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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194412051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19441205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19441205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-12
- Tag 1944-12-05
-
Monat
1944-12
-
Jahr
1944
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1944
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Ls« tttelae» «Ugo vU>tt erjchetst wo- chentägltch t7L0Udr. BezugSpretS L RM monatlich, vbnrZu- siellaebllhr, Postda. zug LFS RAI etüschl. Poftgeb. lohn« Zu» stellgebühr», tn der GeschältSstelle Wo. chrnkaitc l« -«leiu- andersolgendeNom- merul w Rps.. Etw- zejnmnmer IS Rpf- Riesaer Tageblatt Dies« Zeitung ist da« zur Veröffentlichung d« amtlichen Bekanntmachungen de« Landrat» zu Großenhain und des Amtsgerichts Riesa behördlicherseits »«stimmt» Blatt und »nthSlt amtlich» Bekanntmachungen d«, Oberbürgermeister« d»r Stadt Riesa, d», Finanzamtes Riesa und de« Haupt,ollamleS Meißen »eschSstlftelie, Riesa, Goecheftr. KL Fernruf 1237, Draht, anschrtst: Tageblatt Riesa. Postfach Nrckit wirokaste Rtefa Kto. Rr. SL - Postscheck, tont»-Dresden 18»o. «et sernmündt. An. »etaenausgabe keine Haftung s.Hdrfehler. Preisliste Nr. L Nr. 28« ^enn »err Müller pMköien Vlü6§lnn verrapkt Von Oberstleutnant Ellenbeck Wo gibt es heute zwischen deutschen Menschen ein Ge spräch, das nicht irgendwie beim Krieg endet? Es kann ja gar nicht anders sein; der Krieg steht so riesengroß als unser Lebensschicksal über uns und mitten zwischen uns. daß wir, je ernster und verantwortungsvoller wir das Leben nehmen, um so dringlicher das Bedürfnis empfinden, uns mit ihm auscinandcrzusetzen, eine klare Einstellung zu den uns durch den Krieg gestellten Aufgaben zu ge winnen und für ihre Lösung stark zu bleiben. Die Millio nen Gespräche, welche jeden Tag in unserem Land geführt werden, sind für die Entscheidung des Krieges und damit auch für die Gestaltung unseres persönlichen Schicksals un geheuer wichtig. Es ist ja klar: He mehr Gespräche tap fer und entschlossen ausklingcn, je häufiger Unter- baltungen deutscher Menschen miteinander damit enden, daß die Teilnehmer gestärkt und mit neuer Einsicht in ihre Pflichten wieder an die Arbeit gehen, um so leistungs fähiger ist das große Kraftwerk Deutschland. Wir alle, ob Soldaten oder Zivilisten, ob Mann oder Frau, ob alt oder jung, müssen uns daher persönlich verantwortlich fühlen, ob wir durch unsere Ur teile und Aeußerungen diesem Kraftwerk Energien zu führen oder ob wir der Zentrale Kraftstrom entnehmen und diesen vergeuden. Darum müssen wir alle wissen: es gibt Gespräche, die man aus gor keinen Fall passieren lassen darf, ohne sich einzuschalten. Welche sind gemeint? Glaube und Wille sind in so harten Zeiten alles. Beider Todfeind sind Zweifel und Feigheit in jeder Form. Da ist der Nachbar Müller, im allgemeinen ein ganz verständiger Mann. Aber eines Tages, wir stehen war tend mit ihm zusammen beim Einkäufen, hat er einen charakterlichen Schwächeanfall, klopft er uns auf die Schul ter und meint zweifelnd: „Ob die Bolschewisten wirklich so schlimm sind? Ob das nicht doch stark übertrieben ist, was über die Greuel in Ostpreußen berichtet wird?" Leider kann man in diesem Augenblick nicht den guten Müller am Kragen nehmen und ihn nach Ostpreußen an die Grabstätten der Geschändeten und Gemordeten führen, leider kann man ihn auch nicht in ein Flugzeug packen und mit ihm nach den sibirischen Steppen und Länder wüsten fliegen, um ihm dort die