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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.07.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130701024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913070102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913070102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-01
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Monat
1913-07
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Jahr
1913
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flbenö-fluggabe ßejuaepteif»: 8WS8ÄÄSWÄ3»» ■»natllA, «.76 ntt. »ltrttl)ät>rtlA. e«i unftrn Jlllaltu unO RnnaDmt- fttUtn abaefcoltt 73 Pf. monatlld), «.«$ Olt. »Itrttlja*rll<b. ParA 31t P»fti Inntr^alb Doatf<l>lando und der douttatn Kolonlon »UrttlJäljrUA 3.00mt., monatllft l.some., auofAUtgliA poftboftoUaold. Pao l otpjiger «agcblatt wfd>*fnt «mal tSgUd), 0onn« u.ftlortags nur Imat Rrdattton und e»f<J)dftefttU»: ^obannlogaff» Ur. *. J»rnfprrd>»Jtnf<l)tuB tlr. 1*601, 1*693 und 1469*. fit. 328. /fanteblatt bes Rates unb besPoU^riatrxtes 4®r6tabt£eip5io 107. goßrgang RnjefMnpreife: oon auomdrto 30 Pf., Rrflamtn i.«o mf. 3nfrrat« t>»n Sttjorörn Im amtU<3*n «l dl« prtltjril« so Pf. etfAdftoanjrlgen mit piahBorfArift Im Prdfo orbdbt. Rabatt naA Carif. OoilagegcbUbr: •rfamtaufiag* • 9U. pro Cauftnd exft. PopgtbQbr. Ctilbtilag* böbtr. Jtnjolatn« Rnnabmoi Jobannlogago*. bot fdmtliArn fltlaltn und alltn Rnnonrtn*C«ptditlontn dto 3n> und Ruolandt*. Otrllntr Rodattion: 3n dtn Jolton 9. Jtnifprt<$»J*nf<l)luB: Rmt ttloabit tlr. *97. 1913 Dienstag, den 1. lull. Äaroline non ßmiibalöt itttö Srtjiilers Gotte. Aus feinen Urtunöen über ben Sdjiller«fjum» bolötjdjen Äreis teilt ber Jenenfer Biteraturßiftoriter Albert ßeißmann im neuesten fjefte ber D e u t f cß e n SR u n b f d) a u einige unbetannte Jugcnbbriefc Äaroline non §umbolDts mit. (Es befinben fid) Darunter gwei an <S<f)iIlers Botte gerichtete, bie ein feßclnbes Bilb ber greunbfdjait gwifeßen ber Gattin bes Dichters unb ber bes Staats» mannes geben. Die beiben ^Briefe Äatolinens an Botte, bie fleißmann mitteilt, finb nicht nur voller fjumor unb Ausgelaßenßeit, fonbern aueß voll wahrer unb tiefer Gmpfinbung. Der eine, am 16. 3uli 1790 geschriebene ©rief an Schillers Botte hat aum Xeil bie unglüdlidje (Ehe ihrer Schnieftet Äaroline non Beulwiß, Deren Gatte mit bem Spißnamen Urfus begeießnet wirb, gum Gcgenftanbe. Jlad) fünfviertcljäßriger Abwefenßeit non feiner Gattin mürbe er gerabe roieber gurüd» erwartet. „Sch tann, ich mag nicht gegen Karolinen reben Qo heißt cs in Äaroline von fjumbolbts Briefe.) „Mie tonnte ich mir felbjt gefallen, wenn ich ihr einen ftillen Moment, einen Iropfen bes Bebensmutes nähme, ben fie jefet fo feßr bebarf — o meine gute Botte. es ift mir ein fo großer Iroft, baß Du mit ihr geßft —es ift mein einjiger. Schreibe mir alles umftänblidj — bie erfte Gntrenue, wie fid) Urfus nimmt, wie Du Äarolinen bei bem allem empfinbeit .... 