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>SU1 Jahrgang Dresden, Dienstag den 5. Januar 1932 Nummer 3 Sie Streikfront breitet sich ans Provokatorische Hetze der kapitalistischen Presse Streik im Meldorfer Bezirk WZ-Massenversammlungen ausgeW! Die Dresdner Polizei geht Ober ihre Anweisungen hinaus krwerbslosenveriammiling verhindert > Ronpattlll«,«», »der deren dl, Reklame,«U« <«nlck,lles,«,d , : dl, neunmal iamlllenanzeliien 10 Essen, I Januar. (Eig Drahtb ) Einzelnummer 10 Pfennig S»Nur,l,»k>Nnk>l,rn und In »N»n «rtttttiuw iN LseKSSN! 3,ck<- «ul clcr ücUc Berlin, 3. Januar. (Eig. Meldung.) Die Baustellen Binder, Adlershof (zur Hälfte) und die Baustelle Asmus Buuiann, Rudow (geschlossen) streiken seit gestern Die Polizei besetzte gestern die Baustelle Bohnsdors in der Maltersdorier Strohe und nahm drei Verhaftungen nor. Die Belegschaft beschlofz daraus den 2 t r c i k ab Dienstag vormittag. >> Bei Sckuiltheitz in Schöneweidc wurde gestern eine Stunde nicht gearbeitet. In der Mattcfabrik in der Greijswalder Stratze nehmen 27 Jungarbeiterinnen am Streik teil. Durch den Streik der Schauerleute ist der Londoner Hasen heute vollständig stillgeleg«. .'>'»00 Arbeiter haben die Ar. beit niedergelegt. Heute morgen sand eine D e m o n st r a t i o n durch dir Darks statt. In Bootle-Birkenhead steht der Streik der Haicnar beiter sest. In Glasgow streikt dir Mehrheit der Hasenarbeiler In Anenmauth beschlossen die Hasenorbeitcr ebenfalls in den Streik zu treten. Essen, 4. Januar. (Eigene Meldung). Anher den bereits gestern gemeldeten Betrieben sind noch solgenvc Belegschaften in den Streik getreten: In Hamm streikten die Schachtaulagen Grillo hundert, Castrop mit 200 Monn Belegschaft ist in d e n S l r ei kgetre« t e n. In über 10 Ruhrbetriebcn ist der Arbeitsbeginn bzm. die Anfahrt zum Schacht eine halbe Stunde bis drei Stunden ver zögert worden. In Buer die Schachtanlage B i s m a r lt II zu 30 Prozent. In Duisburg streiken die Schachtaniagcn Diergardt Gestern morgen kurz noch 7 llhr sand aus dem Hof des Be triebe» der AEG Hcnnigodors ein« Versammlung statt, in der mit 97 Prozent der Arbeiter — «inschkiehlich der freigewcrklchast- lichen Kollegen aus dem DMB — der 2tstündige Proteststreik gegen den Lohnabbau durch die Notverordnung beschlossen wurde. Die Direktion provozierte, indem sie am Versammlungsort sämtliche Lichter ausdrehen lieh. In ungeheurer Erregung de- monstrierten die Arbeiter in geschlossenem Zug zu einer Halle, wo sie die Versammlung abhielten. Am Streik unter revolu tionärer Führung nahmen 2000 Mann teil. Di« AEG-Poizellansabrik verlieh zu lOO Prozent mit sämt lichen Lehrlingen den Betrieb. I«NIN 8L Pt., für gamlllinanztliien ro Pt.. Ii>r I d,n dreitpalUarn P,U ,In«r I«rH«II«> 1,S0 RN. Un»,!p«n.Ani,ahm« ,ur »»ihrnlai,, ocn v Uhr an In der Ekp«dlil»n Lresdrn-A. 1. Tülerb-ihnholtlratl« 1 r>iIlU!,»pr<tI<: frei Kau« monalliä, r.sa RN Uahlbar Im vor,USt, durch /Die Schachtanlage Mester holt streikt zu 80 Prozent. > In Bochum hat der 'Betrieb der BV A G eine halbe Ttunde später angcsangen zu arbeiten, und zwar nachdem di« beiden Redner, die zum Streik aufsorderten, verhaftet wur- b«n. In Bochum hat der Polizciterror stark eingesetzt. ^lluch in der Zeche De Mendel hat man den roten Bc- leletsrat in der Kaue verhaftet. ' ?Jn Hörde streikt die Mohlsohrtsbaustelle Görling. >. ^Jn Kronau sind heute sämtliche Mahl fahrt»- ZeHetter geschlossen in den Streik getreten, Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Siem / Rund um den Erdball / proletarisches Feuilleton / Das Bild der Woche der Betrieb Ruberg n. Reh m e r, etwa 200 Mann. In G e - velsberg der Betrieb H a f e n c l e v e ru. Sohn. In Muppertal lEIberseld-Barmcn) standen die Metall betriebe Rieri-Merke, sowie der Terlilbetrieb Boi log im Streik. beitslose Jungarbeiter schilderte, wurde non dem Polizeikommis, sar Einert die Versammlung als a u s g e l ö st erklärt. Die Polizei nahm sosort mit dem Gummiknüppel in der Hand vor der Bühne Ausstellung und wollte dann zur Räumung des Saales übergehen. Die Massen der Versammlung gaben der Polizei aber keine Gelegenheit zum Eingreifen In sehr diizi- plinicrter Meise verliehen die Arbeiter mit dem Gesang der Internationale und mit „Not-Front"- und „Nieder!"