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ir Dresden, Freitag den 4. Dezember 1Y31 . Jahrgang Nummer 1Y7 SA« nsus ! Al Mark Wochenlohn wird besteuert! neue Not und neues Elend und vor nllem die Herabsetzung > M - »' D am am am M' 2. 2. 2. >a sieht der Inhalt der neuen Brüning-Notverordnung aus. 4-Psennig-Stücke. Leere Versprechungen zur Preissen- m. Neue Terrormahnahmen gegen das werltiitige Boll. Brüning und Groener zeigen der 8PL die lalle Schulter Irren Einschrumpfung der Wirtschaft vergeblich in ihr suchen wird, ist als absolut sicher anzunehmen." Brüning-Groencr machen ihre Notverordnungen auch ohne die direkte Verhandlung der SPD-Führer jertig, denn sie wissen, daß diese sic sowieso schlmten werden. So wie die ADGB- Führer im Wirtfchaftsbcirat in dieser jaschijtischen Ständekain- mcr, das Programm der SchwerindustricNcn bewilligt haben, so werden die SPD-Führer die Briining-Grocner-Negicrung durch dick und dünn tolerieren. Zn Sachse» haben die werltätigen Massen die Möglichkeit, diese» Verrätern an de» Interessen der Arbeiterklasse die Quit tung zn geben. Das rote Volksbegehren reiht auch den sächsischen SPD-Führern die Maske vom Gesicht und ist der erste Schritt dazu, den Vollstreckern des Vriiningdiktaia in Sachsen, diesem Landtag und der reaktionären Schieckrcgierung die Kampsbcrcit- schast der Massen zu demonstrieren. Darum zeichne sich jeder in die Listen zum roten Volksbe gehren ein. Einzelnummer 10 Pfennig L>»c L«U»cna<lrönSI,cn uns Ul nN»n »>»«««« »rvcuIN <z> 2175 »ooir 1831 löoo Vor einigen Tagen verbreitete die Presse Meldungen über die „Disserenzen" zwischen dem Parteivorstand der SPD und dem Führer des Reichsbanners Hörsing. Es handelt sich um das Auftreten Hörsings im Sinne einer faschistischen „Arbeitsbe schaffung", das der SPD allzu offen und nnverhüllt erscheint. Deshalb wurde Hörsing kritisiert. Zur gleichen Zeit veröffent licht das Lberlausitzer SPD-Organ triumphierend die Meldung, dah es gelungen sei, die reformistischen sogenannten „A bwchr- kartellc in Bautzen und Zittau auszulöscn und die Mitglieder dem Reichsbanner Hörsings zuzusüh- r e n. Das kennzeichnet das niederträchtige Spiel der sächsischen SPD-Führer mit dem proletarischen Kampswillen der Mitglied schaft. Diese Ueberführnng antifaschistischer, kampsgewillter 'Ar beiter in die Klauen Hörsings stellt direkt einen Zutreiberdienst für den Faschismus dar. Die neuesten Schritte des Reichsbanner kommandeurs beweisen das! Der Neichsbannergeneral Hörsing hat jetzt zur Pro- pagierung seines „A rbeitsbeschassungspro- gramms" und zur Verstärkung seiner aattbolsche- Weil im kapitalistischen System die Maschine der Arbeiterschaft zu. Fluch wird, soll nicht das kapitalistische System beseitigt werden sondern sollen die Maschinen verschwinden. Das ist eine echt sw schistische und altbekannte Betrugstheori« der kapitalistischen Klops- sechter. Hörsing sordert u. a. auch die Einstellung der Arbeitslosen unterstützung durch Reich, Länder und Gemeinden und Uebernahme all dieser Lasten durch die Arbeitslosenversicherung. Diese Kraftproben mögen genügen, dis Arbeiter werden sich mit diesem „Arbeltsbeschasfungsprogramm" nicht betrügen lassen Hörsing, der gegen die revolutionäre Arbeiterschaft stets die wüsteste Hetze getrieben hat, der im Auftrage -er Bourgeoisie und des. sozialdemokratischen Parteivorstandes 1921 die aufständischen Arbeiter in Mitteldeutschland niederschlug, geht jetzt wie Winnig, Soelling u. a. zu den Nazis. Er geht den übrigen SPD.