0 meine fanfte, gute Botte, ba Du felbit fo gart füßleit, ba Dein Schiller Deinen leifeiten Gmpßnbungcn, allen '-Bewegungen Deiner Seele fo fein unb fdjon begegnet, ba wirft Du boppelt fühlen, was unferer Äaroline abgebt, was allein feßon Urfus’ Dafein ftört — laß mich fchweigen oon fo manchem anberen. — Menn id) ben Gefühlen eines weiblichen bergen« nacßßänge, unb benn empfinbe, was Männer wie Schiller, wie Milßelm uns geben, was fie aus uns madjen tonnen, unb benn an fie bente — ad) Botte, tann ich bann alleJbeen, Die mir tommen, als ftirngefpinfte einer tränten Bßantafie gurürtweifen? 3d) weife, ihr £>erg, ihre Biebe rubt felig unter uns — aber id) weiß aud) burd) meine Vage, vielleicht nod) mehr als Du. wie äußere unangenehme Berßältniße, frembere Meten uns hinbern. in Den fdjönen Gehalten unteres Geijtes ju leben, uns ewig ßerausreißen aus unferer blühenben Schöpfung in ihre Müfte, unb wie wir unter ihnen verlieren an regem, gueHenbem Beben, «n 9teid)tum unb Sülle bes Getfte». Unb nun Botte, bie |or irrm neuen llnlknulmrar. Menn man ben Berichten Glauben fdjenlen will, bie von ben verfd)icbenen ^Regierungen ber Baltan» Staaten über bie lebten 3ufammenftöße veröffentlicht finb, fo muß wahrhaftig eine gang neue, bisher un» betannte Macht in bie Balfartftreitißteiten ein» gegriffen ßaben; benn meber Serbien noch Bul« garien nod) Griechenlanb wollen ben Singriff be» gönnen haben. Die Slinte ift eben losgegangtn, unb bann tonnten auch bie Äanonen nicht mehr ftillfdjweigen. Miewcit aber burd) biefe neuen Ber» widlungen eine 93erfd)ie6ung ber getarnten politi» rfjen Bagc eintreten wirb, läßt ßdj auch gurgeit noch gar nicht abfehen, benn ber Flare Ueberblid fehlt immer nodj. Sils bemertenswertes Gerücht ver« geidjnen wir bie Melbung ber „'Rß.’Meftf. 3*0“ ans Berlin, baß ein internationales Schiebsgeridjt in Äraft treten wirb, bas aus bem Deutfchen Äaifer, bem Barc.i von Jlußlanb unb bem Sßräfibenten ber Bereinigten Staaten beftehen foll. SBas an biefem Gerüchte wahr ift, werben vie'lleiiht fdjon bie nächsten Stunben berr-eifen. Uns follte es nicht wurtbern, wenn plöhlich alle jeßt aufgetaudjten OTelbungen Dementiert würben, mit ber Begriinbung, baß fid) alles wieber eingerentt hätte, unb bie URinifter» präfibenten fid) auf ber Steife nach Petersburg be« fänben. (Sine [etlnltfje Darftellnna öer Kämpfe. Bclgrab, 30. 