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Ausoabe Q und 8 Nummer 24V — 31. Jahrgang Sstchetnl kmm W0ck>». m» lUup«. 0-rai,cli>ei1<ine"..k>eini<» und L'kU' und der Nlnderbellag« ,gür >m!r« »elnen Lenle». lowlr den restbetla««» »Nnlerhalluiig und Wissen' .Die vrattiiche Han»- >au'. .Dn? unle S uch'. LUonuilicher Vejna-preiK Ausgabe N mit St.-Benno-Blatt 2,70 Slnigabe 0 ohne St.-Ben»o-BIatt 2,20 kinzelmnnmer Iv Sonnadend- ». Sonntagnnnmier »0 z. Hauptschristlellee Dr. G. LeSczhk, Dresden. M Mittwoch, -en 12. Oktober 1932 -verlaasor«, Dresden DD DD tin.eiaenureite- D>e taechaNene P-Ustette an z. Zamwc». WM» s» MM u. -tenenae'uche 2N 2 Die PelitreUamezeile. nun. W » DU «8 MI l.r.'U I .«. i>i!i Nnreiaen anherluilb de? «erbreitnnaSaeb eie) DW DD ^D W W DD W DD W IM » MI 4<> z die velilretlaine,eile I.itt».«. Brie,aeb.INt^ ^nissaNe ^D W W W DD dddere! «emali eriiich, >ede Berpiiichtnna aiii Lieterima iowie IW DW I^D cii-iUUiu,, - SchadkOkiinp IM Getchäillicher rett t«. Winket. Dresden, volkssettuno weschSstSftellr, Druck und Berla,: Germaiita, Bnchdnickeret uild «eriaa 0reSden.il. 1, Polierstr. 17. Zernrns 21012. postscheckloiito Dresden 102». Bank konto Stadtbank Dresden ilr. S1707. Für christliche Politik und Kultur -tedaktio» »er Sächsische» <>olk»,el«nna DreSSeii.»liI,iadt 1 Polierilratze l7. UernnU 2MIl und 21012. Papens fü--eulfche Sorgen Der Besuch -es Reichskanzlers in München — Zweiter Tag -es Preuhen-Prozesses vor -em Slaatsgerichlshof — Rumpsiagung -es Auswärtigen Ausschusses Dille um gutes Weller H München, 11 Oktober. Reichskanzler v. Popen Iraf Keule früh, begleitet von Staatssekretär Planck von der Reichskanzlei, Ministerialdirek tor Mnrcks, den, Ehes der Presseabteilmig der Retchsregierung, Ministerialrat Pakas und den, bayerischen Reichsratbevoll- wächtigte» Dr. v. 'streger i,n Münchener Hauptbalpchos ein. — Ministerpräsident Dr. Held begrüßte den Kanzler beim Verlas sen des Salonwagens herzlich und stellte Ihm die zum Empfang erschienenen Herren vor. Der Kanzler begab sich lsterauf im Kraftwagen, begleitet vom Ministerpräsidenten, zum Haus des MitSisterpräsidenIcn, wo er Wohnung nimmt, mährend die Her ren seiner Begleitung sich zum Holet Bayerischer Hos begaben Um 10 Uhr findet im Ministerium des Aeußeren die Vorstel lung der bayerischen Staatsregierung statt, um 11 Uhr folgt ein Presscemvfang. Reichskanzler n. Papen stattete heute vormittag dem Mi nisterpräsidenten und den« bayerischen Gesamtmimsterium in« Ministerium des Aeutzern seinen Besuch ab. Ministerpräsident Held betonte In seiner Begrüssungsansprache: Wir erblicken »« dem Besuch des Reichskanzlers das Bestreben, die Fühlung zu übernehmen und zu halten mit den einzelnen Länderregierun- gcn in der Zeit der großen und geistigen wirtschaftlichen Not des deutschen Volkes. Es kommt darin die Ueberzcugung zum Ausdruck, das; das gesamte deutsche Volk zusammcnstehen mutz, wenn es gilt, dieser Not Herr zu werden. Der Zweck der Reise des Reichskanzlers ist offenbar, die nicht unerheblichen Meinungsverschiedenheiten, die sich in letz ter Zeit zwischen der Reichsregierung und der bayerischen Re gierung ergeben Haden, nach Möglichkeit zu bereinigen. Vor allem ist Bayern verstimmt wegen der Pläne zur Neichsreform, die zu einer nicht unerheblichen Einschränkung der Rechte der Länder führen könnten. Weiter hat sich bekanntlich Bayern der Klage Preutzens gegen das Reich angcschlosscn, die gegenwärtig vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig verhandelt wird. Ob es der persönlichen Liebenswürdigkeit des Herrn v. Papen ge lingen wird, diesen und anderen Streitfragen bei seinem Mün chener Besuch ein freundlicheres Gesicht zu geben, bleibt abzu warten. Eine Schlappe srir Bracht Kein Verfahren gegen Heimannsberg. Berlin, 11. Oktober. (E. M.) Die Strafkammer des Landgerichtes I hat die Eröffnung des Hauptvcrfahrens gegen den ehemaligen Poli- zeivizcpräsidenten Dr. Lsteiß und den früheren Kommandeur der Berliner Schutzpolizei, Oberst Heimannsberg. gegen die dei Staatsanwaltschaft Anklage wegen Nichtbefol- guna der Anordnungen des Militärliefehlshabers, General v. Rundstedt, erhoben hatte, abgclehn I. Die kommissaris<l)e preusstsclp.