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Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Eiern / Rund um den Erdball / proletarisches Feuilleton / Das Bild der Woche sWWD—— > , k « ? ' t g e n p K n « : dl« neunmal aelpallene RonpmVll-c-il« oder deren Nannr »d Ps., für stamlllrnan,eigen !ü P>., sür LI, R-klam,»«»« lanlchlleßend den Lrellpalllaen Teil einer Terlleilel 1,dO RM. Anrelaen-Lnnadme »o, »Kcheaiag« von 0 Uhr ar ln der Lrvedillon Dreiden-S. 1. ELlerbahnhosltroli« r L«»ng»pr,ll«: lrei Pau» monalllch r,S0 RM tcahlb-r im rorau«), duvd die Post r,SO RM lohn, Zustellgebühr). Di« „»rbeilerstimm«" «rlcheinl lüg. list' nuher an Sonn- und Ijeierlagen. In Nisten höherer Tewall testehl kein Anlpeuch aus Lieferung der Zeilun, oder aus Zurüstrahluna de» Brrugipretle» Verlag: Dee»dn,r Verlag.gelellichalt mbp, Dreoden-A. Seichäsl,steil, und Re- daliion: SÜIerbahnhosstr. r. gernius: tkrr». Postlchestkonio: Dr««den >»W> vkianIm»Hl>L für Lokale«: Oil, Sabel, Vr«^>«n; kür Polilik ml« «u»nahm, der «u,l,nd«leil^ Prooinr, SewerliLast, Ex-rl, Radio und »lrbeiterkullur: Serhaed Grab«, Dreoden: für «u,Iand: «ari Preibnee, verlinl'lllr Neuillelon und Reportage: Otto Wilde, «,rlin: für Inserai«: tsrih Ritlcher. Dre»d«n: sür Trust und Verlag: Dresdner verlag»geleNIst>«f< m. b. l>., Dreoden'.1 . 8. Jahrgang Dresden, Montag den 4. Januar 1Y32 Nummer 2 Der „Durxkrletlen" beendet: butsakllt den Massenslurm in Stadt und Land! Schmiedet die rote kinlieit in den Betrieben, an den Stemvelsteilen und in allen Srten . Stärkt die Kommunistische Partei, die Revolutionäre Gewerkschasts-Lpvosition und die kommunistische Presse! Mobilisiert zum roten Volksentscheid! Mit dem heutigen Tage ist der sogenannte „Burgfrieden", den die Brüning-Groener-Severing-Schieck zur Siche rung des „Weihnachtssriedens" verhängt hatten, ansgrhoben. Dieser „Burgfrieden", van faschistischen Mordüberkällen aus Arbeiter eingclcitet. und dessen vorläusiges Ende im Zeichen einer a n s ch w e l I e n d e n Streikbewegung der Arbeitermassen steht, hat die Klassengegensätze nicht nur nicht nbschrecken kännen, sondern ihre Perschärsunq unoer, HUNt gezeigt. Bereits am ersten Tage nach Aushebung de» allgemeinen Versammlnngvverbotcs seht die Note Persammlnngs- flut wieder ein. Die Kommunistische Partei und die NGO stehen an der Spitze der Grgenossensive der werktätigen Massen. Die Masienrntlassungen in der sächsischen Industrie, der ungeheure Lohnabbaii bei alten Arbeitern. Angr- stelltxn und kleinen Beamten und die erneute Kürzung der Fürsorgcjäfzc hat die Frage des Eristenzkampsev. des Kampfes nm das letzte Stück Brot aus die Tagesordnung gestellt. In allen Städten und Orten Sachsens werden heute und in den nächsten Tagen in össcntlichen und Betriebsver sammlungen. Zehntausend« von Arbeitern, Angestellten, untere Beamten und werktätige Mittelschichten durch die Kommunijtiilitc Partei ersaht und aufgeklärt werden. Der Protest der arbeitenden Blassen gegen Notverordnung»- sqstem und die kapitalistische Anarchie, wird hier seinen Ausdruck finden. Diese Bersammlungen werden eine Abrech nung mit dem k a s chi st i s ch e n Kurs der herrschenden Klasse und ihrer beiden ssliigelgrvppen, den sozialdemo kratisch-reformistischen Einpeitschern und Schrittmachern der faschistischen Diktatur und den nationalsozialistischen Ter rorbanden sein. In Sachsen haben sich die SPD und die Nazis besonders deutlich als Stutzen der kapitalistischen Diktatur-Regierung mit verteilten Rallen erwiesen. Auch hier hat sich die Soztaldcmo- kraft« durch Knebelung der Arbeiter In den Betrieben und aus den Stempelstellen, durch Abwürgung von Streiks und durch Versuche zur Zerschlagung einer breiten proletarischen Einheit?, fronl als soziale Hauptstütze des Regimes der herrschenden Klasse erwiesen. llmsa verantwortungsvoller ist hier die Ausgabe der Kam- Munistllchen Partei. Sie hat mit der Offensive zum roten Volks- Entscheid gegen die Schieck-Diktatur gleichzeitig den Kamps ge- gen di« Theorie und Praxis des „kleineren Uebcls" auch in Sachse» in breiter Front ausgenommen. Sie enthüllt damit vor