Volltext Seite (XML)
Einzelnummer io Pfennig Dresden, Mittwoch den 11. November 1931 ?. Mrgang Nummer 192 M e.r.s«,: Ou. «»»< »,«»<«: e«emr -n ««»"klch.^, Spott n«»t« «»»MrrNitt.,: ,ur Du»« »«» vttl.«: Dr<>»»»<r v«kl»^««s^ych«ft ». » „ . Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Giern / Rund um den Erdball / proletarisches Feuilleton / Das Btt- -er Mach« r^e «« s.d« z»i,«ll,«»ah.), v«. „».»»ttttin«»«" ttl<s«btt »»,. «» S»»». ,«» 8«i,tt«i^». z» N«»tti tz»htt«r u,»«n Hl<h« r«tt> «it Ll.fttui^, d«, Zett««« »d« ««k gurSLtcktzlnn« »<« Dttsd»«, »bp, Dr«»,,.«. »«Ich.,,.».«. Uitto^«ch»h«glr. r, 8«'»»»t! sttr». P^ich-et«,!«: D«—»tt» 1»«». , dl. »««nm.» n.»p«ttttl,^tt. «d«, d«,.« v«. 8-mtt>»»«n,tt,tt, ro.vt .,ia« »i« NM.««,«»« ttt>'p«lilq«n I«tt «lne, r«tts.ll«) 1.» n«. «I»,,»r ' ,. , r.n , Udr °" I» d,r «»'dl, .. Dtt.d«.-«. I Saitti.dnh'lstttlK » ! ,, -, p,, iI <: IiU b«»» «on.«II4 »,«> «R <».hl-.r «» »«««»«), »,ch SPANS KriieLSverseli^vüeunx »exen 8ov^Ze1m«ek1 Mio will Krieg gegen Moskau Hlanter Uebersall auf Sstchinabahu / Kanonen gegen Tientsin / Mr schützen die Sowjetunion! ^nt^vort an rlle süekslscken ^extlldsenne LUldung einheitlicher antifaschistischer Komps« Arbeiterschast! Organisierung de» gemeinsamen uen l ottreiattacken uni 8onnt.iij. i'olirei verbsltot un cic^r -hnnonbircliv ^riieiier. Dresden, 11. ?tol>cmber Gestern nacht kam es in Dresden und Umgebung zu un geheuerlichen Vorfällen. Zirka toll SA-Leute in Unisorm und Zivil riegelten ganze Straßeuzüge des Stadtbezirks Cotta ab, umstellten die Wohnungen von bekannten kommunistischen Par tei« und Jugendsunktiomiren und sielen Uber alle proletarischen stkfsanten her. Da» Standquartier der Nazibandi« ten bildete die „Constantia". Bon dort aus setzte sich auch ein Privatauto, das mit SA-Leuten besetzt war, in Be wegung, um einzelnen Überfallenen Arbeitern, die sich aus der Flucht befanden, den Weg abzuschneiden. Systematisch wurde unter Anleitung örtlicher SA-Leute. denen die Arbeiter- sunktioniire bekannt waren, nach diesen Genossen gesucht und alles, was den Faschisten in den Weg kam, verprügelt. Die von Passanten alarmierte Polizei wurde von den Nazileuten be grübt, und nahm schließlich aus Angaben der Nazis hin einig, verfolgte Arbeiter fest! Die Aktion der Nazis stellt offenbar eine Rache sür die am Montagabend zuriickgewiesenen Provokationen uniformierter Nazis in Briesnitz und Cotta dar. Gleichzeitig erreicht uns die Nachricht, dah gestern abend die von den sogenannten bundevtreuen Arbeitersportlern in K l o tz- sche-Hellerau erst vor kurzem sertiggestellte Mauer de» neuen Sportplatzes von Nazis gesprengt wurde. Wie wir dazu erfahren, versuchten bereit» vorgestern Naz«, banditen an den Platz heranzukommcn. Durch einen schnellen Alarm waren jedoch am Montagabend Reichsbanner leute, Sportordner und Genossen der antifaschistischen Ar beiterwehr und der KPD zusanimengrzogen worden, so dah der Anschlag damals mißglückte. Als gestern die Deto nation erfolgte, strömten sofort Arbeiter zum Schutz des Sport platzes zusammen und erwischten noch einige Nazis in der Nähe. Bei einem der Hitlcrbanditen wurde noch eine Stahlrute ge sunden. Die Arbeiter Helleraus haben bereits Maßnahmen zur Organisierung eines gemeinsamen roten Selbst schutzes getroffen. Wir werden morgen Augenzeugenberichtr veröffentlichen. Die gestern erfolgten Mafsenüberfällc zeigen die mngc- heure Gefahr, die der Arbcitcrsäwst durch das faschistische Mord gesindel droht. v>anz nach italienischem Beispiel bereiten so die Söldlinge der deutirl)en Schwerindustrie die Kiöuung des lllZer- kes vor, dem dilrch die lolerierungspolitil der SPD-Fuhrcr der Weg geebnet wnibe. Diese