-Führern einen Schritt voran. Aber die Arbeitermasscn reihen sich in die rote Einheitsfront ein, die gegen den Kapitalismus. den Sozialismus känvst. W -ZE Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarisches Feuilleton / Das Bild der Woche Als ein >en Hunderte von Er- Die im Uebersallkom- mando erschienene Polizei versuchte, die Menge abzudrängen. Die Beamten benahmen sich jedoch durchweg zurückhaltend. Anch die Transportarbeiter lehnten die Arbeit ad. nachdem sie sich van den Tatsachen überzeugt hatten. Mit Stemmeisen und Mcisel wurde schliesslich die Tür aus der Füllung gerissen. Die Fa inilie hat sich förmlich verbarrikadiert. Als die Beamten ein- drangen, erlitt der schwer nervenkranke Arbeiter epileptische An fälle und muhte in die Heilanstalt überführt werden. Die immer weiter anwachsende Menge vor dem Haus entfernte sich erst, als ein Mitglied des Erwerbslosenausschüsses mitteilte, dah die Räumung zuriickgcnommcn worden sei. wkskkschen Hetze ein eigenes Blättchen mit dem bezeichnenden Namen „Deutscher Bolksknrier" gegründet. Hörsings Programm und Sprache ist so offen faschistisch, dah sich der Parteiausschuh der SPD. in Hinblick aus die Arbeiter genötigt suhlte, Hörsing zu „rügen". Hörsing behauptet von seinem Arbeitsbeschassnngsprogramm mit dem er Arbeiter irresührcn und cinfangcn will, dah cs „dci einen Seite zu sozialistisch, der anderen Seite nicht sozialistisch genug ist". Hörsing will das kapitalistische System ausrecht er halten und insolgedessen kann er nur schwindelhafte Der sprech ungen nach dem Muster der Nazis mache ' Hörsing sordert Vernichtung des Bolschewismus al Vorbedingung für einen wirtschaftlichen Wiederauistieg der weil europäischen Länder, lieber die Kommunisten sagt er, sie „m o r den und schänden täglich den deutschen Namen Das hat schon tausendmal Im „Völkischen Beobachter" gestanden^ In seinem „Arbeltsbeschasfungsprogramm" sind Forderungen wie das Verbot der Beschäftigung von Aus ländern. Das ist dem Naziarsenal entnommen, ebenso wie die Forderung der A r b e i t s d i c n st p f l i ch t und die Forderung ver weitgehenden Vernichtung der Mas ch inen. In bezug auf letzte heiht es wörtlich: „Groharbeitsbeschasfungoplan durch Drosselung der Uebermaschinisierung und schärfst« Kontrolle der Mechanisierung und Betriebsstillegungen. Also nach Hörsing hat nicht das kapitalistisch« System die Arbeitslosigkeit verschuldet, sondern die Maschinen < !?n< wurden die Beratungen über die neuen Notverordnungen in ihren Grundzügcn in der Konferenz der Länder -!