückenköpse an dem Lüduser zu bilden. Polnische Artillerie aller Kaliber hat von den östlichen Teilen Warschaus aus das Feuer gegen unsere im Weltteil der Stadt befindlichen Truppen eröffnet. Die Einschließung des polnischen Kriegshasens Gdingen wurde sortgesetzt Reustadt und Putzing sind in deut scher Hand. Leestreitkrästc unterstützen das Vorgehen de» Heeres durch ersolgreiche Beschießung polnischer Batterien sowie des Kriegshasens Gdingen. Die Lnstwaffe hat die Straßen und Eisenbahnlinien ost wärts und nordostwärts Warschau und in den Räume« Lemberg und Lublin Chelm wiederholt mit Ersolg ange griffen und Kolonnen und Truppentransporte dort zer schlagen. Fn Lemberg wurde der Westbahnhos zerstört. Fm Westen wurde der geräumte Flugplatz Saarbrücken von französischer Artillerie beschaffen. Drei französische Flug zeuge wurden über Reichsgebiet adgeschoffen. Verfolgung des geschlagenen Feindes wird sortgesetzt Starke polnische Heerestcile in der Umklammerung — Französische Spähtrupps weit vor dem Westwall abgewiesen )l Berlin, 16. September. Ta» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zwischen dem Gebirge und dem Oberlauf der Weichsel letzte» die deutschen Kräste die Verfolgung des geschlafenen Feindes in astwärtigcr Richtung fort. Fm großen Weichsel» iogen zwischen Landomierz und Kutno ha« der schnelle Durchbruch der motorisierten und Panzertruppen bis an die Weichsel große Erfolge anaedahnt Teile zahlreicher »oluischer Divisionen sind um Radom von der Weichsel »bgoschnitten und von allen Leiten umstell«. Ebenso ist dem aus dem Raume Lkicrmewice Lo- tzanczew -Kutno nach Osten drängenden Feind der Rück- zug Uder die Weichsel bei Warschau und südlich verlegt. Das Schicksal dieser polnischen Heerestcile, mit denen noch heftige Kämpfe im Gange sind, wird sich in den nächsten Tagen erfüllen. Die im nördlichen Polen beiderseits der Weichsel vor gehenden deutschen Kräfte haben die Gegend westlich Wloclawck und nordostwärts Plock erreicht. Rordostwärts Warschau haben wir am Lüduser des Bng Fnß gefaßt. Um Vom za und ostwärts wird noch gekämpft. Die Luftwaffe hat die von Warschau nach Ost und Lüdost zurücksührcnden Ltraßcn und Eisenbahnen durch Bombenangriffe blockier» und die in diesem Raume noch vorhandenen Reste der polnischen Bodenanlagen an gegriffen. Bei einem llnlernehmen gegen Lublin wurden von einem gemischten Kamps- und Zerstörerverband sieben polnische Flugzeuge im Lustkamps abgeschoffen, ach« pol nische Flugzeuge am Boden durch Bombenabwurf schwer beschädigt. Zur lluterftiitzung des Heeres griffen Fliegerverdände im Raume um Radom sowie zwischen Rarew und Bog wirkungsvoll in den Kamps ein Fm Westen haben erstmalig französische Lpähtruvp» die deutsche Grenze überschritten und sind in Gescch«»- bertihrnng mit unseren weit vor dem Westwall befind lichen Vorposten getreten. Der Feind ließ zahlreiche Tote und Gefangene, darunter auch einen Offizier, zurück. Fn der Rächt zum 0. September warfen britische Flugzeuge über einigen Städten Rord- und Westdeutsch lands Flugblätter ab Die Besatzung eines bei tteber- stedt sThüringen) abgcstürztcn englischen Kampfflugzeu ges wurde gcsangcngcnommcn. An der Wcstgrcnze wur den drei französische Flugzeuge über deutschem Hoheits gebiet abgeschoffen. Bombenangriffe haben nicht ftattgesundcn. Neue englische Greuellüge prompt widerlegt Englischer Frachtdampfer feuerte auf deutsches U-Voot / Eindeutige Aussagen der Schiffsbesatzung ff Berlin. Der englische Rundfunk hatte berichtet, »aß der englische Frochtdampser „Manaar" im Atlantischen Ozean am 7. 