den Massen die faschistische Nolle der SPD- und ADGV-Führiing und die llebereinstimniung der Edel und Arndt mit den Dikta- turmastnahmen der Bourgeoisie und ihrer Regierungen. Die rote Vcrsammlungsslut, die im Rahmen des roten Volksentscheids einsetzt, must Im Zeichen der beschleunigten Bil dung der roten Einheitssront aller Arbeiter und der verstärkten Werbung für die Kommunistische Partei, für dir Revolutionäre kecoerkschastvopposition und für die Kommunistische Presse stehen. Die Herstellung der roten Einheit der Arbeiter aller politi schen Richtungen in den Betrieben und an den Stempelstellen und überall wo Ausgebeutete und Unterdrückte sich zusammen- Streiks an der Ruhr, in Berlin, Ianzig und in Hamburg Etrelkbruch def Gewerkschaftsführer' mit Hilfe der Geverlna-Volizel Essen, 2. Januar. sEig. Drahtb.) Der Aufforderung der zentralen Streikleitung, in den Be trieben, wo Voraussetzungen für einen Streik bestehen, den Streik aüszulösen, sind heute morgen mehrere Bclegschastcn nachge- kommen. folgende Betriebe haben den Streik proklamiert: > Zrche B c r g in a n n s g l ü ck in Buer ist im Streik. Aus Zeche Nhcinpreuszen streikt Schacht t>, ebenfalls Zeche Königsborn bei Unna. Nähert Einzelheiten fehlen noch. : Den Streik ausgenommen haben ferner eine Baustelle in Hamm, «ine Baustelle in Duisburg, eine Baustelle in Mühlheim, «ine in Esten und zwei in Steele. Cs streikt der Textilbetrieb van Dcldcn in (Kronau mit Itzg» Mann Bclrgfchaft und ein kleiner Metallbetrieb in llnnn. W Ferner hat Thysten in Mühlheim mit Porrichtungsorbcitcn für den i. Januar begonnen. 111» Mann, also soft alle Vor- tkichtungoarbeiter, find heute in den Streik getreten. s»/, Von der Estcner Strassenbahn ist ein zweistündiger Streik 1» den Bahnhöfen B o r b c ck und M U h l h c i m-Heistcn gemel det worden. In Hciszen erschien sosort nach Streikausbruch die Wchupo und sprengte das von den Streikenden verrammelie Wohnhosstor. Im angrenzenden Essen-Altdorf wurden ein, »seihe kommunistischer Funktionäre verhaftet. Die Polizei hat graste Verstärkungen erhalten, z. B. Reckling- ! hcusen und Herne durch ostpreustische Schupo. Sie hielt mit «rosten Aufgeboten die Strasten besetzt. Trotzdem waren die Sprechchöre der proletarischen Massenorganisationen austcrordent- »lich aktiv. Aus der Schachtanlagc Brassert wurden zwei Strcik- - Posten verhaftet. In Buer-Scholven waren Frauen und Erwerb lose in besonders groster Anzahl als Massenstreikposten erschienen ? Md forderten die Kumpels durch Sprechchöre auf. Aus der kMchachtanlage Westcrholt waren Kriminalbeamte in die Kauen ?Mngedrüngen. Sie wurden von der Belegschaft verprügel) und - konnten sich nur durch das Abfeucrn scharfer Schüsse retten. HH sWeitero Meldungen über Streiks und Kampfvorbereitungen aus der 2. Seite) Morgen Lohnabbau für die MMen Metallarbeiter! Morgen Dienstag wird aus Anruf der Unternehmer der Schlichter über die ob 1. Januar geltenden Löhne für die sächsi schen Metallarbeiter entscheiden. Für die sächsischen Metallarbeiter, deren Löhne durch den Schiedsspruch vom 7. Dezember, der inzwischen vom Rcichsar- beitsministcr verbindlich erklärt wurde, um 6,5 bzw. 5,3 Prozent sür Akkordarbeitcr gekürzt wurden, bedeutet da» »rneuts-Hcrab- fchung der Löhne. Die Belegschaften der Metallindustrie müssen sosort in Be- legschastsversammlungen zu der erneuten Lohnkürzung Stellung nehmen und Rechenschaft von den Betriebsräten über ihre Hal tung zum Lohnabbau fordern! Bolkssturm gegen Notdiktat Kinstimmtsiei' Protest Her Gemeinde Cunewalde Das Gkineindeverordnelenkollcgium Cunewalde nahm einstimmig einen Antrag der kommnnistischcn Frak tion gegen die Notverordnung an. * Ortskrankenkasse Großpostwitz besrMieht Nicht- durch ltftruna In der letzten Sitzung de» Porstandes der Ortskranken kasse Krostpostwitz,. dem ein Kommunist angel'ört, wurde aus dessen Vorschlag mit 5:7 rftmmcu d?s !sssc'. r e 1 l baumasznahmcu der Natverord' >. g, i ? ' Mitglieder schwer trcsscn, nicht durchzusü!,..,. finden, steht Im Mittelpunkt der Massenmobilislerung zum roten Volksentscheid und der Werbung für die Kommunistische