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Uiesaer Tageblatt Dienstag, 7. November ISS», abend» ch Postbezug die Nummer bei bi« Sai «al. rmd Zahlung »' Postscheckkont« DreSdeu löd» Girokaffe: Niese bk. « SS. Jahr,. «nd Anzeiger sLldtdlatt Md Auzcherj. Postfach «L » — und de» Haupt,ollamte» Meitze» Hl Riekae, D'aaeblati erliheint jede» Laa abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, tz -N. Aufschl^. «et fernmündlicher «naeigen-vesteLung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter «nzeigenterte oder Probeabjüge schließt der Verlag die Jnanspruch. bme «.a Mänaela »iLt drucktechnischer Art au». Preisliste Nr.«. Bet Konkurs» ober ZwangSvergletch wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfttllia. Erfüllungsort für Lieferung -hme au» ^^^„^jst^tft Ri.sa Höher« Gewalt, Betriebsstörungen us«. entbinden den Verlag von allen eing-gang-n-n Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, ».«thestrtch« dü Rudolf Setz weicht um ». Rovemder Üder uue Seudee ff Berlin. Die Nationalsozialistisch« Parteikorre- spondenz meldet: Am Donnerstag, dem ». Noveniber, 19^0 Uhr, spricht der Stellvertreter de» Führer» über «I« deutsche« Sender. Die Red« mir» in di« örtliche» Feierstunde» »er NSDAP, übertrage«. Am S. November Siuuueu heraus r fl Berlin. An» Anlaß de» ». November svrdmct der ReichSmiuifter sür Bolk»anfklärnng »nd Propaganda die Bevölkerung ans, ihr« Wobnnngen «nd Hänser mit de» Kahne« de» Reiche» Bollmast z» »eslaggen. Meder S feiudtiche Sluurerrue uduefchoffeu Sonst keine nennen»n»«rt«n Kampshandlnnge» )l Berltn. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« Westen anher geringer Spühtrnpptütigkeit «nd schwache« beiderseitigen Artileriesener kein« »en»««», werte» Kamvstzandlnngen. I« L»stka«»s wnrde» ei» »Mische» Klngzeng bei Main» nn» zwei französische Flngz«^« bet Saarlanier« abgeschoffe«. Formale oder reute ReutrutitUt Die holländisch« Rogieruna hat der Walt ein Orange« b«ch unterbreitet, da» «in« Reih« englischer Rmttralttät». Verlegungen holländischer HohettSrecht« sesthält nn» sodann den Standpunkt de» holländische« Außenministerium» zu diesen flagranten Rechtsbrüchen umretßt. - Wir erinnern un» in diesem Zusammenhang, daß eng lische Flugzeuge de» öfteren nicht nur holländische» Gebiet widerrechtlich überflogen haben, datz englische Schisse nicht nur holländische Transporter ohne Rücksicht auf den Be stimmungsort ausbrachten und wir wissen und baden es aus jenen Ländern selbst oft genug bestätigt erhalten, datz Holland und alle anderen neutral«» Staaten durch die Konterbandeltste wirtschaftlich schwer gelrofs«» wurden. Wir wissen wetter, daß England mit allen Mitteln der mo dernen Piraterie die Neutralen «tnzuschüchtern »ersucht, und dabei selbst nicht baoor »urückschreckt, bi« Post der Neutralen, di« bestimmt keine Konterbande darstellt zu beschlagnahmen. Wir haben de» wetteren erlebt. daß Von- don höchstens eine lahme Entschuldiaung zur Hand hatte, wenn «in Hau» und mehrere Menschenleben in einem neutralen Staat durch Bombenabwurf vernichtet wurden. Man könnte dies« Liste englischer RechtSbrüche und Ueber» griff« gegen Gut und Eigentum der Neutralen beliebig verlängern. Was uns heute interessiert, ist, datz Holland als erster der neutralen Staaten nun durch di« Veröffentlichung de» Orangebuches sein« Auffassung zum Neutralttätsproblem dargclegt hat. Sie gipfelt darin, daß H»I«»d »ach «1««« formellen, «an kann säst sagen: papiernen Protest o» die Sldresie Londons erklärt, daß e» an der