3«ni. Das Serbifche Preffe»Bureau melbet: Die geftern nadjmittag übermittelte bulga» r i f d) e Scote, bic gegen angebliche ferbifche Ueber« fälle an ber Grenze Ginwenbungen erhebt, trägt ben Gharalter einer fpftematifch vorbereiteten, ba in ihr von (Ereigniffen gefprod)en wirb, bie erft "'dji cir2*treter finb. '5t es, Niß Die butearifche Delegraphen«2lgentur von |erbt« fdjen Ueberfällen au eraählen wußte, au einer Seit, ba ber Äampf, ber von ben bulgarifdjen Druppen eingcleitet würbe, noch gar nicht begonnen hatte. Gs üt tonftatiert worben, baß ber erfte 21n» griff feitens ber Bulgaren erfolgte, unb amar heute nad;t 2 Uhr 10 iDiinuten. Ueberbies waren bul« gariidjc Xruppcnbcwegungcn unD Berfchiebungcn fefjon jeit bem 28. Juni an ber Grenae au bewerten, Die Einlaß a« ben Bermutungen gaben, baß feiten» ber Bulgaren Borbcreitungen aur Gröjfnung ber Jeiiibjcligteiten getroffen würben, lllud) ber u n = vermutete p l ö tj l i <h e 31 n ß r t f f auf bie gried)ifdjen Petitionen beweift, baß von ben Bulgaren bie Gröffnung bes Ärieges geplant unb mit Borbebadjt eingcleitet worben ift. Sils fcblagcnber Beweis für bas unlotjale, allen Ä r : e - r ■« n e f n inotterbe Borgeben ber bulga« rifdjen Slegürung gegen Serbien unb Griechenlanb nut, vi: u i u u i) a c t u n g Des offiai eilen Ge | a n D t)'dj a f t s t u r ie r s von Sofia in bem Grenjorte 3aribreb angefehen werben, ber bic offi-ielle Geianbifd-aftspoft für bas SJliniftcrium bes Sleußcrn mit |id) führte. Bon bem Bcrbleib biefes Äuriers ift troß Dringlicher Anfragen bis aur StunDe nichts betannt. Die fcrbifdje Stegierung muß ihrem Grftaunen Slusibrucf geben, baß Sui» garien bie 5einDfeligte11en eröffnet hat, ohne fid) aum minbeften an Sitte unb Ge» pflogenbeit au halten. Bclgrab, 1. Juli. 3tuf bie bulgttrifdje Bertbal» note. Die geftern nachmittag brei Uhr von bem bul» garifdjen Gefanbten lefdjow übergeben würbe, ant» wortete bte ferbifche Regierung, baß bie Schau?« tung Der bulgarifdjen Regierung, ferbifche unb gttechifdje Iruppen hätten bet Ä l e p • thetitn unb Slatewe bulgarifch« Iruppen angegriffen, unwahr fei, weil univiberlegliche Seweife vorhanben feien, baß bie bulgarifthen Irupptn in bet SRacht gum SRontag um 2 Uhr 80 fWtnuten in 9111 i o n getreten feien unb bas ßfeuer er» öffnet hätten. Die Antwort ber ferbifchen SRegie» rung ertlärt weiter, baß unmöglich bte fer« bifeßen unb griedjifdjen Iruppen, wie von bulgarißher Seite behauptet wirb, fchon am Sonntag bie getnbf eligteiten er» öffnet haben fönnten unb baß augenfcheltnlich bie bulgarifthen Iruppen ben Singriff von früher her vorbereitet hätten. Die Serantwortung bafüt fönne bähet teinesfaüs auf bie ferbifche ^Regierung faßen, bte jebe Slrttlage nach biefer Dichtung von fid) weife. Daß bie ferbifche fRegierunn gegen ben leßten bulgarifthen Ueberfall feiner» lei Shtitte bei ber bulgarifthen 'Regierung unternommen habe, habe feinen Grunb barin, baß ein früher unternommener Sdjritt flt» legentlidj bes UeberfalIds bei 3la« tewe von butgarifcher Seite unbeant» wortet geblieben fei. Die Sintiwort bet Jet» bifdjen 'Regierung, bte in Me frorm einer Setbainota gvtlübet qi. ift Hat buig\ujd)ert Gefanbrer Icfcvew am geftrigen Slbertb übergeben worben. 