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Riesaer Tageblatt H-SSt» Postscheckkonto; Dresden 1880 Girokaffe: Riesa Nr. 82 Drahtanschrift; raqeblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. 82 1 vrsgramm -es Erntedanttages iss« Ansprache des Führers an das deutsche Voll bei dem Staattakt aus dem »sii^h^g „ . . 8». Fahr,. KL-LW-LWL?» M...,, di« Nummer des Ausgabetage» sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben: «ine Bewähr für da» Erscheinen an bestimmten Laaen »»d Einzelnummer 18 Psg. «uzeiae» sür die gesetzte «6 mm breite wm.Zeile oder deren Raum 9 Rpf.. die 90 mm breite, 8 gespaltene mm.Zeilr im Texttetl »8 Rpf. <Gr«ndsLrtft-«?tt»»E""trb nicht übernommen. Grundpret» für Satz 80°/. Aufschlag. «ei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter «nzeigenterte oder 27 Rpf.', tabellarischer »ahm« au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr.». Bet Kontur» oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilliaier«o^b^,^L"/bt der Verlag die Fnavspruch- »md Zahlung und Gerichtsstand »st Riesa Höhere Gewalt. vettt«b»störungeu «sw. entbinden den Verlag von allen «tngegange^u VerpstichMngen Ge^,t^ft ^""^^°^' ^r Lieferung ««d A«)eig»r MeblM «a> Iftyrtzaj, und de» Hauptzollamt«» Meißen . »r» »man,amte» Rteka Donnerst««, 1. Oktober 1S86, abends Die Feier ans de» Bitte»«- Der Erntedanktag wird elnqeleiiet durch einen Emp fang von Abordnungen des Reichsnährstandes in der Stadthalle Hannover, gegeben von der Reichsregierunq, die durch Reichsminister Dr. Goebbels vertreten wird. Die Abordnung setzt sich zusammen au» ,e zwei Dauern au» jeder Landrsbouernschaft. die besondere Verdienste in der Erzeugungsschlacht auszuweisen haben: ferner gehören der Abordnung neben zehn landwirtschaftlichen Facharbeitern, wie Schäfer, Gärtner usw.. dreizehn Landarbeiter an, deren Familien sich als besonder» bodenständig erwiesen haben. Am Sonnabendabend und in der Nacht zum Sonntag treffen auf den Bahnhöfen rund um den Dückeberg die zahlreichen Sonderzüge mit Festteilnehmern au» allen Tei len des Reiches ein. Die Sonderzuateilnehmer werden, so weit sie bis 5 Uhr früh ankommen, »n Privat- und Massen quartieren untergebrachd und verpflegt. Am Sonntag beginnt gegen 7.S0 Uhr der Anmarsch der Volksgenossen von den Bahnhöfen und von den Quar tieren zum Festplatz auf dem Dückeberg. Um den aus dem Berg den Beginn des Staatsaktes erwartenden Festteilneh mern die Zeit zu verkürzen, werben aut großen Podien am F»ß des Berges Darbietungen bäuerlicher Tanz- und Spielgruppen abrollen. Mehrere Musikkorps der Wehrmacht werden abwechselnd mit dem Sängerkrei, Hameln-Pprmont musikalisch« Darbietungen bringen. Der Aufmarsch wird etwa um 11 Uhr beendet sein. Läng, des Mittelweges, der — erhöht angelegt — zur oberen Tribüne führt, werden bäuerliche Trachtengruppen aus allen Gauen Spalier bil den. Am Fuß des Berges finden ein Ehrenbataillon der Wehrmacht sowie Ehrenstürme der SA., de» NSKK., de» Reich"irbe!t«di»nstes und der SS. Ausstellung. wegen 12 Uhr wird der Führer auf dem Kund» gebuugsgeläude