-Nuscu den Saal. Molsen und die gröhte Abteilung im Anlliubetrlcb. Gestreikt wurde auch im Alnminiuniwerk. Die Direktion der IG Jnrbcnwcrkc batte alle verfügbaren Kräfte zum Strcikbrnch alarmiert. 'Alle Ingenieure, Mei- her und Vorarbeiter muhten heute zur Frühschicht erscheinen. Jciieiwchr und starke Polizeiaufgebote waren ans den Beinen Die sozialsafchistifchen Gewerkschaftvbonzen bestellten alle resor- mistischcn Vertrauensleute, auch dirsenigen, die Mittag- oder Nachtschicht hatten, zur Frühschicht, nm sosort Streikbrecher zur Verfügung zu haben. Es wurde eine Reihe van Verhaftungen und fristlosen Ent- kassungen von revolutionären Arbeitern nargcnommen In der Diskussion sprach zuerst ein Erwerbsloscnvcr- trctcr über die Kürzung der Unterstützungssätze und die dadurch hervorgeruscne weitere Verelendung der Erwerbslosen. Er sor« derte den Zusauimcusihluh aller Erwerbslosen und Betriebsar» beiter zum Kamps für Arbeit und Brat und beianders auch zur Abwehr faschistischer llcberjolle. Als zweiter sprach ein Jungarbeiter über die Notlage der Arbeiterjugend. In dem Augenblick, al- er besonders dra. SSOti englische Schauerleule und Hasen arbeiter im Streik >. DI, „UrbttttrsUmm," «iltilnl ti«. In güllln bih,r,i Erwill t«II«HI keui UUunq »dir aus Zurückjahluag de, B«,u,,vreU-,. Düsseldorf, t. Januar (Eig Drahtb) Im S a l i n g e n-R e in s ch e i d c r Gebiet hat die Beleg schaft des grohten Betriebe«, Kl in gen berg, dir Arbeit nie- dergelegt. Bei Barmag wurde der Streik beschlossen. In Gladbach sand bei der Girina Gebr. Junker ein halbstündiger Proteststreik statt. Am Nachmittag wurde sechs Stunden passive Resistenz ans Protest geübt. Im grössten Gladbacher Tertilbetrieb Hohen, wurden als Protest gegen den Lohnabbau 30 Mcbsrühle stillgelcgt. Im Hagen-Schwelmer Gebiet streikten die beiden Betriebe Dölcr u. Rohr und Barnim des Höchst-Konzerns mit etwa 200 Arbeitern. Besonders charakteristisch mar das Verhalten der Polizei bei der E r w e r b s l o s c n v e r s a m m l n u g, die um 10 llhr im Burgergartrn llattsiiidcn sollte. 'Als der Versammlungs leiter etwas verspätet eiutras, erklärten die Führer des Polizei, konimandoo, die Versammlung sei nur von um l» Uhr ab ge nehmigt, siir eine später begonnene Versammlung läge keine G eneh m igung vor. Hier handelt es sich ganz osscufichtlich um eine direkte Schikane. Als der kommunistische Stadtverord nete Schneider telephonisch Protest beim Polizeipräsidium erhob, wurde ihm dann mitgcteilt, das, dir Beamten offenbar über ihre Befugnisse hinansgrgangen seien. Der Zweck mar jedoch erreicht, denn die Versammlung selbst war verhindert worden. Dir Polizeiaktionen gegen die ersten Versammlungen der revolutionären Arbeiterschaft nach Aufhebung des „Burgsrie dens" werden die Dresdner werktätige Bevölkerung nicht daran hindern, ihr Vertrauen zur Kommunistischen Partei und ihre Zu stimmung zum roten Volksentscheid zum Ausdruck bringen B-',-stärkte Merbung Neue Streikmeldungen aus Berlin, Ruhrgebiet, Niederrhein u. Mitteldeutschland . Faschistische Streikbrecherfront vereint Reformisten, Nazis und Stahlhelm. Der Londoner Hasen stillgelegt! Bittcrseld, t. Januar. sEig. Bericht) Verschiedene grohe Abteilungen der einzelnen Merk« Gries heim. Jilin, Anilin nnd Aluminium haben den Streik durchge- führt. Gestreikt hat die 'Abteilung Süd des Griesheinuverle» mit 230 Mann Belegschaft, die Abteilung Brgieherci !t von Jilin- Gestern abend sand im Keglcrhcim die erste Mafseiverfainm- lung der KPD noch der Verhängung des „Burgsriedens" statt. An Stelle de» verhinderten Genoffen Siegel sprach der Genosse Schlicks zu den in Massen erschienenen 