bisherige» Politik de» Landes sesthalte» »ist. E» ergänzt dies« Mitteilung damit, datz die außenpolitische Stellung und Tradition der holländischen Regierung Entschlüsse auSschlöffe», di« «in« Stellungnahme gegen bestimmte Länder oder Ländergrup- pen mit sich brächten. Holland beabsichtigt also mit der Herausgabe des Orangebuche» nur eine Demonstration, der praktisch« Bedeutung kaum »ukommt: den« «» tut nicht», um diesem Protest Nachdruck zu verleihen. Hol land verkennt damit de» tatsächlichen Sinn de» Neutrali- tätsproblem», denn wirklich« Neutralität fordert ein« pari tätische Behandlung beider krtegsführendeu Parteien. So geht eS also nicht. Gerade Holland, dem Deutsch land freiwillig die Erklärung übermittelt hat, bi« ihm di« unbedingte Ächtung aller Grenzen und HoheitSrecht« durch das Deutsche Reich zusagt, muß sich also seinerseits Deutschland gegenüber unbedingt loyal verhalten. Wenn die eine von zwei krtegsführenden Parteien fortgesetzt gegen das Völkerrecht durch Neutralitätsverletzungen ver stößt, die andere sich peinlichst daran hält, so wird man erwarten müssen, daß der betreffend« neutrale Staat seinerseits diesen Unterschieb nicht einfach unberücksichtigt läßt. Was für Holland gilt, gilt genau so sür die anderen neutralen Staaten. Ts geht also nicht um ein« formelle, sondern um «ine reale Neutralität, eine Neutralität, bi« nicht zuletzt im Interesse der neutrale« Staaten selbst liegt. Die „Tethis" endlich gehoben Roch kein« Klarheit über »i« Ursache« »ar «nglischan U-Boot-Katastrophe )s London. Die Sachverständigen habe« gestern mU der Untersuchung de» Torpedoraume» an Bord »er ge sunkenen und wieder gehobenen .Tethis" begonnen, doch werden die Ergebnisse erst bekanntgegebe» werden, wenn die Untersuchung über den eigentlichen UnglückSsall wieder ausgenommen wird. Während de» ganzen Tages wurde noch immer das Wasser au» dem U-Boot gepumpt. Wäh rend der Flut ist da» U-Boot gestern seit 1» Tagen zum erstenmal wieder geschwommen. Für ein« Abschleppung der »Tethi«^ in einen Hat,» ist letzt alle» bereit. Schon ISS« hat England den Krieg gegen Deutschland vorbereitet Vie englischer, Kriegshetzer wollte« lewen Friede« mit Ve«tfchl,mtz Etz, verräterisches Luftvild — Etzstemotische tziviomrge zur vorvereituug vor, Vombeuangriffeu auf Veutschlaud fs Berlin. Amtlich wird verlautet: Das Deutsche Reich hat, wie erst kürzlich wieder der Reichsaußen» Minister in Danzig mit zahlreichen Belegen nachgewiesen hat, England ständig seine Friedenshand angeboten. Auch die englische Regierung hat in diesen Jahren ihre Frte- densbereitschast beteuert. Warn« ist es z» diese« Frie» den nicht gekommen? Warn« hat England di« geradezn einzigartigen Angebote des Führer» nicht akzeptiert? Warn« hat England nicht» getan, nm diesen konkrete» Vorschlägen des Führers überhaupt »äherz«treten? War um ist die britische Regier»«« ans den großen Friedens. Epta« des Führers vom »1. März ttM, »er da« dentsch. englische «erhältnis ans eine bauernd« stabil« Basis ge stellt hätte, nicht einaegange»? Warn« hat di« ebglische Regier»»» in di«se» Jahre« all« »««tschen «orschläg« »ila- torisch behandelt? Damals satzte sich jeder an den Kopf. Sowohl in Deutschland als auch in der übrigen Welt und kragte sich nach den Gründen dieser unbegreiflichen englischen Poli tik. Heut« miffen wir ast« d«n Grund: Die englische» Kriegshetze, Churchill »nd Genossen »oll«, kein«» Frie de» mit Deutschlands Wir find »nnmeh, in der Sag* die wirklichen, hinter angeblich«, Friedensbeteuerungen