verzweifelten Kolonnen der bejammernswerten Männer aus den Balkanstaaten zu zeigen, die seit Wochen ihren Elendsmarsch zu den Arbeits stätten angetreten haben, an denen sie nun hoffnungslos verkommen werden. Leiber kann man auch Müller nicht mit den Müttern zusammcnbringeu, denen in den ost preußischen Dörfern ihre kleinen Kinder gemordet wur den, oder denen in Italien Zehntausend« von Kindern in die Sowjetunion abtransportiert wurden, um dort für die Zukunft die Menschenlttcken zu füllen. Und leider Gottes geht es ja auch nicht, diesen Müller zu seiner Belehrung für vier Wochen in ein Dorf zu setzen, das den Bolsche wisten in die Hand gefallen ist. Ginge bas, so würde — wenn überhaupt — ein an derer Müller zurückkehren, ein Fanatiker des Widerstandswillens, ein Mann, der es jedem in die Ohren schreien würbe, daß die Wirklichkeit tausendmal grauenvoller ist, als die beredteste Feder in der Zeitung es zu schreiben vermöchte. Bekanntlich- gibt es diesen Müller in vielen Spiel arten, in jeder Alterpreislage und in männlicher und weiblicher Gestalt. Wir können ihn im 6. Kriegsjahr mit dem besten Willen nicht mehr harmlos nehmen. Wenn er auch beim Kegeln und beim Skat ein ganz passabler Bursche ist, so müssen wir ihn dennoch beiseite nehmen und ihm den Marsch blasen, daß ihm Hören und Sehen ver geht und daß ihm die Augen überlaufen. Müller ist eine Gefahr, denn Müller ist ein saudummes Luder, er ist ein politischer Idiot, man müßte ihm ein Schild um hängen mit der Aufschrift: Vorsicht! Einer, der immer noch blind ist!" Uebrigens lebt da in unserem Bekanntenkreis auch Frau Schultze. Die beehrt ihre Nachbarn mit der Fest stellung, die Engländer und Amerikaner würden schon mit sich reden lasten. Die Schnitzen weiß nichts von Ver sailles, vom Dawes-Plan, von den Erpressungen des Doung-Plans, von dem fürchterlichen Elend der Masten erwerbslosigkeit bis 1S8S. Sie hat damals Glück gehabt, ihr Mann war Bearüter und wurde zufällig nicht abge baut, und unangenehme Dinge vergißt Frau Schultze nur zu gerne. Sie liest auch in der Zeitung lieber den Roman und die Anzeigen, als Meldungen über den Morgenthau- Plan, sie weiß auch weder von dem Schicksal der Eifel dörfer und von amerikanischen Konzentrationslagern bei Aachen. Politik, so sagt sie, interessiere sie nicht. Aber dennoch redet sie darüber. Reden ist allerdings eigentlich zu viel gesagt. Ist es nicht ttn Grunde genom men Kinnbackenklappern bei leerlaufendem Gehirn, was aus ihrem immer geölten Mundwerk herausquillt? Die Schultze ist genau so gefährlich wie Müller. Dummheit ist in Friebeuszeiten et« lästiges Privatübel, im Krieg ist sie gefährlich und widerwärtig wie eine eklige Krankheit. Also: Wir müssen uns einschalte«, und zwar sofort. In derselbe« Sekunde, wo wir merke«, baß ei« Gespräch abgleitet und über die Weiche „Dummheit" läuft, ist für uns unausweichlich der Augenblick des Handel«» gekommen. Wieso denn? Müsse« wir wirklich? Sann nicht ein anderer? Warum? Um Nein! Gerade wir müsse» nun handeln. Um unserer Soldaten willen, die draußen starben. unserer Soldaten willen, die Tag und Nacht für uns kämp fen. Um der Mütter willen, die den Sohn hergaben. Um der Mädels willen, die ihre« Liebsten verloren, um der Volksgenossen willen, denen der Feind Wohnung und Hausrat zerstörte, um der deutschen Familien willen, denen der Feind die Heimat nahm. Um der Frauen und Män ner willen, die in diesen Tagen in den Städten des Westens Unerhörtes erdulden und dennoch tapfer ihre Pflicht tpn. Um unseres Glaubens willen au eine deutsche Zukunft, um unserer