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rk Sachsen 7. Jahrgang Desden, Donnerstag den 22. Oktober 1931 Nummer 176 oünraub Arbeitsgemeinschast chulcn gr Erna Seydewitz an einen SPD-Arbeiter 15. Oktsber 1931 Mit proletarischem Grutz Erna Scydcwitz Gevering verGroener «emelnlom», «amvl aeaen Vie «V « Führer die 7 Stadträte d»rn»n Sp-eLl Ein sozialdemokratischer Arbeiter schreibt an die Leitung KPD Zwickau solgenden Bries: Sirtschaftsbeirat ernannt /18 kapitalistische Scharfmacher und 8 Gewerkschastsbürokraten wollen arisiötzne elastisch nach vnten ziehen / Kämpft mit der RSS gegen Lohnraub und Faschismus! Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / I Erdball / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Indem ich Euch stir diese srdl. Miihewaltung beste«» dank«, zeichne ich Berlin, 21. Oktober Veseltlguny der Grholungs.ttrforge / Schließung der Kinderheime / Abbau der Krankenhauspflege / Nur die KPD sllr Mgsfenkampf gegen Kulturfaschismus! hebt die von den sozialdemokratischen Mährern verseumdeie Sowjetunion die materiellen, geistigen und kulturellen Leben-« bedingungen der werktätigen Bevölkerung in Stadt und Land durch Erhöhung der Löhne und Ausbau der Sozialversicherung. Errichtung neuer Arbeiterstädte mit vorbildlichen Arbeiterwoh« nungrn durch Schaffung von neuen Erholungsstätten, Kinder heimen, Arbeltersanatorien, Errichtung von Kulturparks, Mas« fenfportplähen, Arbciteruniversitäten. Lesehallen. Bibliotheken, Arbeiterkluks, Theatern usw. In der Sowjetunion Einstellung von VOOW neuen Lehrern, in Deutschland Massenentlassung von Junglehrern, Erhöhung der klassensrequenz und Verwandlung der Volksschule znr Armenschule vergangener Jahrzehnte Berlin, 22. Oktober. (Lig. Meldung.) Di« Werktätigen müssen wählen zwischen weiterem Versal! aller kulturellen und sozialen Einrichtungen rm Kapitalismus und Kamps unter Führung der Kommuni stischen Partei sür ein sreirs sozialistisches Deutschland sür den Ausbau de» Sozialismus, siir den sozialen und kultu rellen Ausstieg des werktätigen Volkes. proletarischem Trust L. S. z. Zt. noch Mitglied der SPD Hkorg Haindl, Augsburg; Waagenbaumeister Wilhelm Hecker, Binsivcnt der Handwerkskammer Düsseldorf; Gutsbesitzer Dr. holtm«i«r, Lienen Kreis Tecklenburg i. Wests.; Geschästvsührer dr; Deutschen tticwerkschastsbundes Dr. Joses Jahn, Berlin; Nauimann Louis Körner, Berlin; Rittergutsbesitzer von Oppen, Braiidciit der Landwirtschastskammer Brandenburg, Dannen- walde; Bernhard Otto, Vorsitzender de» Gesamtverbande» der chrifilichen Gewerkschaften Deutschlands, Berlin; Direktor Dr. rtk. ;>ol. h. c. Robert Pserdmenges, Köln; Bäckermeister Ernst Billig,uachcr, Magdeburg; Direktor der Kommerzbank Dr. E. Aciiihnrdt, Charlottenburg; Mar Rössiger, Vorstandsmitglied dcs lqeioerkschastsbundeo der Angestellten, Berlin-Zehlendors; Dr. jur. Schmitt, Generaldirektor der Allianz und Stutt- garler Verein AG, Berlin; Geheimer Kommerzienrat Dr. jur. l> c. Herinann Schmitz, Vorstandsmitglied der IT-Farben- Industrie Alh. Berlin; Dr. jur. Dr.-Ivg. h. e. Paul Sil ver berg, Industrieller, Köln; Otto Suhr, Vorstandsmitglied bk» Allgemeinen freien Angestellten-Bundes, Berlin; General- direltor Dr.-Ing. Dr. phil. h. e. Albert Vogler, Dortmund; Fa- blitdircttor Willi Wittke, Dresden. Der Reichspräsident hat gleichzeitig mit der Ernennung der Mitglieder zu der ersten gemeinsamen Sitzung des Wirtschaft»- luirates und der Reichsregierung, an der auch Reichsbankpräsi- blüi Dr. Lut.-er urtd Generaldirektor der Reichsbahn Dr» ?orvmiillrr teilnehmen werden, aus Donnerstag den 29. 