Partei. Diese rote Einheit des Kampfes für die Tagesintrresten der Massen und gegen jede Verschlechterung der Existenzbedingungen der Arbeiterklasse ist nur allein imstande dem Proletariat und allen anderen werktätigen Schichten Arbeit, Brot und Freiheit zu bringen. Die Stärkung der organisierten Führung des revolutionären Klassenkampfes ist eine entscheidende Vorbedingung für den sieg reichen Stnrm ans die Positionen des Klassenfeinde». Keine der llnlerdrücknngsmastnahincn, kein Verbot, kein Urteil der Klassen« justiz war imstande, den Vormarsch der Kommunistischen Partei und die Verbreiterung ihres Einflusses in den entscheidenden Schichten des Proletariats und der Werktätigen ansznhalten. Dennoch bedarf es einer weiteren, gewaltigen Verstärkung ihrer Front nm die Pläne der herrschenden Klasse endgültig zunichte zn machen. Formiert die rote Einheitsfront gegen die faschistische Knpitalvdiktatur! Mobilisiert zum roten Polkvcntschcid der Kommunistischen Hstrrtei Sachsens! „Generalstreik" oder wirklicher Kamps? Vie Streikbrecherfttiale im „radikalen" Gewände Die So,ialdemokratifche Partei und die reformistischen äiemerk- chasten mit Erastmann, Leipart und Tarnow an der Spitze sind -i« wichtig st e Stütze der Vrilningdiktatur. Das ist jne feststehende Tatsache, die weder von den Wels-Vreitscheid, coch von den Tarnorv-Leipart bestritten wird. Ohne die llnier- tützung der Sozialdemokratie und der resormisttschen Gewerk- chasten wäre es der Nrüning-Grocner-Regierung nicht möglich, hre Diktatur durchzusühren die Unterstützung der Erwerbslosen md die Löhne der Arbeiter, Angestellten und unteren Beamten ms dem Wege der Notverordnung abzubaurn. Eine ebensolche Tatsache aber ist, dost die Diktatur der Brüniugregierung, die Diktatur des Grostkapltals, immer mehr mit faschistischen Methoden ausgcübt wird. Die Regierung Brüning-Groener ist »ie Regierung zur Durchführung der faschistischen Diktatur. Es ft ohne weiteres klar, dast die Sozialdemokratie und die resormi- lischcn Gewerkschaften, in dem sie die Brüning-Groener-Regierung interstützen, die Regierung zur Durchführung der faschistischen Diktatur unterstützen. Die Sozialdemokratie und die reformistischen Gewerkschafts führer haben monatelang vor der Arbeiterklasse ihre Politik als „kleineres Ucbcl" verteidigt, um angeblich das „grösti-re Bebel", -ine Hitlcrregicrung, zu verhindern. Eie haben monatelang «ersucht, den Arbeitern weisznmachen, dast der „Kamps gegen d«n Faschismus" eben in der Unterstützung der Brüning- regierung besieht, dast die Arbeiter im Kampfe gegen den Faschismus nichts weiter zu tun brauchen, als die sozialdemo kratische Politik, die Politik der reformistischen Gewerkschaften, zu unterstützen. Diese Politik der SPD. laust daraus hinaus, den Kampf der Arbeitcrmasicn gegen die Notncrordnungspolitik der Briiningrcgicrung, gegen die Negierung zur Durch führung der faschistischen Diktatur zu verhindern. Ans der Politik der Sozialdemokratie und der resormistischen Gewerk- schastsbürokraiic ergibt sich konscqucntcrwcisc jene Stellungnahme der sozialdemokratischen Presse zu dem Kamps der Arhcitcr gegen den Lohnabbau. „Der Streik," schreibt die sozialdemokratische Presse, „soll eine Antwort sein aus die Brüning-Notverordnung. Vor diesem gemein gefährlichen Treiben von Narren, die sich süL^gewcrlschnftliche Führer halten, können die Arbeiter nicht rckstzeit.g uns nickt scharf genug gewarnt werden . . . Auch ihnen must liar jclii, vast ein Streik gegen die Notverordnung nach Lage der Dinge nur ein politischer Streik sein kann: denn die Notverordnung ist Gesetz." Das ist die S p r a ch c v o n E t r e i k b r e ch e r n. Die sozial demokratischen Führer und die Führer der resormistischen Gewerk- schäften reden nicht nur, sondern h a n d e l n auch al» Streik- b'recker. Die Erkenntnis, drtst die Wc^s. Brettscheid, Tcarnow, Grast- mann, Leipari usw., dast die Sozialdemokratische Partei uns ser Apparat der rcsormisliichen Gewerkschaften Encikbnicharbeit leisten wird immer groster Auch unter den Schichten der sozial- i >. A-Kei-e» >:7>>- Arbeiter 0!0l »,'UI. 0I1NII n, .