sich verberg«»»«» Absicht«» der britische» Regier»»» ernent »nd schlagend durch «inen dok»»w»tarische» Beweis zu er» bürten Hi«r»ach wird auch der letzte politische Träumer de» wahre» Schuldig«, an dies«« Krieg erkennen: England j In einem dieser Tage von der deutschen Lustwasse ab aeschosienen englischen Flugzeug wurde eine Zielkarte ge sunden. Trotz der Beschädigungen, die die Karte durch da» Feuer im brennenden Flugzeug erlitten hat. ist zu er ¬ kennen, daß bereits im Jahre 1US8 Lnftangrisse ans Deutschland durch planmäßige n»d bi» ins einzeln« gebende Vorarbeiten von der englischen Luftmasse vorbe reitet »nrb«». Was ergibt sich hieraus? 1. Während die britische Regierung von Frieden sprach, di« Heiligkeit der Verträge zur Erhalt»», de» Frieden» predigte und das Reich durch Ausstellung vou Friedens« Projekte» einznlnllen versuchte, hat der englische Sehei«, dienst systematisch Spionage in Deutschland getrieben. Zielkarten für de« dentsche» Lnstranm hergestellt nnd Bombeuangrtsse nicht etwa nnr ans militärische Ziel« son der» ans dichtbesiedelt« »entsche Judnstriegegende» nnd Anlage» zur Versorgung »er deutschen Zivilbevölkerung vorbereitet 2. «ähren» die britische Regier»», Deutschland tu de» Jahre» liwS G Vorschläge sür ein«, Lustpakt «acht«, »er Vontdenabwürs« völlig unmöglich machen sollte, hat sie selbst insgeheim bereits im Jahre 1»»« solche Bomben- abwürse geplant nnd »orbereitet. >. Während die britische Reglern», der dentsche» Re gierung wie der Weltöffentlichkeit ihre Friedensliebe be lauerte. hat sie gleichzeitig insgeheim de» u nein geschränkten Bernichtnngokrieg gegen das deutsche Volk aus aste« Ge bieten geplant »nd vorbereitet Denn ihre Friedensbeteuerungen hatte» nicht etwa di« Schass»», eine» da»ernden, gerechte» Friedens zum Ziel, sondern sie dienten »nr al» Vorwand, »m Zeit zu gewinnen. Erft als der britische Rüstung», stand ans ein Höchstmaß gesteigert war, kouute di« britische Regier»», die Friedensmaske abwerse» und ihr« dunkle« Plän« gegen Dentfchlan» ins Werk setzen. Große Rede Molotows auf -em Jahrestag -er Skto-er-HevotMio« England und Frankreich finden in ihren inneren Kräften keinen Ausweg mehr und suchen darum neue Abenteuer ss Moskau. Gestern abend sand im Großeu Mas ka«, Opernhaus der übliche Staatsatt statt, der die all jährlichen Feiern zu« Jahrestag der Oktoberrevolution emlettet. A» der feierliche« Versammlung «ahme» ans de» Plätzen des Shrenpräfidinm» di« führenden sowjetrusst. scheu Staatsmänner, a» ihrer Spitze Statt», Molotow, Woroschilow ». «. teil. Nach einer kurzen Ansprache des Präsidenten des Moskauer Stadtsowset, Pr»»im hielt der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Molotow die Festrede. Di« Rede Molotows war »oruehmlich astgemeiu-politischen m»d iuuersowjetischeu Frage» geividmct. Nach «inem Hinweis aus die Wirtschaftskrisen, bi« auch die größten kapitalistischen Staaten England, Frank reich und USA. ersaßt haben, stellt« Molotow fest, daß di« reichste» n»d ,o» erraffte» Reichtümer» fett gewordenen Lä»d«r i» ihre» i»»ere» Kräfte« kei»e» Ausweg ans der Sag« «ehr sä»d«» »»d daß di«s« Tatsache als Grnnd- »rsache »asür anz»sehe» sei, daß dies« Mächte »»»«ehr »k»« Ad«»te»er Iachte». Darin liege auch die wahr« Wurzel der gegenwärtige» Krise. Währe»» gewiss« PlS«e, S»n»je1r»ßla»d i» de« Krieg ei»z«beziehen, mißlungen seien, oersnchte» Engltnd »nd Frankreich, nicht »nr ihre Bevölkert»»», sonder» a»ch die Bevölkerst», ihrer Domi. »ie» »»d Kolonie» immer stärker i» de« Krieg