-,"iiii!iter scstgelcg«. Dafür spricht eine Unterredung zwischen Brüning und Hindenburg, die kurz vor dem Stattsindcn si zn enpninisterkonfercnz stattsand. In dem offiziellen Bericht über diese Konferenz heiht es, dah die Finanzminister sich - accu „dah die öffentlichen Haushalte um jeden Preis in Ordnung zu bringen sind". ?cc Acjchluh der Minister-Konferenz bedeutet für die Massen i- , 'curcic» Eristenzininimums. '. ciseullichen Haushalte um jeden Preis in Ordnung zu bringen" u sich nicht mir auf die von uns bereits mitgeteilten Gehälter und Löhne aus die Kürzung der llnter- Die bürgerliche Presse teilt mit, dah eine ganze ucier Verschlechterungen vorgesehen sind. Die Dresdner ö chlichtkn schreiben in ihrer heutigen Ausgabe, „die E: Hclvcrorduung wird wieder ein sehr umfangreiches Gc- - i r -i-'crl sein". Sic verschweigen aber dabei, dah die ' ihnabme diese-'- Gesetzgebungs-Werkes ist c - crabjetzung des steuerfreien Existenzminimums von lilti aus 811 Mark monatlich. I ' ! lerbelastung der Arbeiter, Beamten und Angcstelk- i Ueingewerbetreibenden und der kleinen Bauern wird i w - unerträgliche gesteigert. I ncr in vorgesehen die Einführung eines Vierpfennig- u nll die die Einführung einer neuen Scheidemünze das Inüiuuu der Bevölkerung zur deutschen Währung steigern? l ireicu: erwartet die Rcichvrcgierung von diesem Geldstück l! i u cukung, oder soll durch das neue Geldstück und durch I: - !-!üc Ausgabe von Silbergeld der gesamte Geldumlauf > 'den? Das würde diesen berühmten Forderungen der c nach inslatorifchcn Mahnahmcn nur gleichkommcn. diesen einschneidenden wirtschaftlichen Mahnahmen c neuen Notverordnung auch neue Tcrrargesetze uiwlutiouärc Arbeiterklasse enthalten sein. Insbeson- i : Wajfcngefctz verschärft werden. Ferner sollen die I- -l angelündigtcn Mahnahmen gegen „Landesverräter" i Verordnung enthalten sein. 'culgeaisic will mit dieser neuen Notverordnung sich si richerungcn zur Uebcrwindung der kapitalistischen mn. Bei diesen neuen Mahnahmen gegen das werk- i ! lägt sie sich durch das ..Oppositions"-Theater der s.i r nicht stören. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, fol- f 1'D Führcr vor Fertigstellung der neuen Rotvcrord- I ' boiipt njcht mehr non Brüning empfangen werden, f ' ücscu Eindruck vor den Blassen zu verwischen schwindelt 'poldcmokratifche Presse und ebenso die Dresdner Volks« i in ihrer gestrigen Ausgabe ihren Lesern vor, dah noch fücharluiten über die Notverordnungen" vorhanden sind. - ::!ich heiht cs in der gestrigen Ausgabe: Obwohl uns nur noch drei Tage von dem Termin tren- ^"i. an dem die neue Notverordnung sertiggestcllt sein soll, iüber ihren Inhalt selbst innerhalb der Reichsregierung '-/i leine konkrete Vorstellung. Dah diese Notverordnung nicht im entferntesten Aehnlichkcit mit einem Wirtschasts- ! :!'s,ranini hat, dah man jede andere Idee als die einer wci- 12. 12. 12. 