heilige» Ideale willen, die uns von Gott gegebene deutsche Art weber durch die eiskalt« Ge meinheit -es Weltkapitalismus noch durch die trostlose Welt des Bolschewismus vernichten zn lassen. Wir müssen es tun, um unserer selbst willen und für Führer und Volk. Und wir wüsten es tun, weil wir siegen wollen! Und gerade wir müssen es tun! Genieren gilt nicht, das käme gemeiner Feigheit gleich. Wie wir nicht lange fragen, wenn irgendwo Feuer ausbricht, sondern zupacken und löschen, so «rüsten wir das Schadenfeuer blöder und für das Ganze gefährlicher Gedanken sofort asstreten. Wann mix gHex Hg^sfl«. Ist iE lllÄÜÜA steschehen. Dienstag. 5 Dezember 1944 S7. Iahrg. iisckIsttenSe keinöliclie ^nzrilk^uckt bei decken Hohe Verluste zwingen den Feind zu Umgruppierungen / Zitadelle von Saarlautern zurückerobert / Säuberung des Hart-Waldes abgeschlossen / Schwere Abwehrkämpfe in Mittelitalien / Sowjetische Kräfte zwischen Plattensee und Donau aufgefangen In Mittelitalien stehen unsere Diuissoue« »o« den Ansläusern des Etruskischen Apennin südwestlich Färrza bis in den Raum von Ravenna in schweren Abwehr- kämpsen gegen starke feindliche Angriffe. Sie verwehrten auch gestern dem ^eind den Durchstoß durch die ^vront. In Dalmatien verstärkt sich der seindlich- Druck aus de« Straßenknotenpunkt Kuiu. Bei Nukovar, südöst lich der Drau-Mündung, sind heftige Kämpfe mit bolsche wistischen Verbänden, die mit ersten Teilen über die Donau setze«, im Gauge. I« Süduugar« schlugeu unsere Truppen beider seits der nach Westen führenden Hauptstraße be, «zm«»a und westlich Kaposvar erneute Angriffe der Sowjets ab. Die nach Norden vordringenben feindliche« Kräfte wnrdeu zwischen Plattensee und Dona« ausgefaugen. Zahlreiche „ z-v, kkübrerkauvtauartier. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Kampfraum bei Aachen ließ am 1». Tage der Abwehrschlacht die Wucht der feindliche« Angriffe «ach. Der Gegner hatte bei seinen vergeblichen Versuchen, unsere Front zu zerschlagen, so hohe'Verluste erlitten, daß er uunmebr rn arößeren Umgruppieruugen gezwungen wurde. Ju Lothringen wurde ,m Gegenangriff die Zita, delle von Saarlautern gegen zähen feindlichen Widerstand zurückerobert. Südöstlich davon griff der Feind im gesam- ten Vorfeld unserer W-stbefestign«g-n an. Nur «»/""^blichenVe^^^ ^"h-m Abschnitten wenige Kilometer zurkckdrücken. Im Elsatz wird be, Schlettstadt, auf dem Bogesenkamm und nu Raum westlich Tbann teilweise bei Schneetreiben, örtlich gekämpft. Im ganzen ist dort die Lage unverändert. Die San- berun? des Hart-Waldes nör^lich des Hüniugen - Kanals wurde gestern abgeschlossen. Der Feiud verlor weit über »IM Gesauaene Seine blutigen Verluste sind hoch. 17 Panzer und Panzerfahrzeuge, darunter vier unbeschädigt von d"r Besatzung veIassen, V Hand. Außerdem wurden im Elsaß 1» feindliche Panzer abgeschossen. Das Störungsseuer unserer Ferukampfwassen lag in der wm »t-iln-a-n — — sowjetische riugrrsse gegen unsere neuen Stellungen scheiterten. Au der Front östlich Budapest lebte die Gefechts tätigkeit wieder aus. Nordöstlich Miskolc erlitten die Bolschewisten bei vergeblichen Bcrsnchen, ihren Einbruchs raum auszuweiten, hohe blutige Verluste In die Kämpfe in Südwestnugarn griffen trotz anhal tenden schlechten Wetters deutsche Schlachtfliegerverbände ei» und fügten dem sowjetischen Nachschub hohe Verluste an rollendem Material zu. Bei Tageseiuslügen einzelner amerikanischer Ver bände wurden vor allem der Raum Kassel und West deutschland getrosten. In der vergangenen Nacht führte« britische Bomber Terroraugrisse