0. von deutschen U-Booten versenkt worden sei, und zwar sei aus das Schiss ohne Warnung ein Tor. pcdo abgeschoffen worden Rur mit größter Mühe sei ein Teil der Besatzung gerettet worden. Wie inzwischen Mitglieder der Hindu-Besatzung dieses Lchisses nach ihrer Landung in Lissabon erklärt haben, ist das Lchtss mit lll Zentimeter-Kanonen bewassnet und mit Artilleristen bemannt gewesen. Rachdem das Schiss von einem deutschen U-Boot angchaltcn worden war, hat es selbst als erstes das Feuer gegen das deutiche U-Boot er» öjsnct. Diese Tatsache wird auch durch eine United-Preß- Mclduog vom 8. September aus Lissabon bestätigt. Damit har eine neue englische Greuellüge ihre schnelle Wider legung gesunden. Vie unglaublichen britischen Veovagandamethoden Plumpe Lügenhetze, um die Haltung der Neutralen zu beeinflussen )k Berlin. Tas britische Jnformationsministerium oerbreitet ein amtliches Kommunique, in dem Deutschland beschuldigt wird, den uneingeschränkten U-Boot-Krieg gegen Handelsschiffe angeordnet zu haben. Hierzu teilt das Oberkommando der Kriegsmarine mit: 1. Bereits im „Athcnia"-Fall ist eindeutig sestgestellt morden, daß die deutschen Scestreitkräste den ausdrück lichen Befehl haben, sich bei der Führung des Seekrieges an die internationalen Vereinbarungen zu halten. 2. Diese Anordnung hat auch weiterhin Gültigkeit. Wie die Aussagen des Kapitäns des amerikanischen Tampsers „Washington" bei der Versenkung des britischen Dampfers „Olive Grove" mit aller Deutlichkeit zeigen, wird von den deutschen Seestreitkräften entsprechend ver fahren. 3. Die amtliche britische Verlautbarung ist nichts an deres als ein «euer eklatanter Fall der vom britischen Fnsormationsmiuisterium betriebenen plumpen Lügen hetze gegen Deutschland. Diese unfairen britischen Propa- gandqmethoden dienen dem Zweck, die Haltung der neu tralen Staaten gegen Deutschland zu beeinflussen. Polnische Artillerie beschießt die eigene Hauptstadt! )lBcrlin. Der unerwartet schnelle Vorstoß der deutschen Truppen auf Warschau und das Eindringen in die polnische Hastptstadt bereits am 8. Vormarschtag haben nicht nur die oberste Operationsleitung Polens empfindlich betroffen, son- dein offensichtlich auch große Verwirrung in den Reiben der polnischen Truppen selbst angerichtet. Die außerhalb Warschaus stehende« polnischen Truppe« beschießen jetzt ihre eigene Hauptstadt mit Artillerie. Diese militärisch sinnlose Be schießung kann nur überflüssige Zerstörungen nichtmilttä- rtscher Anlagen und unnötige Opfer in der polnischen Zivil bevölkerung in der Hauptstadt zur Folg« haben. Polnische Militärabordnung in London )f Amsterdam. Wie Reuter in London bekannt gab, ist eine polnische Militärmission unter Führung eines Generals in England eingetroffen. Polnische Auslandsvertretungen völlig abgefchnitten )l Reval. Durch die Flucht des polnischen Außen ministeriums aus Warschau ist die Verbindung der pol nischen Gesandtschaften in den baltischen Staaten mit dem polnischen Außenministerium vollständig unterbrochen. Die polnischen Gesandtschaften erhalten nicht einmal polnische Zeitungen regelmäßig zugestellt. Der Ausamnle«bruck des „Athenia "-Schwindels hat die amtliche englische Lügnerclique um Churchill und Konsorten so nervös gemacht, daß sie zwei neue schwere »Fehler begangen haben. Erstens haben die Engländer jetzt plötzlich zahlreiche „Zeugen" bet der Hand, die all« bestätige» wollen und sollen, daß das amerikanische Pafia- gierschifs „Athenia" torpediert worden ist. Tas ist an sich völlig übcrslünig, den» an der Torpedierung zweifelt nie« wand, auch nicht die Amerikaner, aus die das plötzliche Massenauftretcn von Zeugen wirken soll. Es steht fest, daß das Schiss ans der Reise von England nach Amerika begriffen war und nach Lage der Ttnge und nach allen amtlichen deutschen Feststellungen von deutscher Seite überhaupt nicht angegriffen worden