11 e0fnb, 1.3uli. (8ineiterSraH*eri<|t iiiifereö ÄriegDbertchterftatterfl.) auf ber gaitjcn Sront fanb beute von üfogon» bi« «u» incuDje ein heftiger Äampf ftatt. Die Suis garen mer töten einen Angriff über ben «yluß SrcgafniUa unb rüeften bann gegen Vtnpc, Ircigotvo unb Gavran vor. Sie ferbift&en Iruppen fänipften ben ganjen Sag gegen eine be» bentenbe Uebermacbt unb behaupteten ihre P o f i t i o n c n. Sic Pfeibungen von bem ?a>le G e w g h e l i 0 finb unwahr, Sort b e 0 a u p • teten iwci ferbifche Bataillone beb britten 'Äufs gebotb ben Barbarnbergang gegen ein SnU garenregiment imö bnlgaiifdje Artillerie. 9!l>enb0 trafen beibet fettige ® erftär tun gen ein. Sie Bulgaren jogen auch ^rfaijtrnppen gegen bie Gricdjcn heran. SieSerben erflürmten bei Ggripalan a bic &öhe. Jn liebfnb traicii 1200 Bcrioitnbete ein. Son llcbtüb finb neue Iruppen abgegangen. Sie Biilgarcnnadjricbt, bie Serben Wären borg oft ern juerft borgebrungen unb hätten babunh ben neuen Stampf berurfachti ift entf(hieben unwahr. Borgcftern wat aOeb ruhig. Sur eß ben bulgarifthen Angriff waten bie Serben auf ba0 höd)fte übers rafät. Stele Serben bcfanbeit fleh noch im 8elt unb Würben burch bad bulgatifdje Artiaeriefcner verwnnbet feute findet ein neuer wichtiger Äampf ftatt SEÖtbcrfpiecbenbc 9lad>ricbtcn. Selgtab, 1. 3uli. Pad)tidjten aus Salonifi mel« ben von einem b u l g a t i f d) e n Angriff auf Der a a nj e n von Den Grtechenbefeßten£inte(?) Jn Salontti werDcn Unruhen befürchtet. Athen, 1. Suli. Det gemelbete Angriff Der bulgarischen Iruppen fcheint eine ernfte ftrategifebe Bebeutungll) au fein. Gine amtliche 'Radjricht über eine Äricgserflärung Bub gariens liegt nid)t vor. Allerlei aud Serbien. (Gigener Bericht Des Beipaiger lageblattes.) K. Uestüb, 28. 3uni. Gcftcrn tarnen per Gifen« bahn 3000 'ülontenegriner hier an. Sic waren ju 8uß nach Plitrovißa marfdjiert, wo Jie einige läge iRaft machten, um fobann per Bahn hierher beförbert au werben. 3n 'Ölttrovißa befinben fich nod) 10 000 Montenegriner, Die cbenfaßs hier erwartet werben. 3um Gmpfange ber Montenegriner wat an Der Bahn eine Ghrentompanie aufgeftellt, auch hatten fich äahlretche ferbifche Dffiaiere aur Be« erüßung eingefunoen. Die Bevölterung bereitete en in Strammer Haltung burd) Die Straßen aiehenben Montenegrinern einen warmen Gmpjang. AbenDs waren Die beiben Barbar»Brücfcn fowie Das ruffifche Äonfulat gu ihren Gbren ißuminiert, — fieute ift Der 524. Jahrestag Der Sd)l ad)t am Am f elfe ID, in welcher Das großferbifche TRcid) burd) Die lürten aertrümmert würbe. 'Jlodj geftern abenb würbe verlünbct, Daß Der heutige lag als ein allgemeiner geiertag äu gelten habe. Sn* folpeveßen ßnb äße Geschäfte apvhiofUn unb in Den ÄirdiiH fanb ein feierlia,er Gonesbienit itatt 3n Der auf bem Amfelfelbe beftnblichen altetjrwürbigen Graöaniöfa«Äitd)e fanb eine befonbere Seicrlidjfeit jtatt. — 3ablreidp lürten vcrlaffen ießt mit ihren gamilien Uestüb, fie wanbern aumeift nach Älein« afien aus.