gegen Karlsruhe und Heilbronn. Unsere Nachtjäger schossen elf viermotorige Bomber ab. . tt Die deutschen Wehrmachtberichte sind schon vor Jahren einmal als Dokumente der Wahrheit bezeichnet worden. Tie geben Tatsachen wieder, wie sie sich aus dem Stan» der jeweiligen militärischen Lage ergeben, ohne sich auf Mutmaßungen oder Schänsärbereien einzulaffcn Daß sie sich in »ielen oder besser in den meisten Kallen nicht mit den Phrasen, reichen Kormulierungen der teindltchen Heeresberichte decken, ist kein Beweis für die Unvinerlässtgkeit der deutichen Sehrmachtbertchte, jan Hirn für die Agitationstendenz der teindltchen Heeresberichte DaS ist im Lause dieses .Krieges tausendfach bewiesen worden kürzlich stellte das eine portugiesische Zeitschrift durch Gegenüberstellung der Informa tionSdtenste, die von der deulfchen Gesandtschaft und non der englischen Botschaft in Lissabon hcransgcgeben werden. Bon d-m d e u ts ch e n Informationsdienst jagte die portugiesische Zeitschrift, daß er „non einer unangreifbaren Objektiv ität sei." ES ist gut, wenn man auch in Deutschland über diese Dinge unter, richtet ist, weil sie uns die Gewißheit geben daß die «»richte des deut schen Oberkommandos eben Tatsachenberichte sind. Dabei wird man sich vor Augen zu halten haben, daß diese Berichte sich sreihalten von allen tendenziösen Kormuliernnge» Damit haben sie 'ich das Ber trauen und die Achtung der ganzen Welt erworben. Es ergibt sich daraus von selbst, daß in diesen Tatsachenberichten kein- BorauSsagen aus ge plante eigene Operationen oder erwartete Entwicklungen enthalten sein können. Es ist «Lr jede Agitation, also für eine Politik der Stimmungsmache, mißlich, wenn sich di« behaupteten oder erhofften Entwicklungen Nicht einstcllen. Wir erleben das gerade im letzigen Zeitpunkt operativer Entwicklungen an den verschiedensten Kampffronten. Mancher in der Heimat mag manchmal von einer gewiße» Lorge erfüllt worden sein, wenn er die einzelnen Tagesangaben der deutschen Wehrmachibcrichte auf seiner Krontenkarie absteckte und nach einer gewissen Zeit die Krontenverävdcrungen überprüfte. Wir haben im Osten wie im Westen, Lüden und Lüdosten manchen Raum autgegcben und »Niere Feinde haben voreilig darüber triumphiert. Lie stellen heute fest, daß sie sich mit ihrem voreiligen Triumphgeschrei selbst den schlechtesten Dienst erwiesen hal>en. DaS gilt für die Angloamerikaner genauso wie sür die Bolsche wisten. Zu den Auswirkungen im Westen schrieb z. B dieser Tage eine weitverbreitete Lchweizcr Tageszeitung, daß, je länger der Endkampt um Deutschland dauere, je verlustreicher er sich für die Angreifer gestalte. Von unsnssreilbE Objektivität" / und je harter die Deutschen in ihrem nrftorten Vaterland sich zur Behr setzten, desto größer sei die Möglichkeit, daß sich ähnliche -Zeichen der Kriegsmüdigkeit, wie sie diesci Tage tn Kanada ausgeirete» seien, be merkbar machen. Lchon beute ergebe sich hier UN» dort die Frage, ob nicht schließlich die »eutsche »riegSmoral länger durchhalt« als »ie alliierie DaS von unseren Truppen an den einzelnen Fronten schrittweise auf gegebene Gr ande haben unsere Feinde mit stärksten Verlusten an Men schen und Material bezahlen müßen. Wir können uns einen ange'ähren Begriss von diesen Fetndvcrlustcn machen, wenn in diesen Tagen »er bekannte Militärkritiker der „New Aork Times", Hanlo W. Baldwin, erklärte, „daß die Zchlacht bei Aachen in Bezug aui die ichweren Berlufte und den Materialverschleiß ein neues Berdun von einem bisher in der Geschichte nicht bekannten Ausmaß sei." Wiederholt