Vorgänge sind ein Alarm, ein Flainmcnzeichen, sie zeigen eindeutig und klar: Die gemmte Arbeiterschaft muß jetzt die Losung des proletarischen Selbst schutzes, dir vom Zentralkomitee der KPD bereits vor Wochen hrrauvgtgebe» wurde, in die Tat umseftrn. Jetzt müssen die Dresdner und ostsächsischen Arbeiter unter revolutionärer Führung ihre Masznahmen Irenen. Zn allen Stadtteilen und Gebieten Protestkundgebungen, in alle» Orten komiteev der proletarischen Selbstschutzes unter revolutionärer Führung zur Verteidigung und zum Schutze aller Arbeitereinrichtunge» und »Veranstaltungen! Antisaschiftische Massenaktion mutz der Auftakt zur siegreichen Durchführung des roten Bolksbeaehrenv gegen Hunger und Faschismus sei?' Verbreiterung drsZexlWmks 2 neue Betriebe ln ven Streik getreten / Die ganze Belegschaft steht MaffenftretkpoNen / OMchstsche Textilarbeiter, kämpft gegen Lohnraud und Obi Goildarltät ! Heute beschloß die Belegschaft des größten Leipziger Textilbetriebes S 1 öhr u. Co. mit überwältigender Mehr heit in den Streik zu treten. Damit stehen die Beleg schaften der drei grössten Textilbetriebe im Streik. Zn der Tcxtllflrma Liebmann in Falkenau steht seit heute morgen die ganze Belegschaft von 70«) Mitglie dern im Streik. Die Belegschaft steht auf der Strohe vor dem Betrieb Streikposten. Die Polizei ist bereits einge setzt. Sie versucht die Betriebsräte zu ocrhasten. Zwei Be triebsräte, ein KPD- und ein KPO-Betriebsrat sind be reits von der Firma fristlos entlassen worden. Zn drei anderen Betrieben der Psasfendolser Kammgarn spinnerei und in der Thüringischen Wollgarnspinnerei finden heute Mittag Pelegschastsvcrsammlungen bzzv. Urabstimmun gen über den Schiedsspruch statt. Zn einer grohen, von dein DTV cinberufcnen Versammlung der organisierten Textiler hat die DTV-Vürokratie erklärt, dah sie keine Streikunterstützung zahlen würde, da sich die Mitglieder von der NGO hätten verge waltigen lassen. Sie wird im Höchstfälle Arbeitslosenunter stützung zahlen. MllGroenerdieKWVerbieten? Am kommenden Dienstag findet im Neichsministerium des Innern eine Konserenz der Innenminister der Länder statt. Die Tagesordnung heißt offiziell: „Aussprache über die poli tische Lage." In Wirklichkeit wird die verschärfte Bekämpfung der kommunistischen Bewegung besprochen werden. Eine Ncihe. bürgerliche Zeitungen teilen dies offen mit. Herr Groener, der Kommandeur über Reichswehr und Poli zei hat in der letzten Zeit mit Severing gesprochen und auch durch General Schleicher Hitler empfangen.. Diese faschistische Front will die KPD verbiete^. Wir alarmieren die Arbeiterschaft. Entfacht ein« grohe Massenproteftbewegung gegen di« Verbots- pläne Eroeners. Werktätige, schart euch zu Millionen um eure Kommunistische Partei. ... Dresdner Reichswehrsoldat verhaftet! Die bürgerliche Presse veröffentlicht heute in sensationell«, Form eine Meldung, wonach «in Fahnenjunker der Dresdner Reichswehr wegen kommunistischer Umtriebe verhaftet worden sei. Offenbar handelt «e ''ch >>m einen Sol-aten, der sich durch Auf treten gegen den militatkstifchen Drill mißliebig gemacht hat und nun als „Kommunist" denunziert worden ist, um ihn so znr Streck« "zu bringen. Durch Einleitung von Hochverratststotcll«? soll die ttnzusrrrdenheit gebrochen «evden» Charbin, 1t. November Tic Kriegslage im fernen Osten hat sich in den ^ttn Stunden aufs äußerste zugcspitzt. Die japanischen suM» haben die Ostchinabahn überschritten und bombar- a-n Tiitjitar, dessen chinesischer Militärkommandant den, cu Vordringen heftigen Widerstand leistet. Gleich, i lürd aus Charbin eine japanisch-weißgardistische Ber, vrinung gemeldet, die das Ziel verfolgt, die Ostchinabahn »die Sowjctinstitutionen in Charbin zu besetzen, die f-ietaiigestcUtcn zu verhaften und somit einen Konflikt Sowjetunion zu provozieren. Indessen haben in , die Militärkommandos der verschiedenen imperia- .! ic. Mächte zusammen mit den japanischen Truppen t «^'einsame bewassnete Intervention gegen den wach, tri olkoausstand unternommen. Die chinesische Stadt s zur Stunde von japanischen, amerikani, ? en, s r a u zösischen und englischen Truppen bom- u^crt. KAM che Kommunisten protestieren Tokio, 9. November ) Kommunistenprozeh erklärte Toho Katayama in einem -. b'vrichlsiaal am 7. November: „Heute ist der 14. i dcr russischen Revolution. Als die russischen Arbeiter .r nolution zum Siege führten, suchten die imperia- <ichte, Japan und andere, mit Hilfe der Interven- ' . Revolution abzuwürgen. Doch das Proletariat hat ge- c- hat den Angriff der Imperialisten zurückgeschlagen. > ?i japanische Imperialismus Truppen nach China : Tas Ziel seiner Politik ist die Vernichtung der chine- .'aluiion, die Organisierung einer neuen Jnterven- : zcn die Sowjetunion. Wir fordern die sofortige Zurück- ' ><r Truppen aus China und sprechen die Hoffnung aus, : chinesische Revolution den Sieg erkämpft." Der Richter n b Katayama und hinderte ihn, sein« Rede sortzusctzcn. ("crichlsgebäudr wurde stark bcrvacht. bsanische Schriftsteller schützen UdSSR Moskau, 1V. November. Sekretariat der Internationalen Bereinigung der re- »lutionarcn Schriftsteller erhielt folgendes Telegramm von japanischen Sektion der revolutionären Schriftsteller: „Mr vrotcsticren aus das entschiedenste gegen die kricge- f U lifovülatio» des japanischen Imperialismus, gegen das freche msmtcn des japanischen Gcncralstabev, gegen die Besetzung der ^»rschurci durch japanische Truppen und gegen die tatfäch- Hr Vorbereitung der Aufteilung Chinas. Wir organisieren irr Msscnprotestkampagne in ganz Japan. K^lzcutriert alle Kräfte der linken Schriftsteller und KUnst« m aus den Kamps gegen den japanischen Imperialismus nnd in Kriegsgefahr. Mobilisiert alle Kräfte zum Schutze der Sow- sttrmon, des Vaterlandes aller Werktätigen der ganzen Welt." 7 : jüngsten Ereignisse im fernen Osten haben mit einem f: ' gi dl>:> niederträchtige, fadenscheinige Gewebe zerrissen, mit die Imperialisten ihren Feldzug gegen das chinesische wcrk- jrngc A.ür und ihre infamen konterrevolutionären Intervcnti- ^-pläne gegen die Sowjetunion vor den werktätigen Massen und Amerikas zu verschleiern bestrebt waren. Der ja- chc Uebersall auf Tsitsikar, der Hauptstadt der Nnrd-Mand- i-uei und d's Komplott der japanischen mit den anderen im- ^listig n Kriegsmächten gegen dis Ostchinabahn haben die Glichen ZiKe der japanischen Truppen aufgedcckt. Der japa- f > Imperialismus steht in der Mandschurei nicht allein. Hin- Um sieben die Regierungen und Eeneralstäbe von Nöuyork, ns und London. Nichts beweist schlagender die imperialistische kich.'itsswnt gegen das werktätige Volk Chinas und gegen die KlljNmacht, als die gemeinsamen blutigen Interventionen der ^perialistischen Soldateska gegen das ausständige Tientsin. Rur das internationale Proletariat kann den nieder« Öligen Anschlag gegen die chinesische Revolution und die eoivjeiunion verhindern. Hände weg von Sowjetchina ud rowjetrußland! Nieder mit den imperialifttfchen Räubern und Brand« Astern! Es lebe der friedliche sozialistische Aufbau! ü, lebe Sowjetchina und die sozialistisch« Sowjet, NWvügrvM in Zresden-KM 400 SV-Leute umstellen Häufeeblocks / Dle Vollzel verhafte! Arbeiter / Die Mauer des Klotzscher Brbettersportptatzes durch Naztattentat gesprengt / Heraus zur anttfafchtsttfchen Slnhettsaktton! vuniniNttitivvel Uber vrellUen!