— Mit Den bulgarifdjen Borpoften finben faft täglichGepläntel mit wedjielnbem Grfolge ftatt. Mehrere hierbei verwunbete jerbiSdje Solbaten ipurben hierher gebracht. unfdniiDifle SBulqarien. Sofia, 1. Juli. Die „Agence bulgare“ melbet; Die ^Regierung hat bie Bertreter Bulgariens in Belgrab unb Athen beauftragt, gegen bie 3wifd)enfälle, welche Die abfolut nicht gu rechtfertig enben Angriffe ferbifdier unb gried)ifd)er Iruppen hervorgerufen haben, unb gegen bie offenbar eine §erausforberung begwedenbe 3ufammcnjiel)ung griedjifeber unb fer« bijeher Iruppen au p r 01 e St i e r e n. Die bulgarifche ^Regierung leljne jebe Beantwortung Tür bie folgen ab, bie fich aus einem foldjen Botgehen unmittelbar vor ber frieblidjcn BiquiDicrung ber territorialen Strcitigteiten ergeben tonnen. Sofia, 1. Suli. Der offistöfe „Mit“ ertlärt, nie« manb tönne noch forbern, baß Bulgarien weiter Gebulb geige. Bor vierunbSechaig lagen fefjon habe Bulgarien iRußlanb eriueßt, bie Ber» mittlerrollc gu übernehmen, unb vor brei '-Ißodjen habe Äöntg fterbinanb feine 3uftimmung gu bem telegramni Des Äaiiers non Buglanb gegeben, wäßrenb Serbien in Der Abjicht Den SVrie» ben ju vereiteln, gerne infam mit Gtie« djenlanb nichts tat, als burd) Sernid)tuna Des bulgarifthen Glements in MageDonicn Die Ärife gu nerfd)ärfen. Die Serantwortung falle auf Ser» bien unb G riedjenlanb. 9tur nod) in bet 'Stuttvcbr. Sofia, 1. 3uli. Den bulgarifthen Iruppen ift geftern ftrengcr Befehl erteilt worben, bie Operationen e i n g u ft eilen unb bloß bann, wenn fie von ferbifchen ober gricdjtfchcn Iruppen angegriffen würben, mit ben ent» fprechenben Maßnahmen gu erwibern. Die HuHailuiig in Wien unü Paris« 'Iß teil, 1. Juli. Die hiciigen Diplomat 1 fdjeit Äreifc betrachten bie Bagc a 111; c 10 r D c n 111 et) ernit. Irotjöeui ticnfcpt i.od) bic Meinung vor, baß bic Humple, Die <idi >wtimcii Bitlgaiien ciitcr» feit« unb gwijeben GiiecOeulunb iiitb Serbien an Derer« feitd abgefpielt haben, io ernfi fie aud) fein mögen, eine trieb liehe Böiiitig bes bis aufs äußerfte gcfpiUten Äouflitts 111 dj t u c r li t u b c r n w c r b e n. Man gibt bic $offnunt nirfit auf, öofj cs Doch noch in ö g l i ch fein werbe, bic si m:i e n *, u m Sei) Wei gen gn bringen. Dagegen ift man b u I g a r i f dj e r f c i t s Der 9.niid?t, baß eine fticös lid>e Vöfntig Des Uonflitts tu olge bes ijnicigen Gsoofes SafitfcbS nur 1 e Ü r f ch w c r möglich fei. Barts, 1. Juti. Die biefigen GefanbtjcbaKeii Bulgariens, Serbiens unD Gviidienlaitbs hauen ben umtiidieii iteUen von Den ernte en Gciccbren in M acb 0 ni en Mitteilung ginidj-. Sud) in btefen (irtlärungen fehlt ben fid) v c t D e B <1 r t c i e 11 gegenfettig Die * cp 111 b unb bic Bewegung bes erften Angriffs }U. J.t btefen po 1 iti,eben Äreticn will man and) bicic Schweren uWif<hcnfaMe noch nicht als oen wir11 irt)e 11 Beginn Des ÄrtegcS aiifeben lieber DenBcriaitf Der Gefechte jino hier nur wenig Gingcliiciten bchttiit; übet Die Berlufte ber Äcimpicnscn weiß mun aber» hanpt nodi nichts. Aus bem „griedjifeben" Salonili. Salonifi, 1. Juli. (Melb. bes llßiencr f. f. lelegr.