eintressen. Während er die Front der Ehrenformationen abschreitet, seuern die Batterien der Salutabteilung 21 Schoß Salut. Dan« begibt sich der Führer, allen ans dem Bückeberg versammelten Volks, genoffen sichtbar, mit seiner Begleitung aus de« Mittelweg zur obere« Tribüne. Nach seiuer Ankunft aus der Höhe de» Berge» «ird Reichsminister Dr. woebbel» beu Staatsakt mit einer kurzen Eröfsnnnasaniprache einletten. Auschii'-k'end über gibt eine saarländisch" Rauernabordnnng dem Führer eine Erntekrone. Dan« folge« etwa eine bald« Stnnde lang Schauübunoe« der Wehrmacht unter Einsatz fast aller Truppengattungen. Ter Führer spricht Danach begibt sich der Führer wieder über den Mittel, weg an den Fuß des Bückrberges. Nach einer knrze» Red« de» ReichSobmauueS des Reichsnährstandes, Mein berg, wird sich der Führer von der untere» Rednertribüne in einer Ansprache an die versammelten Volksgenosse» wenden. Die Kundgebung wird gegen 11 Uhr beeudet sei». Sie «ird »»» all«» ReichSseuder» übertrage». Ausklang in Goslar Am Abend wird der Erntedanktag mit einer Feier in Goslar abgeschlossen werden. Gegen 17 Uhr werden die Ehrenabordnungen der deutschen Bauern, die von dem Staatsakt auf dem Dückeberg kommen, in Goslar eingetrof fen sein; sie begeben sich zu Fuß durch die Straßen der alten Stadt zur Kaiserpfalz, wo sie gegen 19 Uhr vom Führer empfangen werden. Um 20 Uhr wird der Füh rer von der Terrasse der Kaiserpfalz den Zapfen st reich der Wehrmacht, ausgeführt von fünf Trompeterkorp», ent- aegennehmen. Die Feier wird durch «in große» Feuerwerk beendet. — Am Abend wird in der Stadthalle in Goslar «in fröhliche» Erntefest, veranstaltet von der NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" in Zusammenarbeit mit der Reichspropagandaleitung der NSDAP., den Ernte- danktag 1936 abschließen. .Kamps dem Verderb" Nundsunkausprache von Staattlelretüe Vacke sl Berlin Staatssekretär Backe hielt am Mittwoch abend im Rundfunk «ine Ansprache über da» Thema „Kamps dem verderb". Er führte im einzelnen au»: Maugelerlcheivungen aus dem LebenSmittelgediete stab bas Zeichen, daß der NahrunaSmittelbedars de» dentscheu Volkes mit den Deckuugsmöqlichkeite« dieses Bedarf», also der deutschen Erzeug««, ««d der Si«s«h« von Nahrungs mitteln, nicht in Einklang steht. Treten auf irgendeinem Gebiet der Lebensmittelversorgungen solche Zeiten der Knappheit auf, so sind Hausfrauen «ud Verteiler gar z« leicht geneigt, die Schuld an diesen Mangelerscheinnnqe« dsr dentscheu Landwirtschaft znzuschreiben, da» heißt sie sehe« in der erschütterten Gleichung: „Bedarf gleich Erzeugung plus Einfuhr", den Fehler i« einer z« geriuaeu Srzengnng. Nun sind die Schwierigkeiten eine» solchen Ausgleich» vom Nationalsozialismus bereits vor der Machtergreifung klar gesehen worden. Diese Schwierigkeiten mußten um so mehr' steigen, je mehr in der Gleichung: Bedarf gleich Erzeugung plus Einfuhr, der Bedarf durch das in Arbeitbringen der Millionen Arbeitslosen und durch den Zuwachs der Bevöl kerung steigt, die Einfuhr aber auf der-bekannten Devisen lag« auf wachsende