ist daraus hingewiesen worbe», daß die Loldaten der Feindmächte mit zunehmender Verbitte rung sich gegen den unbegründeten Optimismus wenden, der durch eine lügenbasie Agitation im britischen wie ,m amerikanischen Volk hervor- gerulen wurde, ohne ein vollständiges Bild d«r katlächlichen Berhälinisie an der Front und über die bedeutenden Verluste zu geben. Dadurch set in England und in den ULA. der ialsche Eindruck entstanden, daß di« alliierie Oikensive wenig Menschenleben und geringe Maierialverluste kostete. Jetzt haben die Urheber dieser optimistischen Lageschi ldernvg die größte Mühe, die in der Rüstungsindustrie Beschäftigten zu veran laßen, durch gesteigerte Arbeitsleistung den außerordentlichen Material ausfall an den Fronten einigermaßen wieder auszugleichen. Das gilt sowohl von Roosevelt wie von Ltalin. die ihren Arbeitern mehr oder weniger kategorisch klarzumachen versuchen, daß von der ausreichenden Materialbeschaffung zur Schließung der entstandenen Lücken der Luc-gang des Endsiege» abhängt. vor wenigen Wochen hat man in Reden und in der Preße aut der Feindscitc noch davon gesprochen, daß die Deutschen am End- ihrer Kratt seien, und heute sieht man sich veranlaßt, ihre Völker aut eine immer stärker werdende deutkche Widerstandskraft vorzubcreitsn. Alles das sind die Folgen einer lügenhaften Darstellung der wirklichen Verhältnisse an den Fronten. Dabei vermögen sie lediglich die Entwicklung zu berück sichtigen, die sie selbst zu beobachten in »er Lage sind Daß sich darüber hinaus aber aus deutscher Leite hinter der letzigcn AbnüvungStakiik noch ganz andere Dinge verbergen, ohne zu wißen, welch« Ueberraschungcn sic noch erleben dürften, das wir» di« Zukunft ergeben. 5ie verrcliveizen ihre ssriezrverllttte / Anglo-amerikanische Bevölkerung erfährt nicht die Wahrheit Während die Berichte des Oberkommandos der deuijchen Wehrmacht der Oesfentlichkcit stets ein wahrheitsgetreues Bild der Kriegslage vermitteln, wobei auch etwaige Rückschläge klar und offen zugegeben werden, sind die gegnerischen Angaben gekennzeichnet durch Schönheitsfärbereien und bewußte Vor enthaltung der Wahrheit Die Folge davon ist, daß di« Be völkerung der feindlichen Länder ein völlig schiefes Bild von der jeweiligen Lage gewinnt und oft an einen glatten Ablauf der eigenen Offensivpläne glaubt, während in Wirklichkeit die Dinge ganz anders liegen In dir Hintergründe der feind lichen Nachrichtenpolitik lenchtet jetzt ein aufschlußreicher Be richt des Londoner Mitarbeiters des schwedischen Blattes „DagenS Rvheter" durch den erneut bestätigt wird, daß die anglo-amerikanische Bevölkerung über die Kriegsverlirste bewußt im unklare« gehalten wird. Britt sch« Frontberichter weisen — so heisst eS in der Fest fteklung der Londoner Korrespondent«, — darauf hi«, dass der unbegttindetr Optimismus großer Teile de« britisch«, und des USA-BolkeS dadurch hervorgcriifeu sei, daß die Zeus»» nicht gestatte, «in vollständige« Bild der lat- sächlichen Verhältnisse an der Front zu geben. So sei es den Korrespondent«, verboten, irgendwelche Berichte über die bedeutend«« Verluste der Alliierten zu gebe«. Dadurch fei tu England und tu den US« der falsche Eindruck entstanden, daß dir alliierie Offensiv« wenige Menschenleben und wenige Maierialverluste lastete. Demgegenüber weis«, die Korrespondenten daraus hin, wie moralisch nützlich die Wirkung gewesen sei, olS die britische Admiralität die grossen Verluste belanntgab, di« die alliierte Landung aus Walch« ren verursachte. Die alliierte« Front- »orrespondenten hätten ans Grund ihrer