« Äorr.»Bureaus.) Die hier befinbüdjen bulga« r i f d) e n Iruppen würben von Den gried)ifd)en Milttärbehörben aufgeforDert, Die Mafien abgu« liefern. Die StaDt ift gegenwärtig rußig. Salonifi, 1. Suli. Die G r i e d) e n haben Die hier befinblidjen bulgarijdjen Iruppen in ihren Quartieren umgtngelt unb entwaffnet. Die Bevölterung ift beunruhigt. nach Mitnahme Der Wehr* unb Oedtuttgsvorlage. Xör d)tc 5tla<'cn. 3n einem unglaublich übertriebenen Bartifula» rismus läßt fid) Dec „Dresbner Angeiger“ 3U fvlgenbcn Bemcrtungcn hinreißen: „Biele A r m c c l 01 p s wiegen bie I dj ä b l i d) e n 'M i r f tt n g c n D i c i e s Ä 0 m» p r 0 m i f f e s n i eß t auf, unb gwar um fo weniger, als bic Annahme biejes Kompromißes einen Sieg Des bemotratiidjen Gebanfens im ftorberungen eines 'JRenfdjen, ber fo wenig Delifateffe I ßat, wie Urfus, Sorberungen an ein Gefühl, bas Das freiefte in bem gangen SReicf) Der Gripftnbung | ift — 0 Biebe, Das ift nießt wenig. . . . Mas madjt Deine Gefunößeit, fliebfte? Schreib mir’s ja gleich, wenn Dein Äränfeln etwas anberes vermuten ließe. 3d) muß ja aßes wißen. 3<h möchte im Grunbe, Daß es etwas anberes wäre. 3d) tann mit bod) nur eine weibliche Gjifteng recht fd)ön in mütterlichen Gefühlen benfen. Unfere 9 Sößnc — wie biefe eingig fd)öne Familie feinen 5Reig für Dich hat, fann ich nidjt begreifen. 3d) lege Dir meine lodjter gu Süßen. Sie ift jeßt fepr garftig, fie ßaart fid), unb ba Hebt fie abjdjeulid) aus, aber halb wirb ihre Berwanblung voßenbet fein, unb fie wirb in hoppeltet Schönheit hervorgeßen. Milßelm erwarte id) Anfang Auguft, hoch bas wirft Du aus feinen Briefen gefeßen ßaben. Ad), Biebe, eine felige 3eit wirö es jein — faunt, baß id) fie er warten tann. — Bor einem Jahre waren wir nun in Baucßftebt, wie fdiöner ift Dein Beben feitbem geworben, unb wie entwidelt ßat fid) mein Scßidial! 'Jlun nur nod) Äaroline — 0 ewiger Berftanb übet uns, mögeit bu bas löfen!“ Ginige Stellen biefes Briefes, wie aud) einige bes gweiten finb oßne Sdjlüßel nießt verftänblid). Der „GolDfcßaß“ ift Dalberg, Det Äoabjutor bes Äurfürften von Maina Bili ift Äaroline von Beul* wiß unb bet „Spanifrfic Mold)“ bet Soßn Des Ge» ßeimrates von Äetelßolbt, Sriehrid) Milßelm, ber aud) Botten einft angejeßwärmt hatte. Der gweite Brief, vom 3.3lovember 1790, beginnt mit bem Berichte über einen Befud), ben Äaroline von ijumbolbt in '.Rubolftabt ihrer ftreunbin Äaroline abgeftattet batte. ,,Jd) war ben Sonntag franf, meine liebe Bolo (fo beißt es ba) fonft ßätteft Du feßon mit ber leßten Bojt einen Brief von mir empfangen mit ber Jie» lation ber fRubolftäbter Jieife. Ad), was waren es ein paar fdjöne, unbe|d)reiblid)e läge; nid)t minber weß, aber minber verworren i|t meine Seele, feit id> fie ausfprad) an Bilis Bufen. — Mie lebte Dein Anbeuten unter uns, Du liebes trautes Mefen! 