sein kann. Zweitens wird nun auch in London endlich zugegeben, daß außer der „zufälligen" Anwesenheit einer großen Lnrusjacbt und eines Fraelndampfers auch mehrere eng» lisch« Kriegsschiffe zur Stelle waren! Tieie Kriegsschiff« aber wären für ein deutsches II Boot selbstverständlich das einzig möglich« und lohnende Ziel gewesen. Ter alte und neue Kriegsverbrecher Churchill, der längst als llrheber des Attentates ans die „Athenia" ent larvt ist, will eben diesen Fall mit allen Mitteln, den dümmsten wie den gewissenlosesten, zugunsten England» nmlügen. der Gedaukengang ist dabei leicht zu durchschauen. Man hoiit in London, daß die Amerikaner im Sinne einer Beteiligung anderen Sinne» werden, sobald erst einmal ein Präzedenzfall geschossen ist. Bisher hat dieser Fall zu einer völligen Bloßstellung de» korrupten englische« Propagandalnstem» und seine» geistigen Leiters Churchill iowie zur restlosen Aufklärung der Reutralen geführt. Der 11., bisher schwerste NeutralttittSdruch Rach Meldung der amerikanischen Presseagentur United Preß ist ein belgischeo Fagdslugzxug über belgi schem Gebiet von „fremden", d. b. englischen Flugzeugen abgeschoffen und zerstört worden, als eS diese im Dienste des Schutze» der belgischen Neutralität über belgischem Hoheitsgebiet überraschte. zum Niedergehen zwingen wollte. Tie englischen Flugzeuge zogen sich nach diesem schweren Verbrechen gegen die Neutralität Belgiens in Richtung aus die französische Grenze zurück. Auch dieser ik. englische Reutralitätsbrnch zeigt zu sammen mit den vorangegangene» andere» 1V, wa» di« neutralen Staaten von der englischen Phrase des „Schutzes der kleinen Staaten" zu halten und was sie von England zu erwarten Haden, wenn sic nicht so scharfe Maßnahmen der Gegenwehr treffen, wie sie in neutralen Staaten be reits gefordert werden. Polenregierung auf der Flucht nach Rumänien? U Bukarest. Au» Polen übermittelte Nachrichten besagen, daß sich Teile der polnischen Regierung in Lem berg aushalten Die rumänische Regierung rechnet bereits mit, der Möglichkeit, in den nächsten Tagen einzelne pol nische Regieruugsmitglicder au der Grenze empfange» ,n müssen. Mitglieder der französischen und englischen Botschaften und Konsulate in Polen und Mitglieder beider Kolonie« vaffieren andauernd die polnisch-rumänische Grenze. Zwi schen dem v. und ü. September kamen drei Sonderzüge mit Franzosen durch, die direkt nach Constanza zur Weiter verschiffung geleitet wurden Sonntag »rasen in Czernowitz Nachrichten ein, daß sich Ostgalizien in Hellem Aufruhr befindet. Die dortige ukrainische Bevölkerung habe sich gegen die Gewaltmaß nahmen der Polen erhoben. Auch in Lublin ist der polnischen Regierung der Bode» schon wieder zu heiß geworden )s Riga. Meldungen, wonach die polnische Regie rung infolge des schnellen Vorrnckens der deutschen Trup pen nicht mehr lange in Lublin bleiben werde, bestätigen sich durch die Nachricht, daß 15 fremde Missionen in Polen anS der Gegend von Lublin nach Krzemienice ^zwischen Rowno und Darnopol) nbergesiedelt sind. Kriegserklärung Kanadas )f Ottawa. Kanada erklärte am 10. Sept. Deutschland formell den Krieg. Amerikanisches Waffenembargo nun auch für Kanada 700 Kampfflugzeuge können nicht mehr geliefert werde« )s Neuyork. Nach der Kricgserklärug Kanada» an Deutschland hat die Regierung der Vereinigten Staaten heute Montag die Anwendung des Neutralitätsgesetzes und des Waffenembargos auch aus Kanada ausgedehnt. Dadurch könne« die von England, Frankreich und Anstralie« i« den USA. bestellten Kampsflugzenge auch nicht mehr über Kanada geliefert werden. Rund 700 Kampfflugzeuge, dir sich in den Vereinigten Staaten im Bau befinden, verfallen unter diesen Umständen dem Waffenembargo.