- Regierung hätte den Polizei beamten gern den Prozeß gemacht, die am 2». Juli getreu ihrer Rechtsauffajsung, datz die parlamentarisch eingesetzte Preutzen- Regierung die einzige zu Recht liestehende sei. den« Reich-Kom missar die Mitarbeit versagt haben Das Gericht aber bat diesen Versuch vereitelt. Auch ein „Erfolg" der tommissarisclst'n Regierung unter Herrn Brachti Eupen-Malme-y sür Volksbefragung Ein erfreuliches Ergebnis -er belgischen Gemein-ewahlen Brüssel, 11. Oltolnr. Die belgischen Ge nie i nde w« h le n .zeigen im ganzen einen eindeutigen Sieg der sozialistischen Partei. Sic konnte .'<2 absolute Mehrheiten neu erobern. In den ehemaligen deutschen Gebieten Eupen und Malmcdy lässt sich das Wahlergebnis noch nicht in allen Einzelheiten übersehen. Man kann aber schon jetzt mit voller Sicherheit behaupten, datz die Wähler nahezu ausschtietzlich len Parteien ihre Stimme gaben, die sich eine neue Volksbefragung zum Ziele gesetzt haben. Nach vor läufigen Ausrechnungen wird der Gemeinde««! der Stadt Enzien ans 8 Mandlsturen der deutsck>en Kemeinschaftsliste, .0 Sozialisten, 2 belg. Katholiken und einem Mitlelstandsabge- ol-netcn bestehen. In St. Vith: Deutsche Liste li. belg. Katho liken 2, Sczialiften 1: in Raeren: Dentfche Arbeiter und Bauern 0. belgische Liste 2; Eynaliei«: Liste des Bürgermeisters Esser l>. Belgier >: Hauset: Deutsch Einheitsliste .">, Belgier 2: Hergenroth: Bürgerliche 5. Belgische Liste -1: Lontzen Herdes tal' Bürgerliche Liste 7, darunter l> Mitglieder des Heimat bundes, Arbeiter 2; Malmedy: 8 Sozialisten, .'1 Belgier. Die Wahlergebnisse im Bezirk von Eupen und Malmedy, -er 1010 ohne Volksbefragung gewaltsam vom Reiche getrennt worden ist, beweisen, datz die Bevölkerung dieser Gebiete auch heute noch, nach Mjähriger Zugehörigkeit zu Belgien, eine Ab stimmung über diese Frage wünscht. Bisher hat es die lwl- gische Negierung allerdings stets abgelehnt, eine soläie Ab stimmung anstisetzcn und damit dem Volkswillen Rechnung zu tragen — offenbar in Besorgnis, dieser Volksrville könne sich für Deutschland entscheiden. Begrüßenswerte Zusammenarbeit 8. Kongretz der christlich-demokratischen Parteien. Köln, 11. Oktober. sE. M.) linier dem Vorfitz eines Vertreters der Deutschen Zen trumspartei sand dieser Tage hier die 8. internationale Konferenz der christlich demokratischen Parteien statt, an der Vertreter Deutschlands, Oesterreichs, Belgiens, Frankreichs, Luxemburgs, Polens'und der Niederlande teilnahmcn. II. a wurde einstimmig eine Entschliessung über die Zusammen arbeit der europäischen Staaten über die Agrar krise, ArbeitslosigNeit und Handelspolitik angenommen. Die Zusammenarbeit zwischen den chrisllietstbeniokratischen Parteien der europäischen Länder ist autzerordenttich erfreu lich. Die christlich-demokratischen Gruppen sollten sich nicht vor der Diffamierung schrecken lassen, die man heute gegen das Wort „international" und jede Form der internationalen Zu sammenarbeit richtet. Vielmehr wäre wünschenswert, dal; die internationale Zusammenarbeit im Geiste der christlichen Well anschaunng »och viel intensiver und ergebnisreicher gestalte! würde als bisher. Frankreichs neuer Vorschlag Paris, II. Oktober. Der in Genf weilende Autzenpolitiker des Petit Parisien berichtet, der französische Alniistungsplan. dessen Bestimmun gen an das Locarno Abkommen erinnerten, enthalte ein allge meines Abrüftungsabkommen, einen allgemeinen Konsultativ Pakt, ein regionales Abkommen über den Beistand, die Sicher heit und die Kontrolle, ein Abkommen über die allmähliche Sit-affung einer internationalen Streitmacht und ein Protokoll über die 'Anwendung des Grundsatzes der Gleichberechtigung. Der Plan verpflichte die vcrtrag- schlictzenden Teile, im Konsliktssalle sofort zusammenzulretcn. um die Lage zu prüfen und. wenn die kriegführenden Staaten auch zu den Unterzeichnern des neuen Paktes zählen, binnen 48 Stunden die Feindseligkeiten einzustellen. Andernfalls wür den sämtliche obligatorischen Verpflichtungen, die alle verlrag- schlietzenden Teile binden, in Krast treten. Gerekes Plan Eine bemerkenswerte Rede auf dein Sächsischen