Schwierigkeiten stieß. I« klarer Erkenntnis einer solchen Entwicklung wurde die Nationalsozialistisch« Aararpolitik aus die Notwendigkeit einer Vergrößerung der Erzengun« vou NahrumlSmttttl» abgeftellt. Der Ausruf zur Erzeugungsschlacht durch d«-n ReichSbauerusührer im Fahre 1981, d. h. in einem Zelt- pnnkt, in dem «och a«f alle» webtete» der Ernährung ei» zum Teil brückender Uebersluß durch frühere Einfuhren herrscht«, war die Sonsegue«, auS dieser Erkenntnis. Die in,wische» geleistet« Arbeit der Landwirtschaft Hat der Führer in seiner Nürnberger Proklamation mit de« «orten: „WaS der deutsche Bauer gerade i» diese« letzten Fahr geleistet hat, ist etwa» einziges ««» einmaliges", dem ganze« Volk gegenüber hervorgehobe«. Der Führer Hat aber gleichzeitig di« Unmöglichkeit gezeigt, die Gleichung: vedars gleich Erzeugung plus Einfuhr, alle»« durch Mehr, erzeug««« zumal bei steigendem Vedars tu» Gleichgewicht zu halte«. Da ««« aber der »am Führer «ugekünbiate Vier» FahreS-Vlan, der durch iunerdeutsch« Erzeugung einer Reih« »0« bisher eingesührten Rohstossen ein« dauernd steigend« Devisenersparnis bringen wird, die sür ein« erweiterte LebeuSmittel-infuhr tu erster Linie verwandt werde« soll, erst Schritt um Schritt diese Entlastung bringe« wird, ent, steht die Frage, mit welche« zusätzliche« Maßnahme« kau« bet wettere« energische« Borautreibe« der Erzeugung», schlacht die Gleich»««: vedars «letch Erzeug»»« plu» Ein fuhr, weiterht« gesichert werde«. Dt« Erzeugung ist durch di« Erzeugungsschlacht tu, Steig«, begriffe» asio nun: Fst den« der vedars tu seine, setz,gen .volkswirtschaftlich berechtigt. Und hier ergibt sich zunächst, baß bei einem BerkausSerlöS ber g«. »Landwirtschaft von 8'/. Milliarden R«. etwa 1-/. Milliarden RM. an Lebensmitteln Fahr sür Fahr anbeimtalle«. Es handelt sich allo darum, den Bedarf ans Kosten dieses B-rderbS.zu ermäßigen und ", n" elENi Wege das Gleichgewicht der BedarssdcckungS- gleickmng auch von dieser Seite her zu sichern. . wurde sestgeftellt, daß von den tttr »nser Dasein sa kostbaren Nahrnngsqdter» große Mengen infolge ber Sorg» losiekeit oder Unachtsamkeit völlig nntzios and zwecklos verloren gehen. Die Verluste a» Lebensmitteln, die all- sährlich entstehen, »erden «ns nicht wenig«, al» 1>/, Mil. llard«» RM. geschätzt. Da» entspricht etwa dem dreifache» Wert »rzenaniffe, die die oftprenßische Landwirtschaft an de» Markt liefert. ,^iort taucht nun die Frag« aus, wo »nd wie entstehe» diese Verlast«? Um diele Frag« beantworten zu können, ist es nötig, den Weg der NahrungSgüter vom Erzeuger zum Verbraucher zu verfolgen. Dieser Weg war früher durch die mehr oder weniger sroße Zahl der Zwischenhändler oft recht lang. F« länger der Weg ist. um f» »ehr vede«»»ittrl kSnne» verderben oder verloren gehen. Die Marktordnung in der Lrben»- mittelwirtschaft hat diesen Weg der Lebensmittel znm Ver braucher aus da» notwendige Maß vermindert. Trotzdem sind die Verluste auch heute »mH rech, «roß. betrage» sie doch noch immer bi» znm Verbraucher ruud 78» Million«» Reichsmark. Am stärksten