3n Deinem fleinen 3inimerd)en fprad) mich alles fo fteunbltdj an, alles trug Spuren Deiner Gegenwart. Die Ausncßt ift gar lieblich — tönnte id) nur ben Minter ba wbringenl Bili unb mit würbe beßet werben. — Mie wir anfamen, empfing uns ber Urfus unb Bili an bet lür. Oben fanben wir ben Ontel, Den alten Äetelßolbt unb ben fpanifeben Molch. Jd) mußte gleich mit bem Gebeimrat eine Bartie Scßad) fpielen, unb es war mir lieb, baß id) fie aewann, weil et fo vorlaut war. Sie war fo gütig, fo iuvortommenb. unb liebreich, baß ich aud» auftaute Spridj boeß nießt meßt vom Boint faillant. Gs ift fo ungragiös unb paßt fid) nut in bes Urfus Anfidjt ber Dinge. Bei uns ßeißt es jeßt Scßönßciteibecn. Mas Sd)iller bavon gu Billen gejagt ßat, crgäßl’ id) Dir, aber id) feßreibe es nießt. Bießetcßt treibt Dicß Die 'RcugierDe um einen lag früßer ßer, unD benn ßab’ id) fdjon viel gewonnen. Ueber bas Sujet Der Äinber bin id) nidjt Deiner Meinung. Jd) wiinfeße fie mir außerorbentlid), be» fonDers Sößnc. Aber icß neßme aud) Mäbgen, wenns nießt anbers ift. Gine Srauenejifteng ift Doch feßön. wenn fie einem anberen geßört, unb gu bem vollen, reinen, ßöcßften Glüd Des Mannes geßört bod) ein Meib. Seßr füß tönnt’ es mir bod) fein, wenn ein ÄinD mein Dajcin feßöner machte. Gr» gießen werb’ id) eigentlich meine Äinber nicht. Das Jollen fie jelbft, unb Dantbarteit unb finblidje Biebe bafür gu forbern, baß fie ba ßnb, war mir immer eine lädierlicße Jbee. SRun abieu, liebes Mrfen. Jd) muß nod) an Bill feßreiben. Geftern betam id) fein Borträt. 0, wie icß nun mit bem Bilbc lebe! — Die Bßantafie leßnt fid) bod) fo gern an Den Sinn. Aöieu. Schreib öalb 'JRicß verlangt nad) einem Baut non Dir. Sdjiller umarm id) wie Dich, meine Bolo.“ äunlt unü Wineuldjaft. Karl Meiftr f. Mie uns ein B r i v a 11 e l e» gram m unferes Metmarer Äorrciponbentcn melbet, ift Der betannte Meimarer Oberregißeur unb ftof« fdjaufpieler Äarl 'M e i J e r im 65. Bcbensjaßrc an ben folgen ber fdjweren Operation, von bet wir früher berichtet haben, peftorben. Meifer ftammt aus einet richtigen Scßauipieletfamilie. Gr war aus Alsfelb in Reffen gebürtig unb betrat bie Bühne 5um erften Male in Freiburg; von bort tarn er nad) Berlin unö von bort an verfeßiebene beutfdjc Biißnen, bis ißn 1870 Der Ärieg feinem Berufe entriß. ■ Bon Schon unb Baris teßrtc er mit mili» täriidjeii Ausgeidniungen nad) Deutidjlanb gu« rüd. Dann wirtte er längere 3<it am Äarls- rußer fjoitßeater unb fpäter als erfter fielb unb Gßaratterfpielcr bei ben Meiningern unb leitßer in Meimar. Gr war nicht nur als Darfteller, Jonbern aud) fchriftftetlerifd) für bie Büßne tätig