hinei»zn- ziehe». Sie kämpften angespannt, um die Anzahl ihrer Verbündete« zu vergrößern und um Neutrale auf ihre Seite zu ziehen. In diesem Zusammenhang wies Molotow insbeson dere aus die ernsten Fragen hin, die der gegenseitige Bei standspakt Englands »nd Frankreich» mit der Türket auf gerollt habe. Die Zahl der neutralen Länder in Europa würde immer mehr abnehmen, wenn es den herrschenden Kreisen in England und Frankreich gelingen sollte, den Krieg zu verlängern und zu schüren, um ihn zur Stär- kuna ihrer Weltherrschaft und zur Behauptung ihrer zahl reichen Kolonien auszunutzen. Für andere Staate«, so meinte Molotow, sei die Neutralität ««r ei« Maüke, Hutter der sie ihr« wahre, aus die Ausdehunug des Krieges gerichtete» «»sichle» verberg«, vo» dem sie hohe Profite aüs Koste« der kriegsühreudeu «»Her erhoffte«. Die imperialistisch«« ««ftmächte hätte« ihre verech- «»»ge» hauptsächlich ans «i«e« »enen Raub «nd ans ei« «e«e Ansteil«», der Hßelt z« ihre« G««fte« sowie aus die Zertrümmern«, «»d AuSschattu», ihrer Ko«kurrenten «u» jeglicher Ausprüch« ans ihr« Kolonie« gestützt. Dank der konsequenten Durchführung ihrer Friedens politik genieße bi« Gowtetunion nach wie vor die Wohl taten des Friedens und könne so alle Zweige des wird- schaftlichen und kulturellen Ausbaues entfalten. Molotow streifte dann kurz den Bankrott de» »olni» scheu Staate», der ungeachtet der Garantien der West mächte auscinandergeiallen sei und schon bei der ersten Prüfung seine Schwäche, Unbeständigkeit und Haltlosigkeit bewiesen habe. Die garantierenden Großmächte hätte» so nicht »nr ihr« eigene Schwäche «»ter Beweis gestellt, so», der» auch gezeigt, daß es mit ihrer Politik i» m»»cher Hi«sich« oss-nfichttich »ich« zu« Beste» bestellt sei. Die Sowjetunion habe inzwischen di« stammeSoer- wandte Bevölkerung der Westukrainc und beS westltche« Weißrußland mit ihrem Staate vereinigt und ihre Be völkerung damit von I7N auf 183 Dttllionen vermehrt. Molotow kam dann noch einmal auf die Grü»de zu rück, deretwege» die Westmächte z«m Krieg« geschritte» seie» Um so größer« Ausmaße ihr« Reichtümer annehmen, so sagte er, »m so erbitterter strebte» sie »ach Weltherr» Fortsetzung nächste Seite SSHere Lebeasmittel-Zrtteikurgea Der Getreidemarkt nimmt weiter seine» geregelt«» Ablauj. Di« landwirtschaftliche» Ablieser»»ge» a» Brot getreide halte» sich zwar i» engen Sre»ze», »eil die Er» ze»ger «och vordringlich mit den herbstliche» Feldarbeiten beschäftigt si»d, doch kau» mit diese« Znsnhre» der Bedars der Mühlen zumeist ausreicheud gedeckt werde». Die Ber- mahluugSqnoten fiud bekanntlich sür de« Monat November a«s einem hohen Stand belaste« »orde«, um de» gleich mäßig lebhaften Ansorderungen des Bedarses z» genüge«. Ab 20. November werde« höhere Vntterratione» a« all« Verbraucher abgegeben. Außerdem ersolgen besonder« Zuteilungen an Fleisch, »ter«, Schokolade »nd Praline«. Di« Berbrancher werde» es begrüßen, daß gerade i» der kalte« Jahreszeit u«d ,«m Weihnachtöseft di« Butter- «»d Fleischzuteil«», eine beträchtliche Verbesserung erfährt »»d daß a«ch die Bersorgung mit Süßware» »nd Schokolade z» diese« Z«itp««kt geregelt wird. Die getroffen« gü»sttge Regelung wird dazu beitrage», di« U«terstütz»»g aller Maßnahmen der Ernähruugswirtschast durch die Verbraucher i» Zukunft «och wirksamer werde» z» laste». Di« bisher a« Brot und Mehl ausgegebenen Menge» habe« sich al« voll »«»reichend erwies«» »nd bleibe» auch i« de« jetzige« Hübe bestehe». jAlle Siuzelheiten be,i»de» stch a«s de« nächste« Seite.)