werden hiervon natürlich dir lcichtverderblichen Lebensmittel betroffen, vou Obst und Gemüse gebe» zu« Beispiel »ach »er Ernte «ehr als 2» ». H. verloren, von Kartoffeln 1» v. H, vvn Eier» 1 n. non Getreide »H ». H* von Schlachtvieh I ». H. »s». Was die Zahlen bedeuten, mögen einige Beispiele er läutern: Unser wichtigster Kartosiellieftrant ist die Pro- vinz Pommern: sie erzeugt etwa sährlich 1.2 Millionen Tonnen. Die Verluste bei den »artosseln betrage» in Deutsch, land insgesamt etwa 1,1 Millionen Tonnen, d h allo: Fast die ganz« Pommersche Kartoffelernte geh« Fahr iür Fahr sür unsere Ernährung klaren. Die Getreidemenge», di« auf ähnliche Weise »«kommen, entspreche» nahe,» der ge samten Getreidcerzengnng LchleSwig-HolsteinS, dir verlast« an Obst sogar der Erzeugung Vahrns and der Provinz Sachse» zusammen. Fn krasser Form anSgedrückt heißt da» nichts andere», als miß die Landbevölkerung ganzer Provinzen nur sür die verlnfte arbeitet, die durch verderb und Schwund bei ber Anfbewahrung a,s dem Bauernhof, während de» Transportes, beim Verarbeiter und Händler entftehen. Damit aber nicht genug. Werte von nochmals 78« Mil lionen a gehen später bei dem Verbraucher selbst »er. laren, also in den Küchen unserer HaaSsraurn nn» Ge werbe. Gewiß. 780 Millionen -V.« in 17 Millionen Han». Haltungen bedeuten scheinbar für die einzelne Famile nicht viel. Bedenkt «an aber, daß die gesamte NahrnngS« nn» Fnttermitteleinlnhr 1988 »och nicht 1H Milliarden betrug, so kann man sich eine Vorstellung machen, »eiche« Einfluß derartige Verluste «ns di« Volkswirtschaft habe». Di, ver- dorbenen oder nicht restlos ausgenutzten Mengen sind in den einzelnen Küchen natürlich recht verschieden: «ine inter- effant« Tatsache sei aber noch hervorgehoben nämlich die, daß in den privaten Küche» 8—8 ». H. aller Lebensmittel, tu be» gewerblichen Küche» dagegen nur NH—1 v. H. ver, derbe» oder schlecht ansgenatz« «erde». Zweifellos besteht als» die Möglichkeit, einen großen Teil dieser Verluste z» vermeiden und die dadurch erbal- tenen Lebensmittel ber Volkswirtschaft nutzbar z» machen Um Re» ,« erreichen, bade« wir setzt die Aktion „Kamps de« verderb" eingeleitet, die jede« einzelne» über die große« «erlnfte ansklärt «ud Wege »eise« soll, wie sie in Zukunft herabznsetzen sind. Sie ist nicht auf ein oder zwei Wochen beschränkt, son- bern muß. wenn Ne von dauerndem Erfolg gekrönt sein soll, «ft eiserner Zähigkeit Fahre hindurch »erfolgt werden bi» jeder eS selbst al» ei« verbreche« am Volk cmpsiube«, NahruugSgüter verkommen ,« lasse«. Die Verbesserung »nsrer «rnährungslage düngt also «sitzt nur vom Bauer« allein ab, sondern das gesamt« Volk muß und kann sich hieran beteiligen. Gleichgültig, ob Bauer oder Verteiler, ob Müller »der Bäcker, ob Ha«sfta« oder Koch, alle müsse« bemüht sei«, di« für unser Volk so kost»«««« Nahrungsgüter restlo» »ud zu v-r. werte«. Erst wen« eS gelnnge« ist, den vermeidbare« Verlust ,« beseitige«, könne« wir behaupte«, alles für ««» skre Ernährung geta« ,« habe«, was i» «»seren Kräfte» si-ht. Darum: Kamps dem Veed er b r