unb hat eine größere 3<Jßl von Dramen gefdjrieben, von benen ber „JRero“ unb bet „Jjutten“ genannt feien. Seine £>auptoerbienfte aber liegen in Der feinburdj« baeßten, unaufbringlichen, Darftclleriidien Gßaraf« terifierungsfunjt — es fei nur an feinen Beat, an (einen 9li«f»nrh H ««»k -- innert — unb in feiner Jiegietätigteit, in ber er be» fonDers Der Steigerung Der SHufion unb her Gin« ßeitltcßleit ber Stimmung im Büßncnbilb nachging. * Bon bet Dresbner Gciangsmeifierfcßule. Aus Dresben Win gemelbet: Die Mctfterjdjule lür Gefang von Gruft von Scßud) unb Giacomo Mirfowsti, bie am 1. September 1913 in Dresbcn, Bergftr. 22, crößnct werben wirb, erhielt bie minifterielle Ge» neßmigung Das Bcßrertollegium bilben außer GeneralmuiitDircftjr Grn|t von Scßud) unb Giacomo Mirfowßti, yjoiicßaujpielerin ftrau BIeibtreu«Mebus, Ejofopernregiifeur b’Arnals, MenDa Mintowsfi, Buife Brownfon. f>oftapellmci|ter Äarl Bembaur, Broteßor Santo, Dr. Gßnftian Gacßbe, Dr. Arthur Gßiß, Gugcnia ijcijterbergf, Senni- £>ofballettmeifter Ito» jancwsfi, Oberleutnant a. D. v. Giriafp. Gjelleng Ä. A. Bingnet bewies fein Jntereße für bie tünft» lerifdjcn ,-giele ber Schule burd) bie Stiftung eine« Binanerftipcnbiums, über beßen Berwenbung Genaueres nod) mitgeteilt werben foll. Der 3»ift groifrfjen Dürerbunb unb Bucßßanbel. Die „Mittelftelle für Boltsicßriftcn“. bie ber Dürer» bunb als ein neues Mittel gur Betämpfung bet Sdjunbltteratur einridjten will, ßat befanntlicß im Budjßanbel io viele Gegner gefunben, baß ber „Börfenverein” ber Budjßänbler eine Denficßrift ba« fegen erlaßen ßat. 'J(un wenbet fid) aud) ber „Dürer« unb“ an bte Oeßentlidjteit, inbem er ertlärt, baß er bem Börfenverein vorgefdjiagen habe, ben be« treßenDen Brüfungsausidjuß mit ißm gemeinsam gu be eßen unD bie Organisation ber gangen Ginricßtung mit ißm gemeinfam gu übernehmen. Der Börfen« verein habe aber eine Ausfprutße über biefe Bor» fdjlägc unb bie Mitteln eile überhaupt abgeleßnt. D«e „Grtlärung in Satßcn Der Mittelitelle für Bolts« idjritten“ ift von ber „Gefcßäftsftelle Des Dürerbunbes“ in München unentgeltlich gu begießen. * Au» ber Geleßetenioeit. Brof. Stiebricß Milßelm Sörjter in 3üricß ßat, wie gemelDet, bie Berurung als orbentheßer Btofeßor für Bäbagogit nad) Mün« eßen angenommen. Sörfter hatte betanntlid) vor 17 Jaßren in ber „Gtßiidjen Äultur“ an bie jeßarfen Morte, bie Der Äaifer bei bet 25jäßrigen Geben!« feier an ben Sebantag gegen bie Sogialbemotratie gefprodjen hatte, eine abfällige Äritit getnüpft. Det bamals 26jäßttge würbe äu einem Bierteljaßt Seftungsßaft verurteilt, bas Urteil würbe auch vom Aeidisgericßt beitäiigt, unb Jöriter ßat bie ftaft in Meidßelmünbe abgefeßen. Gr mußte nad) ber Scßtoei) überfiebeln, nm eine atabemifefje Baufbaßn beginnen gu tonnen, bie ißn nun bod) nad) Deutjcßlanb gutüct«
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