Landgemeindetag Dresden, II. Oktober. Die Vereinigung der sächsischen Landgemeinden hielt unter Vorsitz des Bürgermeisters Stöhn in Gegenwart von Vertretern der Reichs- und Staatsbehörden seine diesjährige Hauptversammlung ab. Es wurde zunächst eine Reihe von Begrüßungsansprachen gehalten, darunter solche von Ober bürgermeister Dr. Külz und Amtshauptmann Dr. Drechsel. Aus dem Geschäftsbericht geht hervor datz die Lage der Landgemeinden und Bezirksverbände trotz aller Anstrengun- gen gegenwärtig so schwierig sei, datz sie von Fall zu Fall die Unterstützungsgelder nicht mehr zahlen könnten. Dringend inttsse verlangt werden, datz das Reich endlich den Gemein den die nötige Hilfe gewähre. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag des Prä- sidenten des Deutschen Landgemeindetages, Landrats a. D. Dr. Gereke, über das Arbeitsbeschaffungsprogrannn der Landgemeinden. Dr. Gereke wies zunächst auf die finanzielle Notlage der Gemeinden hin, die entscheidend auf die ungeheuer gesliegne Arbeitslosigkeit wie aus die Unzulänglichkeit des Unterst«!!- zungssystems sür die Arbeitslosen zurückzuführen sei. Zahl reiche Gemeinden könnten heute nur noch durch staatliche Unterstützung am Leben erhalten werden, offene Kassen zusammenbrüche seien keine Seltenheit. Am bedrohlichsten sei, datz verschiedene Gemeinden dazu übergegangen wären, den Erwerbslosen aus Mangel an Barmitteln Bons zu geben, also Notgeld, damit sie sich etwas kaufen könnten. Mache dieses Verfahren Schule, dann sei schließlich der Zu sammenbruch unserer gesamten Finanzen und unserer Wäh rung nicht aufzuhalten. Angesichts dieser Zustände habe der Landgemeindetag bereits im Sommer dieses Jahres die Initiative ergriffen und ein Arbeitsbeschaffungsprogramm ausgearbeitet, das der Oefsentlichkeit damals unter Zustimmung der großen Wehrverbände verschiedener politischer Richtungen und Ver tretern der Gewerkschaften unterbreitet worden sei. Auch die Reichsregierung habe sich der Notwendigkeit nicht ver schlossen, etwas Durchgreifendes zur Bekämpfung der Arbeit;- losigkeit zu unternehmen. Schon heute aber lasse sich bei aller Anerkennung des guten Willen« der Reichsregierung seslslellcn, datz der eingeschlagene Weg, alles der Privatim- ilative zu überlassen, nicht zu dem gewünschken Erfolg, schnell und in großem Umfang Erwerbslose von der Straße wegzubringen, führen könne. Dr. Gereke fuhr dann fort: Wir in den Landgemeinden sind bereits, ehe die Einzelheiten des Negierungsprogramms bekannt waren, von der Erwägung ausgcgangen, daß die Privatinitiative nicht ausreiche, um alle die volkswirtschaftlich wichtigen Arbeiten in Angrsf zu nehmen, die in den letzten Jahren liegen geblieben oder unterbrochen worden sind. Das trifft in erster Linie zu auf Straßenbau, Flußrcaulierungcn, Siedlungen, Eindeichungen und in bestimmtem Umfang auch auf Landeskulturarbeiten. Bei dieser Art der Arbeiten würde man nicht nur einer großen Zahl von Arbeitslosen wieder Lohn und Brot geben, sondern mit der Stärkung der Kauf kraft auch der Landwirtschaft Helsen, und schließlich die bevöl kerungspolitisch notwendige Rückentwickluna zum stachen Lande, die Erschließung dünnbevölkerter Landesteile er reichen. Die Art der Arbeiten erfordert die Ausstellung eines sest- umrissenen, mehrere Jahre umfassenden Planes. So stark bei dem Charakter unseres Vorschlages die Initiative zur Arbeitsbeschaffung dezentralisiert von den unteren Selbslver- waltungskörperschasten her erfolgen soll, so sehr muß dafür Sorge getragen werden.datz nur volksivirlsämittich wichtige, sinanziell tragbare Arbeiten ausgesührt werden. lieber die Einzelheiten unseres Programms, dessen Ar beiten g r u n d s ä tz l i ch z u m v o l l e n L o h n der Arbeiter und unter Heranziehung der freien Wirtschaft erfolgen sollen, ist schon viel geschrieben und gesprochen worden. Ich möchte zur Vermeidung aller Mißverständnisse nochmals klar die Grundsätze der von uns vorgeschlagenen Kredit schöpfung heraushole»: Der Grundsatz genau wie bei den Steuergutscheinen sollen die Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Genos senschaften öffentlich-rechtlicher Art aus einen Teil der Sle u-