'Arbeitern. Seine Aus« sührnngcn Uber das Thema „Note Einheit gegen „eiserne" Jront, in denen er besonders den stürmischen sozialistijchrn Aufbau in der Sowjetunion dem kapitalistischen Niedergang gegenüber stellte, wurden mit starkem Beifall ausgenommen. Die Polizei war durch ein Kommando mit Einert au der Spitze vertreten. Nach der kurzen Pause ereignete sich der erste Zwischenfall. Der die Versammlung überwachende Polizeikommissar forderte, dasz alle politischen Abzeichen, die angeblich von Versammlungs- besuchern getragen wurden, abgelegt werden sollten. Andern falls würde die Versammlung aufgelöst. Soweit wir scststellen konnten, handelte cs sich dabei um ein Abzeichen der Jntcrnatio- nalcn Arbcitcrhilfe und einen roten Binder eines Jungarbeiters. Die nervöse Haltung der Polizei steigerte sich durch diesen Vor fall soweit, dafz sie bereits die Tschakos aussetzten und die Gum miknüppel bereithieltcn. Durch das energische Eingreifen der Veisammlungsleitung gelang cs, diesen Zwischenfall bciznlcgcn. di« Polt 1.W RN lohn, Zu!I,I!a<b!Ihr). 00- ander «n Lonn. und !z«i«ttaüen. i Anfoiuch Lick Llrlerunz d,r " ... .. Verlag: Dre.dner VrilagigeltlUtajl mbK, Dr,»d«i>- ... ... dalllon: Eilttrbahnhofslr. 1, griniuk: I/LiS. PoftfLeckkonIo: Dr«»den IS KM Neun Berliner Metallbetriebe im Streik Berlin, 5. Januar. (Eig. Meldung ) Gestern traten solgendc Berliner Metallbetriebc in den Streik unter revolutionärer Jührung: Jachmonn, Borsigwalde (100 Mann), Schöning (130 Mann), Hartung, Lichtenberg >200 Mann, fast alle Lehrlinge). Jröschke (27, Mann), Mctallsirma Prometheus f20N Mann), Lum-Vergaser l>0 Mann). Seil Sonnabend streiken die Zahnradsabriken Dühring und Friedrichshogen sowie der Metallbetrieb Krüger, Michaclkirch- strotze. Streik ouk Berliner Baustellen »er-niw-ttlIL für U«kal„: Ott» «Lbel. Dr«,d«>,: für PvUUI mtt Ru,nadm< d,r «u,l,nl>,lett^ Vr»ol», «ewerttchasl, Spott, Radio und Arb«tt«rkullur- Seihord Drob». Dresden: siir Au,Iand: Nail Prelftncr, VerUn: I>!r SeuUIeia» und Repotta«,: Ott» WUde, Veettn: für Inf,rat«: tzrl« Rttsihrr, Dee»den- Nir Druck und Verla«: Drtidnrr Verk,«i,tI«llIS>akt m. b. H., Der,den«. Die bürgerliche Presse, einschlietzlich der SPD-Zettungen bemühen sich seit einigen Tagen krampshast um zu beweisen, datz „die Strcikparolen und Streikabsichten der Kominnnisten vollkommen gescheitert sind." In demselben Atemzuge mutz ober diese Presse über den 'Ausbruch von Streiks an allen Ecken u»d Enden des Reiches und über das Anwachsen der Kampfstimmung der Arbeiter berichten. Diese Tatsache, die von niemand abgcleugnet werden kann, dient der Bourgeoisie zu einer ungeheuren H e tz e gegen dic Kommunistische Partei und die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition und zur verschärften Verfolgung revolutionärer Arbeiter. Dabei bedient man sich der niedrigsten Verleumdungen und übelster Pro- vokateurmcthoden: „Schüsse aus Polizei von unbekannten Tälern", „Umlegen von Chausscebaumcn", „Steine in dic Fenster von Strassenbahnwagen", „Schutz in einen Gasometer" usw., alles das wird den Kommunisten, der RGO und ihren Anhängern in die Schuhe geschoben. In Wirklichkeit handelt es sich in allen diesen Fällen um bestellte 'Arbeit, von Provokateuren. Dic KPD und die RGO haben damit nichts zu tu«. In enger 'Verbindung mit der bestellten Arbeit von Provokateuren steht die Tätigkeit der Streikbrecher gruppen, die gemeinsam von der reformistischen Gewcrkjchastsbürokratie, den saschistischen Organisationen nnd »en Werkleitungen organisiert werden. Gegenüber der Front des Unternehmertums, der ttsormMschen Gewct-schastsbürokratic, oen Faschisten und drn Streikbrechern, bildet sich die rote Einheit der Arbeiter zum Kamps für die Verteidigung ihrer Cristcuzbedingiingen. Je schneller sich die Arbeiter vom Einslutz der sozialfaschistljchen Gewcrkschastsbürokratic und der SPD-Führer be freien, um so fester und stärker wird dic rote Einheitsfront, Proteststreik der AEG Hemmsdors