12. . ,i-,,pr«il«: dl« neunmal geipaltene Ronpikeillezeil« »der deren - / ,f, lür Familienan„I«en 20 Pf., lür die Reklame,eil« lanlchltestend ricupaiUaen Teil einer Dexcieile) 1.SO RM. Ancei««n-Annahme nur ; rca S Uhr an in der Expedition Dresden-A. k. Gülerbohnhosllc»tz« 2. - , reii « : frei Hau» monatlich 2.S0 RM lcahlbar Im vorau»>, durch ll. Tags ll- Tag) 0- Tag) sl. Tag) Äm zweiten Tage zählte Chemnitz über 1099, also bis gestern Uber 7999, Dresden bis jetzt knapp 4909! Plauen steht mit ' «um Ergebnis im Verhältnis zur Einwohnerzahl der übrigen Grohstädtc (Plauen hat 115 009 Einwohner) an der Spitze. Ihm i«lzt Chemnitz, dann Leipzig und Dresden, Das Ergebnis selbst zeigt, dah die erstgenannten Erohftädte Leipzig und Dresden «ch Wesentlich aufholen müssen. Acbcn dcn-Mcldungen aus den Erohstädten liegen eine Reihe Ergebnisse von kleineren Orten vor, die teilweise über- »ichrnd gut find. Wir kommen jm lokalen Teil darauf zurück. So zeichneten sich im roten Vermsgrün im Erzgebirge be sät- am ersten Tage mehr als 50 Prozent aller Wahlberechtigten ein. Kleinbauern, Arbeitslose und Hausfrauen rückten ge- chlaHttz an'. 79—80 Prozent der proletarischen Einwohnerschaft haben sich in die Listen eingetragen. Hetzt heiht cs: Kampsum dieSpitze! Vic nächsten Tage müssen die gesamte Partei und die revolutionären Massenorganisationen auf dem Posten sehe». Es gilt, Kräfte für die Einzcichnung im Lager der Werktätigen durch die rote Klassensront zu mobilisieren! Verantwortlich für Lokal«»: Ott» Gäbel, Dre,d«c>; kür Politik mit Au,nähme der Au»land»lelte, Provinz, Gewerkichaft, Sport, Radio und Arbeiterkultur: Gerhard Grab», Dresden: für Ausland: Karl Preihner, Berlin: für Feuilleton und Report»««: ONo Wilde, Berlin: für Inserat«: Fritz Ritscher, Dreien; für Druck und Verla«: Dresdner Verlagsqesellschaft m. b. H., Dresden-?!.. die Post 2,iw RM (ohne Zustellgebühr). DI« „Arbelterstimme" erscheint kä«. ll» auke, an Sonn, und Feiertagen. In Fällen höherer Gewalt b«st«ht kein Anspruch auf Lteserun« der Zeitung oder auf Zurückzahlung de» Bezugipreile». Verla,: Dre»dner Verlag,gesellichast mbH, Drr»d«n-A. Geichäsl»ft«ll« und Re- dakcion: Güterbahnhosstr. 2. Fernrus: 17 2SS. Postscheckkonto: Dr«»d«n I8K9V ieerstenErgebnissevomBolksbegehren Ejnzeichnungszahlen aus fächslfchen Orten / Bis jetzt knapp 4000 in Dresden 7ic krstcn Tage der Einrcichuung für das rote Volksbcgchreu brachten in Sachsen nachfolgende Ergebnisse: Leipzig Chemnitz Dresden Plauen am 2. Barrikaden gegen kxmittieruvg Erfolgreiche Aktion ln Ehemnitz Chemnitz, >. Dezember. (Eig. Bericht.) In den letzten Tagen kam es verschiedentlich ,zn spontanen Demonstrationen der Arbeiter gegen benbsichligte Ex.mitticrun- gen, die durchweg aufgehoben oder verschoben wurden. Aw Don- nerstoginorgen sollte in der Pismarcijtrahc ein durch Kriegsun- sall schwer nervenkranker Arbeiter mit Fran und zwei Kindern im Alter non acht und zwei Jahren aus die Straffe gefetzt werden. Das Wohlfahrtsamt der Stadt Ehemnitz lehnte jede Hilfe ab Der in Begleitung von Schutzleuten erscheinende Gerichts vollzieher suchte lange vergeblich nach einem Schlaffer, der die Wohnung öffnen sollte. Drei Schlosser lehnten ab. vierter Schlosser erschien, hatten sich inzwifch werbslosen vor dem Hanfe angcfammelt. 2 Hörsing aus dem Marsch zu den Nazis! SPD führt Arbeiter zum Faschisten Hörsing / Auflösung der Abwehrkartelle in Bautzen und Zittau! SPD-Arbeiter, ihr gehört ln die rote Einheitsfront!