Erfahrung«, de« alliierten Oberkommando vorgeschlageu, «oeiimöglich und so schnell »nie möglich den Umsaug de« BerSiste «Mdente«, den dm Operationen hervorriesen. Die kennzeichnet die wahr« Lag e au der deutschen Westfront. Seit Wochen reunen dort die Briten und Nordamerikaner au und müsse« insbeson- dere w, Frontrau« »ach«, einen hohe« Blutzoll entricht-«, ohne daß es ihnen gttungeu wäre, entsprechende Gelände- »ach der bewährt«, Schweigetaktil, wie ste bei Pearl Harbour und anderen Geleaenbetten aeübt wurde. Also ohne Rücksicht, deutlich, scharf und so nachhaltig, -aß Müller und die Schultze und alle die sen verwandte Seelen geheilt von bannen ziehen. Versuchen wirs nurk Wir werden dabei die Erfah rung machen, wie gut uns das tut und wieviel Zustim mung wir sofort bet allen Mithürenden finden. Warten doch Lie meisten nur darauf, baß einer die Courage auf bringt, zu handeln. Wer wird nun die Courage haben? Dft iE» WM LMut ulk veriuchi man auch die wirkliche Kampftage im Westen den Völkern zu verschleiern und ste insbesondere über die hoben Ausfälle, wie ste in Kanada bereits zu heftigen Reaktionen ge führt haben, im unNaren zu lasten. Cyril Falls: „Ernste Probleme im Westen" Der britische Militärkrittker Evril Falls schreibt in de« „Jllustraied London News", di« Probleme im Westen seien für die Anglo-Amerikaner ernst. Da di« Deutschen zur Kon solidierung ihrer Front Zeit gehabt hätten, erweise sich die Konzentration nicht mehr länger als offensichtliches Mittel zum Siege. Heute könne ein konzentrierter Angriff durch ein« kon zentrierte Verteidigung wettgemacht werde«. Die anglo-ameri kanische« Truppe« stießen überall aus eine derartige Abwehr, daß ste erhebliche Opfer au Gut und Blut bringen müßten. Fanatischen Gegenangriffen sei die 9 USA Armee ausgesetzt und ste habe beträchtliche Verluste erlitten. Die Deut schen setzten ihr« schwersten Tanks ein und schwer verminte Straßen macht«« den angto-amerilamsche« Sottxrten viel zu schaffen. Falls spricht dann von einer nntzlosen Verschwen dung kostbarster Munition im Kampfraum Holland und meint, trotz zahlenmäßiger Ueberleaenhcit der Anglo- Amerikaner an Menschen und Material könne absolut nicht von einem Ueberfluß di« Rede sein Bet allen Betrachtungen dürfe mau di« Fragen deS Nachschubs au Mensche» und Material nicht außer ach« lasten. Hemmend für die Nach schubfrage sei n. a die Jahreszeit. Der Doubs, di« Mosel, die- Maas und andere Flüsse seien über die Ufer getreten, dazu lämen Schneefälle in den Vogesen und scharfe Nachtfröste iw Holland. Die AufflärungSlättgkeit aus der Luft sei oft so gutz wie unmöglich und die zweitrangigen Straßen befänden sich in ein«» völlig verschlammten Zustande. Ml diese und auch andere Hindern ist« müßten aber Wege« der dringenden Not wendigkeit, di« Offensive ßoktznsotzen, in Kauf genommen- Gleichzeitig schreibt dir „New Pork Times", daß die dend, scheu Jäger, die mau bereits „abaeschrieben" hätte, wieder an» Himmel erschienen und di« Nngriffe auf Deutschland zu keinen» Spaziergang machten. Alle diese Betrachtungen zeig«,, daß man auf der Gegemi feite di« deutsche Schlagkraft, tue au aste« Front«, den An-j 'türm unserer Feinde »um Scheitern verurteilt und ihne« chwere Verluste an Menschen und Material beibriugt, ver kannt und unterschätzt hat. Die Kampfmoral des deut- scheu Soldaten und des ganze« deutschen Volkes hat durch die Spekulation deS Gegners, durch seinen gewaltige« Materialeinsatz die deutsche Front zu zMweche«, euren großen Ä-tch gemacht
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