19. ««mittags 19 Uhr in sein Haus eingeladrn. Diese Erössnnngs- ktzung wird unter dem Vorsitz de» Reichspräsidenten stattsiuden. Ungeachtet des amtlichen Dementis der Stad» Dresden, das die Enthüllungen über den Nothaushaltplan abzn- schwächen versucht, müssen di« Werktätigen Dresdens durch Massenprotest aus die geplanten ungeheuerlichen Abbau- matznahmen und Vorstotz de» Kultursaschismu, antworten. Klassengegensätze ein« weitere Zersplitterung der Arbeiterschast durch di« Gründung einer neuen Partei «in Frevel an der Arbeiterbewegung ist. Deshalb gab es sür mich nur den einen Weg: Mit,„helfen an der Herstellung der kämpsenden revolu tionären Einheitsfront aller klasfenbewutzten Arbeiter, mich «inzureihen in die rote Klaffensront der Kommunistischen Partei Dresden, 22. Oktober Die bürgerlichen „Dresdner Nachrichten" veröffentlichen Einzelheiten aus einem kommenden Nothaushaltplan der Stadt Dresden. Danach sind u. a. folgende Matznahmen vorgesehen: 1. Dl« völlige Einstellung der Erholnngsfürforge in Dresden und die Schlietzung sämtlicher Kinderheime. Di» Kindererholungsheime CcheUrran, Norderney. Alb eck sind bereits geschlossen. 2. Sämtliche Leistungen aus schulischem Gebiet die über die staatlichen Pflichtleistungen hinausgehen, und das sind soft alle, werden eingestellt. Das bedeut«», die Schulspeisung hört aus, dir Mittel zur Unterstützung begabter Schüler werden gestrichen, Vernmittelsrt» heil eAstiert nicht mehr. 3. Bei den Krankenhäusern sollen eine Reihe Abteilungen geschlossen werden. Bsrgesehe« ist serner die völlig, Schlietzung des Stadt-Krankenhause» Iohannstadt, de» grdtzten Krankenhauses der Stadt Dresden. Braunschweig, 21. Oktober fEig. Bericht) Funktionäre und Vertrauensleute der Miag nahmen z« d n Pnziterror und zur Ermordung der drei Klasfengenossen f5!clluiig Einstimmig wurde beschlossen, am Freitag, dem Tag :>r Beerdigung, in den Proteststreik zu treten und ge. Stossen an der Beerdigung teilzunehmen. In einem Schreiben ^on olle Betriebe solle» diese ausgesordert werden, dem Beispiel ,u iolgen. Der Arbeiterrat der Maschinen.Anstalt beschloh einstimmig, stunde der Beerdigung den Betrieb zu verlassen und an der rvigung teilzunehmen. Eine Betriebsversammlung der städtischen Arbeiter, Ab» tcilung Tiefbau, besk., sich an der Beerdigung zu beteiligen. Die Bezirksleitung der KPD Niedersachsen» wendet sich in kwcm Ausruf an die Arbeiterschaft Niedersachsens, dem Beispiel irr Braunschweiger Betriebe zu folgen und am Freitag einen Br-lkNjireik durchzusühren. Tic. neue Hindenburg- Lohnabbau-Arbeitsgemeinschaft l aus der Taufe gehoben. Die Scharfmacher Borsig, Silverberg und der IG-Farben-Gencraldirektor Schmitz setzen sich mit den . ^üB-Fuhren» Gratzmanb und Eggert an einen Tisch. Unter ecm V-isrtz Hindenburgs soll gemeinsam mit den Eewerkschaftp- sujucrn das Neue Lohnabbauprogramm des Trüstkapitals durch- gcpcitscht werden. . ' - Brüning hat in seiner Regierungserklärung festgtstellt, doh un letzten Jahr der Lohn bereits in großem Umfange abgebaur wurde, ohne daß es zu jsrötzeren Streiks gekommen iä. Dam t ist die osscne Streikbrecherrolle der sozialfaschistischen und christlichen Geiverkschastsbiirolratic enthüllt. Aach den Satzungen des bekannten Statistikers Kucziuski nnilden iin letzten Jahr die Löhn« und Gehälter, um rund ztvan» ,iq Milliarden Mark gesenkt. Dieser mörderische Lohn- und Ochaltsraub war nur möglich durch aktiv« Mithilfe.und Streik- .lFottfetzung Seit« 2) Streik gegen Nazibanditea Broiinschwriger Belegschaften befchlictzcn Proteststreiks An die Bezirksleitung der KPD, Zwickau i. Sa. Werte Genossen! In der hiesig«« „A r b e i t r r ft i M M e" la» fch vom Uebrr. tritt d«r Gen. Sendewitz. Ich gab diese Meldung an mehrere SPD'Mttglieder weiter, di« aber nicht von der Richtigkeit der Mitteilung zu überzeugen find. Zu diesem Zweck bitt« ich Luch, die Ten. Erna Seydewitz gefl. zu ersuchen, persönlich in kurzen Worten die Richtigkeit ihre» Uebertrttts mittel» beiliegenden Freikouvrrt» zu bestätigen. Aus den Brief des sozialdemokratischen Klasscngtnosscn antwortete die Genossin Erna Sendewitz. Wir veröffentlichen diesen Bries im Wortlaut. Zwickau, de» 17. Oktober 19S1 Werter Senoffe! Bezugnehmend auf Detn Schreiben vom 13. Oktober 1931 bestätige ich Dir hlrrmit gern persönlich meinen Uebertrttt zur KhiD. Meinen Austritt au» der SPD brauch« ich wohl nicht erp befonder» zu begründe». Die fortgesetzte Lolerierungspolitik d«, SPD, die sich in ihre« Auswirkungen nur gegen dir werktä tige Bevölkerung richtet, Hot mich veronlotzt, diese Partei, der 10, 1K Jahre lang angehörte, zu verlassen. Andererseits Habs ich erkannt, datz bei drv geaenwärtiae« äudarltau -uinlsu»» n». Wie di« bürgerlichen Zeitungen melden, hatte der sozial- demokratische preutzisch« Innenminister Srvrri n g am Diens. tag eine Besprechung mit dem General Groener. Obwohl diese Unterredung bei Groener in feiner Eigenschaft als Reichs innenminister stattsand, nahm doch der General von Schl ri cht r an der Besprechung teil. Wie wir ersahren, wurden dra. konisch« Ausnahmegesetze gegen die KPD besprochen, wobei sich «in« grotz« Uebereinstimmung zwischen Gröenrt und Severing zeigte. Während sich Herr Grocncr von feinem Vertrauensmann über die „Disziplin" der Nazi-Terrorbanden ^-rsch, lietz, hatte der Nozi-Ministcr. k l a g ge s .den sozialdemokrati schen „Volksfreund" in Braunschweig aus die Dauer van acht Wochen aus Grund der Notnerardnüng verhoteB. Die Ar- beiterschast bekommt hier wieder einen gnien-Anschanüngpanter. ' richt. Wer hat Alagges die Natverardnüng in dii Hande aelsat» c. - - r - - Amtlich wird mitgeteilt: In dem bekannten Brieswechfel oischcn Reichspräsident und Reichskanzler vom t t. Oktober Mik die Schaffung eines Wirtschaftsbeiratev vorgesehen worden. >k Reichspräsident hat nunmehlr aus Vorschlag der Reichs, -.ielviig folgende Persönlichkeiten zu Mitgliedern de» Wirt- istsbkiratv ernannt: lüthkimer Kommerzienrat Dr.-Ing. h. e. Ernst ua» Borsig, ^ibrilt' iitzrr in Berlin.Tegel; Dr. Brande», Präsident de» ^cullchen Landivietfchastvrates, Königsberg; Reichskanzler a. D. .! iiner Oberregiernngsrat Dr. Enno. Vorsitzender des vor- Muses der Hapag, Hamburg; Grwerkschastvsekretär Wilhelm irrt, Berlin; Gewerkschastssührer Peter Gratzmann, -rlin; Riuurer- und Zimmermrister Robert Grotz, Königsberg; Nulman« Dr. jur. Dr. Ing. h. e. Bernhard Grund, Präsident Handelskammer Breslau; Kaufmann Dr. jur. Dr. phil. »idert Hackelsberger, Ocslingen sBoden); Popierssbrikant : »«leid-hiihosst, ? und,»: M-nl-., , ,, I - « » » r « > l « -I« »kunmal »«spill,», z Pi. süt ro . sük »I, lkklim«;eN, :«n »i«»k>«!nqk» Teil rin,, 1,1«!«»,) l.Lü RA i- - —— — L-ni-i!» üh, IN In der LsptdMin Di«»»«»>v. t. Die gesamten «ngeheiierlichen Abbaiimasznahmen des Rates der Stadt Dresden auf hngicnischem und kulturellem Gebiet sind ein Alarmruf für alle Werktöllgen. Sie zeigen, datz durch die von der SPD gestützte Notverordnungspolitik die Gemein den in Friedhöfe verwandelt werden. Diese Pläne bedeuten die Vernichtung jedweder Sozialpoli tik und des letzten Restes von Kulturpolitik in der Hngienestaor Dresden. Zwei Jahre lang wurde durch die Hngieneaus« stellung Reklame sür die Stadt Dresden betrieben. Zwei Jahre lang wurde Hunderttausend«», gezeigt, was sür die Er haltung der Gesundheit notwendig ist. Durch den Nothanshalt- plan wird illustriert, mos solche Ausstellungen Im kapitali stischen Staat wert sind. Erholungssürsorge für unterernährte und tuberkulöse Mn. der wird ringestellt, obwohl erst kürzlich die deutschen Kinder ärzte infolge des katastrophalen Gesundheitszustandes der Pro. letarierkinder genötigt waren, gegen die Einsparungen aus dem Gebiet der Kindersürsorgc zu protestieren And das alles ge schieht unter Mitwirkung der sozialdemokratischen im Dresdner Rat durch einen Bürgermeister und vertreten sind. Während in Deutschland Krankenhäuser und schlossen, die Hygiene abgebant vnd die Werktätigen ans dop kulturelle Niveau von vor bll Jahren zurüikgeworsen werden,